Dienstag, 20. November 2018

Berlin heizt immer noch mit Braunkohle... und will Diesel-Fahrverbote...

von Thomas Heck...

Der rot-rot-grünversiffte Senat in Berlin, der es nicht schafft, den Flughafen BER fertigzustellen, der es nicht schafft, auch nur eine Abschiebung illegaler Migranten und Straftäter durchzuführen, bei dem die Gefängnisse die durchlässigsten in ganz Europa sind, hat sich den Umweltschutz auf seine Fahnen geschrieben. Die geifern förmlich schon nach den Dieselfahrverboten, die letztlich die Stadt komplett lahmlegen wollen. Dabei hat Berlin ein ganz anderes Problem der Luftverschmutzung: die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, bei denen noch 5.000 Öfen in Betrieb sind. Willkommen in der Hauptstadt der Bekloppten. Dit jeht nur in Berlin.



In insgesamt 2.196 stadteigenen Wohnungen wird noch mit Braunkohle geheizt. Die Abgase sind viel gefährlicher als die Rückstände aus Dieselmotoren. Bevor der Senat Fahrverbote verhängt, sollte er die Öfen stilllegen, meint Gunnar Schupelius. Die Luftverschmutzung ist in aller Munde. Der rot-rot-grüne Senat zeigt auf die Autofahrer. Der Diesel soll schuld sein. Doch das ist offenbar nicht die ganze Wahrheit.

Denn es gibt eine Quelle ungeheurer Luftverschmutzung, die noch den ältesten Diesel in den Schatten stellt, und das ist der Hausbrand: In Berlin sind mehr als 5000 Öfen in Betrieb, die mit Braunkohle befeuert werden. Diese Öfen stehen ausgerechnet in Wohnungen, die den städtischen Wohnungsbaugesellschaften gehören. Hier führt der rot-rot-grüne Senat die Regie.

In insgesamt 1994 Wohnungen der Gesellschaften Gewobag, Gesobau, Stadt und Land und WBM stehen diese Öfen. Das gab die Senatsverwaltung für Umwelt auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe bekannt.

Wenn man davon ausgeht, dass eine Wohnung durchschnittlich über drei Öfen verfügt, so kommt man auf eine Gesamtzahl, die über 5.000 liegt. Eingerechnet sind dabei auch Wohnungen mit gemischter Heizung. Zu solchen Wohnungen machen allerdings nur zwei Wohnungsgesellschaften genaue Angaben.

Der Abgeordnete Luthe wollte außerdem wissen, welcher Brennstoff denn in den Kohleöfen verfeuert werde. Gewissenhaft besorgten die Mitarbeiter der Senatsverwaltung die notwendige Information dafür mit einer „stichprobenartigen Abfrage bei Schornsteinfegern“. Und siehe da: Es wird die Braunkohle aus der Lausitz verwendet, Marke „Rekord“.

Diese Marke gab es schon zu DDR-Zeiten, die älteren Berliner werden sich erinnern, vor allem auch an den Geruch, der damals in der Luft lag. In den Wintermonaten zog bei schlechter Wetterlage ein beißender gelber Dampf durch die Straßen, der die Atemwege reizte und den weißen Kragen am Hemd bräunlich färbte.

Braunkohle wird heute nur noch in Kraftwerken bei sehr hoher Temperatur und mit moderner Filtertechnik verwendet, diese Verbrennung ist weitgehend schadstofffrei. Wenn die Kohle aber im Kachelofen kokelt und die Abgase in geringer Höhe ungefiltert entweichen, gehört sie zu den schmutzigsten Brennstoffen mit den gefährlichsten Abgasen überhaupt. Schwefeldioxid wird ausgestoßen, außerdem Ruß, Stickoxide und Schwermetalle. Dieses Gemisch verursacht Lungenkrebs und Herzinfarkt.

Wie geht es also weiter? Darauf gibt nur die Gesobau eine befriedigende Antwort. Diese Gesellschaft will in Mitte 53, in Pankow 43 und in Marzahn-Hellersdorf 46 Wohnungen vom Kachelofen auf Fernwärme umstellen. Immerhin! Das wären dann erst 142 von insgesamt 1994 Kohle-Wohnungen.

Zur Erinnerung: Abgase aus Dieselmotoren werden weitgehend gereinigt, zum Beispiel wird Feinstaub herausgefiltert. Kohleöfen haben keinen Filter.

Bevor der Senat Fahrverbote verhängt, sollte er die Öfen stilllegen und die Frage beantworten, warum das nicht längst geschehen ist.


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