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Donnerstag, 24. August 2023

Urteil gegen Weimarer Familienrichter: Die Coronajustiz kennt kein Erbarmen

von Alexander Schwarz...

Familienrichter Christian Dettmar (M.) mit seinen Verteidigern als Angeklagter in Erfurt



Die deutsche Corona-Gesinnungsstaat kennt auch nach dem - zumindest vorläufigen - Ende der „Pandemie“ keine Gnade mit ihren Gegnern. Wer sich bei all den vielen symbolischen Witzstrafen und Freisprüchen für Vergewaltiger und Gewalttäter (meist mit Bereicherungshintergrund) oder für Klimaterroristen (meist mit biodeutschem Wohlstandsverwahrlosungshintergrund) fragt, wo eigentlich der "hässliche Deutsche" in Robe und Talar abgeblieben ist und was aus der einst so unerbittlich strafenden Justiz geworden ist: Hier, in den Tribunalen gegen Maskenverweigerer, und -attestierer, Impfgegner und all jene, die sich im Corona-Zivilisationsbruch Anstand und Menschlichkeit bewahrt werden und dafür heute vor Gericht stehen, haben sie sich erhalten.

Das gestrige Urteil gegen den Weimarer Familienrichter Christian Dettmar, der wegen "Rechtsbeugung” zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wurde, ist ein weiteres spät statuiertes Exempel des autoritären Notstandsregimes, wenngleich der Delinquent hier mit einer Bewährungsstrafe davonkam. An der Skandalträchtigkeit des Urteils ändert dies gleichwohl nichts. Denn Dettmar hatte nichts anderes getan, als im April 2021 den Maskenzwang der Thüringer Landesregierung an zwei Schulen aufzuheben - weil dieser gesundheitsschädlich und grotesk unverhältnismäßig sei. Konkret hatte er damit der Klage einer Mutter stattgegeben, deren Kinder unter der völlig sinnlosen Verordnung gelitten hatten; in einem weiteren Sinn jedoch hatte er damit das vorweggenommen, was im Lichte heutiger Erkenntnisse außer Zweifel steht: Dass der Schaden den Nutzen der Gesichtsmasken bei weitem überwog, dass deren Beitrag zur Vermeidung des Infektionsgeschehens praktisch nicht nachweisbar war, und dass für Kinder durch Covid ohnehin überhaupt kein Gesundheitsrisiko bestand, welches eine solche Zwangsmaßnahme auch nur annähernd rechtfertigt hätte.

"Ich weiß bis heute nicht, warum ich hier sitze"

Dettmar hatte vor seiner Entscheidung zwei Gutachten ausgewiesener Experten herangezogen. Das Urteil war jedoch schnell vom Oberlandesgericht kassiert worden - wobei vor allem die fehlende Zuständigkeit des Richters im Mittelpunkt stand: Angeblich sei nicht das Familien-, sondern das Verwaltungsgericht für den Fall zuständig gewesen. Formal mag das stimmen, doch da Dettmar in einem Akt "übergesetzlichen Notstands" das System gegen sich selbst wendete, wäre dies im konkreten Fall nachrangig zu bewerten gewesen. Seither jedenfalls muss Dettmar sämtliche Schikanen über sich ergehen lassen, zu denen diese Republik mittlerweile im wohlerprobten Umgang mit "Staatsfeinden" und "Delegitimierern" imstande ist: Er wurde suspendiert, sein Haus und sein Privatfahrzeug wurden durchsucht, eine mediale Hetzkampagne wurde gegen ihn gestartet.

Zu Prozessbeginn hatte Dettmar erklärt: „Ich weiß bis heute nicht, warum ich hier sitze. Ich habe selbst drei erwachsene Kinder. Der Alltag der Schulkinder hat mich damals umgetrieben. Ich sah Gefahr in Verzug. Die von mir herangezogenen Gutachten stammen von erfahrenen Universitäts-Professoren.“ Das Gericht wollte all dies nicht gelten lassen. Stattdessen warf es Dettmar unter anderem vor, bewusst Gutachter herangezogen zu haben, die allesamt "als "Kritiker der Coronamaßnahmen galten” - in Zeiten, da vom propagierten "Konsens" abweichende Meinungen, ob zu Klima oder Gesundheit, als Ausweis von Desinformation, Geschwurbel und fachlicher Unseriosität gelten, anscheinend ein Sakrileg. Als ob umgekehrt nicht nur solche „Experten“ in der Corona-Zeit bei der Politik den Ton angegeben hätten, die blinde Befürworter der Beschränkungen und sogar explizite Scharfmacher waren, und als ob die Politik nicht alle kritischen Fachleute bei ihren Beratungen systematisch ausgeschlossen hätte!

Furchtbare Richter

Wie bereits erwähnt: Angesichts der vielen Haftstrafen, die etwa gegen Ärzte verhängt wurden, die falsche Atteste ausstellten, um ihre Patienten vor der Corona-Impfung oder dem Maskenzwang zu schützen, mag die Bewährungsstrafe für Dettmar sogar noch einigermaßen gnädig erscheinen. Laut Beamtenrecht bedeutet das Urteil für ihn nun dennoch den Verlust seines Beamtenstatus und seiner Pension. Seine bürgerliche Existenz ist damit ruiniert. Dettmar kündigte zwar Revision an, da der Vorwurf der Rechtsbeugung juristisch auf äußerst schwachen Beinen steht und offensichtlich ohnehin nur ein Vorwand war, um einen hohen Amtsträger zu zerstören, der sich dem staatlichen Corona-Wahn entgegengestellt hat; da die "furchtbaren Richter" (wie die "Anwälte für Aufklärung" - unter Anleihen bei Rolf Hochhuth - die Erfurter Kammer nannten) allerdings beileibe jedoch keine Ausnahme ihrer Zunft darstellen, in diesem zerfallenden Rechtsstaat, ist zweifelhaft, ob Dettmar dort auf mehr Milde hoffen kann.

Während also die Klimaextremisten der „Letzten Generation“ entweder gar nicht oder allenfalls zu Bagatellstrafen verurteilt werden, während ein Dresdner Richter der Linksterroristin Lina Engel, deren „Hammerbande“ Jagd auf vermeintliche Rechtsradikale machte und um ein Haar Morde begangen hatte, „achtbare Motive“ zubilligt (und ihre ohnehin geringe Haftstrafe sofort aussetzte), während illegal eingewanderte Vergewaltiger und Mörder von Deutschlands Gerichten mit Samthandschuhen angefasst werden: Da wird ein unbescholtener Richter, der einen durch nichts zu rechtfertigenden staatlichen Übergriff auf die Gesundheit von Kindern aufhob, zum Unmenschen erklärt. Und so wie Staat - gewiss auch mit Blick auf bevorstehende neue „Pandemien“ oder Klimanotstände - solche juristischen Exempel an denen statuiert, die seine Willkür herausforderten, so untätig bleibt er gegenüber den wahren Schuldigen des Menschheitsverbrechens Corona: Noch immer sind jene, die Masken- und Schnelltestfilz, Zwangsimpfungen und rechtswidrige Ausgangssperren zu verantworten haben, in Amt und Würden.



Freitag, 30. Juni 2023

Bochumer Schauprozess gegen Impf-Arzt: Von der Milde des Rechtsstaats profitieren andere

von Theo-Paul Löwengrub...



Der angeklagte Dr. Heinrich Habig (l.) mit seinem Verteidiger gestern vor Prozessbeginn 



Seit gestern überschlägt sich die Gegenöffentlichkeit über den Fall des jüngsten Opfers der Corona-Justiz, als das Bochumer Landgericht den Mediziner Dr. Heinrich Habig zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft ohne Bewährung wegen gefälschter Impfzertifikate verurteilte. Richterin Petra Breywisch-Lepping versäumte zudem nicht die umgehende Klarstellung, dass der Haftbefehl auch sofort zu vollstrecken sei, da Habigs Verhalten "durch nichts zu entschuldigen” sei. Nicht einmal durch die Tatsache, dass er im Lichte heutiger Erkenntnisse etliche Menschen vor einer Experimentalimpfung bewahrt hat, die vielfaches Leid und eine beispiellose Übersterblichkeit begründet hat?

Man muss aus Habig keinen Heiligen und auch keinen Märtyrer machen. Dass er seine Impfbescheinigungen wohl nicht uneigennützig und kostenlos ausstellte (und somit auf seine Weise ähnlich von der Pandemie profitierte wie auch die willfährigen Vieltausenden Impfärzte), und damit durchaus auch die Ausnutzung einer moralischen Notsituation von Menschen zumindest vermutet werden kann, relativiert seinen Heldenstatus - auch wenn rückblickend jede Boykottierung und sogar Sabotierung des Impfwahns, erst recht mit dem heutigen Wissen um die katastrophalen Folgen der Impfkampagne, durchaus gebilligt und mit übergesetzlichem Notstand und zivilem Ungehorsam moralisch legitimiert werden können. Juristisch aber eben nicht; und wer dies anders sieht, der braucht sich letztlich dann auch nicht über die "Letzte Generation" zu beklagen, die aus ihrer eigenen Perspektive ebenso einen übergesetzlichen Notstand für die ihr legitim erscheinenden Gesetzesbrüche postuliert.

Bar jeder Verhältnismäßigkeit

Und trotzdem: Auch wenn Habig zwingend verurteilt werden musste, womit er selbst stets rechnete, wirft dieser Fall natürlich Fragen auf. Fragen nach dem Strafmaßes, nach der Verhältnismäßigkeit und vor allem der Angemessenheit der absurden Überreaktion eioner Staatsmacht, die ansonsten durch schleichende Auflösungserscheinungen hervorsticht . Dass das Bochumer Gericht die schädlichen Folgen der Impfung und den durch sie angerichteten Horror überhaupt nicht würdigten, sondern stattdessen so taten, als habe hier ein Hochkrimineller der Volksgesundheit schwersten Schaden zugefügt, und dass es nicht nur in der Strafzumessung, sondern auch in der generellen Behandlung Habigs (die der eines Terroristen oder Schwerverbrecher glich) jede Verhältnismäßigkeit vermissen ließ: Dies erlaubt es durchaus, davon zu sprechen, dass der deutsche Rechtsstaat hier einen weiteren Tiefpunkt erreicht hat.

Gemeinsam mit seiner Frau soll Habig rund 600 falsche Impfatteste ausgestellt haben. Objektiv verstieß er damit fraglos gegen eine Reihe von Gesetzen und Berufspflichten; das ist wahr. Aber er ersparte eben damit auch 600 Menschen die gemeingefährliche, vom Staat aber unter Anwendung äußersten Drucks erzwungene Zwangsinjektion gegen Corona. Verurteilt wurde er jedoch zunächst nur für rund 200 Fälle. Weitere 400 sollen in einem weiteren Verfahren gesondert abgeurteilt werden. Offenbar will man die juristische Zerstörung eines Arztes, dem das Wohl seiner Patienten wichtiger war als der Druck einer völlig außer Kontrolle geratenen Politik, voll auskosten - und diese Abtrennung statt einer abschließenden Gesamtstrafenbildung ist auch der stärkste Hinweis darauf, dass es hier um die Zelebrierung eines Schauprozesses geht. Dies zeigt sich auch daran, dass Habig seit über einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt. Die Richterin begründete dies mit einer angeblichen "Fluchtgefahr” des 67-Jährigen.

Für Mut gedankt

Seine Patienten dankten ihm seinen Mut, indem sie bis vor sein Gefängnis zogen, um ihn moralisch zu unterstützen. Dies hat er auch bitter nötig - denn seine Frau, die als Sprechstundenhilfe in seiner Praxis tätig war, darf ihn nur zweimal im Monat unter Aufsicht besuchen. Zusätzlich ordnete die Staatsanwältin die Anwesenheit einer weiteren Frau an, die die Gespräche mithören soll. So ging Deutschlands Justiz, lange vor ihrer geistigen Gleichschaltung im Linksstaat, zuletzt mit RAF-Mördern um (die nach ihrer von einem linken Medienmob geforderten Freilassung dann bei deutschen Theaterregisseuren, bei Antifa-nahen Parlamentariern oder in "zivilgesellschaftlichen” Organisationen als Beschäftigte unterkamen und ihren Status als gefeierte Helden in Podiumsveranstaltungen ausleben konnten). Hier trifft die - ansonsten absurd aufgeweichte oder nicht mehr vorhandene - "Härte des Gesetzes" einen harmlosen, gewöhnlichen Arzt.

Von der Milde des Gesetzes hingegen dürfen andere profitieren: Zum Beispiel zugewanderte, traumatisierte Vergewaltiger und Messerangreifer, bei denen die gerichtliche Ahndung regelmäßig zwischen symbolischen Bewährungsstrafen oder Freisprüchen oszilliert. Oder auch Kinderschänder: Zwei Tage vor Habigs Verurteilung, wurde in Berlin der Praktikant einer Kindertagesstätte verurteilt, der eine Dreijährige und eine Dreieinhalbjährige sexuell missbraucht hatte. Das Strafmaß lautete hier 20 Monate Haft auf Bewährung inklusive der Auflage einer Sexualtherapie. Hingegen wird ein Arzt, der niemandem geschadet, sondern im Gegenteil etlichen Menschen schwere gesundheitliche Schäden erspart hat, von der deutschen Justiz regelrecht vernichtet. Es sind solche Entscheidungen, die nicht nur den Verdacht einer politischen Justiz erhärten, sondern zeigen, wie extrem in Deutschland inzwischen alles aus dem Ruder läuft.

Drastisches Exempel

Zwei Pflichtverteidiger hatten einen Deal mit dem Gericht vereinbart, wonach Habig im Gegenzug für ein Geständnis drei Jahre Haft ohne Bewährung bekommen sollte. Dies wurde von zwei neuen Anwälten nach Habigs Wahl verhindert. Nach Habigs Schlusswort applaudierten die Zuhörer, worauf die Richterin den Saal absperren und die Namen der Klatschenden festhalten ließ. Wilfried Schmitz, einer der Rechtsbeiständen Habigs, verwies in seinem Abschlussplädoyer auf die ärztliche Ethik und das korrekte Verhalten in Bezug auf seinen hippokratischen Eid, der ihn verpflichte, Schaden von seinem Patienten abzuwenden. Sein Mandant habe zudem entsprechend des Notwehr-Paragraphen gehandelt, der vorsieht, dass eine Tat aus Notwehr geboten ist, um einen rechtswidrigen Angriff abzuwenden. Habig habe seine Patienten vor dem Impfzwang bewahrt und dadurch auch vor Nebenwirkungen geschützt. Die Berufsordnung der Ärzte in Nordrhein-Westfalen legt ausdrücklich fest, dass ein Arzt sich ausschließlich nach seinem medizinischen Sachverstand und nicht nach Vorgaben eines Gesetzgebers zu richten habe.

Das alles bewirkte natürlich gar nichts. An Habig sollte ein besonders drastisches Exempel statuiert werden. Nach der von Anfang an feststehenden Verurteilung, erhob Schmitz noch einmal drastische Vorwürfe gegen das Gericht: Dass dem Urteil nur ein Teil der mehreren Hundert Fälle zugrundegelegt wurde, um dann in weiteren Fällen weitere Strafen zu verhängen, stelle einen Verstoß gegen elementare rechtliche Grundregeln dar. Dies sei erkennbar nur aus dem Grund geschehen, um zu verhindern, dass Habig nach über einen Jahr Untersuchungshaft freigekommen wäre, wenn nicht bald irgendein Urteil gefallen wäre. Die Vorsitzende Richterin habe so gut wie alle Anträge der Verteidigung abgelehnt, tadelte Schmitz weiter. Die Urteilsbegründung sei die miserabelste, die er in seiner beruflichen Laufbahn erlebt habe; sie enthalte nur Behauptungen und Unterstellungen. Die Aussagen von Zeugen, die zur Verurteilung führten, hätten auf Betrug beruht, weil man sie polizeilich eingeschüchtert habe, indem man ihnen vormachte, anhand von Blutanalysen lasse sich später feststellen, ob sie geimpft seien oder nicht. Zudem seien sie - teilweise durch gezielte Hausdurchsuchungen im Morgengrauen - psychisch unter massiven Druck gesetzt worden. Die auf diese Weise erlangten Beweise hätten nie verwertet werden dürfen, so der Verteidiger. Immerhin: Habig kann noch Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen. Ob er in der nächsten Instanz allerdings auf gerechtere Richter treffen wird, darf bezweifelt werden.



Samstag, 13. Mai 2023

Vorsicht! Gesinnungs-Paparazzi!

von Mirjam Lübke...

Als Besitzerin eines "Smart-TV" leide ich mittlerweile unter Verfolgungswahn: Als ich jüngst auf dem Weg ins Bad die auf dem Bildschirm sprechende Annalena Baerbock mit wenig freundlichen Worten bedachte, durchzuckte meinen kleinen Zeh plötzlich ein jäher Schmerz. Dabei hätte ich schwören können, dass der Werkzeugkasten, welcher meinen Fuß erwischt hatte, fünf Minuten zuvor noch nicht dort gestanden hatte. Nun besitzen weder mein Fernseher noch Frau Baerbock telekinetische Fähigkeiten, aber mein Aberglaube stellte dennoch einen Zusammenhang her. Denn auch ohne übernatürlichen Einfluss steht fest: Es ist wieder Vorsicht bei jedem Wort angeraten, welches man schreibt und spricht.



Da stehe ich als Ruhrpottkind mit rheinland-pfälzischem Migrationshintergrund stets mit einem Bein im politisch-korrekten Fettnapf, denn meine kulturelle Prägung lässt mich häufig "mit etwas herausplatzen". Schrecklich bösen Dingen, die ich niemals in die Tat umsetzen würde, sondern einfach zum Zweck des Dampfablassens äußere. Das sollte sowohl in den eigenen vier Wänden als auch in privaten Chatgruppen als Grundrecht gelten. Aber wer der "falschen" Partei angehört, muss heute stets damit rechnen, mit seinen unüberlegten Worten ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt zu werden. Natürlich nur in nützlichen Bruchstücken der Gesamtdiskussion, sonst könnten schließlich auch entlastende Momente auftauchen.

Wieder einmal wurden Auszüge aus AfD-Chatprotokollen vom ZDF "geleakt", wie auch immer der Sender an die Informationen gekommen ist. Hat sich wieder einmal jemand in die Gruppe eingeschlichen? Es wäre nicht das erste Mal. In ihrem Eifer, etwas Passendes zu erwischen, erinnern die Medienleute an Paparazzi, welche sich an geeigneter Stelle stundenlang auf die Lauer legen, um ein Promi-Foto zu schießen. Allerdings gehen die ungeliebten Fotografen dabei relativ demokratisch vor und geben in der Regel offen zu, mit der Sensationslust ihrer Kunden Geld verdienen zu wollen. Ob Herzogin Kate im Bademantel, Heidi Klum ohne Schminke oder eine reichlich zerknautscht wirkende Angela Merkel - der politische Hintergrund ist dabei vollkommen irrelevant. Man nimmt, was man vor die Linse bekommt - irgendeine Boulevard-Zeitschrift wird es schon kaufen.
 
Der Gesinnungs-Paparazzo hingegen ermittelt nur in eine Richtung, nämlich in die des politischen Gegners. In irgendeine verbale Falle wird er schon tappen, denn die Liste der verbotenen Worte wächst schneller als eine magische Bohnenstange. Was würde wohl geschehen, wenn man mit ähnlicher Intensität in anderen Gruppenchats herumwühlte? Es ist müßig, sich über die Doppelmoral der öffentlich-rechtlichen Sender zu empören, wir wissen was wir dort nie oder höchstens mitten in der Nacht zu sehen bekommen: Chatprotokolle aus Neukölln etwa, in denen Neubürger ihre Meinung über Juden und Homosexuelle preisgeben. Oder geheime Videoaufnahmen vom letzten Antifa-Treffen in Leipzig-Connewitz, bei dem die neuesten Coups der Hammerbande geplant werden. Ursula von der Leyen löscht ihre Korrespondenz ohnehin ständig "aus Versehen" selbst - und ob Familie Graichen sich darüber lustig gemacht hat, wie man die Bürger über den Tisch ziehen kann, werden wir auch nie erfahren.
 
In der Corona-Zeit gaben sich einige Berühmtheiten aus Politik und Kunst erst gar keine Mühe, mit ihren Brutalitäten hinter dem Berg zu halten, weil sie sich der Zustimmung der Medien gewiss sein konnten. Obwohl mittlerweile etwas offener darüber gesprochen wird, hängt die Dämonisierung noch immer in der Luft: Die Nachrichten werden nicht müde zu betonen, dass der Mann, welcher in Ratingen die Polizei mit Brandsätzen attackierte, "Kontakte zu Corona-Leugnern hatte". Die Botschaft dahinter: Wenn Regierungskritiker schon keine Leiche im Keller haben, dann doch wenigstens in der Wohnung. In diesem Fall werden wir auch nichts von einem Einzelfall hören.
 
Man möchte trotzig werden. Sich auf eine Straßenkreuzung stellen und mit einem Megafon "Verbotenes" in die Welt hinausbrüllen: "Dreiunddreißig!", "Mädelsabend!", "Globalismus!", "Mohrenkopf!". Freilich würde dieser Ausbruch nur wenig Chancen haben, als Kunstaktion durchzugehen. Einen Moment lang dürfte man sich erleichtert fühlen, dann droht öffentlicher Liebesentzug und schlimmstenfalls eine Anzeige. Straßenkreuzungen dürfen nur zur Rettung des Klimas mit Beschlag belegt werden. Da sind die Gesinnungs-Paparazzi dann ganz furchtbar rücksichtsvoll - und lassen alles im schönsten Licht erscheinen.


Donnerstag, 23. März 2023

Standhalten - Soldatenstatements zur Duldungspflicht der Impfung...

Epoch Times berichtete exklusiv über eine Dokumentation von Soldaten der Bundeswehr, die vor der Kamera von Schikanen und Sanktionen erzählen, wenn sie sich nicht dem Impfzwang unterwerfen. Epoch Times spricht mit einem dieser Soldaten.


Daniel Futschik setzt sich für seine Kameraden ein und macht sich Gedanken über eine Duldungspflicht bei der Bundeswehr, die Soldaten dazu zwingt, sich drei mRNA-Injektionen geben zu lassen. Futschik schrieb mehrere Briefe an die Führung der Bundeswehr. Alle diese Briefe mit für ihn dringenden Fragen blieben bisher unbeantwortet.

Mit seinen Fragen auf sich gestellt ging der Soldat an die Öffentlichkeit. Das neueste Projekt, um endlich die fehlenden Antworten zu bekommen, ist der Dokumentarfilm „Standhalten“, in dem er und weitere Kameradinnen und Kameraden zu Wort kommen. Teilweise anonym, teilweise mit eigener Stimme. Futschik ging einen Schritt weiter und zeigte offen vor der Kamera sein Gesicht.

Wer sich aktuell die Verlautbarungen der Bundeswehr zur Duldungspflicht und den Impfungen durchliest, der begegnet dabei einem Tonfall, der eine weitere Erklärung dafür sein kann, warum Daniel Futschik und andere die Öffentlichkeit suchen. Epoch Times sprach mit dem Soldaten, der schon vor vielen Monaten wegen seines Engagements suspendiert wurde und sich jetzt für seine mRNA-Verweigerung vor Gerichten verantworten muss.

Wer ist Daniel Futschik? Wie lebt er?

Ich bin eigentlich ein normaler Mensch wie alle. Ich bin vierfacher Familienvater, lebe in der Eifel und bin seit zwanzig Jahren bei der Bundeswehr. Ich habe im Prinzip mein komplettes Arbeitsleben da verlebt. Und ich war auch bis Ende 2021 gerne Soldat.

Wie ist Ihr aktuelles Arbeitsverhältnis bei der Bundeswehr?

Ich bin seit Februar 2022 vom Dienst suspendiert und warte seitdem auf meine Entlassung. Mein Verfahren liegt zum einen beim Truppendienstgericht, zum anderen beim Amtsgericht, beide wegen Gehorsamsverweigerung.

Die Gehorsamsverweigerung geht ans Amtsgericht?

Ja, es ist ja auch eine zivile Straftat.

Das heißt, da stehen noch Verfahren aus?

Genau. Aber die werden früher oder später entschieden. Ich warte jetzt auf meine Gerichtstermine sowohl zivil als auch militärisch.

Gibt’s da mittlerweile Einschränkungen, etwa was Ihren Sold angeht?

Seit meiner Suspendierung wurden mir die Bezüge um zwanzig Prozent gekürzt.

Sie haben in der Vergangenheit mehrere offene Briefe an die Bundeswehrführung geschrieben. Gab es zwischenzeitlich Antworten?

Bis dato gibt es immer noch keine Antworten. Ich habe Anfang dieses Jahres noch mal einen Reminder geschickt und ganz höflich gefragt, so nach dem Motto, wenn man eine Frage stellt, wäre es doch höflich, eine Antwort zu bekommen, aber auch darauf gab es keine Reaktion.

Und worum ging es in Ihren Briefen?

Für mich sind viele Fragen bezüglich dieser Impfung offengeblieben. Ich wollte Antworten, weil mein Truppenarzt keine für mich hatte. Weitere Briefe gingen an die Führung der Bundeswehr, an den Generalinspekteur und auch an die Ministerin. Mir ging es dabei schwerpunktmäßig darum, dass die Einführung der Duldungspflicht noch Fragen offengelassen hat.

Und der andere Aspekt war der Umgang mit den Kameraden, die Bedenken haben. Es war für mich sowohl aus Sicht eines Vorgesetzten als auch aus menschlicher Sicht nicht in Ordnung, dass sie sozusagen erpresst, deformiert und gemobbt werden. Und dass sie mit dem Mittel Angst dahin gebracht werden sollen, sich spritzen zu lassen.

Wenn wir Ihre Mutter fragen könnten, was ihr Sohn Daniel so für ein Typ ist. Was glauben Sie, würde Ihre Mutter über Sie sagen? Ist das, was Sie tun, in Ihnen angelegt?

Das ist eine gute Frage. Meine Mutter wäre wahrscheinlich oder ist eigentlich eher überrascht darüber, dass ich da meinen Mund aufgemacht habe, weil ich eigentlich immer ein ruhiger Junge war. Ich bin im Osten, in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Und ich würde schon sagen, dass ich da systemkonform groß geworden bin. Nur mit der Zeit hat sich das etwas gewandelt.

Mir ist folgende Aussage aus einem Interview mit Ihnen in Erinnerung geblieben: „Mehr und mehr Kameraden und Kameradinnen leiden an einem posttraumatischen Syndrom. Das sind keine Einsatzrückkehrer, sondern jene im Inland, die durch Diskriminierung, Deformierung, Erpressung und Nötigung zum Impfen gezwungen werden.“ Wie sieht das heute aus? Ist das vergleichbar mit dem PTBS der Auslandsheimkehrer? Sie waren selbst im Auslandseinsatz.

So direkt würde ich das nicht mit einem Kampfeinsatz vergleichen. Was aber daraus resultiert, ist, dass man beispielsweise ständig schlaflose Nächte hat, sich oft Gedanken darüber macht oder Angst hat, wie es weitergehen soll und was aus einem wird.

Solche Sachen meinte ich mit „traumatisch“, dass die Kameraden – ich bin noch mit vielen in Kontakt –, wenn sie vor Gericht stehen oder andere Probleme bekommen haben, psychisch sehr angeschlagen sind. Das betrachte ich wie eine posttraumatische Belastungsstörung.

Gibt es eine Pflicht zum Booster bei der Bundeswehr?

Soweit ich weiß, muss man die ersten drei Spritzen noch dulden. Und jetzt, ab der vierten heißt es: nur noch unter gewissen Umständen.

Können Sie mir etwas darüber berichten, wie der Film „Standhalten“ zustande gekommen ist und warum?

Ein wichtiger Grund ist, das Thema weiter publik zu machen. Das war ja eigentlich die ganzen letzten zwei Jahre wichtig. Aber die Bundeswehr wurde immer ein bisschen belächelt und ist auch nie so richtig an die Öffentlichkeit gekommen.

Ich habe ja durch die besagten Briefe versucht, das Thema an die Öffentlichkeit zu tragen, weil ich das Gefühl hatte, das ist alles noch nicht richtig angekommen, was hier bei der Bundeswehr passiert.

Jetzt haben wir noch mal einen neuen Versuch gestartet. Auch deshalb, weil ein paar Kameraden gesagt haben, sie möchten ebenfalls ihre Erlebnisse teilen, wenn auch nicht offen mit Gesicht. So ist der neue Anlauf entstanden. Ich habe gesagt, ich mache es mit Echtnamen. Man kennt ja mein Gesicht bereits aus Interviews, da fand ich es konsequent, dabei zu bleiben.

Vielleicht zeigen auch mal ein paar Medien, was wir zu sagen haben. Sender und Zeitungen, die im vergangenen Jahr vielleicht noch gesagt haben: Ne, wir haben irgendwie Bedenken, weil wir nicht so richtig wissen, wer das ist.

Jetzt berichten die Medien immer öfter auch mal kritisch über das Post-Vac-Syndrom. Wird die Bundeswehr mit der Duldungs-, also der Impfpflicht dennoch nicht genug thematisiert?

Im Zivilen sind mehr oder weniger alle Zwangsmaßnahmen fallengelassen worden. Aber an der Bundeswehr scheint das einfach vorbeigerutscht zu sein. Deswegen war es uns wichtig, das alles noch einmal aufzurollen. Wir sind knapp 170.000 Soldaten, was ja jetzt keine kleine Zahl ist für einen – wenn man so will – Arbeitnehmerkreis. So richtig bewusst ist das den meisten immer noch nicht, dass wir bei der Bundeswehr noch eine Impfpflicht haben.

Wie sieht es bei der Bundeswehr eigentlich mit Long COVID oder Post-Vac-Syndrom aus? Was wissen Sie darüber?

In meinem Kameradenumfeld, bei denen, die noch aktiv sind, da gibt’s genügend Fälle, die sich haben impfen lassen und Probleme bekommen haben. Die Ausfallquoten sollen immer höher ausfallen oder relativ hoch sein, ohne dass man dafür bisher eine glaubwürdige Erklärung abgeliefert hätte.

Das müsste doch bei der Bundeswehr noch mehr auffallen bei jenen, die körperlich und sportlich aktiv sind?

Auf alle Fälle. Irgendwo muss es ja auch Zahlen geben. Und es muss dokumentiert werden, wie hoch die Krankenstände sind. Ich denke schon, dass das intern in der Bundeswehr irgendwo ankommt und vorliegt. Aber man möchte damit nicht rausrücken. Aus meiner Sicht will man entweder die Wahrheit nicht sehen oder die Wahrheit sogar vertuschen.

Sie haben in „Standhalten“ auch von Ihrem Auslandseinsatz gesprochen und dass dort ein Kamerad umgekommen ist. Haben Sie rückblickend das Gefühl, Sie haben da etwas für ihr Land getan und das Land zahlt es Ihnen nicht zurück, im Gegenteil?

Eigentlich weniger. Aber ich mache mir schon Gedanken. Ich bin ja auch schon ein paar Jahre dabei. Und es gibt Kameraden, die sind noch länger dabei und die sagen: Ich mache das nicht mit. Und die kündigen jetzt.

Mehr als einen feuchten Händedruck bekommen die nicht. Da stiehlt sich der Dienstherr ziemlich einfach aus der Verantwortung für seine Leute. Kameraden, die sich zum einen Gedanken machen und für ihre Gesundheit einstehen und die zum anderen schon ein paar Jahrzehnte für das Land gedient haben. Sie werden jetzt einfach so abserviert.

Wenn Sie sagen, Sie waren zwanzig Jahre dabei, dann ist das ja nicht das erste Mal. Sie werden bereits einen ordentlichen Satz Impfungen gekriegt haben?

Ja, auf alle Fälle. Da war ich noch jünger, und da war man noch heiß und hat sich noch nicht so viele Fragen gestellt. Ich habe alles mitgemacht. Am Ende meiner ersten Dienstzeit habe ich aber schon gemerkt, dass ich hohen Blutdruck bekommen hatte. Daraufhin habe ich auch angefangen, mich mal selbst mit meiner Gesundheit zu beschäftigen.

Und daraus ist das dann eigentlich auch erwachsen, dass ich mir schon mehr Gedanken gemacht habe, was da eigentlich passiert, was kriegt man da in seinen Körper reingeballert. Muss das denn sein? Und was hat das noch für Auswirkungen?

Danke für das Gespräch!

Erschienen auf Epoch Times...


Mittwoch, 1. Februar 2023

Die Corona-Sturmtruppen verdrücken sich

von Mirjam Lübke...

Ein Trend schwappt gerade aus den USA zu uns hinüber, der ähnlich schräg ist wie Wokeness und Diversity: Geimpfte erheben schwere Vorwürfe, nicht etwa gegen die Gesundheitsbehörden oder die Regierung - nein, die Ungeimpften sind Ziel des Unmuts. Zum einen sind sie ohnehin schon gesellschaftlich angezählt, da kann man nicht viel falsch machen, bekanntlich ist es stets einfacher, abwärts zu treten. Aber der Grund ist so absurd, man mag es kaum glauben: Die Ungeimpften sollen es versäumt haben, rechtzeitig vor der Impfung zu warnen. Da ist man erst einmal sprachlos.
 

Es gibt eine Reihe an Unternehmungen, die man leichter hätte absolvieren können. Etwa eine Dampfwalze mit der Hand aufzuhalten, die Titanic an einer Angelschnur heben oder aber auch Godzilla an der Leine spazieren zu führen. Auch wenn es Zeiten gab, in denen die Bürger mit Bratwürsten und Kirmesbesuchen an die Spritze gelockt werden mussten, so hätte mancher seine Großmutter in die Sklaverei verkauft, um an das begehrte Stöffchen zu kommen. Besonders peinlich waren die Pflasterfotos, welche mehr oder minder Prominente wie Dunya Hayali über Twitter verbreiteten. So als hätten sie gerade eine Runde Überlebenstraining hinter sich gebracht und tapfer gegrillte Maden verspeist. Unterschwellig haben sie eventuell schon etwas geahnt. Manche ließen sich das Pflaster gar tätowieren - das werden sie nun nicht mehr los. Gegen diesen Wahn hatte man keine Chance - nicht umsonst spricht Gunnar Kaiser von einem Kult. Es fühlte sich an wie in einem Horrorfilm, in dem Überlebende einer angeblichen Schutzzone entgegenstreben - und der Zuschauer schon genau weiß, dass dort die Falle zuschnappt. Da kann man den Fernseher noch so laut anschreien, es ändert nichts. Zumal die Menschen an die Rettung glauben wollen.
 
Es fehlte wahrlich nicht an Versuchen, die Gläubigen zur Abkehr zu bewegen. Auch wenn man sich durch diesen Versuch den wüstesten Beschimpfungen preisgab. "Ungeimpfte halten die Gesellschaft in Geiselhaft!", schimpfte Marie-Agnes Strack-Zimmermann. In Corona-Belangen durften sich nur Auserwählte äußern. Ähnlich wie beim Klimawandel wurde propagiert, bloß nicht auf jene zu hören, welche Minderheitenmeinungen vertraten. Das in der Wissenschaft übliche Zweifeln wurde zum Sakrileg. Die mittlerweile zur Propagandashow mutierte Sendung "Quarks" lieferte uns die Erklärung, warum Andersdenkende nicht in Talkshows eingeladen wurden: Wegen des "false balance"-Effektes. Angeblich könne so der falsche Eindruck entstehen, Virologen wie Streeck oder Wodarg verträten eine große Gruppe von Wissenschaftlern. Da hat man ihnen mal sicherheitshalber ganz den Mund verboten und nur Experten gleicher Meinung eingeladen.
 
Für Karl Lauterbach wird dieser Mangel an Gegenmeinungen nun zum Rettungsring. Derzeit ist er der prominenteste Vertreter der "keiner hat mich gewarnt"-Bewegung, in diesem Falle bezüglich der unnötigen Schulschließungen. Das ist deshalb so makaber, weil seine Kollegen vom Bundesfamilienministerium schon im letzten Jahr eine Studie durchführten, welche die Folgen der Lockdown-Politik auf Kinder untersuchte und auf Angststörungen und Depressionen hinwies. Sehr verhalten zwar, aber immerhin wurde nicht alles als Unfug abgetan. Die unfehlbare Wissenschaft von damals ist für Lauterbach nun plötzlich "ungenau". Wenn man seinen Fokus nur auf "Wir werden alle sterben!"-Studien legt, kann man so etwas schon einmal übersehen.
 
Dabei würden die Vorwürfe bezüglich der getroffenen Maßnahmen wahrscheinlich weitaus milder ausfallen, wenn sie wirklich nur Fehlentscheidungen aufgrund mangelnder Daten gewesen wären - und von den Verantwortlichen ein klares Wort der Entschuldigung gefallen wäre. Auch eine gewisse Unsicherheit zu Beginn der Pandemie könnte man den Verantwortlichen nachsehen - hinterher ist man bekanntlich immer klüger. Sich nun aber darauf herauszureden, man habe auch 2021 noch nicht genügend Informationen besessen, ist eine bodenlose Dreistigkeit. Aus Südafrika war bekannt, dass die Omikron-Variante des Virus keine schweren Verläufe verursacht - trotzdem redete man den Bürgern weiter Ängste ein. Auch nahm kaum jemand Notiz davon, dass Israel die Impfpflicht sofort abschaffte, als Studien über schwere Risiken veröffentlicht worden waren. Diese Nachricht hätte natürlich das "Alle machen das so!"-Narrativ gestört. Karl Lauterbach muss davon gewusst haben - dennoch machte er weiter.
 
Wo soll das alles enden? Rücktritte sind unter deutschen Politikern selten geworden, Einsicht noch seltener. Wenn wir irgendwann einmal im Dunkeln sitzen, weil der große Blackout kam, beklagt sich dann Robert Habeck, weil ihn niemand darauf aufmerksam machte, wie unzuverlässig Windkraftanlagen sind? Oder aber weint Annalena Baerbock eines Tages in den Trümmern von Berlin, weil ihr niemand sagte, dass ihre Äußerungen im Kreml Unmut auslösen könnten?
Es ist schon makaber: Da setzt eine Corona-Lobby eine Schweigespirale in Gang, wie wir seit der DDR-Zensur keine mehr erlebt haben. Und nun beschwert man sich, weil sie so gut funktionierte und niemand die Notbremse gezogen hat. Apokalypse hausgemacht.




Montag, 23. Januar 2023

Rebellion der Genervten: Nase voll von Meinungszwang

von Mirjam Lübke...

Meine derzeitige Badezimmer-Lektüre heißt "Die neue Schweigespirale" von Ulrike Ackermann, einer Soziologin und Politikwissenschaftlerin. Die Autorin würde wohl weit von sich weisen, "rechts" zu sein und ist klassischen "linken" Themen nicht unbedingt abgeneigt - so etwa dem Feminismus. Den finde ich ebenfalls nicht grundsätzlich schlecht - nur treibt er eben seit einigen Jahren seltsame Blüten, die nichts mehr mit der Verbesserung der Entfaltungsmöglichkeiten der Frauen zu tun haben, sondern lediglich auf Geschlechterkrieg aus sind. So ähnlich, wie auch der berechtigte Kampf gegen Rassismus zu einem Dauerkrieg gegen alles Weiße und Europäische geworden ist, frei nach der Devise "Jetzt zahlen wir euch alles heim!". Ackermann beschreibt in ihrem Buch die Entstehung des "Woke-Kults" und seine Folgen für die Gegenwart. Die sogenannte "Frankfurter Schule" hat den Grundstein gelegt, der Wissenschaftsfreiheit an den Universitäten langsam aber sicher die Luft zum Atmen abzuschnüren. Über deren Absolventen - seien es Lehrer, Journalisten oder Politiker - ist diese Haltung längst in die Gesellschaft durchgesickert.
 

Gerne wird uns der Eindruck vermittelt, eine "Mehrheit denke so", wenn es wieder einmal gilt, zu einem Thema eine Einheitsmeinung zu etablieren. Auch wenn man sich oft fragt, wo die Umfragen gemacht wurden, die uns die Medien präsentieren: Auf einem Treffen der Jusos oder dem Nachwuchsparteitag der Grünen? Im eigenen Umfeld kennt man kaum jemanden, der so denkt, was natürlich auch daran liegen kann, dass man sich gemeinhin mit ähnlich denkenden Menschen umgibt. Aber dennoch zeigt sich daran die Pluralität der Meinungen, wenn sie auch nicht in dogmatischer Reinform auftreten. Ob Corona, Zuwanderung oder Ukraine-Krise, bei vielen ergibt sich kein klares Dafür oder Dagegen, man will einfach das Recht haben, sich sein eigenes Bild zu machen. Doch wie, wenn der Austausch untereinander immer schwieriger wird? Denn in Gemeinschaft greift die obengenannte Schweigespirale, bis sich jemand aus der Deckung wagt und laut "Nein!" ruft. Dann ist Schluss mit Konsens und plötzlich fliegen die Fetzen. Und das ist gut so.
 
Nicht umsonst wird sehr darauf geachtet, wie sich Musiker und Schauspieler öffentlich zu Rassismus, Corona und dem Weltklima verhalten. Auch wenn diese Menschen genauso viel oder wenig über das aktuelle Weltgeschehen wissen wie wir, avancieren sie in der öffentlichen Wahrnehmung zu moralischen Instanzen. Jedoch: Es regen sich Funken des Protests, auch wenn es manchmal verwundert, was die Bürger auf die Palme treibt. Es ist sicherlich verständlich, wenn die politisch korrekte Veranstaltung eines Klaus-Lage-Hits durch Florian Silbereisen einen Sturm der Entrüstung auslöst - aber warum funktionierte das nicht auch im Lockdown? Vielleicht deshalb, weil die Meinungsmacher ab und an in unwesentlichen Dingen auch einmal nachgeben, um den demokratischen Schein zu wahren?
 
Auch in der Politik ist nicht jedes Aufbegehren glaubwürdig. Derzeit gibt Friedrich Merz den harten Kerl, um die Abwanderung mit der Migrationspolitik unzufriedener Wähler abzufangen. Er spricht von "Sozialtourismus" und "kleinen Paschas", was ihn derzeit zum Ziel wüster Beschimpfungen macht, während bei einigen CDU-Wählern die Hoffnung keimt, es könnte eine konservative Renaissance der Partei geben. Die markigen Sprüche haben einen wahren Kern, denn unser furchtbar rassistisches Land ist attraktiver denn je für Asylbewerber. Und das Auftreten der jungen Männer in Neukölln entspricht ziemlich genau dem, was Feministinnen als "toxische Männlichkeit" umschreiben. Aber warum macht Merz es erst jetzt zum Thema, während die Berliner Randale noch in aller Munde ist? Es war schließlich seine eigene Partei - oder zumindest Angela Merkel - welche die Türen 2015 sperrangelweit aufgemacht hat. Das Aufwachen kommt also erst reichlich spät - und sollte es opportun sein, schläft Herr Merz wieder ein.
 
Ein fundierter Umgang mit den Tabuthemen der Gesellschaft sieht anders aus und geht in die Tiefe. Auch Caroline Fourest hat es in Frankreich mit ihrem Buch "Generation beleidigt" vorgemacht. Wer sich linke Identitätspolitik einmal so gründlich vorgeknöpft und ihre Wirkung auf das kulturelle Leben beleuchtet hat, dürfte endgültig wach geworden sein. In Deutschland trifft der Zorn gerade Juli Zeh, weil sie andeutete, Thilo Sarrazin könnte mit seiner Migrationskritik eventuell doch recht gehabt haben. Sind das alles Rassisten? Mit Sicherheit nicht, wahrscheinlich fangen sie einfach an, sich wieder zu erden. Wenn sie jetzt noch den Schritt wagen würden, mit anderen "Verdammten von rechts" in Dialog zu treten, könnte die Rebellion der Genervten eventuell Fahrt aufnehmen.
 
Das heißt nicht, in allem einer Meinung zu sein - den Einheitsbrei wollen wir schließlich hinter uns lassen - aber ein Zweckbündnis sollte möglich sein. Ohne das kommen wir aus der Misere nicht mehr heraus, bevor uns der Wokismus ganz den Hahn zudreht.




Sonntag, 22. Januar 2023

Bitte lass es eine Verschwörungstheorie sein!

von Mirjam Lübke...

Werden "Autan" und "AntiBrumm" demnächst zum Statussymbol der Impfkritiker? Denn es geht schon länger das Gerücht, Stechmücken könnten demnächst als lebendige kleine Spritzen eingesetzt werden. Dann fährt man vielleicht an einem schwülen Sommerabend nichtsahnend an den Badesee, kommt zerstochen zurück und ist plötzlich gegen Tuberkulose, Corona und Malaria gleichzeitig geimpft. Praktisch wäre es, wenn die stechenden Plagegeister wenigstens durch ein farbiges Bändchen am Hinterbein gekennzeichnet würden, dann wüsste man am nächsten Tag, was man sich in den Impfpass eintragen lassen kann. Die erschlagene Beute ist dem Hausarzt als Beweismittel vorzulegen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Entemologen!
 

Auch wenn ich mich frage, wie man genügend Impfstoff in so einen kleinen Mückenkörper abfüllen kann, um ihn wirksam zu machen, kommt es mir nach den Ereignissen der letzten Jahre gar nicht mehr so unwahrscheinlich vor, dass zumindest an einer solchen Möglichkeit geforscht wird. Wer skrupellos genug ist, um die Wahrheit über mögliche Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen zu verschweigen, denkt sich eventuell auch andere medizinische Sauereien aus. Mit dem entsprechenden Budget und einem gut ausgestatteten Labor sollten sich die dabei anfallenden Probleme innerhalb einiger Monate lösen lassen. Nun gilt "Breitbart News" nicht gerade als die seriöseste aller Quellen, deshalb ist etwas Skepsis angebracht. Allerdings steht es uns frei, die Schlagzeile auf ihre Plausibilität hin zu prüfen - und die Erfahrung der letzten Jahre lehrt, auch die scheinbar verrückteste Idee nicht vorschnell ins Reich der Legenden zu verweisen. Ein zweiter Blick lohnt sich allemal.
 
Wir scheinen in das Zeitalter der Insekten einzutreten, sollen sie nach Wunsch der EU sogar essen, weil sie schnell und einfach zu züchten sind. Wenn mir das jemand vor zwanzig Jahren erzählt hätte, wäre es mir zwar nicht unlogisch vorgekommen, aber niemals hätte ich geglaubt, dass die europäischen Bürger das achselzuckend akzeptieren würden. Die Bewohner der italienischen Abruzzen vielleicht, denn dort gilt mit Würmern durchsetzter Hartkäse als Delikatesse - schön saftig und lang müssen sie sein! Der Würmerkäse wurde aus hygienischen Gründen verboten, aber das ficht die Bergbewohner nicht an. Wer weiß schon, ob nicht auch Ursula von der Leyen ein heimlicher Fan ist und sich abends in der Küche von Mama Lucia gemeinsam mit Klaus Schwab ein Häppchen davon gegönnt hat. Vielleicht wäre es klüger gewesen, uns Insekten als seltene Delikatesse anzupreisen, dann würden die Menschen Schlange stehen, wenn es sie einmal beim Discounter zum Sonderpreis gibt. Als die Impfstoffe gegen Corona noch als knapp galten, stellten sich die Bürger schließlich ebenfalls freiwillig stundenlang in der Kälte darum an.
 
Doch wie bringt man die Mücke zum Bürger? Und wie löst man das Problem der ungleichen Verteilung? Bekanntlich haben Mückenweibchen bei ihrer Nahrungssuche bestimmte Vorlieben, im Volksmund spricht man von "süßem Blut". Es gibt immer den einen in einer Gruppe, der besonders umlagert wird, der wäre dann schon zwanzigfach geboostert, während für seinen Sitznachbarn gar nichts übrig bleibt. Für mich persönlich ist Finnland Rekordhalter in Sachen Stechmücken, seitdem ich dort als Jugendliche einen vierwöchigen Urlaub verbracht habe. Die Finnen selbst scheinen relativ unbehelligt zu bleiben, während die lästigen Biester sich an den Touristen gütlich tun. Ohne Tourismus fände sich die finnische Mücke akut vom Hungertod bedroht. Diesen Mechanismus gälte es zu entschlüsseln.

Aber es gäbe noch eine andere Möglichkeit, die weltweit bereits erforscht wird: Ferngesteuerte Insekten oder gar gänzlich mechanische Roboterinsekten. Wer nun glaubt, ich hielte die "X-Akten" für wissenschaftliche Dokumentationen und mich herzlich auslacht, kann die Stichworte gern einmal bei YouTube eingeben. Geheimdienste haben schon lange ein Interesse an den kleinen Krabblern, weil sie sich als unauffällige Kameradrohnen einsetzen lassen. Und wer denkt sich schon etwas dabei, wenn eine Fliege durch das Büro spürt? Was in älteren Filmen noch als Gag eingesetzt wurde, ist bereits Realität. Auch echte Insekten können mittlerweile - zumindest auf kurze Distanz - per Signal gesteuert werden. Wenn das schon unheimlich ist, dann will ich nicht wissen, was im Geheimen erforscht wird.
 
Ich weiß nicht, wie weit die Wissenschaftler mit der Entwicklung der Impfmücken schon gediehen sind - und ob, wenn man einen solchen Plan verfolgt, nicht letztlich doch die elektronische Variante zum Einsatz käme. Die Chinesen arbeiten zum Beispiel auch mit kleinen Drohnen, die in Obstplantagen die Rolle der Bienen beim Bestäuben übernehmen. Aber eins steht fest: Wenn die Idee sich als günstig und umsetzbar erweist, wird man sie auch weiterentwickeln. Und das ist Erfahrung und keine Verschwörungstheorie.


Samstag, 14. Januar 2023

Es rappelt im Corona-Karton!

von Mirjam Lübke...

Derzeit kann man den Eindruck gewinnen, dass Politik und Medien still und leise den Mantel der Liebe über die Corona-Maßnahmen-Ära ausbreiten wollen. Plötzlich sind Aussagen in aller Munde, für die man noch vor ein paar Monaten wüst des Querdenkens beschimpft worden wäre: Die einrichtungsbezogene Impfpflicht hat den Pflegenotstand verschlimmert, Kinder durch den Lockdown Depressionen bekommen, die Impfung könnte Nebenwirkungen haben oder einige Maßnahmen vollkommen überzogen gewesen sein. Haben Journalisten und »Seuchenexperten« über Nacht am Baum der Erkenntnis genascht oder drehen sie einfach nur ihr Fähnchen in den neuen Wind? Man hofft wohl auf das Eintreten einer kollektiven Amnesie, welche die Bevölkerung gern nach Krisenzeiten heimsucht: Die Katastrophe ist vorbei, hurra, wir leben noch! Lasst uns die emissionsfreie Friedenspfeife rauchen und nur noch nach vorn schauen! Jetzt haben sich alle wieder lieb und niemand soll die wieder hergestellte Harmonie hinterfragen.


Während die Welt ringsum wieder »normal« wurde und sich aus den Fängen der Panik befreite - auch deshalb, weil in jenen Ländern, die von Anfang an ihre Mitwirkung am Panikorchester verweigert hatten, keine flächendeckende Katastrophe eingetreten war - blieb Deutschland weiterhin stur auf Linie. Entgegen allen neuen Erkenntnissen. Doch selbst die Hohepriester des Corona-Kults wie Drosten, Wieler und Lauterbach rudern zurück. Selbstredend, ohne ein Wort des Bedauerns zu äußern, uns die Suppe eingebrockt zu haben. Vor allem Karl Lauterbach zaubert dann gerne eine Studie aus dem Hut, die in die jeweilige Lage passt. Nun wird die Maskenpflicht im Fernverkehr gekippt. Mein erster Impuls war große Erleichterung, denn eine lange Zugfahrt mit FFP2-Maske empfinde ich als das pure Grauen und habe dabei auch oft »gemogelt«. Impuls Nummer zwei allerdings schimpfte mit mir, für etwas Selbstverständliches Dankbarkeit zu empfinden, denn Zwang bleibt Zwang. Und der darf durch den Staat nur mit sehr guter Begründung angewandt werden, wofür die Beweislast nicht beim Bürger liegt.

Jedoch die gut Erzogenen sehen das anders. Sie haben die Angstmacherei zu sehr verinnerlicht, um jetzt entspannt loslassen zu können. Niemand verbietet ihnen, auch weiterhin eine Maske zu tragen, wenn es ihnen ein Gefühl von Sicherheit verleiht, aber offenbar ist ihre Abhängigkeit von der Staatsmacht groß: Deshalb kritisieren sie eben jenen Staat dafür, sie und den Rest der Bevölkerung nicht gesetzlich anzuleiten, wie man sich in der »Superpandemie« zu verhalten hat. Die zögerlichen Versuche der Medien, mit Bildern aus China noch einmal etwas Panik aufkommen zu lassen, prallen an ihnen nicht ab wie vom Rest der Deutschen, denn China hatte aus ihrer Sicht bisher das Richtige getan: Harte Restriktionen durchgesetzt. Es ist bezeichnend für die Denkmuster der linken Szene: Alles muss reguliert, verboten, vorgeschrieben und mit erhobenem Zeigefinger erklärt werden - sonst drohen Weltuntergang und Verderbnis. Durch die aufgebaute Angstkulisse fiel das im Falle der Corona-Maßnahmen leider auch bei Nicht-Linken auf fruchtbaren Boden. Das Ergebnis kennen wir, es war eine Orgie der Beschimpfung gegenüber jeglicher Kritik. Darauf hingewiesen reagieren die Verbalakrobaten mit empörter Verschnupfung und Täter-Opfer-Umkehr. Die nächste Vorschrift lautet: Klappe halten und ebenfalls vergeben und vergessen. Jetzt wird also auch noch reguliert, was wir angesichts von Beschimpfungen zu empfinden haben.

Auch Margarete Stokowski schimpft über die Abschaffung der Maskenpflicht. Noch vor ein paar Monaten war die "Spiegel"-Kolumnistin Karl Lauterbachs Werbeikone für die obligatorische herbstliche Impfkampagne, da sie nach eigenen Angaben unter »LongCovid« litt, jener Symptomatik, die praktischerweise nicht von den Spätfolgen einer Impfung zu unterscheiden ist. Denn geimpft ist Frau Stokowski selbstverständlich mehrfach und daher eigentlich als Werberin untauglich, wenn es sie dennoch erwischt hat. Aber selbst bei derlei Widersprüchlichkeiten hielt es niemand für nötig, genauer nachzufragen.

Die Medien hatten ihr Traumpaar gefunden, aber - ach! - die junge Liebe ist schon wieder zerbrochen. Denn aufgrund der Abschaffung der Maskenpflicht hasst Frau Stokowski nun den Gesundheitsminister fast ebenso sehr wie den Spargel, den sie uns jedes Jahr vom Teller ekeln will. Die Kolumnistin ist nun einmal gut erzogen und hat den Corona-Wahn verinnerlicht. Als erfolgreich Missionierte muss ihr Lauterbachs Umschwung wie ein Glaubensabfall des Messias höchstpersönlich vorgekommen sein - und auf derlei Ketzerei reagiert ein wahrer Gläubiger mit Frust und Aggression. Diese Empfindung dürften viele Bürger teilen, die sich brav auf alle Maßnahmen eingelassen und sogar ihre Nachbarn verraten haben. Die Politik macht sich vom Acker. Bei Lauterbach geschah das wohl nicht ganz freiwillig, sondern auf Druck der Länder, aber letztendlich wird auch er froh sein, noch einmal mit einem blauen Auge davonzukommen.

Auf eine Aufarbeitung der im Zuge der »Superpandemie« verübten Rechtsbrüche werden wir wohl vergebens warten. Zum einen dürfen wir uns nicht der Illusion hingeben, dass irgendjemand der Beteiligten ein schlechtes Gewissen entwickeln würde, das hatten sie bekanntlich auch vorher nicht, wenn sie Informationen unterdrückt und die Bürger mit willkürlichen Maßnahmen schikaniert haben. Hinzu kommt die perfekte Vernetzung von Politik, Gesundheitswesen und Medien. Egal, um welches große Verbrechen es sich handelt, die Täter können sich auf die alte Weisheit »eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus« verlassen. Das beschrieb Hannah Arendt bereits im Umgang mit hochrangigen Nazis, das haben wir nach dem Ende der DDR erlebt, als ehemalige SED-Funktionäre sich wieder gegenseitig in Parteiämter hoben und auch bei Corona wird es nicht anders sein: Man hält sich gegenseitig den Rücken frei.
 
Auch die Medien haben im Grunde nichts dazugelernt, das kann man im Umgang mit den Klima-Krawallen in Lützerath gerade gut beobachten: Wurde bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen jede laute Äußerung des Unmuts als Gewalt und Bedrohung gewertet, verfährt man mit den selbsternannten »Klimaschützern« weitaus milder: Selbst wenn eintausend von ihnen sich mit der Polizei anlegen – auch mit Steinen und anderen Wurfgeschossen – bleibt das für die »Tagesschau« eine »weitgehend friedliche Aktion«. Die Wahrnehmung ist vollkommen verschoben – und wird auch so an den Zuschauer weitergereicht. Da bleibt die Auflehnung der Corona-Jünger gegen ihre ehemaligen Leitbilder ein schwacher Trost, auch wenn es einen schon mit ein wenig Schadenfreude erfüllen kann, wenn eine Margarete Stokowski ihren verbalen Durchfall nun an Karl Lauterbach erprobt. Es ist eine kleine Dosis der eigenen Medizin.




Dienstag, 3. Januar 2023

Der Egoismusvorwurf als Freiheitskiller

von Mirjam Lübke...

"Freiheit" soll nun plötzlich ein Unwort sein und lediglich auf Egoismus basieren. Das hat eine "kritische Initiative" namens "Floskelwolke" herausgefunden - und wurde in den Medien gleich dankbar aufgenommen. Das wiederum zeigt, wie bereitwillig Journalisten alles aufgreifen, was zum herrschenden Verbotswahn passt, sonst hätte die Auswahl eines kleinen Trüppchens es wohl kaum in die Tagesschau geschafft - in der Redaktion freute man sich wohl, dass andere die Arbeit übernommen haben, Freiheitsbeschränkungen als Akt der Nächstenliebe zu bewerben. Die Methode ist nicht neu, totalitäre Systeme haben sie schon immer gern benutzt, um ihre Interessen bei der Bevölkerung durchzusetzen. Wenn der Nachbar aus der Reihe tanzt, dann nicht etwa, weil er die neueste Schikane der Regierung als übergriffig ablehnt, sondern weil er "nur an sich denkt". Dem Bürger diese Sichtweise einzureden, hat für die Regierung einige Vorteile: Zum einen nimmt sie einer Maßnahme den unbeliebten Status einer "Anordnung von oben", denn angeblich profitieren alle Betroffenen davon. Darüber hinaus werden die Bürger der Regierung viele Kontrollmaßnahmen abnehmen und freiwillig verrichten. Das ist noch effektiver als "bestrafe einen und erziehe Hunderte", denn die Erziehung wird nun von Nachbar zu Nachbar stattfinden. Also auch in Bereichen, in welche der Staat nicht eindringen kann, wenn er den demokratischen Anschein wahren will.


Bekanntlich gibt es gesunden und bösartigen Egoismus, manchmal kann der Übergang auch fließend sein. Erfahrungsgemäß schaffen es allerdings meist die größten Egoisten, anderen effektiv ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ihnen Grenzen gesetzt werden - und es ist oftmals nicht leicht, sich davon freizustrampeln - es sei denn, der Egoist übertreibt es mit seinen Forderungen dermaßen, dass einem der Kragen platzt. Auch wenn man kein Mensch ist, der Gefälligkeit gegen Gefälligkeit aufrechnet, bemerkt man eben doch irgendwann, wie der andere einen aussaugt - und das vollkommen schambefreit. Die meisten Menschen freuen sich, wenn man ihnen aus der Klemme hilft, ein Egoist sieht es als selbstverständlich an. Wir alle kennen diese eine Kollegin, die ständig ihr Geld vergessen hat, wenn sie an der Kantinenkasse steht. Oder den Freund, für den man stets ein offenes Ohr haben muss, der aber selbst keine fünf Sekunden zuhört, wenn es einem selbst einmal schlecht geht. Oft brauchen wir viel zu lange, um das zu begreifen - umso härter wird es, diese Leute wieder loszuwerden.
 
Das funktioniert sowohl im Privaten als auch gesellschaftlich: Die Impfkampagnen sind ein gutes Beispiel dafür. Selbst jetzt, da zahlreiche Nebenwirkungen bekannt sind und vor allem das Märchen vom Fremdschutz widerlegt wurde, versuchen die Befürworter es noch: Sie arbeiten mit Schuldzuweisungen und Beschimpfungen. Obwohl nach Betrachtung der Fakten dafür keine Grundlage vorhanden ist. Denn letztlich geht es weder um Fakten, noch um Kompromisse, die man im Zusammenleben mit anderen nun einmal hin und wieder akzeptieren muss. Im Zusammenspiel mit einer dramatischen Drohkulisse soll letztlich die vollständige Kooperation erzwungen werden. "Wenn du meinen Wunsch nicht erfüllst, bringe ich mich um", sagt der Anfänger. Der fortgeschrittene moralische Erpresser behauptet einfach, man würde den Rest der Menschheit umbringen, wenn man seiner Forderung nicht nachkommt. Selbstverständlich wird er jeden Vorwurf, nur seine Weltsicht umsetzen zu wollen, heftig von sich weisen.
 
Gern werden Verbote und Freiheitsbeschränkungen deshalb auch als der Wille der Bevölkerung angepriesen. "Die meisten Deutschen sind einverstanden!", verkünden die Medien, wenn einmal wieder die Maskenpflicht verlängert, das Böllern verboten oder das Klima geschützt werden soll. Oft fragt man sich, in welchen Kreisen die Umfrage stattgefunden haben soll, da im eigenen Umfeld niemand derlei Ideen verfolgt. Aber der Stachel des Zweifels ist gesetzt: Wenn die Mehrheit es so will, mag man nicht abseits stehen. Oder braucht zumindest viel Selbstbewusstsein dazu. Als Kindern wurde uns zwar stets gesagt "du bist nicht die anderen", wenn wir etwas wollten, das scheinbar jeder Mitschüler besaß. Das hinderte unsere Eltern jedoch nicht daran, uns das Beispiel anderer Kinder auf die Nase zu binden, die angeblich fleißiger und ordentlicher waren als wir. Da kann der innere Kompass schon einmal ins Schwanken kommen.
 
Im Grunde verhalten sich politische Moralisten nicht anders als die oben genannten Egoisten im privaten Umfeld, sie verkaufen es nur geschickter. Auch vor sich selbst, denn offenbar haben sie keinerlei Hemmungen, ihre Position als die einzig richtige zu betrachten. Einen Kompromiss einzugehen liegt ihnen fern - ein Geben und Nehmen kommt nicht in Betracht. Deshalb könnte man zur Diskussion stellen, ob nicht vielmehr der Begriff "Solidarität" zu einer Floskel geworden ist. Wie oft wurde er in den letzten Jahren missbraucht, um den Bürgern Zugeständnisse abzupressen? Maske tragen aus Solidarität, sich impfen lassen aus Solidarität, frieren aus Solidarität, Wasser sparen aus Solidarität - mit wem auch immer. Die Gründe wechseln, aber das Ziel ist immer gleich: Jegliche Widerrede zu ersticken. Kein Wunder, dass diese Menschen Angst vor Freiheit haben, denn schon die persönliche Entscheidungsfreiheit ist ihnen ein Graus. Denn man könnte sich schließlich entscheiden, nicht mehr auf ihre Vorhaltungen zu hören.




Freitag, 30. Dezember 2022

Ab 5.45 Uhr wird zurückgezaubert!

von Mirjam Lübke...

Zwischen den üblichen verbalen Schlachten um die Notwendigkeit von Corona-Maßnahmen und Waffenlieferungen an die Ukraine - Frau Strack-Zimmermann kann es kaum erwarten - findet sich doch hin und wieder einmal eine Kuriosität, die zeigt, mit welchen Sorgen sich die Generation Regenbogen herumplagt. Nicht mit der Angst vor der Höhe der Gasrechnung im Frühjahr oder der Hoffnung, nun endlich die lästige Maske im Zug loszuwerden - es muss noch etwas viel Dramatischeres sein. Nun ist auch das Heraufbeschwören des vierten Reiches nichts mehr besonderes in gewissen Kreisen, aber dass nun die Gefahr ausgerechnet von Harry-Potter-Schöpferin Joanne K. Rowling ausgehen soll, verblüfft nun doch. Dabei geht die Aufregung auf ein paar Sätze zurück, die sie schon vor Monaten geäußert hatte, man könnte meinen, die Wunden der gekränkten Transpersonen seien längst verheilt. Aber einige der umtriebigen Aktivisten haben sich fest in der Wade der Schriftstellerin verbissen und lassen nicht los, bis die Beute erlegt ist. Ein Phänomen, das in diesem Jahr nicht nur Rowling betraf, denn gefühlt war 2022 das Jahr der queeren Aktivisten - auch die Ampelkoalition stellte ihr "Selbstbestimmungsgesetz" vor.


Was war geschehen? Hatte Rowling eine Autobahn nach Hogwarts gebaut oder die Akademie gar von Albert Speer neu gestalten lassen? Plante Dumbledore, mit einer Armee von Nachwuchs-Magiern in Polen einzumarschieren? Nein, weder Frau Rowling noch die von ihr erdachten Charaktere sehnen sich nach Vergleichbarem. Wir erinnern uns: Die Schriftstellerin bestand lediglich darauf, nicht als "Menstruierende" oder "Mensch mit Gebärmutter" bezeichnet zu werden - und warnte davor, das Wort "Frau" nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wohlgemerkt als Bezeichnung für biologische Frauen. Damit zog sie sich den Zorn der bunten Gesellschaft zu, sogar die Hauptdarsteller der Harry-Potter-Filme bereuten plötzlich, an diesen mitgewirkt zu haben - es ist freilich nicht bekannt, ob sie auch ihre Gagen zurückgezahlt oder zumindest an eine Antidiskriminierungsberatung gespendet haben. Aber es gab auch viel Solidarität, vor allem von klassischen Feministinnen, die jedoch inzwischen ebenfalls unter Beschuss stehen und sich in Deutschland von Jan Böhmermann öffentlich-rechtlich als Verdauungsprodukt bezeichnen lassen müssen.
 
Doch das reicht offenbar als Verurteilung nicht, und was tut man nicht nur hierzulande, um die ultimative Vernichtung des Gegners einzuleiten? Man hitlert. Mittlerweile laufen in Deutschland mehr Hitler herum als im Film "The Boys from Brazil", was eigentlich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen müsste. Schließlich wären die Trans-Hitler stetig damit beschäftigt, andere Trans-Hitler als potentielle Konkurrenz auszuschalten. Da die des Hitlerseins Bezichtigten aber in der Realität nur wenig Gemeinsamkeiten mit dem Original aufweisen, leben wir zumindest in dieser Beziehung in relativem Frieden und der Krawall wird durch eine andere Klientel verursacht.

Um erfolgreich zu hitlern oder aber zumindest dramatische Vergleiche anzustellen, muss man gar nicht viel über das Dritte Reich wissen, es reicht vollkommen, sich ein paar oberflächliche Kenntnisse anzueignen. Der Beschuldigte besitzt vielleicht einen Rehpinscher, der unvermittelt zu Schäferhund Blondi mutiert. Ist er Arzt, dann muss er ein Mengele sein - das ist tatsächlich Vera Kosova zugeschrieben worden, die im Vorstand der Juden in der AfD sitzt. Man konnte sie wegen ihres Berufes nicht als dumm abqualifizieren, also musste man sie zumindest mit einem KZ-Arzt gleichsetzen. Dabei hat sie noch nicht einmal Blinddarm-Vergleiche wie Sarah Bosetti gezogen - die als politisch korrekte "Komödiantin" natürlich keine Vorwürfe dieser Art von ihren Kollegen zu hören bekam. Joanne K. Rowling schreibt Bücher - und das sehr erfolgreich - aber hat Hitler nicht auch ein Buch geschrieben? Das muss als Parallele reichen. Dieser Logik folgend wären auch Baerbock und Habeck potentielle Hitler-Kandidaten, auch wenn ihre Werke keine Verkaufsschlager sind.
 
Man muss schon sehr mit sich selbst beschäftigt sein, wenn man so krampfhaft nach derart abstrusen Vergleichen sucht. Aber offenbar nutzen diese sich im Laufe der Zeit ab, weshalb man immer dramatischer werden muss. Das kennen wir auch aus anderen Politikfeldern - der Rechtsruck schreitet angeblich ständig voran. Wenn die Globustheorie stimmt, müsste sich die Gesellschaft mittlerweile schon wieder links von der MLPD wiederfinden. Dabei ist es die "woke" Szene, die stetig an Radikalität und Lautstärke zunimmt. Auch Schwule und Lesben werden mittlerweile bedingungslos niedergemäht, wenn sie einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen. Biologische Frauen ohnehin - und von den Quotenfrauen in der Politik ist kein Widerstand dagegen zu erwarten, sie wissen, dass sie längst Teil des Systems sind. Es scheint, als gäbe es eine Art Schweigepakt zwischen diesen Gruppen - was mir nun wahrscheinlich den Vorwurf einbringt, Verschwörungstheorien zu verbreiten.
 
Merken diese Aktivisten - egal, ob sie sich nun für das Klima oder gegen "Transphobie" einsetzen - eigentlich nicht, dass sie sich in eine Sackgasse manövriert haben? Da stehen sie nun wie ein Verfolgter am Ende der Straße vor einer Wand und rudern wild mit den Armen. Die Bürger nehmen das längst nicht mehr ernst, aber darin liegt gerade die Gefahr: Auch sie lassen trotz aller Genervtheit die schrägen Vögel gewähren. Vielleicht, weil sie denken, noch irrer könnte es nicht werden. Da ist aber noch viel Luft nach oben, wenn wir den Lautstarken nicht endlich deutlich machen, dass Hysterie und wüste Beschimpfungen nicht zu den fairen Mitteln einer Demokratie gehören.




Samstag, 10. Dezember 2022

Klima-Lockdown: Die seltsame Allianz von NoCovid-Fetischisten und „Letzte Generation“

von Jan-Fleischhauer...

Da ist davon die Rede, dass die Luft für die Ungeimpften dünn werden müsse. Dass man sie so lange aus dem gesellschaftlichen Leben ausschließen müsse, bis sie klein beigegeben hätten, dass sie eine Bedrohung darstellten, der man sich entledigen müsse.

Palmer wollte Beugehaft

Unter den Wortführern waren auch nicht nur Lokalpolitiker wie die Hamburger Grünen-Abgeordnete und Fachsprecherin ihrer Partei für Antidiskriminierung, die mit dem Satz verewigt ist, dass sie jedem freiwillig Ungeimpften gern kommentarlos aufs Maul hauen würde. Von der Berliner Gesundheitssenatorin findet sich der Satz, dass sie allen empfehle, jeden Kontakt zu Ungeimpften zu vermeiden. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ist mit dem Plädoyer für Beugehaft und Rentenkürzungen vertreten.


Wer sich impfen lasse, schütze nicht nur sich, sondern auch andere, lautete das zentrale Argument der Impfkampagne. Heute wissen wir, dass die Impfung gegen schwere Krankheitsverläufe hilft, nicht gegen Ansteckung. Das ist kein zu vernachlässigender Vorteil, doch es ist eben etwas ganz anderes als Fremdschutz.

Es ist, als ob ein Fieberanfall das Land befallen hätte, und das nicht nur verbal. Viele haben das vergessen, aber in München war es zwischenzeitlich sogar verboten, sich mit einem Buch auf einer Parkbank niederzulassen. Andernorts rückte die Polizei aus, um Kinder vom Rodelberg zu vertreiben oder die Weitergabe einer Bratwurst am Bratwurststand zu unterbinden, weil das Teilen einer Wurst in der Öffentlichkeit als Ordnungswidrigkeit galt.

Wir machen den gleichen Fehler wieder

Was lehrt uns die Verwirrung? Nicht viel, fürchte ich. Wenn nicht alles täuscht, sind wir gerade dabei, den Fehler des Rigorismus zu wiederholen. Es sieht so aus, als ob die Befürworter der entschiedensten Corona-Maßnahmen einfach weitergezogen wären.

Man trifft im Lager der Klimaretter nicht nur viele Leute wieder, die schon vor zwei Jahren das große Wort führten. Auch die Entschiedenheit, die keinen Widerspruch duldet, ist ungebrochen vorhanden.

Mit der Inbrunst, mit der eben noch Fallzahlen extrapoliert wurden, wird nun vorgerechnet, wie lange wir noch zu leben haben, wenn nicht sofort das gesellschaftliche Leben angehalten wird. An die Stelle des Corona-Lockdowns tritt der Klima-Lockdown. Wer den Untergang vor Augen hat, darf nicht fackeln, das kennen wir inzwischen nur zu gut. Wo es um das Überleben der Menschheit geht, wäre es fahrlässig, sich auf die Einsichtsfähigkeit der Bürger zu verlassen, nicht wahr?

Dass die Krise das Tor aufstoßen werde zu einer besseren, gerechteren Welt, das war schon die Hoffnung im Sommer 2020. Auch der Kampf gegen den Klimawandel ist ein Kampf gegen das System. Viele, die sich in der Klimaschutzbewegung engagieren, träumen heimlich von der Abschaffung des Kapitalismus. Wobei: So heimlich ist der Traum gar nicht mehr.

Klimaaktivisten mit Back-to-the-Future-Programm

Die „Letzte Generation“ spricht offen darüber, dass man den Wohlstand um 50 Jahre zurückdrehen müsse, auf das „materielle Level der 70er Jahre“, und das könne nur „ein Vorgeschmack“ sein, wie es in einer ihrer Verlautbarungen heißt. Keine Ahnung, wo sie bei ihrem Back-to-the-Future-Programm enden wollen. Bei der Erfindung des Autos? Oder noch besser: vor der Einführung der Dampfmaschine? Vielleicht sollte man sich doch beizeiten einen Vorrat an Antibiotika zurücklegen, damit man zumindest die erste Tuberkulose-Welle überlebt.

Woher kommt diese fixe Idee, wir hätten nur noch zwei, drei Jahre, um die Welt vor dem Kollaps zu retten? Die Theorie der Kipppunkte, also die Annahme, der Klimawandel würde, einmal in Gang gesetzt, unweigerlich eine Kaskade von Katastrophen auslösen, steht wissenschaftlich eher auf dünnen Beinen. Andererseits: Mit „Follow the Science“ war nie gemeint, dass man sich auf die Wissenschaft verlassen solle. Gemeint war immer: vertrauenswürdige Wissenschaft, also Wissenschaft, der man selbst vertraut.

Leichtfertiger Umgang mit Zahlen

Es ist auffällig, wie leichthändig mit Zahlen operiert wird. Luisa Neubauer spricht davon, dass unser verantwortungsloses Verhalten noch Hunderttausende Kilometer entfernt schlimme Folgen habe. Spötter werden anmerken, dass der Mond damit ebenfalls als Rückzugsgebiet ausscheidet. Das hatte Luisa Neubauer vermutlich nicht im Sinn, als sie die Folgen des Klimawandels interplanetar deutete.

Ich hatte vor vier Wochen bei „Ist das euer Ernst?“, meiner kleinen Talkshow auf FOCUS Online, eine der Sprecherinnen der „Letzten Generation“ zu Gast. Als ich mich nicht sofort von der Dringlichkeit ihres Anliegens überzeugt zeigte, hielt mir meine Gesprächspartnerin vor, dass schon 2050 die Menschen in Deutschland um Essen kämpfen würden, weil die Klimakrise auch die Nahrungsmittelproduktion zum Erliegen bringen werde.

  • Sehen Sie hier die Diskussion von Jan Fleischhauer mit einer Aktivistin

Meinen Einwand, dass es ein langer Weg sei, bis die Deutschen an Hungerödemen litten, weil sie im Zweifel ärmeren Nationen das Essen wegkaufen würden, konterte sie mit dem Argument, dass dies ebenfalls schlimm sei. Damit hatte sie zweifellos recht. Ich fand es allerdings verblüffend, wie schnell sie sich von einer Prognose verabschiedete, auf die sie eben noch ihre Argumentation aufgebaut hatte. Wir kennen auch das aus der Corona-Krise. Eine düstere Vorhersage jagt die andere, und wenn es trotzdem ganz anders kommt, heißt es: „Ja, stimmt, aber das liegt daran, dass die Menschen aufgrund der Prognosen ihr Verhalten geändert haben.“

„No Covid in China ist eine totalitäre Realität“

Ich habe mir im Zuge der Recherche für diese Kolumne noch einmal das No-Covid-Konzept angesehen, in dem die Befürworter vorschlugen, Deutschland in grüne und rote Zonen zu unterteilen. Grün für virusfrei, rot für virusbelastet.

Es gibt dazu ein Schaubild, wie sich die Verfechter den Kontakt zwischen den beiden Zonen vorstellten. Es zeigt zwei durch dicke Balken getrennte Flächen, zwischen denen eine gepunktete Linie verläuft, um den sicheren Übergang von einer grünen Zone zur anderen zu markieren. „Das Restrisiko in den Übergangsbereichen und an den Kontaktpunkten wird durch ausgewiesene Transitorte (z.B. speziell geschützte Tankstellen) minimiert“, lautet die Erklärung.

Ich verweise an dieser Stelle auf Dieter Janecek, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, damit es nicht heißt, ich würde zu polemisch werden. „No Covid in China ist eine totalitäre Realität der absoluten sozialen Kontrolle“, schrieb er vor einigen Tagen auf Twitter. „In Deutschland war es glücklicherweise nur eine totalitäre Ideologie, die sich am Ende nicht durchsetzen konnte. Trotzdem beängstigend, wie weit viele zu gehen bereit waren.“

Wie hieß es immer bei den Linken? Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

Erschienen im FOCUS...