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Mittwoch, 27. Dezember 2023

Israel und der Jemen...

von Thomas Heck...

Israel ist seit dem 07.10.2023 fortwährend Angriffen ausgesetzt und das nicht nur aus dem Gaza-Streifen. Und jetzt kommt das Kalkül zum Tragen, welches die Hamas antrieb, den unmenschlichen Angriff auf israelische Zivilisten durchzuführen, der perverserweise in einer perfiden Täter-Opfer-Umkehr zu einem weltweiten Aufflammens übelsten Judenhasses und Antisemitismus insbesondere unter linksgrünen Kreisen führte, der an dunkelste Zeiten erinnert. Wer sich heute fragt, wie es im Nazi-Deutschland jemals so weit kommen konnte, braucht sich nur dieser Tage umschauen.

Israel wird auch aus dem Libanon angegriffen, ebefalls aus Syrien, aus Judäa und Samaria, hierzulande Westjordanland genannt, punktuell auch von israelischen Arabern im Kernland, was aber bislang die große Ausnahme war. Nun reiht sich ein weiteres arabisches Shithole in die Anti-Israel-Allianz ein: Der Jemen. Gut 1.600 km von Israel entfernt, erdreistet sich eines der ärmsten Länder der Welt, dem Staat der Juden den Krieg zu erklären, bedroht die Schiffahrtswege im Roten Meer und somit die Schiffspassage des Westens durch den Suezkanal und Israels Zugang zum Hafen in Eilath im Süden des Landes.

Man sollte diese jemenitischen Huthis jedoch nicht unterschätzen, die durch das Netzwerk von bewaffneten Stellvertretergruppen des Iran über modernes Equipment verfügen, wozu Lang- und Mittelstreckenraketen, Drohnen und Schnellboote sowie schwere Artillerie und Kampfpanzer gehören. Es wurden auch schon Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel gestartet, angeblich haben sich zehntausende jemenitische Huthi-Terroristen auf den Marsch nach Israel gemacht. Israel befindet sich also faktisch in einem Mehrfrontenkrieg, gesteuert vom strategischen Hauptgegner Israels, dem Iran.

Was darf oder muss man also vom Jemen und diesen Huthis erwarten? Die Berliner Zeitung hat mal direkt gefragt.

Demonstranten während einer Solidaritätskundgebung für Gaza in Sanaa. Ende Oktober begannen die jemenitischen Huthis mit dem Abschuss von Raketen und Drohnen im Rahmen ihrer „Operation zur Unterstützung der Palästinenser“.




Seit Ende Oktober, kurz nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen, haben die jemenitischen Huthis wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen. Einige Unternehmen, darunter BP, Maersk oder die deutsche Reederei Hapag-Lloyd, hatten angekündigt, alle Fahrten durch das Rote Meer einzustellen. Die vom Iran unterstützte Bewegung, die seit 2015 weite Teile des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa, kontrolliert, feuerte zudem Drohnen und Raketen auf Israel ab. Die Huthis fordern einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und drohen, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen.

Die Berliner Zeitung hat sich mit den Huthis (auch bekannt als Ansar Allah) in Verbindung gesetzt, um zu erfahren, wie sie ihre Ziele verstehen, was ihre Forderungen sind und wie sie ihr Vorgehen rechtfertigen. In einem Exklusivinterview, das schriftlich stattfand, nutzte der Brigadegeneral Aber al-Thaur, militärischer und strategischer Experte sowie stellvertretender Direktor der Abteilung für moralische Führung der Armee, die Gelegenheit, eine Botschaft an Berlin zu richten.

Das Interview übersetzte Eman Alsaeed.

Brigadegeneral al-Thaur, wer sind die Huthis beziehungsweise Ansar Allah? Donald Trump hatte sie als „Terrororganisation“ eingestuft, Joe Biden machte diese Entscheidung dann rückgängig.

Al-Kaida und IS breiteten sich in den südlichen und östlichen Gouvernements des Jemen aus, die alle unter der Kontrolle der Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabiens und jemenitischer Söldner standen. Diese Gruppen werden international als terroristisch eingestuft. Die saudischen und amerikanischen Streitkräfte schützten sie, versorgten sie mit Waffen, Ausrüstung und Geld und setzten sie als Söldner an der Seite der Kräfte ein.

Als die Vereinten Nationen und die USA Al-Kaida und IS als terroristische Gruppen einstuften, führte dies zu einer Zunahme der Bedrohungen gegen amerikanische und westliche Interessen in den südlichen und östlichen Regionen. Unsere Streitkräfte bekämpften die Terrorgruppen, töteten und nahmen viele von ihnen gefangen und räumten die Gebiete, die seit dem Jahr 2000 unter ihrer Kontrolle waren.

Die USA befanden sich zwischen zwei realen Gefahren: den terroristischen Gruppen und den Kräften von Sanaa unter der Führung von Ansar Allah, die von den USA als terroristische Organisation eingestuft wurde, was der Realität und der Vernunft widersprach.

Sobald die Standorte der Terrorgruppen unter die Kontrolle von Ansar Allah gerieten, änderte sich die Haltung der USA: Sie widerriefen die Einstufung der Ansar Allah als ausländische terroristische Organisation, um ihr Image im In- und Ausland zu verbessern. Aber Sanaa hat immer noch die Dokumente und Beweise, die die USA in gemeinsame Aktionen mit Al-Kaida und dem IS verwickeln – diese werden von Jemen gegen die USA vorgelegt.

Die Ansar Allah wurden zu den Rettern des jemenitischen Volkes, als sie die Revolution vom 21. September 2014 durchführten. Ihr Ziel war es, den Jemen von seiner 45-jährigen saudischen Vormundschaft zu befreien, das amerikanische Diktat über die politischen Entscheidungen im Jemen abzulehnen und den ausländischen Mantel abzulegen.

Diese Situation hat die USA und ihre Verbündeten beunruhigt. Die Republik Jemen, ihre Hauptstadt Sanaa und ihre hoch entwickelten Streitkräfte sind „ein arabischer Pol in der Region“ und ein wichtiger Akteur in der arabischen nationalen Sicherheit. Ansar Allah ist heute eine politische Kraft, die die Führung des Jemen übernommen und dem Land geholfen hat, in die Reihen der Industrieländer aufzusteigen und die Selbstversorgung in allen Aspekten des Lebens zu erreichen.

Was ist das Ziel der derzeitigen Operationen am Roten Meer? Was würde die Huthis dazu veranlassen, keine Schiffe mehr anzugreifen?

Das Hauptziel ist es, Israel zu zwingen, seine Aggression und seine Verbrechen gegen Palästina und den Gazastreifen einzustellen und die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Trinkwasser für die Menschen in Gaza zu ermöglichen. Die USA haben angekündigt, die Position Israels zu unterstützen, das sich an der Hamas rächen will, indem es die Bevölkerung des Gazastreifens ab dem ersten Tag nach dem 7. Oktober 2023 angreift.

Die Hamas hat die Operation Al-Aqsa-Flut durchgeführt, um die israelische Armee vor den Palästinensern, den Arabern und der Welt bloßzustellen und zu zeigen, dass Israel ein koloniales Gebilde ist, das ein arabisches Land besetzt hält, und dass sich sein politischer Ansatz in der Politik der israelischen Armee und den von ihr begangenen Verbrechen widerspiegelt, zu denen Völkermord und die Vertreibung der Bevölkerung aus ihrem Land gehören.

Jemen erfüllt seine nationale und religiöse Pflicht, da Palästina ein arabisch-muslimischer Staat ist. Diese Pflicht, Palästina zu verteidigen, liegt in der Verantwortung aller arabischen und islamischen Länder, genau wie die USA und Europa Israel verteidigen. Die vorsätzlichen Angriffe auf zwei Millionen Muslime und Christen müssen aufhören, die Familien sollten die Möglichkeit haben, ihre Toten zu begraben und die Vermissten aus den Trümmern zu bergen.

Die Huthi-Angriffe haben den Welthandel gefährdet. Die größten Unternehmen der Welt suchen derzeit nach anderen Routen. Warum zielen Sie auf ihre Schiffe?

Ansar Allah und die Parteien der Gemeinsamen Sitzung des Allgemeinen Volkskongresses, die Sozialistische Partei und andere nationale Parteien sind die legitimen Vertreter der Republik Jemen. Als der Jemen am 31. Oktober 2023 ankündigte, dass er in eine militärische Konfrontation an der Seite Palästinas gegen Israel eintritt, geschah dies mit dem Ziel, die israelischen Angriffe und ihre täglichen Verbrechen gegen wehrlose Zivilisten zu stoppen.

Deshalb hat der Jemen seine Kontrolle über Bab al-Jemen, den Golf von Aden, das Arabische Meer und das Rote Meer durchgesetzt und israelische Schiffe an der Durchfahrt durch internationale Gewässer im Roten Meer gehindert. Die Änderung der Schifffahrtsrouten hat Israels Verbrechen gegen den Gazastreifen und dessen Belagerung nicht gestoppt. Deswegen hat der Jemen die Belagerung Israels verschärft: Er hindert nun alle Schiffe, die das Rote Meer durchfahren wollen, um israelische Häfen zu erreichen, unabhängig von ihrer Nationalität.

Brigadegeneral Aber al-Thaur, militärischer und strategischer Experte sowie stellvertretender Direktor der Abteilung für moralische Führung der Armee



Jedes Schiff, das die jemenitischen Warnungen ignoriert, wird militärisch behandelt, ohne Rücksicht auf Verluste und Konsequenzen. Jemen ist bestrebt, die Sicherheit der internationalen Schifffahrt für alle Schiffe in der Welt zu gewährleisten, mit Ausnahme derjenigen, die israelische Häfen anlaufen wollen – dies ist verboten. Die Tatsache, dass mehrere internationale Unternehmen ihre Schifffahrtsrouten geändert haben, wird als Erfolg für den Jemen gewertet, denn das bedeutet, dass wir das Hauptziel der Maßnahme erreichen konnten: die Verhängung einer wirtschaftlichen Seeblockade gegen Israel.

Alle angegriffenen Schiffe waren mit Israel verbunden. Die hohen Transport- und Versicherungsgebühren für die internationale Schifffahrt, die eine Folge dieser Operation sind, sind darauf zurückzuführen, dass Israel den Frieden ablehnt und sich weigert, seine Verbrechen gegen den Gazastreifen einzustellen. Die internationale Schifffahrt im Roten Meer, im Arabischen Meer und im Bab al-Mandab ist in jeder Hinsicht sicher. Es ist keine einzige Beschwerde eingegangen, und alle von Jemen durchgeführten Maßnahmen gegen Schiffe, die sich weigerten, den Warnungen der jemenitischen Armee Folge zu leisten, sind dokumentiert.

Die Huthi-Angriffe haben nicht nur den Handel beeinträchtigt, sondern auch die Lieferung von humanitärer Hilfe in der ganzen Welt. Glauben Sie, dass dies gerechtfertigt ist?

Die Seeoperationen haben keine direkten Auswirkungen auf den Welthandel, sondern nur auf Unternehmen, die im Hinblick auf das Handelsvolumen eine bedeutende Beziehung zu Israel haben. Diese Unternehmen werden sicherlich von den Ereignissen im Roten Meer betroffen sein, wenn sie israelische Häfen anlaufen. Was die Unternehmen betrifft, die andere Häfen anlaufen, so gibt es für sie keine Probleme, auch wenn sie starke Verbündete Israels sind.

Unser Ziel ist klar, die Dimensionen der Operation sind klar. Es ist unzutreffend zu sagen, dass die Lieferung von Hilfsgütern weltweit beeinträchtigt wurde: Der Anteil des Welthandels über das Rote Meer beträgt etwa 13 Prozent des Welthandelsvolumens, die Route bedient einen höheren Prozentsatz von Ländern in Europa, Nordafrika und dem Roten Meer. Israelische Schiffe sind die einzigen Schiffe, die keine humanitäre Hilfe transportieren, und die arabischen Länder der Region akzeptieren keine Hilfe aus Israel. Daher ist die Menge der betroffenen humanitären Hilfe vernachlässigbar. Selbst die Weltgesundheitsorganisation und die Welternährungsorganisation haben das nicht erwähnt.

Welche Waffen werden bei dieser Operation eingesetzt?

Land- und Seedrohnen, die für solche präzisen Operationen entwickelt wurden, und intelligente und präzise Seeraketen, die gute Ergebnisse beim Stoppen von Schiffen erzielten, sowie Hubschrauber bei einigen Operationen wie bei dem israelischen Schiff „Galaxy Leader“ zusätzlich zu anderen modernen Waffen, über die die jemenitischen Streitkräfte verfügen. Der Jemen könnte gezwungen sein, weitere Mittel einzusetzen, insbesondere wenn andere Parteien als Israel in die Konfrontation eintreten.

Das Schiff „Galaxy Leader“, das am 19. November von Huthi-Kämpfern im südlichen Roten Meer bei Hodeida im Jemen gekapert wurde. Israelische Schiffe seien ein „legitimes Ziel“, warnten die jemenitischen Huthis.



Woher erhalten die Huthis diese Waffen und die Ausbildung?

Die derzeitige jemenitische Armee ist dieselbe wie die frühere Armee. Sie ist seit Jahrzehnten im Besitz von Waffen und verfügt über Militärschulen, von denen einige bereits vor mehr als 70 Jahren gegründet wurden. Die Bewaffnung im Jemen, einschließlich ballistischer Raketen, wurde von Russland, den USA, Frankreich, Italien und vielen anderen Ländern geliefert. Nach der Revolution vom 21. September 2014 war die politische Führung bestrebt, Institute, Militärschulen und Akademien im Bereich der militärischen Fertigung und Produktion zu mobilisieren. Viele jemenitische Offiziere, Experten und Techniker haben ihren Abschluss an den größten Universitäten, Akademien und Instituten der Welt gemacht, und als sich der Jemen von der saudischen Vormundschaft befreite, suchte er nach konkreten Alternativen, um das Leistungsniveau und die Effizienz der Streitkräfte zu erhöhen und die jemenitische Einheit zu stärken.

Am 22. Mai 1990 [das ist der Tag, an dem die Demokratische Volksrepublik Jemen mit der Arabischen Republik Jemen zur Republik Jemen vereinigt wurde; Anm. d. Red.] wurden zwei Armeen zu einer vereinigt: Die Armee des Südens repräsentierte das damalige sowjetische Militärarsenal, die Armee des Nordens den Osten und Westen. In beiden Fällen handelte es sich um professionelle Armeen, und das Aufkommen hochwertiger Waffen ist heute eine natürliche Entwicklung.

Welche Rolle spielt der Iran? Was ist seine Verbindung zu den Huthis?

Der Iran ist das einzige Land, das dem Jemen politisch zur Seite steht und alle Entscheidungen des Obersten Politischen Rates [der Huthi-Exekutive; Anm. d. Red.] in Sanaa unterstützt. Jemen pflegt seit 1960 enge Beziehungen zum Iran. Irans Haltung zu den USA und Israel hat die Beziehungen gestärkt, die nur in den letzten Jahren der Herrschaft von Ali Abdullah Saleh angespannt waren. Damals erhielt Sanaa seine Diktate von den USA. Nach der jemenitischen Revolution und dem Sturz Salehs wurden die bilateralen Beziehungen zum Iran wiederhergestellt und entwickelten sich kontinuierlich weiter. Auch heute noch, trotz der ungerechten Belagerung des jemenitischen Volkes und der Frage der Unterstützung Sanaas mit Waffen.

Sanaa und alle dem Obersten Politischen Rat angeschlossenen Gouvernements werden auf dem Land-, See- und Luftweg tödlich belagert. Alle Schiffe, die im einzigen verbliebenen Hafen Jemens, dem Hafen von Hodeidah, ankommen, werden einer sorgfältigen Kontrolle unterzogen, und kein Schiff oder Marineschiff darf den jemenitischen Hafen oder die Küste erreichen. Die Amerikaner versuchen, die Situation zu ihren Gunsten auszunutzen und den Iran in alles, was mit Sanaa zu tun hat, so weit hineinzuziehen, dass sie sich weltweit lächerlich gemacht haben.

Die internationale Gemeinschaft versucht, Mittel und Wege zu finden, um ihre Interessen im Roten Meer zu schützen, die USA wollen eine internationale Koalition bilden. Wie werden Sie reagieren, wenn internationale Containerschiffe von bewaffneten Militärschiffen begleitet werden?

Die internationale Gemeinschaft sucht nicht nach Möglichkeiten, die internationale Schifffahrt auf See zu schützen – die Vereinten Nationen oder der Sicherheitsrat haben ihren Segen nicht gegeben. Daher ist es nicht richtig, von einem internationalen Bündnis zu sprechen, sondern von einem begrenzten amerikanisch-europäischen Bündnis, das die Folgen militärischer Aktionen im Roten Meer zu tragen hat, um den Jemen zu konfrontieren oder ihn an der Umsetzung seiner Entscheidung und Politik gegenüber Israel zu hindern.

Der Jemen wird auf militärische Optionen zurückgreifen, die eine reale Bedrohung für die amerikanischen Interessen im Roten und Arabischen Meer und im Golf von Aden darstellen können, zusammen mit den Ländern, die Amerika in diese illegale Allianz aufgenommen hat, die in erster Linie Israel dient. Sie werden in ein Problem verwickelt sein, das in einem Maße eskalieren kann, wie es sich die USA und die an dieser törichten Aktion beteiligten Länder nicht vorstellen können. Die Folgen werden unkalkulierbar sein und die Region und die Welt in eine Seekatastrophe mit schlimmen Konsequenzen stürzen.

Ein Foto, das am 21. November 2023 vom Medienzentrum der Huthi zur Verfügung gestellt wurde, zeigt einen Huthi-Hubschrauber, der über das Frachtschiff „Galaxy Leader“ fliegt, um ein "Boarding Team" an Bord zu bringen.



Sind Sie nicht besorgt, dass die Operation zu Angriffen, zum Beispiel durch die USA, im Jemen führen könnte?

Wir erwarten, dass die USA solche Angriffe auf unser Land durchführen, und wir haben die Situation unter allen Aspekten einschließlich der militärischen Situation vollständig untersucht. Die USA und ihre Verbündeten, einschließlich Saudi-Arabien und die Emirate, werden alle Konsequenzen der amerikanischen Dummheit tragen. Das Recht, mit all unseren Fähigkeiten zu antworten, ist uns garantiert, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass unsere Nachbarländer amerikanische Stützpunkte auf ihrem Gebiet haben.

Es werden Befürchtungen geäußert, dass sich der Krieg im Gazastreifen zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte. Glauben Sie, dass dies den Interessen der Huthis dienen würde?

Wir erwarten, dass sich ein regionaler Krieg entwickeln wird, da die internationale Gemeinschaft nicht in der Lage ist, Israel von seinem Vorgehen gegen Gaza abzuhalten. Die Ausweitung des Kriegskreises durch den Eintritt Amerikas und anderer Parteien wird zu einem regionalen Krieg führen, der im Moment niemandem nützt. Vielmehr wird es dadurch schwierig, Israel zu schützen und zu verteidigen, und die Möglichkeiten, dass andere Länder in den Krieg gegen Israel und die USA eintreten, werden zunehmen. Die USA sind nicht mehr der einzige Pol in der Welt. Es gibt andere Pole, die ein Interesse daran haben, die USA in den Konflikt um den Jemen und das Rote Meer hineinzuziehen.

Deutschland ist eines der Länder, dessen Schiffe und Interessen bedroht sind, obwohl es nicht in den Krieg gegen Gaza verwickelt ist. Wie lautet Ihre Botschaft an die Bundesregierung?

Wir haben seit mehr als 70 Jahren starke Beziehungen zu Deutschland. Selbst unter den schwierigsten Umständen hat Deutschland dem Jemen immer zur Seite gestanden und alle seine Aktivitäten unterstützt – das schließt auch militärische Ausbildung und Unterstützung ein. Heute ist es mit den USA verbündet. Das beunruhigt uns, denn wir haben uns nicht vorstellen können, dass Deutschland sich von den amerikanischen Forderungen täuschen lässt, die es [in die Militärkoalition; Anm. d. Red.] im Roten Meer hineinziehen sollen.

Für uns ist Deutschland eine rote Linie und wir wollen nicht, dass es in einen Konflikt und Krieg verwickelt wird, an dem es kein Interesse hat. Wir sind weiterhin sehr daran interessiert, unsere Beziehungen auf höchster Ebene zu pflegen. Wir sind an deutschen Schiffen und am Handel interessiert und hoffen, dass die bilateralen Handelsaktivitäten mit Israel im Roten Meer eingestellt werden, um Druck auf Israel auszuüben.

Die nächste Etappe wird auch ein schwieriger Test für die deutsche Position gegenüber dem Jemen sein: Ihre Haltung kann andere langfristige Folgen haben. Wir bitten unsere Freunde in Deutschland, sich nicht mit den USA in ein Problem einzumischen, das nur die USA und kein anderes Land betrifft. Ich appelliere auch an Deutschland und sein Volk, unseren Willen und unsere Rechte zu respektieren und sich nicht dazu verleiten zu lassen, den Kreis des Hasses und der Abneigung gegenüber den in Deutschland lebenden Arabern und Muslimen zu erweitern, denn dies wird auf alle arabischen und islamischen Länder und alle Muslime in der Welt zurückfallen, und das wünschen wir uns nicht.


Donnerstag, 27. Oktober 2022

Wann sind wir eigentlich in die Ukraine einmarschiert?

von Mirjam Lübke...

Offenbar habe ich in den letzten Monaten eine geopolitische Umwälzung verpasst. Die Polen übrigens auch, denn sie hätten es als Erste bemerken müssen. Eventuell, so dachte ich zunächst, haben sich die Habeck-Ho-Chi-Minhs also unter unserem Nachbarland hindurchgegraben, um dort keine unangenehmen Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg zu wecken. Der gigantische Tunnel muss im Berliner Untergrund begonnen worden sein und endet kurz vor Kiew. Vielleicht ist der Berliner Flughafen nur ein raffiniertes Tarnprojekt gewesen, um die Bauarbeiten zu verschleiern. Schließlich musste allerhand schweres Gerät herbeigeschafft werden, das seitdem im deutschen Straßenbau fehlte.



Oder die Baerbock-Brigaden zeichnen sich verantwortlich und sind nachts aus Tarnkappen-Bombern über der Ukraine abgesprungen. Jeweils zehn Fallschirmspringer trugen dabei einen Leopard-Panzer zwischen sich, das Manöver heißt seitdem "Strack-Zimmermann-Formation". Ob Putin informiert war, vermag ich nicht zu sagen ("Druschba! Lasst mir noch was übrig!") - jedenfalls muss Deutschland Krieg gegen die Ukraine geführt haben. Wir haben es nur nicht mitbekommen, dank genialer grüner Militärstrategie. Andrij Melnyk jedenfalls hat es wohl bemerkt, denn warum sonst sollte er unser Land behandeln, als wären wir die Schurken in diesem Krieg?
 
Als Diplomat in Deutschland war es sicherlich seine legitime Aufgabe, für sein Land um Unterstützung zu bitten. Aber manche seiner Äußerungen klingen, als hätten wir den Krieg mit Russland verursacht oder gar die Ukraine eigenhändig überfallen. Da wird nicht lange um Hilfe geworben, sondern einfach ein Wunschzettel auf den Tisch geknallt. Mehrfach täglich trudeln neue Forderungen ein und mit den Panzerlieferungen geht es auch nicht gut voran. Da schickt Herr Melnyk gleich eine Rüge an den deutschen Kanzler. So wie wir beim Kundendienst von Amazon Rabatz machen, wenn das Päckchen mit dem neuen Staubsauger auf sich warten lässt. Nur haben wir den wenigstens selbst bezahlt.
 
Im Moment drehen sich Forderungen um Geld für den Wiederaufbau der Ukraine. 500 Millionen Euro jeden Monat - da wird einem schwindelig, so viel bekommen noch nicht einmal die Palästinenser von der Bundesregierung. Aus der Portokasse zahlt man diese Summe nicht. Es gehen Gerüchte um, das Ahrtal wolle sich per Referendum der Ukraine anschließen, um wenigstens einen kleinen Teil des Segens abzubekommen - erste blau-gelbe Fahnen sollen auf den ramponierten Häusern gehisst worden sein. Vielleicht wäre man gut beraten, Andrij Melnyk zu einer Art Bezirksgouverneur zu wählen, der wüsste schon, wie er für die Region Hilfe einfordern könne. Ein Tweet und die Ahr fließt rückwärts.

Eigentlich möchte ich mir lieber den dicken Zeh abhacken, als Saskia Esken in Schutz zu nehmen, aber ihr eine Kriegsschuld anzulasten, geht nun wirklich zu weit. Vor allem, wenn es um die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen geht, die bereits seit Jahrzehnten bestehen und nicht auf ihre Initiative zurückgehen. Wobei man Herrn Melnyk auch sanft daran erinnern sollte, dass die Ukraine selbst recht gut an den Transitgebühren für russisches Gas verdient hat, sogar noch nach Kriegsbeginn. Da werfe ich der SPD lieber ihre guten Beziehungen zu den Mullahs im Iran vor und die Versessenheit, mit der Heiko Maas den Atomdeal durchgezogen hat.
 
Den Iran mögen die Sozialdemokraten recht gern, auch wenn sie es nicht zugeben. Was das eigene Land angeht, scheint die Liebe nicht ganz so ausgeprägt zu sein. Da gäbe es viele Gründe, wütend auf Saskia Esken und die SPD zu sein. Zum Beispiel, weil sie den Grünen erlaubt, sie in der Energiefrage derart vor sich herzutreiben und die Versorgungssicherheit zu gefährden. Richtig wütend war ich auf Frau Esken, als sie einem Rentner riet, einen Kredit für die Wärmedämmung seiner Wohnung aufzunehmen, weil die Heizrechnung seine Rente auffraß. So kalt wie diese Antwort wird die Wohnung des Mannes hoffentlich nicht werden. Wenn ich es recht bedenke, haben sie und Herr Melnyk sich gegenseitig verdient.
 
Aber ob wir Herrn Melnyk verdient haben? Vielleicht können wir von Glück reden, weil er sich in einem Interview schamlos als Anhänger Stepan Banderas offenbart hat - man sah, "wie es in ihm denkt". Damals gab es ein Militärbündnis zwischen der Ukraine und Deutschland, das wir wohl alle nicht zurückhaben wollen. Humanitäre Hilfsbereitschaft ist eine Sache, da hilft unser Land bereits über seine Belastungsgrenzen hinaus, die Unterkünfte platzen aus allen Nähten. Unsere leidgeplagten Schulen stehen vor neuen Herausforderungen - es ist keineswegs so, dass wir nichts tun.

Leider weiß ich nicht, wie die Ukraine anderen europäischen Ländern begegnet. Tritt man dort ebenso fordernd auf oder lässt man es ruhiger angehen? Eins jedoch ist sicher: Keine Regierung lässt sich derartige Schuldgefühle für einen Krieg einreden, den sie nicht begonnen hat.





Samstag, 24. September 2022

Islam: In Deutschland porentief rein!

von Mirjam Lübke...

Mit dem Islam ist es fast so wie mit der Kernkraft - an der deutschen Grenze findet eine mystische Transformation von "böse" zu "gut" statt. Abgesehen von den ganz Verzückten wie Claudia Roth und Kathrin Göring-Eckardt sind sogar viele Linke bereit, das Unrecht zu erkennen, welches Frauen im Iran oder Afghanistan angetan wird, dort, wo die Scharia Gesetz ist. Die Demonstrationen anlässlich des Todes von Mahsa Amini finden hier durchaus Solidarität. Die junge Frau starb an den Folgen der Verletzungen, welche die iranischen Sittenwächter ihr zufügten, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" trug. In diesen Leuten - es gibt auch weibliche Wächter - steckt genug Hass auf die "unislamische" Lebensweise, um Frauen wegen einiger sichtbarer Haare krankenhausreif zu prügeln. Diese Sittenwächter scheinen mental mit unseren Corona-Jüngern verwandt zu sein, denn egal wo auf der Welt - es braucht schon eine gute Portion Verbissenheit, Fanatismus und sadistische Wesenszüge, um so eine Aufgabe mit Engagement zu erfüllen.


 
Nun machen in den Medien Bilder die Runde, auf denen Frauen zu sehen sind, die sich aus Protest die Haare abschneiden. Mir tut das schon deshalb weh, weil ich schon immer ein wenig neidisch auf kräftiges "südländisches" Haar geschaut habe. Allein schon die Tatsache, dass es sich die "Rebellinnen" öffentlich die Mähne abschneiden, zeigt, welches Opfer sie bringen. Man sagt, wenn eine Frau sich die Haare kurz schneidet, dann emanzipiert sie sich von etwas. Nach Auffassung der Scharia trägt sie die Schuld daran, belästigt zu werden, wenn sie ihr Haar nicht bedeckt. Mir kommt das immer so vor, als entschuldige sich ein Räuber damit, dass die Bank schließlich kein Geld in ihren Räumen aufbewahren müsse. Eine typische Täter-Opfer-Umkehr.
 
Nun mag sich manche Europäerin denken: "Wie schlimm das im Iran und in Afghanistan für die Frauen ist! Zum Glück haben wir solche Verhältnisse bei uns nicht!" - aber ist das wirklich so? Ist nur der "weit-weit-weg-Islam" eine Bedrohung und in Deutschland ist alles fein? Gewiss, abgesehen von dem Versuch, in Wuppertal eine "Scharia-Polizei" zu etablieren, patrouillieren hier keine Sittenwächter. Allerdings haben sich überall in unserem Land längst Parallelgesellschaften etabliert, in denen die Menschen freimütig zugeben, wie wichtig ihnen die Scharia und wie unbedeutend das Grundgesetz für sie ist. Grünen-Co-Chef Omid Nouripur träumt gar davon, Teile des islamischen Gesetzes in Deutschland zu etablieren. Wahrscheinlich würde auch er sich entsetzt von den Ereignissen im Iran distanzieren - so als würde der Islam dort einfach falsch interpretiert. So wie Stalin und Pol Pot den Sozialismus falsch verstanden haben - in Deutschland liefe das gewiss menschlicher ab, weil hier alle nur gute Absichten haben. Das hat man von Khomeini auch lange geglaubt.
 
Aber Scharia ist eben nicht nur der Verzicht auf Schweinefleisch und Alkohol oder die Verpflichtung zur Einhaltung gewisser Gebetszeiten oder einer Kleiderordnung. Wenn dies so wäre, müsste man nicht auf ihre Einführung in Deutschland drängen, denn das alles wird bereits durch die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit ermöglicht. Wo die Scharia staatliches Gesetz ist, endet aber oft die Religionsfreiheit der anderen oder wird stark eingeschränkt. Und dabei reden wir noch nicht vom Strafrecht, das eben alle mit archaischen Sanktionen belegt, die auch nur auf negativer Religionsfreiheit bestehen. Zum Beispiel Frauen, die keine Kopfbedeckung tragen wollen. Oder Männer, die Männer lieben. Das hat Omid Nouripur uns nämlich dezent verschwiegen. Was man im Iran abscheulich findet, wird in Deutschland doch gewiss aufgeklärter praktiziert, oder?

Der fatale Fehlschluss folgt auf den Fuß, wie wir im Falle Afghanistans sehen. Der linke Retterkomplex schlägt zu, man will möglichst viele Afghanen in Deutschland unterbringen, weil man selbstverständlich davon ausgeht, diese vor den Restriktionen der Taliban fliehen wollten. Das mag bei einigen der Migranten auch der Fall sein, aber wenn diese dann öffentlich über ihre Erfahrungen in der Theokratie berichten, mag man nicht zuhören. In Deutschland wollen wir schließlich tolerant sein und gehen wie selbstverständlich davon aus, dass auch alle anderen Afghanen den "bösen" Islam daheim gelassen haben und sich in Europa ein Loch in den Bauch freuen, weil sie nun in Freiheit leben dürfen (von anderen Annehmlichkeiten einmal ganz abgesehen). In Deutschland wird lediglich "guter" Islam praktiziert, der auf dem Weg hierher durch den fünffachen Filter der Aufklärung gelaufen ist. Und selbst diejenigen Aspekte, die sogar dem buntesten Multikulturalisten unheimlich sein müssten, dürfen nicht angesprochen werden. Jedenfalls hat noch niemand eine Quotenregelung für Imame gefordert, was man der katholischen Kirche und ihren Pfarrern nicht so einfach durchgehen lässt. Gibt es in muslimischen Gemeinden eigentlich Gleichstellungsbeauftragte?
 
Im Gegenteil: Wer jetzt aufgrund der Proteste im Iran ein Kopftuchverbot fordert, ist ein Rassist, behauptet die linke Twitterblase. Ein Nazi sogar, obwohl diese doch gewiss nicht islamophob waren - ganz im Gegenteil. Obwohl ich noch nicht einmal für ein komplettes Kopftuchverbot bin, stört es mich, dass die Debatte darüber wie üblich mit Tabus moralischer Natur ausgebremst wird. Die Ereignisse im Iran zeigen nur zu deutlich, wie es um die Freiwilligkeit des Kopftuchtragens in der islamischen Welt bestellt ist: Düster. Da muss es zumindest erlaubt sein, die Frage nach dem sozialen Druck innerhalb der Parallelgesellschaften zu stellen: Wie steht's bei uns mit der Freiwilligkeit? Oder was will mir eine Frau sagen, die darauf beharrt, als Staatsanwältin oder Lehrerin im Amt ihr Kopftuch zu tragen? Stehen bei ihr deutsches Recht und neutraler Lehrauftrag etwa nicht im Vordergrund ihrer Tätigkeit?
 
Ob man die demographische Entwicklung in Deutschland nun als gezielte "Umvolkung" betrachtet oder aber als "Nebenerscheinung" der Migration: Drücken gilt nicht. Man muss fragen dürfen, ob etwas noch unter die Religionsfreiheit fällt oder zur Beschränkung der Freiheit der restlichen Bevölkerung geworden ist. So lange Muslime nicht die Freiheit haben, zu Ex-Muslimen zu werden oder Grundrechte im Namen der Religion für Frauen nicht gewährt werden, ist Misstrauen berechtigt. Vor 1979 hat man im Westen auch nicht glauben können, zu welchen gesellschaftlichen Änderungen die Revolution im Iran führen könnte - und das so schnell. Vom modernen Minirock hin zum Tschador war es nur ein kleiner Schritt.




Dienstag, 16. August 2022

Khomeinis Gift wirkt weiter...

von Mirjam Lübke...

Das Motiv des Täters sei noch unklar, äußerte sich die Presse nach dem Attentat auf Salman Rushdie. Dem Schriftsteller wurden schwerste Verletzungen zugefügt, von denen er sich nicht mehr erholen wird. Es ist bemerkenswert, wie unwissend sich unsere Medien geben, die sonst sehr schnell bereit sind, Schuldige zu nennen, wenn es sich politisch instrumentalisieren lässt. Dabei scheuen sich im Falle Rushdie die Auftraggeber noch nicht einmal, ihre Mordaufrufe über Twitter in regelmäßigen Abständen zu erneuern - noch 2019 erklärte der iranische Staatschef Khamenei, dass die 1989 von Ayatollah Khomeini herausgegebene Fatwa nichts an ihrer Gültigkeit verloren hätte: Wegen seines Werkes "Die satanischen Verse" darf Rushdie von jedem "Gläubigen" getötet werden - die Regierung in Teheran will den Mord zudem fürstlich entlohnen. Das Kopfgeld liegt inzwischen bei etwa zwei Millionen Euro.



Schon 1989 fanden sich genügend "Intellektuelle", welche die Fatwa kleinredeten: Sie sei lediglich ein Rechtsgutachten, welches es "rein theoretisch" möglich mache, Salman Rushdie straffrei zu töten. Zu dieser Zeit tobten schon die ersten Bücherverbrennungen in der islamischen Welt. Auch wenn wohl keiner das Buch des Anstoßes gelesen hatte, allein das Gerücht, Allah sei darin beleidigt worden, brachte die Gemüter zum Brodeln. Die Wut, die auf die Straßen getragen wurde, ließ keine Zweifel offen. Hier ging es nicht um die Theorie eines ergrauten Geistlichen, sondern um handfeste Aggressionen. Salman Rushdie musste daraufhin im Untergrund leben - und wie wir nun sehen konnten, lebt der Geist der Fatwa noch immer fort, auch wenn das öffentliche Interesse daran nicht mehr bestand. Damals wie heute wird Täter-Opfer-Umkehr betrieben: Musste Rushdie denn unbedingt ein derart provokatives Buch schreiben? Es ist die selbe Argumentation, welche uns in den letzten Jahren immer wieder vorgetragen wurde, wenn es etwa um die bekannten Mohammed-Karikaturen ging, die in Dänemark zuerst gedruckt worden waren. Vor der Wut der gekränkten Muslime soll die Meinungsfreiheit zurückstehen, sonst könnte sich erweisen, dass die Religion des Friedens gar nicht so friedlich ist, wie von ihren Lobbyisten behauptet. "Wir wären ja artig, wenn ihr euch nur unseren Launen beugen würdet!"

Die "satanischen Verse" gehen auf eine ältere Version des Korans zurück, in welcher der Prophet Mohammed den Mekkanern noch gestattete, zu den "heiligen Kranichen" um Fürbitte zu beten, drei Gottheiten, die als Töchter Allahs betrachtet wurden. Moment: Töchter? Es passte nicht ins Bild, dass Allah nur Töchter haben sollte, wenn in der realen Welt Söhne als ideale Nachkommen galten. Die Erlaubnis, die Göttinnen weiter zu verehren, musste dem Propheten vom Satan eingegeben worden sein. Eine Episode im Leben des perfekten Mohammed, die ihm im Nachhinein sehr peinlich gewesen sein muss, also wurden die Verse im Koran rasch durch eine entsprechende Rüge ersetzt: Allah Töchter anzudichten, war eine Unverschämtheit, die nicht geduldet werden konnte. Wie hatte es zudem geschehen können, dass der perfekte Prophet auf die List des Satans hereingefallen war? Dieses Motiv nahm Rushdie in seinen Roman auf.
 
Wir sehen: Wieder einmal geht es nicht wirklich um Allah, sondern um Mohammed, der vielen Muslimen mehr bedeutet als ihr abstrakter Gott. Es ist ihnen offenbar unmöglich, ihre Empörung über seine Kränkung auf zivilisierte Weise zum Ausdruck zu bringen, was ihr gutes Recht wäre. Stattdessen erleben wir immer wieder brutale Strafaktionen, wenn "religiöse Gefühle verletzt werden". Dazu muss noch nicht einmal der Prophet gekränkt werden, es reicht, wenn sich der Empörte an einer Kirche oder Synagoge stört. Außerhalb des islamischen Herrschaftsbereichs muss keine Rücksicht auf Andersgläubige genommen werden - da schützt auch ein Dhimmi-Status nicht.
 
Ich erwarte nicht, dass sich der "normale" Muslim aus der Nachbarschaft dazu äußert, der einfach sein Leben dort lebt und selbst nicht zum Messer greift. Allerdings wäre es angebracht, wenn sich nun einmal all jene Lobbyistinnen - es sind überwiegend Frauen - zu Wort melden würden, die Atamans, Gümüsays und Cheblis. Aber diese sind abgetaucht - haben sie nicht den Mut, ihren eigenen Glaubensbrüdern zu sagen, "das hat nichts mit dem Islam zu tun"? Angesichts der vielen Attentate der letzten Jahre ist es zynisch, Nichtmuslimen eine "Phobie" zu attestieren. Die Bedrohung ist sehr real: Junge Männer fühlen sich berufen, in die Fußstapfen des Propheten zu treten, als großer Gotteskrieger. In den letzten Jahren kommen dabei immer häufiger Messer zum Einsatz, nachdem Terrororganisationen dazu aufgerufen haben, alles als Waffe zu benutzen, was im eigenen Umfeld verfügbar ist. Und es geht nicht nur ums Töten, sondern um größtmögliche Demütigung durch Gesichtsverletzungen. Sich davor zu fürchten, einem solchen Attentäter zu begegnen, ist keine Phobie, sondern eine berechtigte Angst. Das Sprechen darüber als "Hass und Hetze" abzutun, entbehrt nicht einer gewissen Dreistigkeit: Voller Hass und durch Hetze motiviert sind die Täter. Das ist durch kein Buch und keine Karikatur zu rechtfertigen.

Es wäre Salman Rushdie zu wünschen gewesen, dass er nun endlich zur Ruhe hätte kommen können, Bücher schreiben und ohne Angst Vorträge halten. Aber die Regierung in Teheran hielt ihren Mordaufruf aufrecht. Eine Regierung, mit der auch Deutschland ohne Not Geschäfte macht und zu der einige deutsche Politiker gute Beziehungen unterhalten. Die islamische Revolution von 1979 hat das Land in die Vormoderne zurückgeworfen und seitdem den Nahen Osten im Würgegriff. Aber dazu wird man von unseren Islam-Lobbyisten kein Wort hören.


Montag, 9. August 2021

Die EU zu Gast beim islamistischen Freund...

von Thomas Heck...

Die EU ist schon lange und nicht erst unter Ursula von der Leyen, sondern bereits unter Martin Schulz zu einem Korruptionsapparat erster Ordnung verkommen, der Diktaturen in aller Herren Länder hofiert und mit Geld und diplomatischen Wohlwollen verhätschelt, unterdessen sie innerhalb der EU Ungarn und Polen zum Thema Demokratie belehren will. Mit dieser EU ist kein Staat mehr zu machen. Moralisch zutiefst verkommen, an Flüchtlingen erstickend, dem Islam weitestgehend bereits anheim gefallen, hängen sie am Zipfel eines türkischen Präsidenten Erdogan und des iranischen mörderischen weil islamistischen Mullah-Regime. Großbritannien kann sich glücklich schätzen, dieser korrupten Clique nicht mehr anzugehören.
 
Das ist diese EU, die Ungarn und Polen über Menschenrechte und Demokratie belehren will. EU-Spitzendiplomat und Terrorführer feiern Massenmörder in Teheran. Namentlich: Ziyad al-Nakhala (Palästinensisch-Islamischer Dschihad), Ismail Haniyeh (Hamas), Naim Qassem (Hisbollah) und rechts dahinter mit roter Krawatte Enrique Mora (stellvertretender Außenbeauftragter der EU). Drei Terroristenführer und ein EU-Top-Diplomat gratulieren gemeinsam einem Massenmörder. Vielleicht ging es danach noch zur fröhlichen Steinigung oder zur Hinrichtung von Schwulen, quasi als Folkloreprogramm.


Das wollte sich auch der deutsche Botschafter im Iran wohl nicht entgehen lassen. Nach WELT-Informationen nahm ein weiterer Gast an der Zeremonie für den neuen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi teil: Der deutsche Botschafter im Iran, Hans-Udo Muzel. Das Auswärtige Amt bestätigte die Teilnahme auf Anfrage. „Wie alle in Iran vertretenen EU-Mitgliedstaaten war auch die deutsche Botschaft in Teheran bei der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten vertreten, und zwar auf Botschafterebene“, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit.


Omid Nouripour, außenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, hält die Teilnahme des deutschen Diplomaten indes nicht für falsch. „Dafür sind Botschafter in Unrechtsstaaten da“, sagte er. Wichtiger sei es, dass die Bundesregierung deutlich Stellung zu den „Verbrechen der iranischen Regierung“ beziehe. „Die Bundesregierung muss diesem Regime endlich härter begegnen.“ Vielleicht so wie seine Parteifreundin Bundestagsvozepräsidentin Claudia Roth, die enge Freundschaften mit dem Iran hält.

1994 starben bei einem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires 85 Menschen. AhmadVahidi gilt als einer der Drahtzieher & wird seitdem von Interpol gesucht. Dieser Mann ist jetzt der neue iranische Innenminister. Aus Deutschland bisher keine Reaktion.

Das American Jewish Committee Berlin, das für eine Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen und gegen Antisemitismus eintritt, erkennt in den diplomatischen Ehren für die iranischen Machthaber eine fatale Botschaft an die Menschen im Iran und in der Region, die unter der Politik der Mullahs litten.

Am Donnerstag trat der neue iranische Präsident Ebrahim Raisi (60) sein Amt an. Im Juni war Raisi zum neuen Regierungschef bestimmt worden, der Prozess war selbst für iranische Verhältnisse kaum als Wahl zu bezeichnen, die Wahlbeteiligung entsprechend gering.

Raisi war zuvor als Staatsanwalt und oberster Justizchef des Iran tätig, wirkte jahrelang an Massenhinrichtungen und dem blutigen Unrechtsregime der Mullahs mit. Drei Terroristen feiern einen Massenmörder – und die EU sitzt freundlich nickend dahinter…

Zur Amtseinführung des Schlächters ins Präsidentenamt wurden auch ausländische Gäste eingeladen. Im Publikum in der ersten Reihe: Die Führer mehrerer vom Iran abhängiger Terrorgruppen. Ziyad al-Nakhala, Chef des Palästinensisch-Islamischen-Dschihad (PIJ), Ismail Haniyeh, Anführer der palästinensischen Hamas und Naim Qassem, Vize-Chef der libanesischen Hisbollah waren in der ersten Reihe platziert. Direkt hinter den drei Terroristen saß ein Spitzenvertreter der EU: Enrique Mora, stellvertretender Außenbeauftragter.

Durch einen Drohnen-Angriff auf den israelisch-japanischen Tanker „Mercer Street“ wurden zwei europäische Seeleute getötet. PIJ und Hamas sind in der EU als Terrororganisationen gelistet, der „militärische Flügel“ der Hisbollah ebenfalls. Warum nahm Mora gemeinsam mit den Terroristen an dieser Zeremonie für einen Schlächter wie Raisi teil?

Die EU begründet seine Teilnahme mit Diplomatie: Mora ist auch Verhandlungsführer der EU für die Atomverhandlungen mit dem Mullahregime, die derzeit in Wien laufen. Ausgerechnet das islamistische Mullahregime sitzt ab 2022 im wichtigsten Frauenrechtsgremium. Wer ist dafür verantwortlich?

Besonders grotesk: Nur einen Tag vor der Zeremonie verurteilte die iranische Unrechtsjustiz die Kölnerin Nahid Taghavi zu mehr als zehn Jahren Kerkerhaft. Taghavi ist deutsche Staatsbürgerin, wurde während eines Iran-Besuchs verschleppt und unter erlogenen Vorwürfen eingekerkert – eine übliche Praxis des Mullahregimes, das sich durch solche Geiselnahmen politische Vorteile in Verhandlungen verspricht.

Zumindest mit der EU geht dieses Kalkül offenbar auf: Spitzendiplomat Mora gratulierte artig dem neuen Präsidenten des Geiselnehmer-Regimes, das gerade eine EU-Bürgerin für mehr als zehn Jahre in einen Kerker sperren ließ. Eine Woche zuvor griff die iranische Revolutionsgarde mit Kampfdrohnen einen Öltanker an, ein britischer und ein rumänischer Seemann wurden getötet – für die EU offenbar kein Grund, die Teilnahme an der Zeremonie abzusagen.



Sonntag, 28. März 2021

„Der endlose Krieg“: Alternative Geschichtsschreibung mit Arte

Der Fernsehsender Arte strahlte eine Dokumentation über den Iran, die USA und Israel aus, die den Zusehern vor allem Sand in die Augen streute.

von Florian Markl...

Stellen wir uns ein Wohnhaus vor, in dem die Bewohner einigermaßen miteinander auskommen und die verschiedenen Parteien teils sogar gut befreundet sind. Dann ziehen neue Mieter ein, die das bisherige Zusammenleben gründlich durcheinanderbringen: In ihrer eigenen Wohnung lärmen sie, im restlichen Haus randalieren sie und bedrohen die übrigen Bewohner. Manche zwingen sie, Freunde in ihre Wohnungen aufzunehmen und sie den Haushalt kontrollieren zu lassen. Und gegen die Mieter einer Wohnung richtet sich regelrechter Hass, der sich u.a. in eingeworfenen Fensterscheiben und unablässig wiederholten Drohungen niederschlägt, diese Bewohner aus dem Haus vertreiben oder massakrieren zu wollen.

Wollte man wirklich erkunden, warum es in dem Haus drunter und drüber geht, wäre die Vorgangsweise klar: Da die drastische Verschlechterung der Lage vor allem mit dem Einzug der neuen Mieter und mit deren Verhalten zusammenhing, müsste sich die Untersuchung auf sie konzentrieren: Was treibt sie an, Unfrieden zu stiften und die übrigen Bewohner zu terrorisieren? Warum tun sie, was sie tun? Was genau machen sie? Welcher Mittel bedienen sie sich dabei?

Ignoriert man im Gegensatz dazu diese Fragen weitestgehend und konzentriert sich stattdessen darauf, was die anderen Hausparteien zu der angeblich „gegenseitigen Feindschaft“ beitragen und wie die renitenten neuen Mitbewohner auf vermeintlich feindselige Akte der anderen „reagieren“, so leistet man nicht nur keinen Beitrag zur Erklärung der Situation, sondern streut denen Sand in die Augen, die nach zutreffenden Antworten suchen.

Auftritt Arte

Genau das tat der deutsch-französische Fernsehsender Arte am vorwöchigen Dienstag, als er eine zweiteilige Dokumentation mit dem Namen „Der endlose Krieg. Iran – Israel – USA“ ausstrahlte. Einem „Krieg der Ideologien und Strategien, der bis heute tiefen Groll und Hass schürt“, sollte in rund eindreiviertel Stunden auf den Grund gegangen werden. Man müsse, „die Fäden der Tragödie entwirren, hinter Dogmen und Meinungen die wahren Motive beider Seiten ergründen“ und so den Konflikt analysieren, der drohe, „ein neuer, weltweiter Konflikt“ zu werden.

Die Ausgangslage ähnelte der in unserem Haus-Beispiel: Lange hatte der Iran gute und enge Beziehungen zu den USA und Israel. Auch die zweiteilige Dokumentation auf Arte kam nicht umhin zu bemerken, dass sich das mit einem Schlag grundlegend änderte, als die Revolution von 1979 die Herrschaft des Schahs beseitigte und in der Folge eine neue Ordnung im Land geschaffen wurde. Insbesondere die Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft in Teheran im November desselben Jahres sei zu einem der „Gründungsmythen des neuen Regimes geworden und gilt als Hauptursache für den Bruch zwischen Iran und den USA“.

Was also läge näher, als sich im Detail mit dem Charakter dieses neuen Regimes zu beschäftigen und zu analysieren, warum und wie die Ideologie, von der es getragen wird, seit über 40 Jahren den Konflikt mit den USA und Israel befeuert? Doch wer das erwartete, hatte die Rechnung ohne die Macher der Dokumentation gemacht. Warum „die Ziele und Interessen von Teheran einerseits, und Washington und Tel Aviv andererseits aufeinanderprallen“, das wurde fortan unter einem verzerrenden Blickwinkel zu beantworten versucht.

Das Regime, das für den Bruch und den Konflikt mit den USA und Israel verantwortlich ist, versuche Arte zufolge immer wieder, seine Hände zur Versöhnung auszustrecken, werde aber stets zurückgewiesen. (In einem Punkt sind sich die Dokumentation und das iranische Regime übrigens einig: Beide erkennen nicht an, dass der Name der israelischen Hauptstadt Jerusalem lautet – und nicht Tel Aviv, wie in „Der endlose Krieg“ stets behauptet wurde.)

Im Dienst dieses alternativen Blicks auf die Ursachen des Konflikts wurden große Teile der tatsächlichen Außenpolitik der Islamischen Republik ausgeblendet oder so unvollständig und verzerrend wiedergegeben, dass am Ende der Eindruck bestehen blieb, irgendwie seien alle Beteiligten gleichermaßen verantwortlich. Nicht zufällig heißt es zum Abschluss der zweiten Folge:

„Seit über 40 Jahren die immer gleiche tödliche Spirale aus Konfrontation, Intoleranz und Hass. Als wäre die Vernichtung des anderen ein Gesetz. Als müssten immer wieder neue Fronten aufgemacht werden, um zu verhindern, dass Freundschaft und Frieden die Oberhand gewinnen.“

Die Antwort auf die recht einfache Frage, wer hier wem ständig mit Hass begegnet und ihm mit Vernichtung droht, war zu diesem Zeitpunkt längst vom Rauch einer Reihe von Nebelkerzen verdeckt.

Weißer Fleck

Eine „Revolution im Namen des schiitischen Islam“ soll es gewesen sein, die sich im Jahr 1979 ereignet hat – tatsächlich würden sich viele der Revolutionäre von damals in dieser Charakterisierung nur schwerlich wiedererkennen. Über das Regime, das mit der Revolution zu Fall gebracht wurde, ließ die Dokumentation einen „iranischen Studentenführer (1979)“ zu Wort kommen:

„Das Schah-Regime war eine Diktatur, eine Militärdiktatur – die Armee war allgegenwärtig –, und sie war korrupt. Das betraf nicht nur die Justiz, sondern alle Ebenen der Macht. Viele Türen waren normalen Bürgern verschlossen, es gab keine Chancengleichheit innerhalb der Gesellschaft.“

All das stimmt, doch ist auffällig, was in weiterer Folge nicht gesagt wurde: Über das von Khomeini ins Leben gerufene System – das eine mindestens genauso korrupte Diktatur ist, in der normalen Bürgern ebenso viele Türen verschlossen bleiben und die der Bevölkerung gegenüber noch repressiver auftritt als das Schah-Regime – waren ähnlich deutliche Worte nicht zu hören.

Khomeini, so hieß es, sei die Verwirklichung seines Traumes gelungen: die „Anwendung einer radikalen Lehre“ und die „Errichtung einer Islamischen Republik, also einer Theokratie, in der die höchste Macht in den Händen einer religiösen Autorität liegt – in seinen Händen“. Was das konkret für die Menschen im Iran bedeutet, darüber erfuhren die Zuschauer nichts. Worin die „radikale Lehre“ Khomeinis bestand und welchen Charakter das von ihm begründete totalitäre System aufweist, davon war nicht Rede. Der Iran, wie er seit 1979 existiert, blieb in der von Arte ausgestrahlten Sendung ein weißer Fleck.

Export der Revolution

Das galt ebenso für die Motive und Beweggründe der Außenpolitik des islamistischen Regimes: Ihnen wurde schlicht keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Die Revolution von 1979 wurde als antiimperialistischer Akt dargestellt, der sich gegen die USA und Israel als „Inbegriff des Imperialismus“ gewendet habe.

Die erklärten Ziele Khomeinis, die islamische Revolution in die übrigen Länder des Nahen Ostens zu exportieren und die USA aus dem Nahen Osten zu vertreiben, um selbst die regionale Vormachtstellung zu erringen, wurden nicht einmal erwähnt. Die aggressive und destabilisierende Politik des Iran gegenüber fast allen Staaten im Nahen Osten, die von Khomeinis Nachfolger Ali Khamenei mit „brutaler Rücksichtslosigkeit und weltanschaulicher Unerbittlichkeit“ (Guido Steinberg) weitergeführt wird, wurde genauso wenig thematisiert.

Kurzum: Die islamistisch-imperialistischen Ambitionen des neuen iranischen Regimes wurden weder beschrieben noch überhaupt als solche erkannt – imperialistisch, so der Arte-übliche Scheuklappenblick, verhalten sich immer nur der Westen und die USA; alle anderen sind deren Opfer. Es ist der gleichermaßen herablassende wie ignorante Blick sich aufgeklärt dünkender Europäer, in dem Akteure wie das iranische Regime nicht für voll genommen und so behandelt werden, als wären sie nicht etwa Handelnde mit eigenen Zielen und Vorstellungen, sondern Getriebene in der Auseinandersetzung mit den Vereinigten Staaten.

Da können Vertreter des islamistischen Gottesstaates noch so oft ihre Weltanschauung kundtun, der zufolge Amerika der „große“ und Israel der „kleine Satan“ seien, ernst genommen werden sie nicht. Statt ihnen wirklich zuzuhören und den Blick darauf zu werfen, wie das iranische Regime auf dieser Ideologie aufbauend seit Jahrzehnten in Terrorkampagnen vom Libanon über den Irak bis nach Saudi-Arabien Amerikaner attackiert, entführt und ermordet, wird so getan, als sei es ein großes Rätsel, warum sich auch nach so langer Zeit „der Dialog nicht endgültig durchsetzen konnte“.

Dass in diesem nutzlosen Unterfangen der Antisemitismus des iranischen Regimes, der sich nicht zuletzt in der abgrundtiefen Feindschaft gegen Israel und in der Unterstützung blutigen Terrors gegen den jüdischen Staat niederschlägt, komplett ausgeblendet wird, versteht sich fast von selbst – und das, obwohl dem aufmerksamen Seher die offen antisemitischen Karikaturen iranischer Provenienz nicht entgangen sein dürften, die im Bild mehrfach zu sehen waren, während der gesprochene Text darauf mit keinem Wort einging.

Das führte zwangsläufig zu sehr selektiven Darstellungen: Dass der iranische Handlanger Hisbollah im März 1992 mit einem Selbstmordanschlag die israelische Botschaft in Buenos Aires dem Erdboden gleichmachte und dabei 28 Menschen tötete, wurde in der Dokumentation als Antwort auf die gezielte Tötung des Hisbollah-Generalsekretärs Abbas al-Musawi durch Israel dargestellt. Dass die Hisbollah zwei Jahre später ebenfalls in Buenos Aires das jüdische Gemeindezentrum in die Luft jagte und dabei 85 Menschen ermordete, wurde dagegen nicht erwähnt – da dieser antisemitische Terrorakt nicht einfach als Reaktion auf eine israelische Handlung präsentiert werden konnte, wurde er einfach verschwiegen.

Alternative Geschichte

Die Geschichte, die „Der endlose Krieg“ erzählen wollte, war nicht die vom iranischen Hegemoniestreben im Nahen Osten und dem seit über 40 Jahren geführten Krieg gegen die USA und Israel, sondern die von einem iranischen Regime, das sich um Verständigung bemühe, aber von Amerika stets die kalte Schulter gezeigt bekomme. In den Worten eines der iranischen „Experten“, die in der Dokumentation zu Wort kamen und so ausgewählt wurden, dass sie stets kritisch gegenüber Amerika, aber weitgehend unkritisch gegenüber dem Iran waren: „Die amerikanische Iranpolitik war von großer Kontinuität geprägt. Wann immer Iran den USA zur Hilfe gekommen war, hatte es dafür eine Ohrfeige kassiert.“

Dieses Narrativ wurde in der Dokumentation vor allem anhand von drei Beispielen propagiert: dem israelisch-palästinensischen Friedensprozess in den 1990er Jahren, dem Krieg gegen die Taliban nach 9/11 und einem umfassenden Kompromissangebot, mit dem das iranische Regime angeblich an die Bush-Regierung herangetreten sei. Sehen wir uns das der Reihe nach an.

Enttäuscht

Nach der Vertreibung des Irak aus Kuwait durch eine internationale Koalition unter Führung der USA berief US-Präsident George Bush sen. in Madrid eine internationale Konferenz ein, um einen israelisch-arabischen/palästinensischen Friedensprozess in Gang zu bringen. Der Iran war, wie ein Berater des damaligen amerikanischen Außenministers in der Dokumentation erklärte, aus leicht nachvollziehbaren Gründen nicht mit von der Partie: Was hätte er angesichts seiner grundsätzlichen Feindschaft gegen die USA und Israel auch an einem Tisch zu suchen gehabt, an dem der „große Satan“ einen Frieden zwischen dem „kleinen Satan“ und dessen Nachbarn in der Region auf den Weg zu bringen versuchte?

Für die Macher von „Der endlose Krieg“ zählte dieses Argument allerdings nicht, denn für sie stellt sich die Sache ganz anders dar. Gewährsmann dafür war der bekannte Iran-Lobbyist und Vize-Präsident des amerikanischen, isolationistischen und überwiegend israelfeindlichen Quincy Institute for Responsible Statecraft Trita Parsi. Ihm zufolge hätten die Iraner den USA diskret im Krieg gegen Saddam Hussein geholfen und darauf gehofft, „dass man sie zum Lohn nach dem Krieg wieder einbeziehen würde“. Doch jetzt, da man nicht zur Madrider Friedenskonferenz eingeladen worden sei, habe die Führung in Teheran der Sprecherin der Dokumentation zufolge einsehen müssen, „dass die Amerikaner keine Beziehung mehr zu ihr wollen. (…) Also beschließt Ayatollah Khamenei zu reagieren.“

Und zwar in Form einer eigenen Konferenz, auf der israelfeindliche Terrorgruppen wie die Hisbollah, die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad unter einem Banner mit Khomeinis Motto „Israel muss zerstört werden“ (eingeblendet, aber nicht weiter beachtet) eine enge Kooperation vereinbarten. Die „Lehre von Madrid“ habe, so Trita Parsi, für die iranischen Machthaber darin bestanden, „dass sie Probleme machen mussten, um nicht ignoriert zu werden. Wenn sie ihr Störpotenzial demonstrieren konnten, würden sich die USA mit ihnen befassen müssen.“ So wird aus einer Übereinkunft über blutigen Terror gegen Israel quasi ein reaktiver iranischer Schrei nach Aufmerksamkeit in Richtung der USA.

Für die Macher der Dokumentation war die so entstandene „Achse des Widerstands“ denn auch kein Gelöbnis zum endlosen Kampf gegen den jüdischen Staat, sondern mutierte alsbald selbst zum Opfer: „Diese Achse wird für die USA und Israel sehr schnell zur Zielscheibe.“ Damit war die Umkehrung erledigt: Nicht die grundsätzliche Israelfeindschaft des iranischen Regimes sei dafür verantwortlich gewesen, dass es nicht eingeladen wurde, an einem Friedensprozess teilzuhaben, den es buchstäblich mit Bomben und Granaten zu verhindern suchte, sondern die Enttäuschung über die Nichteinladung soll erst die Unterstützung des blutigen Terrors gegen Israel bewirkt haben.

Afghanistan

Der nächste iranische Versuch, die Aufmerksamkeit Washingtons zu gewinnen, habe sich nach den Anschlägen vom 11. September zugetragen, nachdem die USA „entsetzt“ festgestellt hätten, „dass ihr wahrer Feind vielleicht gar nicht der schiitische Islam aus Iran und der Hisbollah ist, sondern vielmehr der sunnitische Islamismus in Gestalt der al Qaida und ihres saudi-arabischen Führers Osama Bin Laden.“ Dass Kader der al Qaida vor wie nach 9/11 vom Iran aus agierten, wurde in der Dokumentation unter den Tisch fallen gelassen. Das iranische Regime wurde als Partner im Kampf gegen den Terror dargestellt; alles, was ein anderes Bild zeichnen würde, wie etwa der Umstand, dass ein hochrangiges al-Qaida-Mitglied erst letzten Sommer mitten in Teheran mutmaßlich von israelischen Agenten liquidiert wurde, musste daher außenvorbleiben.

Nach dem raschen Sieg über die Taliban wurde um eine neue politische Ordnung gerungen. Dabei hätten der Dokumentation zufolge die Iraner eine entscheidende Rolle gespielt und seien auf der Petersberger Konferenz nahe Bonn Ende 2001 maßgeblich für den Durchbruch in den zähen Verhandlungen verantwortlich gewesen. „Die Iraner triumphieren“, war in der Dokumentation zu hören. „Zehn Jahre nach ihrer Ächtung auf der Madrider Konferenz ist dies eine schöne Revanche – und der Beweis, dass sie international eine stabilisierende Rolle spielen können, wenn man sie nur lässt. Nun ist klar, dass sie die Wirtschaftssanktionen nicht verdient haben.“

Gestärkt von diesem Erfolg habe das iranische Regime eine weit über Afghanistan hinausgehende Kooperation angeboten, doch sei diese von den Amerikanern nicht angenommen worden. Denn: „Seit 9/11 haben in Amerika Neokonservative wie Vizepräsident Cheney und Verteidigungsminister Rumsfeld das Sagen. Für sie ist die Zusammenarbeit mit Iran rein taktischer Natur und damit vorübergehend.“

Nun mag man über Cheney und Rumsfeld denken, was man will, aber als „neo-konservativ“ kann man beide, insbesondere aber den Ex-Verteidigungsminister nur bezeichnen, wenn man diesen Begriff nicht in beschreibender, sondern denunziatorischer Absicht verwendet: Mit der Verbreitung von Demokratie, Nation Building und was man sonst noch mit Neo-Konservatismus in Verbindung bringen könnte, hatte der alte Konservative Rumsfeld wenig am Hut.

Anstatt also mit dem Iran eine weitgehende Kooperation einzugehen, habe Präsident George Bush jun. seine berüchtigte Rede über die „Achse des Bösen“ gehalten und damit „jede Annäherung an Iran endgültig“ ausgeschlossen.

Auch an dieser Geschichte, die maßgeblich wieder von Trita Parsi propagiert wird, ist wenig dran. Ja, die Iraner haben auf der Petersberger Konferenz zum Erreichen einer Kompromisslösung beigetragen, aber ihre Rolle wurde in „Der endlose Krieg“ deutlich überschätzt.

Die konstruktive Rolle wurde schon während der Konferenz von anderslautenden iranischen Stellungnahmen infrage gestellt. Der amerikanische Afghanistan-Gesandte James Dobbins, der auch in der Dokumentation zu Wort kam, beantwortete iranische Avancen von Anfang an mit dem Hinweis, dass eine Zusammenarbeit zwar wünschenswert sei, dass aber „das iranische Verhalten auf anderen Schauplätzen ein Hindernis für Kooperation darstellen“ würde. (Nur wenige Tage zuvor hatte die israelische Marine die Karine A aufgebracht, ein Schiff, das mit 50 Tonnen Waffen und Sprengstoff beladen war, die illegal vom Iran an die palästinensische Führung geliefert und dem Krieg gegen Israel zugutekommen sollten.)

Und auch was Afghanistan betrifft, erwies sich die iranische Kooperation als enden wollend: Das iranische Regime war von Anfang an gegen eine internationale Friedenstruppe in Afghanistan unter amerikanischer Beteiligung und unterstützte in weiterer Folge den militärischen Kampf gegen diese Truppe, u.a. auch mit Waffenlieferungen an die Taliban.

Das Guldimann-Memorandum

Den Höhepunkt der alternativen Geschichtsdarstellung von „Der endlose Krieg“ stellte die Passage über das berüchtigte Guldimann-Memorandum dar. Dabei soll es sich um einen Vorschlag der iranischen Führung an die USA gehandelt haben, „der im Nahen Osten alles verändern könnte“ und nur wenige Tage nach dem militärischen Triumph der Amerikaner im Irak Anfang Mai 2003 im Außenministerium in Washington eingelangt sei.

„Der Inhalt des Dokuments ist kaum zu glauben. Iran ist bereit, Gespräche über seine Verbindungen zur Hamas und zum Islamischen Dschihad, die Entwaffnung der Hisbollah und die Massenvernichtungswaffen zu führen. Im Gegenzug erwartet es die Aufhebung der Sanktionen, die Anerkennung seiner Rolle in der Region sowie Zugang zu westlichen Technologien, insbesondere für die zivile Nutzung der Atomenergie.“

Doch aus der Offerte sei nichts geworden, weil niemand in der US-Regierung das vom Schweizer Botschafter in Teheran Tim Guldimann unterbreitete Angebot ernst nehmen habe wollen. Wieder sei eine Gelegenheit zu einem großen Kompromiss zwischen dem Iran und den USA an amerikanischem Desinteresse gescheitert. Als Antwort auf „diese erneute Absage an einen Dialog“ hätte das iranische Regime die Ausweitung seines Atomprogramms beschlossen – indirekt, so lautet der Subtext, seien auch daran die Amerikaner schuld.

Der Haken an der Sache: Die Geschichte ist kaum mehr als heiße Luft. Der mysteriöse Vorschlag kam nicht von der iranischen Führung, sondern von dem Schweizer Diplomaten, der sich aus unerfindlichen Grund dazu berufen fühlte, einen historischen amerikanisch-iranischen Durchbruch herbeizuführen. Auch wenn Guldimann in seinem Memorandum behauptete, die iranische Führung sei zu 85 bis 90 Prozent mit dem Vorschlag einverstanden gewesen, weiß niemand, ob das stimmte und welche zehn bis 15 Prozent Khamenei nicht akzeptiert habe.

Und wenn das Regime tatsächlich auf die USA hätte zugehen wollen, hätte es sich darüber hinaus nicht der Dienste eines überambitionierten europäischen Botschafters bedienen müssen, sondern direkt mit den Amerikanern sprechen können, mit denen es zu just dieser Zeit ohnehin in Paris und Genf in Verhandlungen stand.

Der damalige US-Vize-Außenminister Richard Armitage wurde in „Der endlose Krieg“ mit den Worten zitiert, „dass der Schweizer Botschafter, der in Teheran [seit der Botschaftsbesetzung 1979] unsere Interessen vertrat, bekannt dafür war, seine Fähigkeiten als Problemlöser gerne ein wenig zu überschätzen.“ Deswegen sei man in Foggy Bottom, dem Sitz des US-Außenministeriums, sehr skeptisch gewesen. Und Michael Rubin, damals Berater im US-Verteidigungsministerium bringt auf den Punkt, warum aus dem vermeintlich historischen Gesprächsangebot nichts wurde: „(E)s war allen Beteiligten klar, dass es Guldimanns Vorschlag war und mit Teheran wenig zu tun hatte.“

Trotzdem geistert der weitgehend substanzlose Mythos über das Guldimann-Memorandum seit 2003 herum und wird immer wieder von jenen hervorgekramt, die partout den USA die Schuld an den schlechten iranisch-amerikanischen Beziehungen zuschanzen wollen. Es wäre ein Wunder wäre, wenn sich nicht auch „Der endlose Krieg“ seiner bedient hätte.

Ärgerlichkeiten

Zu den geschilderten Auslassungen und Verzerrungen der auf Arte ausgestrahlten Dokumentationen gesellten sich noch weitere Ärgerlichkeiten. Dazu gehörten eher plumpe Versuche, die Zuseher für dumm zu verkaufen. So zum Beispiel, wenn ein Iraner als „Studentenführer“ vorgestellt wurde – ohne dazuzusagen, dass der Mann, Mohsen Sazegara, nicht nur Student war, sondern einer der Gründer der Revolutionsgarde, der Elitetruppe der Islamischen Republik, die eigens zum Schutz des Gottesstaates geschaffen wurde.

Nicht weniger ärgerlich war die Darstellung der von der Revolutionsgarde ins Leben gerufenen Hisbollah im Libanon, die durchgehend als Gruppe präsentiert wurde, die sich bloß dem „Widerstand“ gegen Israel verschrieben habe. Dass entspricht zwar der heutigen propagandistischen Selbstdarstellung der Hisbollah, aber nicht der Realität. Gemäß ihrer streng an Khomeini orientierten Ideologie strebte sie von Anfang an die Neuordnung des konfessionell gespaltenen libanesischen Staates nach iranisch-islamistischem Vorbild an. Ihr erster Generalsekretär etwa, Subhi Tufayli, machte überhaupt kein Geheimnis daraus, dass es der Partei Gottes selbstverständlich um die Zerstörung des bestehenden libanesischen Staatsgefüges und die Ausrufung einer Islamischen Republik geht.

Regelreicht dreist war der Abschnitt der Dokumentation, in der Trita Parsi versuchte, die iranische Verantwortung für den verheerenden Angriff der Hisbollah auf das Quartier der US-Marines in Beirut 1983 infrage zu stellen, bei dem 241 amerikanische Soldaten ermordet wurden. Der amerikanische Geheimdienst behaupte Parsi zufolge, ein Treffen abgehört zu haben, bei dem der iranische Botschafter in Syrien, der eine der entscheidenden Personen bei der Gründung der Hisbollah war, ausdrücklich einen Angriff auch die Amerikaner gefordert habe.

„Der amerikanische Geheimdienst hat dafür jedoch niemals Beweise vorgelegt. Er hat sich in der Vergangenheit schon öfter geirrt und auch gelogen. Wir können also nicht hundertprozentig sicher sein. Letztlich bestimmt die Wahrnehmung die Realität: Die USA, Frankreich und andere Staaten taten so, als steckte der Iran dahinter.“

Tatsächlich gibt es an der iranischen Verantwortung spätestens seit dann keinen Zweifel mehr, als ein Mitglied der für den Angriff verantwortlichen Hisbollah-Zelle diese bei seiner Aussage vor einem US-Gericht ausdrücklich bestätigte. Man mag Zweifel an der Glaubwürdigkeit amerikanischer Geheimdienste haben, doch steht es um die Glaubwürdigkeit von Trita Parsi keinen Deut besser.

Das trifft übrigens auf einen weiteren „Experten“ zu, der in „Der endlose Krieg“ zu Wort kam: Lawrence Wilkerson, vorgestellt als Berater des US-Generalstabschefs Anfang der 1990er Jahre. Was nicht dazu gesagt wurde: Auch Wilkerson gehört zum bereits erwähnten Quincy Institute von Trita Parsi und hat sich darüber hinaus vor allem als antisemitischer Israelhasser mit einem deutlichen Hang zu abstrusen Verschwörungstheorien einen Namen gemacht. Das stellte er auch hier unter Beweis: Er delirierte vor sich hin, dass die USA unter Bush jun. Chaos im gesamten Nahen Osten stiften wollten, weil sich dann „Perser und Araber nicht verbünden und Israel angreifen“ hätten können. „Nach ihrer Philosophie war Israel am sichersten, wenn rundherum Chaos herrschte. (…) Sie wollten dieses Chaos.“ Zu manchen Behauptungen erübrigt sich jeder Kommentar.

Erwartungen bestätigt

Schon beim Lesen der Ankündigung von „Der endlose Krieg“ musste üble Vorahnungen bekommen, wer weiß, was üblicherweise dabei herauskommt, wenn Arte sich dem Nahen Osten widmet. Nach den zwei Folgen der Dokumentation muss man feststellen: So traurig es auch ist, es ist gekommen, wie es zu erwarten war.

Erschienen auf Mena-Watch...