Posts mit dem Label Kultur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kultur werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 6. April 2024

Der Tag, an dem sich alles veränderte: Die "Antilopengang" singt über den 7. Oktober...

von Julian Marius Plutz...

Danger Dan und seine linke Hiphop-Formation “Antilopengang”: Authentische Einsicht oder Alibi-Distanzierung?



Morgen ist es ein halbes Jahr her. Am 7. Oktober 2023 brach eine Welt zusammen. Ich weiß das, weil ich dabei war. Wenige Tage später attackierte mich ein muslimischer Nachbar auf offener Straße, als er mit seiner Begleitung lautstark mit einem Palästinensertuch durch die Stadt marschierte. Ich wurde bespuckt und angeschrien. Beinahe wäre noch mehr passiert, doch ich floh – und sie hinter mir her. So war das, im Oktober 2023. An diesem Tag tötete die Hamas nicht nur 1200 Menschen. Sie tötete auch das Sicherheitsverständnis für Juden, welches auf den Namen Israel hört. Dieser Samstag im vergangenen Herbst war nicht wie 9/11. Es waren Tausende 9/11. Zerfetzte Körper folgten auf zerfetzte Herzen. Vergewaltigte Frauen folgten auf vergewaltigte Seelen. Und noch immer sind nicht alle Geiseln befreit.

Ich war an diesem Tag in Berlin beim Autorentreffen der “Achse des Guten” (“Achgut”)… wie jedes Jahr ein Highlight in meinem Kalender. Ich muss nicht lügen, um zu sagen, dass ich dem Autorenblog um Henryk Broder und Dirk Maxeiner viel zu verdanken habe. Dieses war das erste reichweitenstarke Medium, das meine Texte annahm, was für mich heute noch ein kleines Wunder ist. Mich verbindet mit “Achgut” eine tiefe Verbundenheit. Auch wenn ich manche Autoren kaum oder gar nicht kenne, irgendwie kenn man sich doch, weil man Teil von etwas Größerem ist, was materialistisch kaum zu messen ist.

Jede “Fridays for Future”-Aktivistin mutiert zur Nahost-Expertin

Vor allem ist die “Achse” pro-jüdisch. Neben Broder schreibt auch Chaim Noll für diesen Blog, der an jenem 7. Oktober 2023 das Gebet für die israelischen Soldaten vortrug. Der Saal mit mehr als 100 Menschen war still. Ich verstand zunächst nicht, was da gerade in Israel passiert ist. Erst im Laufe des Abends – auch mit Hilfe von Videos, von denen man sich nicht wünscht, dass man sie gesehen hätte – wurde mir das Ausmaß erst wirklich bewusst.

Am gleichen 7. Oktober verteilten jubelnde Palästinenserversteher Süßigkeiten in Neukölln. Süßigkeiten für zerstückelte Kinder und verbrannte Babys. Nur Menschen mit Herzen aus Holz sind dafür in der Lage. Man war wenig überrascht, dass sich Muslime sich über den Tod von Juden freuen, und ebenso wenig überrascht fühlte man sich, als die politische Linke lauthals schwieg. Ziehen wir die marginalisierten antideutschen Linken ab (die genau zwei Feinde haben: die Rechten und die Linken), hüllten sich die Protagonisten der Szene zunächst in Schweigen. Nach der kurzen Stille, die nur scheinheilig als pietätvolle Geste daherkam, folgte die Relativierung. Plötzlich war jede “Fridays for Future”-Aktivistin von Wanne-Eickel bis Bad Bocklet und Kleinmachnow eine Nahost-Expertin, die ein ausgefeiltes und vollendetes Konzept zur Zwei-Staaten-Lösung parat hatten. Als wären die Israelis einfach zu doof dafür.

Noch nie so viele Übergriffe auf Juden

Den vorläufigen Höhepunkt bot Greta – alias “How dare you!”-Schabracke – Thunberg, als sie ganz offen mit den Hamas-Terroristen kuschelte. Kritik aus der Linken? Ja; jedoch nur am Symptom. Sie begreifen bis heute nicht, dass Judenhass zum Selbstverständnis einer internationalistischen Linken gehört, welche Nationalstaaten generell – also auch den Judenstaat – per definitionem ablehnen. Doch das wollen sie nicht wahrhaben. Stattdessen beschützen sie wacker tote Juden, indem sie Stolpersteine polieren. Glückwunsch an dieser Stelle für gar nichts!

Sechs Monate später nun gelingt der “Antilopengang“, selbst beschrieben als links, ein kleines musikalisches Kunststück. Mit ihrem Lied “Oktober in Europa” trifft sie das Gefühl vieler Tausender. Jede Zeile sitzt, und manche Stellen lassen auch tief blicken. Doch der Reihe nach:

“Es ist ein Irrgarten, es ist das nackte Grau’n
Du denkst schon lang daran, mit dein’n Kindern abzuhau’n
Es hieß doch „Nie wieder Ohnmacht“
Es wird Oktober in Europa”

Die Linke muss sich ihrer Verantwortung stellen

Genau darum geht es in Europa. Seit dem größten Massaker an Juden nach Auschwitz-Birkenau gab es in der Folge noch nie so viele Übergriffe auf Juden, ob Paris, Berlin, Nürnberg, London oder Zürich. Die “Jüdische Rundschau” ist in jeder Ausgabe voll von judenfeindlichen Vorfällen. Die “Antilopengang“, die Band um Danger Dan, der mein Lebensmotto einst mit den Worten “Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt” beschrieb, sagt nun genau das aus, was wirklich ist: Der 7. Oktober war nicht nur ein Angriff auf Israel und seine Bevölkerung. Er war – und ist bis heute – ein Angriff auf Juden in Europa.

Dankenswerterweise betont das Lied auch die erwähnte Mundfäule der Linken:

“Ich wollt ja zur Antifa-Demo gegen Judenhass
Aber gab keine in Berlin, gute Nacht”

Und doch kommt man nicht umhin, die Naivität der Band zu hinterfragen. Ist die “Antilopengang” tatsächlich überrascht, dass weite Teile der Linken ein veritables Problem mit dem Judenstaat haben? Oder sind sie nicht auch Teil des Problems, weil sie selbst über Jahre hinweg jeden, der nicht links ist, als Nazi beschimpft haben? Wie auch immer: Die Naivität ist in diesen Zeilen mit Händen zu greifen.

Wenn Erwachen, dann glaubhaft

“Im September hab’ ich vor der roten Flora noch Klavier gespielt
Siebentausend Antifas machen ein’n auf Wir-Gefühl
Trän’n fließen bei dem Lied „Mein Vater wird gesucht“
Und ein’n Monat später waren alle seltsam ruhig”

Nun gestehe ich jedem seinen Erwachungsmoment nach einer dunklen Vergangenheit zu. Doch es muss glaubhaft sein. Wenn dieses Lied nicht nur ein Strohfeuer ist, dann müssen den Worten von Danger Dan & Co. jetzt auch Taten folgen. Ansonsten ist dieses Lied, wenn auch schön gemacht, nur Gratismut.

Vor sechs Monaten brach eine Welt zusammen. Nichts wird mehr so sein, wie es noch am 6. Oktober 2023 war. Es gibt keine echte Verzweiflung ohne Hoffnung. Doch wenn die Verzweiflung weichen und das Böse – also die Abwesenheit von Empathie – ausgemerzt werden soll, braucht es mehr als nur Hoffnung. Große Teile der Linken haben über Jahrzehnte hinweg mit ihrem Appeasement und der Diffamierung Andersdenkender den Weg für den neuen Judenhass geebnet. Es ist höchste Zeit, dass sie sich ihrer Verantwortung stellen.


Freitag, 21. Juli 2023

Weil Studentinnen sich unwohl fühlten... Becken zu gebärfreudig! Uni entfernt Frauen-Skulptur

von Thomas Heck...

Was für spießige Kleingeister doch an der Europa-Universität in Flensburg studieren. Noch nichts geleistet im Leben, aber Kunstwerke abmontieren lassen. Da bleibt einem glatt die Luft weg. Nach dem Motto "Mach kaputt, was Dich kaputt macht" agiert auch die Uni, die in vorauseilendem Gehorsam die Bronze-Figur entfernen ließ, ein klassisches Beispiel linksgrüner Cancel-Culture.

Was wohl der 83jährig verstorbene Künstler Fritz During dazu sagen würde? Eine von ihm geschaffene Bronze-Figur wurde nach fast 70 Jahren aus dem Foyer der Europa-Universität entfernt. Der Grund klingt abenteuerlich ...

1956 modellierte der gebürtige Schleswig-Holsteiner die nackte, 1,20 Meter hohe „Primavera“ („Frühling“). „Ein figürlicher Abstraktionsprozess der damaligen Zeit“, schwärmt Landrat Björn Demmin (49, parteilos). Der Kreis Plön hat den gesamten Nachlass Durings geerbt und verwaltet die „Fritz-During-Stiftung“. Landrat Demmin erklärt: „Die ,Primavera' sollte vermutlich das wachsende Leben symbolisieren.“


Sexistische oder frauenverachtende Motive des Künstlers kann man wohl getrost ausschließen.

Martina Spagatis ist Gleichstellungsbeauftragte der Uni und sieht das offenbar anders. Sie verweist darauf, dass man einen „hohen Frauenanteil unter den Studierenden als auch den Lehrkräften“ habe – der sich zum Teil „unwohl“ bei dem Anblick fühle. Die Statue stehe für ein „überholtes Bild der Weiblichkeit und legt nahe, Weiblichkeit auf Fruchtbarkeit und Gebärfähigkeit zu reduzieren“. (Und diese "Weisheit" fällt der "Gleichstellungsbeauftragten nach 70 Jahren ein... Anmerkung des Heck Tickers)


Das sei in einer Universität, an der „Frauen ausdrücklich als intellektuelle Persönlichkeiten adressiert“ werden, „nicht angemessen“ und habe so gar nichts mit Wissenschaft zu tun. (Kunstfreiheit hat jedenfalls an dieser Uni keinen Platz... Anmekrung des Heck Tickers).

Wäre es hingegen eine Nackte in Denkerpose, dann sei das ja etwas anderes ...

Anstelle der „Primavera“ steht nun ein regenbogenfarbenes Fragezeichen auf dem Sockel im Uni-Foyer. Nicht über Monate von einem renommierten Bildhauer wie Fritz During geschaffen, sondern in wenigen Minuten von einem 3D-Drucker ausgespuckt.


Die Nackte hat vorläufig Asyl im Büro von Gebäudemanager Axel de Haan (61) gefunden. „Ich teile gerne mein Büro mit ihr“, sagt er. „Sie hat einen warmen und trockenen Platz auf der Fensterbank, bis man entschieden hat, was mit ihr passiert.“

„Nachvollziehbar“ findet Landrat Demmin, dass man „Primavera“ nicht im Eingangsbereich haben wolle. „Problematisch und übertrieben“ sei allerdings das Verbannen auf eine Büro-Fensterbank.

Über den weiteren Verbleib der ungeliebten Nackten soll nun inneruniversitär diskutiert werden.


Montag, 17. April 2023

Die Posse um kulturelle Aneignung auf der Buga in Mannheim...

von Thomas Heck...

Es wird wieder Zeit, sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern. Kulturelle Aneignung lautet das Thema. So kam es bei diesjährigen Bundesgartenschau in Mannheimer zu einem hausgemachten Eklat. Wegen eines Anfangsverdachts der kulturellen Aneignung in Tateinheit mit Blackfacing wurde ein Auftrittsverbot wegen Sombrero und Kimono gegen einer Senioren-Tanzgruppe verhängt, die angeblich die „interkulturelle Sensibilität“ verletzten, diese unsensiblen Weiber. Dafür gehören die schon mal grundsätzlich erschossen. Der Buga-Geschäftsführer Michael Schellbach will sich jetzt aber nochmals mit der "rassistischen" Senioren-Tanzgruppe zusammensetzen, um doch noch einen Auftritt zu ermöglichen, bevor Mannheimer Mexikaner, Inder und Japaner den Rassismus überhaupt bemerken...

Man würde sich geradezu wünschen, wenn der Bürger mit den Füßen diesen Schwachsinn bewertet, sich vom ersten Tag an die 28 Euro Eintritt (!!!) in die Buga spart und die Tanzgruppe dem Buga-Geschäftsführer ein gepflegtes "Fick Dich" entgegenschleudert. Als Ersatzprogramm könnte dann die Kulturbereicherungsgruppe des örtlichen Flüchtlingsheim auftreten. Der Sprecher des Flüchtlingsrats Mohamett R. zum Heck Ticker: "Wir bieten Antanzen mit indigenen Frauen jeden Alters, Messerangriffe und auf Wunsch auch sexuelle Übergriffe. Bei uns ist der Kunde König. Unsere motivierten Mitarbeiter stehen 24/7 zur Verfügung." - Deutschland im Jahre 2023...

Die AWO-Tanzgruppe mit Sombreros als Mexikanerinnen. Die Gruppe hat den Auftritt in diesem Kostüm für ihre Show unter dem Titel „Weltreise in einem Traumschiff“ auf der Freilichtbühne der Buga geplant.



Sie treten in Altenheimen oder bei Volksfesten auf – das Rheinauer AWO-Ballett. Auf der Mannheimer Buga wollten die 17 Seniorinnen (60 bis 86 Jahre alt) ihre Show mit dem Titel „Weltreise in einem Traumschiff“ präsentieren.

Doch daraus wird nichts. Grund: ein Teil der Kostüme ist für die Buga-Chefs untragbar!

„Wir dürfen sechs unserer insgesamt 14 Kostüme nicht vorführen, die wir mit viel Herzblut teilweise selbst geschneidert haben, weil sie offenbar diskriminierend sind“, so die Gründerin der Truppe Erika S. (75).

Ein Teil der Kostüme ist für die Buga-Verantwortlichen untragbar!



Hintergrund

Bei der 25-minütigen Show treten die Seniorinnen u. a. mit mexikanischen Sombrero-Hüten, japanischen Kimonos oder in indischen Gewändern auf. Und diese würden laut Buga-Verantwortlichen deren Maßstäbe hinsichtlich „interkultureller Sensibilität“ untergraben, berichtet der „Mannheimer Morgen“.

Zensiert: die Tanzgruppe der AWO in rosa Kimonos und Sonnenschirmen



Buga-Sprecherin Corinna Brod konkretisiert: „Mexikaner als Menschen mit Sombrerohut oder klischeebesetzter asiatischer Kostümierung – das sind Bilder, die wir nicht auf der Mannheimer Buga sehen.“

Corinna Brod, Buga-Pressesprecherin und Mitglied des Politbüros



Ein Schlag ins Gesicht für die rüstigen AWO-Tänzerinnen, denn die Zensur gleicht einem Auftrittsverbot – ohne die Kostüme keine Show!


Erika S. betont: „Unsere Show hat doch nichts mit Rassismus zu tun! In unserer Gruppe sind seit Jahren Frauen aus Russland und der Ukraine. Wir wollten mit den Kostümen keinen diskriminieren oder verletzten, sondern Freude schenken. Doch die wurde uns jetzt genommen.“


Das sagen die Buga-Macher

Laut Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach waren die Kostüme bis vor einigen Wochen nicht bekannt. Als das Projekt vorgestellt wurde, seien vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zur „Sensibilität für kulturelle und religiöse Codierungen Bedenken an der Wirkung einiger Kostüme aufgekommen“.

Man wolle sich nun noch mal an einen Tisch setzen, um dem AWO-Ballett doch noch einen „großartigen Auftritt auf der Buga zu ermöglichen“.


Übrigens: Kulturelle Aneignung kann nur vom weißen Rassisten ausgehen. Umgekehrt ist es begrüßenswert und wird gefeiert...


Leider sind am Ende die alten Damen doch noch eingeknickt und haben sich auf ein Gespräch mit dem Politbüro der Buga-Geschäftsleitung eingelassen. Das Fazit: Eine absurd-skurrile Einigung auf Kindergarten-Niveau, die Zensur sogar noch zementiert.

An drei der ursprünglich sechs beanstandeten Kostüme wird es nun teils irre Veränderungen geben: Aus den Pharaonen werden ägyptische Arbeiter, den Mexikanern reicht der Poncho und die Asiatinnen werden moderner. Heißt im Klartext: Die Tänzerinnen werden oben ohne, also ohne Sombrero auftreten. Eine Witz-Einigung! Hier die AWO-Tänzerinnen mit den Buga-Verantwortlichen...

Schade, dass nicht eine Dame den Stinkefinger und so ihre Verachtung zeigte...



„Ich freue mich, dass wir ein konstruktives Gespräch mit der BUGA 23 führen konnten, dass zu einem Konsens geführt hat, der dem Einsatz der ehrenamtlich tätigen AWO-Damen gerecht wird und zugleich die Diskussion zum Spannungsfeld der Vielfalt in unserer Gesellschaft aufgreift“, sagte Alexander Manz, rückgratloser geschäftsführender Vorstand des AWO-Kreisverbandes Mannheim, nach dem Treffen.

Weitere Änderungen: Die Auftritte werden auf die Hauptbühne verlegt und im Nachgang durch Diskussionsveranstaltungen begleitet, wie die Verantwortlichen bekannt gaben.

Fabian Burstein, Leiter der Kulturveranstaltungen der BUGA 2: „Uns war wichtig, etwas Konstruktives mitzunehmen und im Zuge der Auftritte eine Diskussionsveranstaltung anzuschließen, die zeigt, wie wir mit solchen Auseinandersetzungen in Mannheim umgehen.“

Fabian Burstein, Politbüromitglied und Leiter der Kulturveranstaltungen



What the fuck? Davon ganz abgesehen, wie es so eine Posse überhaupt in die Gazetten schaffen konnte, muss sich eine Gesellschaft fragen, was sie für wirkliche Probleme hat, wenn solchen Menschen überhaupt derartige Entscheidungen treffen können und ehrenamtliche Rentner derart behandeln. Den Verantwortlichen der Buga, allesamt hochbezahlt, hätte man eine Grundgesetz an ihre dämlichen Schädel werfen sollen. 

Wokes Deutschland im Jahre 2023. Da rotiert der Sombrero und der Japaner begeht Harakiri.  


Die peinliche Provinzposse hat ihren Weg auch in die ausländischen Medien gefunden. Lesen Sie hier...

DER ANDERE BLICK

Der «Sombrero-Skandal» als nächste Stufe der Selbstlähmung

Eine Gruppe von tanzenden Rentnerinnen darf bei der Bundesgartenschau in Mannheim nicht ihre Wunschkostüme tragen. Das ist mehr als eine Lokalposse, weil ideologisch motivierte Empörung den Blick vom Wesentlichen weglenkt.

Fatina Keilani

Das Gold muss weg: Die Rentnerinnen dürfen bei ihrer Tanzdarbietung nur als ägyptische Arbeiterinnen auftreten, nicht als Pharaoninnen. So lautet der Kompromiss.


Fatina Keilani, Redaktorin der «Neuen Zürcher Zeitung» in Berlin.



Wer das Haus verlässt, wird in seinen Gefühlen verletzt: überall Schmutz, Krach und Gewalt, an der Arbeit vielleicht ein fieser Chef, intrigante Kollegen, auf dem Weg die streikende Bahn, Ärgernisse überall. Auch wer zu Hause bleibt, wird in seinen Gefühlen verletzt – im Fernsehen sagt vielleicht einer «Zigeunersosse», der Partner klagt über Unordnung oder Gewichtszunahme, überall Zumutungen.

Wer bereit ist, sich beleidigt zu fühlen, hat dazu den ganzen Tag Gelegenheit. Wer sich dabei besonders schlau anstellt, kann einen der vielen Beauftragtenposten an Land ziehen, die insbesondere die Grünen vergeben, und so seine Verletztheit zu Geld machen, etwa als Queer-, Diversity- oder Gender-Beauftragter. Von dort aus kann er die jeweilige Agenda befeuern und manche Medien dazu verleiten, alltägliche Vorgänge in der gewünschten Weise zu skandalisieren.

Der Eklat um 17 Rentnerinnen, die bei der Bundesgartenschau in Mannheim eine 25-minütige Tanzshow aufführen wollten, ist die neueste Volte in einem Kulturkampf um – ja, um was eigentlich?

Demokratie ist voller Zumutungen

Zunächst hatte die Geschäftsführung der Gartenschau von dem Plan gar nichts mitbekommen, doch dann wurde bekannt, dass die Damen von der Tanzgruppe der Arbeiterwohlfahrt unter anderem Kimonos, Sombreros und indische Gewänder tragen wollten, schliesslich heisst die Show «Weltreise in einem Traumschiff», da liegt es nahe, die verschiedenen Reiseziele über die Kleidung zu charakterisieren.

Die Geschäftsführung verbot den Auftritt in der geplanten Form, weil dadurch angeblich «kulturelle Sensibilitäten» verletzt würden und die Kostümierung «kulturelle Aneignung» darstelle. Sechs der vierzehn Kostüme wurden verboten. Man darf dabei annehmen, dass Inder und Mexikaner sich durch so etwas nicht verletzt fühlen, und Japaner erst recht nicht, werfen sie sich doch lustvoll beim Oktoberfest in Lederhosen und Dirndln.

Inzwischen wurde ein Kompromiss gefunden: Das Ballett darf Ponchos tragen, aber keine Sombreros, und aus den Pharaoninnen müssen ägyptische Arbeiterinnen werden. Die Flamenco-Kostüme dürfen nun doch bleiben.

Interessant ist die Frage, warum ein harmloser Auftritt wie dieser bei der Leitung der Gartenschau solche Panik auslöste, dass sie eine so drastische Massnahme wie ein teilweises Auftrittsverbot für nötig hielt. Eigentlich hat niemand ihr etwas vorzuschreiben, auch die Tanzgruppe fällt unter die Kunstfreiheit, doch das Grundrecht schützt nur vor Übergriffen des Staates, und wer denkt schon daran, dass es nicht der Staat ist, sondern andere Bürger – Aktivisten, Lobbyisten –, die den Freizeitkünstlern die Freiheit beschneiden?

Deutschland im Sumpf ideologischer Gängelung

Andererseits hat man ja nun schon mitbekommen, wie das Meinungsklima in Deutschland und anderen westlichen Ländern ist: Wenn jemand in seinen Gefühlen verletzt sein könnte, so könnte das Ärger bedeuten und am Ende die Karriere kosten, das war auch an Unis und bei Verlagen schon zu sehen, wer weiss, welche Lobby hinter dem Verletzten steht. Lieber nichts falsch machen!

Beispiele für derartig vorauseilenden Gehorsam gibt es zuhauf. Man denke an die Absage eines Vortrags über biologische Geschlechter, mit der die Berliner Humboldt-Universität rückgratlos vor Aktivisten einknickte, nur weil diese eine Demo angekündigt hatten, und der eigenen Doktorandin damit in den Rücken fiel. Oder den Abbruch eines Konzerts einer Band, weil einzelne Zuschauer sich damit «unwohl» fühlten, dass einige Musiker Dreadlocks trugen, ohne Jamaicaner zu sein. Die Liste liesse sich beliebig verlängern.

Der «Sombrero-Skandal» ist insoweit ein weiterer Weckruf. Deutschland versinkt in einem Sumpf ideologischer Gängelung, und die erregte und abgelenkte Öffentlichkeit lässt sich davon lähmen und daran hindern, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und die relevanten Herausforderungen priorisiert abzuarbeiten.

Ruhe ist erst in der Gruft

Doch statt dass der Bürger aufbegehrt gegen die allgegenwärtige Beschneidung seiner Freiheit durch andere Bürger, wählt er auch noch jene an die Macht, die dem Ganzen ein offizielles Gewand umhängen: Es gibt nun Meldeportale für diskriminierende Äusserungen «unterhalb der Strafbarkeitsgrenze», also für zulässige Meinungsäusserungen – denn die Grenze der Meinungsfreiheit ist vor allem die Grenze der Strafbarkeit.

Einen Mann in Frauenkleidern weiterhin als Mann anzusprechen, soll künftig eine Ordnungswidrigkeit sein, die ein Bussgeld nach sich ziehen kann. Eine geharnischte Restaurantkritik soll schon als «digitale Gewalt» durchgehen. Und private Chats unbescholtener Bürger sollen gescannt werden. Das führt in eine Gesellschaft, in der sich niemand mehr traut, sich eigenständig zu verhalten. Es führt schlimmstenfalls zum Erstickungstod der Demokratie.

Wer das Haus verlässt, wird in seinen Gefühlen verletzt, ganz genau. Das Leben in Freiheit entsteht erst durch die Auseinandersetzung. Die Zumutungen des Lebens erreichen einen überall. Safe Spaces gibt es nicht. Alle Kultur entsteht aus Aneignung. Obwohl es eine Zumutung ist, werfen sich die meisten täglich aufs Neue in die Schlacht, die Leben heisst. Ruhe ist erst in der Gruft. So muss es sein.



Sonntag, 9. April 2023

Rassismus und kulturelle Aneignung: Antirassisten sind die wahren Rassisten

von Peter Haisenko...

Abgesehen von einer Periode von zwölf Jahren gab es in Deutschland keinen staatlichen Rassismus. So ist es verwunderlich, dass ausgerechnet in Deutschland Rassismus zum beherrschenden Thema geworden ist. Das treibt die seltsamsten Blüten und gipfelt jetzt in der Ächtung der sogenannten kulturellen Aneignung. Kann das sinnvoll sein oder ist das nicht eher ein weiteres Herrschaftsinstrument? In Artikel 3, Absatz 3, Satz 1 Grundgesetz heißt es gegenwärtig: „Niemand darf wegen […] seiner Rasse, […] benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Das wurde 1949 unter dem Eindruck von Hitlers „Rassegesetzen“ im Grundgesetz fixiert. So weit, so gut.

Jahrzehnte später kamen dann besonders schlaue - heute würde man sagen: „woke“ - Menschen auf die Idee, dass es gar keine Rassen gibt und geben darf. Die weiter betriebene Hatz auf angebliche Rassisten zeigt schon die Problematik mit dem Thema auf. Gibt es keine Rassen, kann es auch keine Rassisten geben. Fakt ist aber, dass es auf Erden Menschen gibt, die sich in ihrem Äußeren und ihrer genetischen Ausstattung unterscheiden. Es sollte völlig gleichgültig sein, ob diese als „Rassen“ oder „menschliche Unterarten“ bezeichnet werden. Es ändert an den Fakten genauso wenig wie die zwanghafte Umbenennung von "Zigeunern”. Es ist eine ideologisch motivierte Vergewaltigung der deutschen Sprache.

 
In wessen Hirnen existiert der eigentliche Rassismus? 



Wo beginnt "kulturelle Aneignung”?

Der amerikanische Autor Philip K. Dick hat vor 60 Jahren schon erkannt, worum es bei Sprachmanipulationen geht: „Das einfachste Werkzeug zur Manipulation der Realität ist die Manipulation von Wörtern. Wenn man die Bedeutung von Wörtern kontrolliert, kontrolliert man die Menschen, die sie benutzen müssen.“ Dieser Erkenntnis haben sich alle diktatorischen Systeme der Neuzeit bedient. Allen voran Kommunisten und auch Hitlers Ideologen. Allerdings stehen die Engländer und Amerikaner dem in nichts nach. So haben die Herren in London die Deutschen im Ersten Weltkrieg zu "Hunnen” gemacht, im Zweiten zu "Krauts” und die USA haben die Nordvietnamesen als „Charlie“ entmenschlicht. Darf man da die Sprachdiktate in der BRD als subtile Kriegführung gegen das eigene Volk bezeichnen? Den inflationären Umgang mit dem Begriff Rassismus ebenso, wie die „kulturelle Aneignung“?

Was aber ist kulturelle Aneignung? Wenn Kinder sich verkleiden und Cowboy und Indianer spielen, ist dies ja schon dort eingeordnet worden. Der irrsinnigen Beispiele wären viele zu nennen. Aber wo wird es enden? Provokativ stelle ich in den Raum, was alles kulturelle Aneignung sein könnte. Ist es kulturelle Aneignung, wenn ich eine Fremdsprache erlerne und benutze? Darf man Jeans tragen, die in den USA erfunden wurden? Ist es kulturelle Aneignung, wenn deutsche Sänger ihre Lieder in Englisch vortragen? Oder ist es auch kulturelle Aneignung, wenn die deutsche Sprache mit Anglizismen geflutet wird? Ist es nur dann kulturelle Aneignung, wenn es nicht „von oben“ gefördert, gar befohlen wird? Ist es kulturelle Aneignung, wenn Nicht-Juden eine Kippa tragen, oder ist es nur eine Geste der Unterwerfung? Kann es nicht genau andersherum sein, dass man mit dem Zurschaustellen von Symbolen fremder Kulturen seine Freude darüber zum Ausdruck bringt, dass es andere Kulturen gibt, und so diesen Kulturen geradezu erst Respekt erweist, indem man ihre Symbolik durch Nachahmung in die Welt trägt? Im Fall der Kippa-Träger wird wohl niemand etwas anderes behaupten wollen.

Neue Begiffe sollen die eigenen Ressentiments übertünchen

Die selbsternannten Antirassisten sind die wahren Rassisten. Sie sind es, die immer noch in rassistischen Kategorien denken. Nur wer andere Rassen, menschliche Unterarten, fremde Kulturen, für „minderwertig“ hält, wird die klare Benennung derselben als abwertend empfinden. Er wird versuchen, durch Änderung der Namen, seine eigenen Vorurteile zu verbergen. Wer Neger nicht für minderwertig hält, hat kein Problem, einen Neger einen Neger zu nennen. Es ist geradezu andersherum, wie man in den USA sehen kann: Dort wurde der neutrale Terminus „Negro“ umbenannt zu dem abwertenden Begriff „Nigger“. Erst dadurch wurde rassistisches Denken offensichtlich.

Ist es also so, dass auch bei uns der Umbenennung von Ethnien die Diskriminierung derselben vorausgegangen ist? Dass diejenigen, die klassische Benennungen durch neue ersetzen wollen, diejenigen sind, in deren Köpfen sich riesige Vorurteile gegenüber diesen erst festgefressen haben? Wer keine negativen Vorurteile gegenüber fremden Ethnien, gegenüber anderen Rassen, hat, hat auch keine Probleme, diese mit ihren klassischen Namen zu bezeichnen. Der hat auch keine Probleme, einen Weißen schwarz anzumalen, wenn ein Neger in einem Theaterstück vorgesehen ist und gerade kein „Original“ zur Verfügung steht. Der wird dann auch nicht über kulturelle Aneignung lamentieren. Ebenso wenig, wie es auch nicht als kulturelle Aneignung verdammt wird, wenn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fast ausschließlich Gesang in englischer Sprache ausgestrahlt wird oder wenn auch deutsche Musikanten auf Englisch singen.

Und der Genderwahnsinn?

Der Punkt ist hierzu, dass diese Musik, Sprache und Kultur als gut und vorbildlich verstanden wird. Deren Assimilierung wird nicht als kulturelle Aneignung verdammt. Ist da der Umkehrschluss zulässig, dass alles, was als kulturelle Aneignung geächtet wird, von just denjenigen, die diese Ächtung aussprechen, selbst insgeheim als minderwertig empfunden wird? Warum sonst wird diese Unterscheidung gemacht? Die Motivation für den Genderwahnsinn scheint in dieselbe Richtung zu weisen: Sind vielleicht diejenigen, die diesen propagieren, exakt diejenigen, die tief in ihrem Inneren eine Abscheu oder zumindest Unverständnis für sexuell Andersartige haben und diesen Umstand mit ihrer aggressiven Genderei verbergen oder übertünchen wollen?

Sprache bestimmt über unser Sein. Wer unsere Sprache manipuliert, rüttelt an den Grundfesten unseres Seins, unserer gewachsenen Kultur. Der hat keinen Respekt vor der eigenen Kultur und wer keinen Respekt gegenüber der eigenen Kultur hat, der kann auch nicht ehrlichen Respekt vor anderen Kulturen haben. So komme ich zu dem Schluss, dass die meisten Antirassisten, Genderwahnsinnigen und Verdammer der kulturellen Aneignung verlorene Seelen sind, die ihren ehrlichen Platz in ihrer eigenen Kultur nicht finden konnten. Die so ihre ethnisch-moralischen Defizite zu überdecken und sich so der Pflicht zu entledigen versuchen, sich mit dem realen Rassismus in ihren eigenen Köpfen ernsthaft auseinander zu setzen.

Keinerlei Notwendigkeit zur Sprachverunstaltung

Für alle, die mit sich selbst und mit anderen Kulturen, anderen Ethnien, anderen Rassen im Reinen sind, die alle und sich selbst mit Respekt behandeln, gibt es überhaupt keine Notwendigkeit, ihre einfache, klare Sprache zu verunstalten. Nochmals: Die wahren Rassisten sind die manischen Antirassisten.

Ich will noch auf einen Umstand hinweisen, der beweist, dass es in der deutschen Bevölkerung nach 1945 keinen wirklichen Rassismus gab. Sogar Martin Luther King und sein Civil Rights Movement waren gewissermaßen ein „Kollateralschaden“ des Zweiten Weltkriegs: Die Negersoldaten der US-Army, die in Deutschland stationiert waren, kamen aus dem Staunen kaum heraus, dass sie in Deutschland nicht als "Nigger” diskriminiert wurden. Dass für farbige Menschen in Deutschland eben keine speziellen Plätze in Bussen, Toiletten oder sonstiges vorgesehen waren. Als sie dann wieder zurück in den USA waren, wollten sie die Diskriminierung in ihrer Heimat nicht mehr akzeptieren. Diese Erfahrungen bereiteten mit den Boden, auf dem ein Martin Luther King gedeihen konnte. So kann die Befreiung der US-Neger auch als Leistung der deutschen nicht-rassistischen Kultur bezeichnet werden.




Donnerstag, 16. März 2023

Der ökonomische und gesellschaftliche Kollaps rückt näher

von Helena Zeus...

Wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt, spürt eine schleichende Veränderung in der Berichterstattung: Selbst öffentlich-rechtliche Medien realisieren allmählich, dass Deutschland in vielen Bereichen vor dem Zusammenbruch steht. Die Probleme türmen sich immer höher auf, und die Regierenden sind mit dieser Situation vollkommen überfordert. Sie sind weder willens noch in der Lage, Strategien zu entwickeln, wie man die nahende reale Katastrophen bekämpfen kann. Es brennt mittlerweile in allen Bereichen. Die Gesamtsituation zu beschreiben würde alle Dimensionen sprengen, so dass ich nachfolgend nur ein paar Punkte ansprechen möchte, um zu veranschaulichen, wie ernst die Lage in Deutschland ist.


Da ist zu allererst der Bereich der Migration. Jeden Tag strömen hunderte, manchmal tausende Migranten aus islamischen Gesellschaften über die deutsche Grenze mit dem Ziel, am deutschen Sozialstaat zu partizipieren. Der Migrationsdruck seit 2015 hat dazu geführt, dass die Kommunen vollkommen überlastet sind. Jeder kommt rein, so gut wie niemand muss wieder gehen. In acht Jahren hat man es nicht geschafft, mit den Herkunftsländern Rücknahmeabkommen zu schließen oder Grenzkontrollen zu etablieren. Aufgrund fehlender Kapazitäten entstehen flächendeckend neue Containerdörfer und es werden Schulturnhallen konfisziert, um darin Flüchtlingsunterkünfte einzurichten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser steckt angesichts dieser Katastrophe weiter den Kopf in den Sand und flüchtet sich in Arbeitskreise, die Lösungen erarbeiten sollen - als ob die Problematik vollkommen neu und nicht seit Jahren bekannt wäre.

Kulturnation ohne Heimat

Dabei weiß jeder vernünftige Mensch, dass nur Grenzkontrollen, das Aussetzen des Asylrechts und das Forcieren von Abschiebungen diesen Irrsinn stoppen könnten, bevor es zum finalen Kollaps kommt. In vielen Städten sind Deutsche bereits in der Minderheit. Eine Kulturnation verliert ihre Heimat und ihre Identität. Was stattdessen aus unserem Land wird, ähnelt immer mehr den Shitholes, aus denen die Zuwanderer geflohen sind. Der Spruch von Peter Scholl-Latour, "Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta”, ist brutale Realität geworden.

Dann ist da der Bereich Bildung. Angesichts der alarmierenden Krise fällt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger nichts Besseres mehr ein, als zu einem "Bildungsgipfel” einzuladen - dem die meisten Länder aus Protest fernbleiben, denn geredet wurde genug, nur gehandelt wird seit Jahren nicht. Die fatalen Folgen einer katastrophalen Bildungspolitik werden immer offensichtlicher: Jedes fünfte Kind kann nach der vierten Klasse nicht ausreichend lesen, rechnen und schreiben. Und eine wachsende Zahl von Jugendlicher verlässt die Schule ohne Abschluss - obwohl das Anforderungsniveau immer weiter abgesenkt wurde. Es fehlen Zehntausende Lehrer, und durch die enorme Zuwanderung von Großfamilien vor allem aus bildungsfernen, meist islamischen Gesellschaften sind die Schulen mit der Integration vollkommen überfordert. Die Folge: Es wachsen Generationen ungebildeter, nicht in den Arbeitsmarkt integrierbarer zukünftiger Bürgergeldempfänger heran.

Gesundheit, Pflege, Rente: Ein Desaster

Dann der Bereich Gesundheitswesen: Bundesgesundheitsminister Lauterbach, der trotz bizarrer Lügen, Fehlentscheidungen und jetzt auch noch biographischer Ungereimtheiten im Amt bleiben darf, redet gerne und viel, aber sitzt die Probleme genauso aus wie seine Vorgänger. Die Defizite der Krankenkassen steigen immer weiter - nicht zuletzt wegen der wachsenden Zahl von Mitgliedern, die keine Beiträge zahlen. Immer mehr Krankenhäuser stehen vor der Insolvenz. Es fehlen zigtausende Ärzte, sowohl im ambulanten Bereich als auch den Kliniken. Zusätzlich warnen Apotheken vor Engpässen bei Medikamenten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Menschen sterben, weil sie nicht mehr adäquat behandelt werden konnten.

Dann der Bereich Pflege, wo zum einen die Pflegeversicherung hohe Defizite aufweist und andererseits überall Personal fehlt. Die Zustände in vielen Pflegeheimen sind eine Schande für ein angeblich so reiches Land, so wie die Situation vieler Senioren insgesamt: Während die Altersversorhug in Zeiten grassierender Inflation für immer weniger Rentner ausreicht, einen Mindeststandard an Lebensqualität zu ermöglichen, wächst auch bei der Rentenversicherung das Defizit stetig. Es müssen jedes Jahr mehr Milliarden an Steuergeldern in die Rentenversicherung fließen, damit das System nicht kollabiert.

Ebenso explodieren die Sozialausgaben, die mittlerweile den größten Teil der öffentlichen Haushalte verschlingen. Auch die riesigen Pensionslasten, die aufgrund des immer größeren Beamtenapparats zu zahlen sein werden, sind ein weiterer milliardenschwerer Posten, dessen Finanzierung in kleinster Weise gesichert ist.

Prädikat "Nicht zukunftsfähig”

Dann das Thema Verkehrsinfrastruktur: Ein in der Regierung weitgehend isolierter Verkehrsminister hat keine Chance, selbst die dringendsten notwendigen Investitionen gegen den eigenen Koalitionspartner durchzusetzen. Die Autobahnen sind überlastet, Baustellen landauf-landab, an denen nur noch ausgebessert, kaum ausgebaut und modernisiert wird. Jeden Tag ist es für Pendler ein Vabanquespiel, ob sie einigermaßen pünktlich zur Arbeit kommen oder stundenlang in Staus stehen müssen. Die Deutsche Bahn ist hier keine Alternative, weil sie aufgrund ihres jahrelangen Sanierungsstaus in einem verheerenden Zustand ist und längere Fahrten mit mehrmaligem Umsteigen regelmäßig einer Odyssee gleichen. Die Zahl der maroden Brücken im Land geht in die Zehntausende, kommunale und Landesstraßen strotzen vor Schlaglöcher, Fußgängerzonen sind in die Jahre gekommen, den meisten Städten und Gemeinden fehlt das Geld für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen.

Dann der Bereich Energie und Wirtschaft. Ein planloser Wirtschaftsminister Habeck ergötzt sich im Erfinden immer neuer Verbote und undurchdachter Zwangsregelungen, um das Klima zu retten, aber sieht dabei nicht, wie desolat die Zustände in diesem Land mittlerweile sind. Die meisten deutschen Innenstädte wirken verwahrlost, die Leerstände wachsen mittlerweile sogar in den Großstädten, Kleinstädte wirken immer öfter wie Geisterstädte, nennenswerten Einzelhandel findet man dort kaum noch. Der grüne Umbau der Gesellschaft macht Energie unbezahlbar und treibt die Industrie, das Rückgrat des Wohlstands Deutschlands, aus dem Land. Neue Arbeitsplätze deutscher Firmen entstehen vor allem im Ausland, während in Deutschland ein riesiger Stellenabbau droht - vor allem in den Schlüsselindustrien, Automobil, Maschinenbau und Chemie.

Führungsstärke Fehlanzeige

Die Bevölkerung in Deutschland ist in wenigen Jahren um mehrere Millionen Menschen gewachsen, doch die notwendige soziale und bauliche Infrastruktur steht dafür gar nicht zur Verfügung. Vor allem Wohnraum fehlt und das nicht mehr nur in den Ballungsräumen. Das von Wirtschaftsminister Habeck angekündigte Ziel, jedes Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen, wird fulminant verfehlt; steigende Zinsen, immer abstrusere Bauvorschriften und die Preisexplosion bei den Baumaterialien werden im Gegenteil zu einem weitgehenden Erliegen des Wohnungsbaus führen.

Dann der Bereich Außenpolitik. Die Außenministerin Baerbock reist unermüdlich durch die Welt, bereits 69 Auslandsreisen hat sie auf der Uhr, die entgegen ihrem Wahlversprechen fast ausschließlich im Regierungsflieger stattfanden. Auf ihrem Instagram-Account kann man schöne Bilder bewundern, die eher an Abenteuerurlaube erinnern als an eine effektive Außenpolitik, die deutsche Interessen in der Welt vertritt. Im Verteilen von Steuergelder - meist ohne Gegenleistung - ist Baerbock jedenfalls sehr engagiert. Wie sagte sie so treffend: "...egal, was meine deutschen Wähler denken”.

Und was macht der Bundeskanzler Scholz? Positiv formuliert könnte man es so sehen, dass er vollkommen "unaufgeregt” regiert. Leider ist das in einer Zeit, in der es an allen Ecken brennt, nicht wirklich zielführend. Zumal er mit der Auswahl seiner Minister seiner eigenen Partei keine glückliche Hand hatte. Das Aussitzen immer drängender Probleme à la Merkel wird nicht mehr lange gut gehen. Führungsstärke wäre zwingend notwendig - aber die hat Scholz bisher gänzlich vermissen lassen.

Die Welt schüttelt den Kopf

Es gab seit Jahren viele warnende Stimmen von Experten in Wirtschaft Rechtswissenschaften und alternativen Medien, die all diese Missstände vorausgesehen und vor den katastrophalen Folgen gewarnt hatten. Diese Leute wurden nicht selten als rechtsextrem beschimpft, oft diskreditiert und gesellschaftlich geächtet. Wer am Anfang seiner Karriere stand, schwieg daher oft genug wider besseren Wissens. Bis heute kommen die Warnungen meist von Menschen, die am Ende ihrer beruflichen Laufbahn stehen und nichts mehr zu verlieren haben.

Deutschland befindet sich in einem ideologischen Wahn, man glaubt wieder einmal, es besser zu wissen als alle anderen. Die Welt schüttelt den Kopf über diesen Irrsinn, aber die selbsternannte politische Elite in Deutschland macht unbeirrt weiter. Nur lassen sich die negativen Entwicklungen, die von der vorherigen Kanzlerin Angela Merkel eingeleitet wurden, immer schwieriger vertuschen. Trotz Rekordeinnahmen der öffentlichen Haushalte wird seit Jahren das von den Steuerzahlern hart erwirtschaftete Geld nicht mehr im Inland investiert, sondern zu einem großen Teil in alle Welt verschleudert. Und weil das wohl nicht reichte, lud man auch noch die Bedürftigen aus aller Herren Länder ein, ins Ddeutsche Sozialsystem einzuwandern.

Dem Patrioten blutet das Herz

Die neue Ampel-Regierung fungiert diesbezüglich dann noch als Brandbeschleuniger. Die Mär vom "reichen Land” wird zwar wie ein Mantra von den Regierenden immer wieder verkündet, dabei ist dieses Land alles andere als zukunftsorientiert und leistungsfähig - und reich ist es schon lange nicht mehr. In bester spätrömischer Dekadenz schauen wir zu, wie uns andere Länder überholen, aufstrebende Nationen, die nicht selten dank deutscher Entwicklungshilfen und deutschem Know-How ökonomisch und gesellschaftlich an uns vorbeiziehen. 200.000 hochqualifizierte Deutsche verlassen jedes Jahr das Land, weil sie in solchen Ländern bessere Perspektiven sehen als in einer Heimat, in der Leistungsbereitschaft nicht mehr gefördert, sondern mit immer höherer Steuerlast bei sinkendem Lebensstandard bestraft wird.

Als deutscher Patriot blutet einem das Herz: Man will dagegen ankämpfen, dass dieses Land im Chaos versinkt, aber aufgrund des Fehlens einer starken Opposition verliert man die Hoffnung, dass eine Kurskorrektur möglich sein kann. Die größte Oppositionspartei, die CDU, steht noch immer unter dem Einfluss der Merkelianer, Friedrich Merz hat sich als schwacher Parteivorsitzender erwiesen, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, und wenn ihm doch einmal die Wahrheit herausrutscht, rudert er beim leisesten Gegenwind wieder zurück. Es ist fatal, dass weder in der Regierung noch in der Opposition fähige Personen an den entscheidenden Positionen sitzen, die sich dem Land verpflichtet fühlen und keinen ideologischen oder externen Interessen dienen. Eine solche fatale Konstellation hat es in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben.

Schwächung der Demokratie

Und so erinnert das Land immer mehr an die Endzeit der Weimarer Republik. In welche Katastrophe Deutschland damals gesteuert ist, weil extreme Kräfte von links und rechts die Demokratie zerstören wollten (was den Faschisten dann letztendlich gelang), müsste eigentlich gerade uns eine Warnung sein, die wir immer so viel auf unsere Vergangenheit geben. Geschichte wiederholt sich nicht - aber sie reimt sich. Die immer kriminelleren Machenschaften der verharmlosend als "Aktivisten” bezeichneten Terroristen der "Letzten Generation”; der Hass der Linken auf das einstige Erfolgsmodell Deutschland; der wachsende Einfluss von Islamisten auf die Politik; die Entfremdung wachsender Teile der Bevölkerung von der Gesellschaft: All dies sind bedenkliche Gefahren für den demokratischen Rechtsstaat. Und zunehmend tragen auch die Übergriffe der Politik auf die Privatsphäre der Bevölkerung - zuerst während der "Pandemie” und jetzt zur angeblichen Rettung des Klimas - zur Schwächung der Demokratie bei.

Es müssen sich nun endlich diejenigen aus der Deckung wagen, die wissen, was zu tun ist und wie man ein Land wie Deutschland reformieren muss, um die Katastrophe noch zu stoppen. Es bleibt uns nur die Hoffnung, dass es dazu nicht schon zu spät ist.



Montag, 13. März 2023

Oscars: „Im Westen nichts Neues“ ist einer der schlechtesten Filme aller Zeiten

von Jesko zu Dohna...

Die deutsche Oscars-Hoffnung Im „Westen nichts Neues“ hat abgeräumt. Zwar gab es in der Nacht nicht neun Oscars, dafür aber vier. Und darunter sogar den Oscar für den besten internationalen Film. Das soll jetzt hier nicht wie Neid klingen, ein besonders gemeines deutsches Gefühl. Ich gönne Menschen immer Erfolg.

In diesem Fall allerdings finde ich die Auszeichnung nicht nur zweifelhaft, sondern auch noch falsch. Denn es gab in der jüngeren Geschichte außerordentlich gute deutschsprachige Filme: „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck oder „Das weiße Band“ von Michael Haneke, die die Auszeichnung wirklich verdient gehabt haben.

„Im Westen nichts Neues“ jedenfalls hat das nicht. Verglichen mit anderen Filmen die diesen Oscar gewonnen haben, handelt es sich sogar um einen der schlechtesten Filme aller Zeiten. Leider.



Der atemraubende Blockbuster über den großen „Fleischwolf“ Erster Weltkrieg von Regisseur Edward Berger, der im Vorfeld der Academy Awards neunmal nominiert wurde, wurde auf Netflix erstaunlich viel gestreamt. Im ersten Monat allein mehr als 100 Millionen Stunden abgespielt, landete er in 91 Ländern in den Top 10. Und im Kino lief der Film natürlich auch.

Damit der Film bei den Oscars so erfolgreich wie möglich ist, und für Netflix erstmals den Oscar für den besten Film holt, hat der Streamingdienst in den vergangenen Monaten keine Mühen und Kosten gescheut. Und den Film mit Millionen Dollar beworben. Netflix, das haben Analysen gezeigt, gibt für die Promotion seiner Großprojekte viel mehr Geld aus als Produktionsfirmen früher. Allein in die Promotion von „Roma“ steckte man mehr als 25 Millionen Dollar.

Doch das viele Geld, das in Promotion und Werbung investiert wurde, macht aus dem Antikriegsfilm noch keinen guten Film, ganz im Gegenteil. Denn bei dem Film handelt es sich weder um eine ernstzunehmende Adaption von Erich Maria Remarques Buchvorlage, sondern um eine wenig authentische und historisch schlampige Produktion, die klischeehaft wirkt. Gerade in Zeiten, wo in Europa wieder Krieg herrscht, ist das nicht nur schlecht, sondern auch noch gefährlich.

Zugegeben, der Film ist handwerklich gut gemacht. Vor allem die Anfangsszene, in der die Uniformen toter Soldaten unter beeindruckender Sound-Kulisse als große blutverschmierte Bündel in die Heimat geschickt, gewaschen, geflickt und an neue blutjunge Rekruten ausgeteilt werden, zeigt eindrucksvoll die tödliche und menschenfeindliche Maschinerie des Weltkrieges. Auch die schlammigen Schützengräben, und das Leid der Soldaten ist teilweise treffend dargestellt.

Allerdings strotzt der Film vor Darstellungen, die so der historischen Wirklichkeit, die Geschichtswissenschaftler seit mehr als 100 Jahren erforschen, nur an wenigen Stellen gerecht wird. Da sind nicht nur die militärischen Ungenauigkeiten, wie der übermäßige Einsatz von Flammenwerfern im offenen Gelände und Panzern, die im Film eher an die Gefechte der Starship Troopers erinnern, als an einen großen Weltkrieg, der mehr als vier Jahre auf einem ganzen Kontinent tobte.

Für viele vor allem junge Zuschauer mag das ein großes unterhaltsames Spektakel sein. Und auch für amerikanische Zuschauer wird hier das alte in zwei Weltkriegen gefestigte Klischee der deutschen Kriegslust spektakulär bestätigt. Kann man im Verhalten der bösartigen Truppenoffiziere nicht schon die Vorboten des Nazi-Regimes erahnen?

So einfach funktioniert Geschichte allerdings nicht. Historiker überzeugt dieses Kinospektakel daher wenig. In einem MDR-Interview etwa kritisierte der bekannte Militärhistoriker Sönke Neitzel dieses schiefe Bild.

Für den Historiker sind die Kampfszenen teilweise zwar näher an der Wirklichkeit – das heißt realistischer – als in den gleichnamigen Filmen von 1930 und 1979, dennoch konnte er erheblichen „Unsinn“ in der Neuverfilmung entlarven. Der wohl weitreichendste Fehler ist sicherlich die Erfindung des grausamen, kaisertreuen und bösartigen „General Friedrich“.

Dieser General, mit Glatze, riesiger Deutscher Dogge als Wachhund und streng frisiertem Schnurrbart (gespielt von Devid Striesow) verkörpert im Film als eine Art Mischung aus Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff den Archetyp des blutrünstigen deutschen Soldaten, der sich lieber opfert als zu kapitulieren und immer neue Jahrgänge blutjunger Männer rücksichtslos und ohne Empathie in aussichtslosen Kämpfen opfert.

Ein Teufel ohne doppelten Boden, der nicht nur seine Hunde mit rohem Fleischbatzen füttert und so schlechte Tischmanieren hat, dass er französischen Rotwein achtlos auf den alten Holzdielen eines besetzten französischen Schlosses verschüttet, das ihm und seinem Stab als Hauptquartier dient. Das er im Film allerdings nur bei Kerzenschein allein mit seinem treu ergebenen Adjutanten zu bewohnen scheint.

Dem alles egal ist und der nur an seinen eigenen pervertierten Ruhm denkt, ohne je selbst im Schützengraben seine Männer anzuführen. Im Film wird ganz selbstverständlich erzählt wie dieser „General Friedrich“, erschüttert vom gerade durch eine Delegation um den Reichstagsabgeordneten Matthias Erzberger in einem Eisenbahnwaggon ausgehandelten Waffenstillstand von Compiègne, seine Männer in einen letzten sinnlosen Sturmangriff opfert.

Nur um noch vor Eintreten des Waffenstillstands am 11. November um 11 Uhr morgens noch eine unbedeutende zusammengeschossene Ortschaft in der Champagne zu erobern. Dieses Detail des Films mag sich in die Storyline passend einfügen, doch gibt es dafür keinerlei historisches Vorbild, sagt auch der Historiker Neitzel. Und schlimmer noch: Im Film meutern einige hundert Soldaten gar auf dem Vorplatz des Schlosses gegen die Befehle des Generals und werden von Feldpolizisten der kaiserlichen Armee an Ort und Stelle als Deserteure mit kalter Hand erschossen.

Der Regisseur habe hier den Ersten mit dem Zweiten Weltkrieg einfach verwechselt, urteilt Neitzel: „Wir wissen, dass im Ersten Weltkrieg nur 48 deutsche Soldaten exekutiert worden sind, im Zweiten Weltkrieg 20.000. Das heißt, im Ersten Weltkrieg hätte es so etwas nicht gegeben.“ Ja, Krieg ist immer grausam, das zeigen auch die entsetzlichen russischen Greul im Frühjahr 2022 in Butscha. Das Problem ist nur, man sollte schon bei der Wahrheit bleiben.

Zumal auch Dank der Erkenntnisse von vielen Historikern, darunter vor allem des großen australischen Geschichtswissenschaftlers Christopher Clark („Die Schlafwandler“), inzwischen die, vor allem in den Verträgen von Versailles zementierte, deutsche Hauptschuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs widerlegt ist. Die These vom blutrünstigen Kaiser Wilhelm II., der zusammen mit dem greisen Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn allein den Weltkrieg vom Zaun bricht, ist so schon nicht mehr haltbar.

Vielmehr - das kann man in der großartigen Netflix-Doku „The Long Road to War“ anschauen - führten die geopolitischen Kraftverhältnisse, Allianzen und die Konkurrenz um Rohstoffe und wirtschaftliche Dominanz unter den Großmächten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Russland die Nationen beinahe zu gleichen Teilen in die Katastrophe des Weltkrieges.

Ja, es hat die deutschen Pläne um einen Präventivschlag gegen Frankreich (Schlieffen-Plan) gegeben, bei dessen Ausführung 1914 in die zunächst unbeteiligten Länder Belgien und Luxemburg einmarschiert wurde. Und ja, es hat auch toxischen Militarismus und Großmannssucht im Deutschen Reich gegeben, aber ähnlich gelagerte Ressentiments und Ideologien hat es in den anderen großen Nationen Europas auch gegeben. Und da ist der Film leider einfach nicht up to date.

Es gibt zwar die Person des unnachgiebigen französischen Genereals Foch, der in seiner babyblauen Cord-Uniform noch 72 Stunden verstreichen lässt, ehe er das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Nur um sich beim Verhandlungspartner Respekt zu verschaffen und die Deutschen noch ein bisschen mehr zu quälen, während an den Fronten weiter die Männer fallen.

Aber, die Franzosen werden – abgesehen von dem grausamen Einsatz von Flammenwerfen gegen sich ergebende Soldaten – als die freundlichere Armee dargestellt, die nicht um diesen Krieg gebeten hat. Mit vollen Speisekammern voller Honig, Wurst und Cognac-Flaschen, während die deutschen Soldaten drüben in den Schützengräben nur Steckrüben fressen und arme Bauern überfallen.

Und nicht nur das. Anders als die Deutschen werden die Franzosen als divers und progressiv dargestellt. Denn auf einmal tauchen schwarze Soldaten aus Nordafrika auf, die gleichberechtigt mit ihren weißen Kameraden gegen den Feind kämpfen.

Neitzel hält auch das für eine Geschichtsklitterung: „Damit wird eine Diversität vorgegeben, die historisch schlicht falsch ist. Das ist vielleicht ein bisschen en vogue im Moment, aber diese Mischung gab es schlicht und einfach nicht. Die Regimenter mit Marokkanern, Algeriern, Senegalesen sind von französischen weißen Offizieren geführt worden. Ansonsten gab es aber eine klare ‚Rassentrennung‘ in der französischen Armee.“ Die grausame belgische und französische Kolonialherrschaft wird hier ausgeblendet.

Dass in vielen Ländern Europas zu Beginn des Ersten Weltkriegs gleichermaßen eine unbändige Kriegsbegeisterung geherrscht hat, dass in Kriegen Soldaten nicht nur verheizt werden, sondern sich wie auch im Zweiten Weltkrieg freiwillig (darunter teilweise auch von den Nazis verfolgte Kommunisten) zum Fronteinsatz für ihr Land meldeten und dass Wilhelm II. in der Nacht vor der deutschen Kriegserklärung an Frankreich aus Panik im Stadtschloss einen schweren Nervenzusammenbruch erlitt, solche Dinge erzählt der Film leider nicht.

Gerade in heutigen Kriegszeiten, wo Desinformation und Beeinflussung über die Medien wieder als Waffen verwendet werden, ist es so wichtig, sich bei der Darstellung der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ an die historische Wahrheit zu halten. Das darf man besonders von einem deutschen Film und Regisseur erwarten und ist man den Zuschauern schuldig.

Gerade für jüngere Menschen, die in der Schule den Ersten Weltkrieg nur am Rande behandeln. Denn ohne den Ersten sind der Zweite Weltkrieg, das furchtbare Nazi-Regime und am Ende auch mittelbar Putins Kriegs in der Ukraine nicht denkbar.


Donnerstag, 23. Februar 2023

Hermine aus Harry Potter plötzlich schwarz...

„Unglaublich, wie hier schon wieder über Hautfarbe anstatt über künstlerische Leistung diskutiert wird“ … sagen dieselben Forenbewohner, die Beifall klatschen, wenn eine weiße Übersetzerin fertig gemacht wird, weil sie aufgrund ihrer Qualifikation den Auftrag erhält, dass Gedicht einer schwarzen Autorin zu übersetzen oder wenn weiße Reggaemusiker ihr Konzert abbrechen müssen, weil einzelne Zuschauer sich von ihren Dreadlocks „offended“ fühlen.


von Facebook-Fundstück...



Montag, 13. Februar 2023

Kulturelle Aneignung ist demokratisch!

von Mirjam Lübke...

Noch bis vor ein paar Jahren wurde uns die zahlreiche Einwanderung aus aller Herren Länder als ein einziges Festival der Kulturen verkauft. Texte kamen in Umlauf, die uns vermittelten, ohne die Segnungen durch exotische Länder würden wir lediglich trockenes Brot knabbern, Apfelschalentee statt Kaffee trinken und vor Schmutz starrend unserem Tagwerk nachgehen. Da unsere Migranten vor allem aus dem arabischen Kulturkreis stammen, wurden alle diese Segnungen natürlich dem islamischen Kulturkreis zugeschrieben, so als hätten die Römer keine Badekultur gekannt, die alten Ägypter auf dem nackten Boden geschlafen und die Chinesen den Kompass nicht erfunden. Kulturelle Aneignung stellte in diesem Fall offenbar kein Problem dar - frei nach dem Motto "Besser gut geklaut als schlecht erfunden".
 


Jetzt ist plötzlich Schluss mit dem multikulturellen Straßenfest. Da der Normalbürger wenig gewillt ist, die sogenannte "Event-Szene" nebst ihrem Vandalismus totzuschweigen oder zu dulden, dürfen wir offenbar auch nicht mehr von den schönen Seiten des Kulturaustauschs profitieren. Auf Rasta-Zöpfe bei einem Weißen reagieren woke Aktivisten mittlerweile ungefähr so duldsam wie die Nazis auf die Musik von Benny Goodman: Das muss alles verboten werden! Dabei sollten gerade Linke, die es doch so sehr lieben, von oben nach unten zu verteilen, froh sein, dass es heute für jeden Bürger möglich ist, sich ein bisschen fremde Kultur ins Haus zu holen. Handelswege nach Nordafrika existieren schließlich schon seit dem Mittelalter. Reisegemeinschaften trotzten den Gefahren die durch Wegelagerer, die raue See und Krankheiten drohten, um Stoffe und Teppiche aus Marokko nach Mitteleuropa zu bringen - leisten konnten sich die Waren nur die Begüterten, als Statussymbol.
 
Da geht es heute demokratischer zu. Kamen früher aus China Porzellan und edle Seide zu uns, so sind es heute eher billige Küchenutensilien und anderer Schnickschnack, an dem die Bevölkerung Freude findet. Jeder kann die Musik hören, die er liebt oder an einem Kurs für afrikanische Erntetänze an der VHS teilnehmen, wenn das Geld für eine Fernreise nicht ausreicht. Ich habe es selbst ausprobiert und mich danach gewundert, wie man es schafft, nach dieser Kraftanstrengung auch noch die herbeigetanzte Ernte einzuholen. Auch ein Bauchtanz-Seminar bei einem ägyptischen Trainer und seinem Trommler habe ich absolviert und dabei einiges über die menschliche Anatomie erfahren - der Muskelkater breitete sich an Stellen aus, über die ich vorher niemals auch nur nachgedacht hatte. Das spricht zwar auf den ersten Blick nicht dafür, dass ein mitteleuropäischer Körper für kulturelle Aneignung gemacht ist - aber es hat Freude gemacht. Von daher gehen alle meine Sympathiepunkte an Helge Schneider, wenn er sich von nicht-europäischer Musik inspirieren lässt.
 
Ideologen sind Sauertöpfe, die das Konzept "Lebensfreude" nicht begreifen. Solange bis nicht jeder ihre Weltsicht angenommen hat, muss der Mensch im Dauerzustand der hyperventilierenden Empörung verharren. Es findet sich stets ein Problem, dessen man sich annehmen kann - zur Not wird eines konstruiert, wie etwa der "menschengemachte" Klimawandel. Das ist eine Katastrophe nach dem Geschmack der Ideologen, denn dank des natürlichen Klimawandels unseres Planeten, auf den wir nur wenig Einfluss haben, kann man sich unendlich damit beschäftigen. Wie wenig das mit Empathie und Anstand zu tun hat, konnte man während der Corona-Zeit beobachten: Das Konzept der Schadenfreude ist den Covid-Jüngern nämlich durchaus vertraut. Wenn sich ein Maßnahmen-Kritiker ansteckte, brachen sie in Triumphgeheul aus, verlief die Infektion harmlos, konnte man die Enttäuschung darüber geradezu mit Händen greifen. Ein paar Tage auf der Intensivstation mussten mindestens drin gewesen sein, um die Rachegelüste des Publikums zu befriedigen.
 
Auch im Ausland eignet man sich gerne Deutsches an - neben Nobelkarossen auch klassische Musik. Bach und Beethoven sind in Asien beliebt - soll man den Chinesen etwa verbieten, "Für Elise" zu spielen? Es ist schließlich ein Kompliment an unsere Kultur. Niemand eignet sich etwas an, das er nicht respektiert und bewundert. Eigentlich sehen das auch die meisten Menschen so, egal, aus welcher Kultur sie kommen - oder stören sich zumindest nicht daran. Nur eben ein paar lautstarke Aktivisten wollen uns zwingen, die dunklen Seiten der Migrationspolitik zu ignorieren - und auf das Schöne in anderen Kulturen zu verzichten. Kann man noch deutlicher ausdrücken, dass man uns im Grunde lediglich bestrafen will? Man muss schon voller Selbsthass sein, um mit seinen Mitbürgern so umzugehen.




Dienstag, 31. Januar 2023

„Weiße Kinderbibliothek“ eröffnet neue Räumlichkeit...

von Thomas Heck...

In Bremen hat eine "Weiße Kinderbibliothek" eine eigene Räumlichkeit eröffnet. Sie soll ein Ort der Repräsentanz sein, den es so dringend braucht. Es geht um einen Ort, an dem weiße Kinder Bücher lesen können, mit Heldinnen und Helden, die aussehen wie sie, mit Protagonisten, mit denen sie sich identifizieren können. Kurzum: Ein Ort mit Literatur, durch die sie sich gesehen fühlen. Weiße Kinder fühlen sich ausgegrenzt, weil es immer mehr Helden auch im Kino gibt, die der schwarzen Hautfarbe angehören. Das Fass zum überlaufen brachte Arielle, die Meerjungfrau, die nicht mehr von einer weißen Darstellerin verkörpert wurde...

... spätestens jetzt wird der Leser bemerkt haben, dass hier was grundsätzlich falsch läuft, manche bereits viel früher. Dabei ist der Text gar nicht so weit hergeholt, nur geht es um eine "Schwarze Kinderbibliothek". Denn. In Bremen hat die „Schwarze Kinderbibliothek“ eine eigene Räumlichkeit eröffnet. Sie soll ein Ort der Repräsentanz sein, den es so dringend braucht. Für mich ein klassischer Fall eines institutionalisierten Rassismus - gegen Weiße... und nur so kann man lupenreinen Rassisten ihren Rassismus aufzeigen. Was kommt als nächstes? Für Weiße kein Zutritt? Auch in Restaurants, beim Friseur, in Sportvereinen? Dann in Schulen, in Bus und Bahn? Darum wehret den Anfängen. Jetzt.


Bremen – Seit Mai des vergangenen Jahres gibt es sie, doch nun bezieht sie endlich auch eine eigene Räumlichkeit: Die „Schwarze Kinderbibliothek“ in Bremen. Es geht um einen Ort, an dem Schwarze Kinder Bücher lesen können, mit Heldinnen und Helden, die aussehen wie sie, mit Protagonisten, mit denen sie sich identifizieren können. Kurzum: Ein Ort mit Literatur, durch die sie sich gesehen fühlen. In den meisten Bibliotheken Deutschlands gibt es dahingehend ein massives Unterangebot. Ziel der Bibliothek sei es, das Selbstbewusstsein schwarzer und afro-deutscher Mädchen und Jungen im Kita- und Grundschulalter zu stärken, so Mit-Initiatorin Maimuna Sallah gegenüber dem Weserkurier.


„Schwarze Kinderbibliothek“ eröffnet in Bremen eigene Räume

In Bremen hat am Samstag, dem 28. Januar 2023 die „Schwarze Kinderbibliothek“ ihre erste eigene Räumlichkeit eröffnet. Bei dem Angebot handelt es sich um eine Kinder- und Jugendbibliothek, in der ausschließlich Literatur etwa über das Leben Schwarzer Menschen angeboten wird. Bereits seit dem letzten Jahr gibt es das Projekt, bisher war es jedoch in den Räumen eines Vereins untergekommen. Nun hat die Bibliothek ihre neue Räumlichkeit offiziell eingeweiht. Dort soll künftig unter anderem Wissen darüber vermittelt werden, wie vielfältig Schwarzes Leben in Deutschland ist, in allen Gesellschaftsbereichen, so Sheeko Ismail, eine der Initiatorinnen gegenüber der Taz. Es geht um Empowerment und Aufklärung.

In Bremen hat die „Schwarze Kinderbibliothek“ ihre neue Räumlichkeit eröffnet. 


Die zweite Co-Leiterin der Bibliothek, Maimuna Sallah, erklärte der Deutschen Presse-Agentur ihrerseits, Ziel sei es unter anderem, einen Ort für mehr Repräsentanz schwarzer Menschen zu schaffen. Ihre Räume hat die Bibliothek, die auch vom Kulturressort Bremen gefördert wird, im Stadtteil Östliche Vorstadt, genauer der Mathildenstraße 89. Bisher umfasst der Bestand an Büchern noch etwas unter 100 Werken, so Sallah, einige von ihnen handeln auch von Antisemitismus oder Antisemitismus. Hinzu kommen Bücher etwa über die Schönheit von Diversität. Es ist ein langfristiges Projekt, der Bestand der Bibliothek soll wachsen – dazu müssten auch deutsche Verlage beitragen.

„Schwarze Kinderbibliothek“ in Bremen soll ein Safespace sein

Co-Leiterin Maimuna Sallah erklärte der Deutschen Presse-Agentur, man wolle mit der Bibliothek einen Safespace, sprich Schutzraum für Schwarze Kinder und Jugendliche schaffen. Zwar gäbe es keinen Raum ohne Diskriminierung und Machtdynamik, jedoch würde man sich um die bestmöglichen Umstände bemühen. Sallah betont, auch weiße Kinder, Jugendliche und Eltern würden davon profitieren, sich mit der Lebensrealität Schwarzer Menschen zu beschäftigen.

Bisher würden nur wenige deutsche Verlage afrikanische Literatur verlegen, heißt es von den Initiatorinnen im Weserkurier. Aus diesem Grund gäbe es in der Bibliothek bislang vor allem viel englischsprachige Literatur. Das Angebot richtet sich indes nicht nur an Kinder und Jugendliche: Auch für Eltern gibt es einige Werke im Regal. Sallah sagt: „Uns war es ganz wichtig, mit der ‚Schwarzen Kinderbibliothek‘ einen Safepace, also einen sicheren Ort zu schaffen, einen niedrigschwelligen Treffpunkt, an dem sich die Menschen treffen können, um zu lesen, sich auszutauschen und zu spielen“. Von Orten wie der „Schwarzen Kinderbibliothek“ gibt es noch viel zu wenige – umso wichtiger ist das Projekt in Bremen.