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Montag, 6. Februar 2023

Bevölkerungsaustausch? Wer kommt denn auf sowas?

von Mirjam Lübke...

Eine islamistische Massendemo in Hamburg - Männer und Frauen ordnungsgemäß getrennt - ständige Beteuerungen darüber, wie toll es sei, dass Deutschland sich wandelt und dann auch noch Sawsan Chebli, die uns ankündigt, bald in der Minderheit zu sein - da kann man schon einmal auf die Idee kommen, es sei etwas im Busch. Auch Hans-Georg Maaßen steht einmal wieder schwer unter medialen Beschuss. Im Grunde hat er lediglich wiederholt, was die Vertreter der "kritischen Rassentheorie" täglich predigen, Sarah-Lee Heinrich von den Grünen nennt es wenig diplomatisch die "eklige weiße Mehrheitsgesellschaft". Als Weißer, vor allem solcher männlichen Geschlechts, steht man derzeit nicht hoch im Kurs. Da sich die Vertreter der neuen Rassenlehre ebenso wie die Befürworter der offenen Grenzen aber zu den "Guten" zählen, werden sie nur ungern auf die dunklen Seiten ihres Tuns hingewiesen - da wird der Spieß rasch umgedreht. Nun greift auch der sonst oft sehr hellsichtige Jan Fleischhauer Maaßen als Verschwörungstheoretiker an - dabei sollte auch er mitbekommen haben, mit welcher Methodik dessen Kritiker arbeiten.
 

Was macht man, wenn einem argumentativ die Felle wegschwimmen? Ganz einfach: Sich in Wortklaubereien flüchten. So kann man herrlich vom wahren Kern einer Aussage ablenken. Bei Diskussionen über die NATO-Osterweiterung kann man das gut beobachten. Eine solche Osterweiterung gäbe es nicht, argumentieren die Gegner der These und berufen sich darauf, dass neue NATO-Miglieder freiwillig beigetreten wären. Ob man das begrüsst oder nicht, am Ende läuft es auf eine Vergrößerung des Einflussbereichs des Bündnisses hinaus, was von außen auch so betrachtet wird. Auch in der Migrationsdebatte funktioniert diese Vorgehensweise hervorragend: Obwohl faktisch ein demografischer Wandel stattfindet, stürzt man sich auf das Wort "Bevölkerungsaustausch", das im Grunde den selben Vorgang beschreibt, aber eben negativ besetzt ist.
 
"Wichtig ist, was hinten rauskommt", sagte Helmut Kohl einmal ein wenig missverständlich. Egal ob geplant oder nur in Kauf genommen, willkommen oder nicht willkommen: Die Zusammensetzung der Bevölkerung in unserem Land ändert sich, wenn auch nicht überall gleichmäßig. Das hat aber weniger mit fehlendem Wandel zu tun, als mit der Tatsache, das Einwanderer gewöhnlich erst einmal dorthin ziehen wo die Mieten günstig sind und schon andere Einwanderer aus dem eigenen Kulturkreis leben, damit man in vertrauter Umgebung sein kann. So finden sich auch überall auf der Welt deutsche Siedlungen, wo der Gartenzwerg unter Palmen steht. Da reist die eigene Kultur im Gepäck.

Man kann sich nun auf den Begriff "geplanter Bevölkerungsaustausch" einschießen, um jegliche Migrationskritik im Keim als "rechts" zu ersticken - aber das ändert nichts daran, dass der demografische Wandel die Gesellschaft vor Herausforderungen stellt, die mancherorts kaum noch zu bewältigen sind. Konkurrenz um günstige Wohnungen ist eine davon, vor allem Familien sind betroffen. "Wir haben Platz!" gilt auf dem Wohnungsmarkt schon lange nicht mehr, vor allem, wenn man nur über ein normales oder geringes Einkommen verfügt. Zwar behaupten Lobbyisten immer wieder, Migranten wären bei der Wohnungssuche aufgrund ihres Namens benachteiligt, aber gerade frischgebackene Neuankömmlinge müssen nicht selbst suchen - die Stadt bringt sie unter.
 
Es ist sicherlich nicht so, dass sich ein paar Finsterlinge eines Tages in Davos am Kaffeetisch zusammengefunden haben, um den Untergang Deutschlands zu beschließen. Aber was sich nicht ableugnen lässt, ist das Interesse verschiedener Kräfte an Massenmigration. Das fängt schon bei den kirchlichen Sozialdienstleistern an, für die unzählige Integrations- und Betreuungsprojekte eine willkommene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme darstellen - das Wort "Asylindustrie" ist deshalb ein weiteres Wort, das nicht gern gehört wird. Finanziell profitieren diese Institutionen mehr als die Flüchtlinge selbst. Ein weiterer Profiteur sind die Anbieter von Billig-Jobs, denn ein solcher wird für integrationswillige Migranten die erste Anlaufstelle für einen Arbeitsplatz sein. Der stets verfügbare Billiglöhner ist natürlich der Traum jedes Konzerns. Von daher darf man guten Gewissens von Interessengruppen sprechen - aber das gilt wahrscheinlich schon als Verschwörungstheorie.
 
Aber selbstverständlich muss das Befürworten unbeschränkter Migration als uneigennützig und moralisch unschlagbar propagiert werden. So wie auch die "Critical Race Theory", die sich neben der legitimen Aufarbeitung der Kolonialzeit immer mehr zu einer "Jetzt zahlen wir es euch heim!"-Aktion auswächst. Wenn ich hier Hans-Georg Maaßen verteidige, mache ich das mit zwiespältigen Gefühlen. Denn mit einem Punkt seiner Kritik hat Jan Fleischhauer Recht: Maaßen klammert sich an sein CDU-Parteibuch, weil er glaubt, damit wirke er seriöser - ein Trugschluss, wie wir wissen, denn wenn jemand auf der Abschussliste der Medien steht, wird das Parteibuch zur Nebensache. Wenig sympathisch wirkte auch seine Distanzierung von Max Otte, da hat auch der Getretene getreten. Das hat immer etwas davon, einen anderen in die Schusslinie zu schubsen.
 
Allerdings ändert das nichts an der Unverschämtheit der Vorwürfe gegen ihn - da sahen sich die "Neo-Rassisten" wohl ertappt. Eine Bewegung, welche das Recht auf freie Meinungsäußerung anhand von Hautfarben verteilt, sollte sich über Rassismusvorwürfe nicht wundern. Ebenso wie jene, die seit Jahren begeistert die multikulturelle Ausweitung in unseren Städten bejubeln, sich darüber wundern sollten, wenn dies gleichzeitig als Verdrängungsstrategie aufgefasst wird. Getroffene Hunde bellen, sagt man. Doch manchmal beißen sie auch.




Sonntag, 10. Oktober 2021

Die neue Bundessprecherin der Grünen Jugend stellt sich vor... Sarah-Lee Heinrich

Mit Sarah-Lee wird die Rassenlehre wieder en vogue...








 





Ihr stellvertretende Gauleiter der Grünen Jugend, mein special Freund Quotenfrau Timo Dzienus, hetzt auf Twitter nicht weniger...




 

Der Fall Sarah-Lee Heinrich – wie Linke wegschauen, wenn es um ihre radikalen Flügel geht

Die neue Vorsitzende der Grünen Jugend in Deutschland hat als Teenager extreme Beleidigungen gepostet. Problematischer als die Verirrungen einer 14-Jährigen sind jedoch die Reaktionen aus ihrer Partei: Die Grünen messen mit zweierlei Mass.

Pauline Voss154 Kommentare
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Sarah-Lee Heinrich, neue Bundessprecherin der Grünen Jugend, steht derzeit in der Kritik.

Sarah-Lee Heinrich, neue Bundessprecherin der Grünen Jugend, steht derzeit in der Kritik.

Bodo Schackow / DPA-Zentralbild
Pauline Voss, Redaktorin der «Neuen Zürcher Zeitung».

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NZZ

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Kaum war sie im Amt, musste sie sich auch schon entschuldigen: Die frisch gewählte Bundessprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, wird dieser Tage für Twitter-Mitteilungen kritisiert, die sie teilweise im Alter von 13 oder 14 Jahren veröffentlichte. 

Brutale Mordphantasien reihen sich darin an homophobe und verschwörungstheoretische Aussagen; sie stellt sich vor, mit einem Besen «alle weissen Menschen aus Afrika raus zu kehren», oder schreibt: «Ich werde dich finden, und anspucken, dann aufhängen mit einem Messer anstupsen und bluten lassen». Einen Tweet von 2015, in dem sie unter einem Hakenkreuz «Heil» kommentiert hatte, bezeichnete sie nun als «maximal dumm und unangebracht», andere als «beleidigend» und «peinlich».

Gleichzeitig wollte sie sich nicht zu allem erklären, was sie «mal so mit 14 gedacht und gesagt» habe. Tatsächlich würde wohl niemand in einer Welt leben wollen, in der Menschen für alle Zeiten an den Ansichten ihres pubertären Ichs gemessen werden. Liberale Gesellschaften gewähren jungen Menschen das Recht auf maximale Dummheit, solange diese sich im Rahmen des Legalen bewegt.

Heinrich wehrt sich mit Identitätspolitik

Doch gerade der Umstand, dass viele der Tweets Jahre zurückliegen, verdeutlicht die gesellschaftliche Bedeutung der Affäre. Es zeigt, wie lange die vermeintlich antirassistische Indoktrination junger Menschen in radikalen, teilweise auch parteinahen Kreisen bereits andauert. Umso bezeichnender ist, dass nun ausgerechnet jene Heinrich beispringen, deren Sensoren für «Mikroaggressionen» sonst besonders geschärft sind.

Laut der stellvertretenden grünen Bundesvorsitzenden Ricarda Lang sind «manche Leute verängstigt» von einer «linken, schwarzen Frau, die Menschen für Politik und für die Vision einer gerechten Zukunft begeistert». Heinrichs Amtsvorgängerin Anna Peters spricht vom «ekeligsten Shitstorm ever», der «junge, kluge, linke Frauen» mundtot machen solle. Cem Özdemir findet, «die Angreifer» schrieben «sexistischen Mist».

Auch Heinrich wehrte sich zunächst mit identitätspolitischen Argumenten: Sie sei in einen Shitstorm geraten, weil Rechte «wohl Bammel vor einer schwarzen, linken Frau» hätten. Tatsächlich wurden die Tweets für rechte Desinformationskampagnen missbraucht. Trotz alledem: Wären vergleichbare Tweets von den Bundesvorsitzenden der Jungen Union oder der Jungen Liberalen aufgetaucht, dann hätten linke Kreise sich wohl kaum mit einer Entschuldigung begnügt.

Vielmehr wird in solchen Fällen regelmässig struktureller Rassismus diagnostiziert, der unsere Gesellschaft bis in die hintersten Ecken präge und nur durch öffentlich zur Schau gestellte Scham, aktive Reue und bestenfalls die Teilnahme an antirassistischen Workshops bekämpft werden könne.

Bei den Aussagen von Heinrich handelt es sich nicht um blosse Jugendsünden: Wer derart extreme Beleidigungen verbreitet hat, muss sich als Politikerin die Frage gefallen lassen, inwieweit sich die eigenen Ansichten geändert haben. Aufschluss gibt eine Sendung des öffentlichrechtlichen Jugendkanals Funk, in der Heinrich 2019 zu Gast war. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits volljährig. Heinrich spricht darin von einer «ekligen weissen Mehrheitsgesellschaft», die «rassistisch durchzogen» sei. Kurz darauf entschuldigte sie sich für ihre Wortwahl, inhaltlich aber stehe sie zu ihrer Haltung.

Traum vom Wahlalter null

Unterstützung erhielt sie nun vom Autor Mohamed Amjahid, dessen Buch «Der weisse Fleck» eine «Anleitung zu antirassistischem Denken» sein soll. Er befand auf Twitter, dass sich für die Bezeichnung «eklige weisse Mehrheitsgesellschaft» niemand entschuldigen müsse. Amjahid ist Kolumnist bei der «TAZ» und schreibt regelmässig für «Die Zeit». Das zeigt, wie salonfähig derartige Positionen inzwischen geworden sind: Aussagen werden nurmehr an der Sprecherposition gemessen, nicht am Inhalt. Je nach vermeintlichem Opferstatus des Sprechenden gelten sie als Beleidigung oder aber als notwendige Gesellschaftskritik. Anleitungen zum Denken gibt man in diesen Kreisen am liebsten dem Gegner – der Blick auf strukturelle Ursachen fällt eben schwerer, wenn er die eigenen Strukturen treffen müsste.

Das gilt auch für die Grünen, die sich nun auf die Naivität der Jugend berufen, gleichzeitig aber das Wahlalter auf sechzehn Jahre absenken wollen. Die Amtsvorgänger von Sarah-Lee Heinrich träumten gar von einem «Wahlalter null»: Jeder, der sich selbständig zur Wahl anmelde, solle wählen dürfen – unabhängig vom Alter. Im Mai bezeichnete der damalige Chef der Grünen Jugend, Georg Kurz, das derzeitige Wahlsystem im «Spiegel» als «demokratisches Problem»: Er kenne viele engagierte, politisch gebildete Menschen, die wegen ihres Alters von der Wahl ausgeschlossen seien.

Dass leidenschaftliches politisches Engagement allein nicht ausschlaggebend sein kann für die Teilnahme an Wahlen, dafür hat Sarah-Lee Heinrich den besten Beweis geliefert. Die Narrenfreiheit der Jugend wird gerade dadurch gewährleistet, dass in demokratischen Gesellschaften eine Trennlinie zwischen Kindern und Erwachsenen gezogen wird. Das Prinzip Volljährigkeit schützt nicht primär den Staat vor dem Einfluss der Jungen, wie gerne suggeriert wird: Es schützt vor allem junge Menschen vor einer Verantwortung, der sie nicht immer gerecht werden könnten.

Erschienen in der NZZ...