von Thomas Heck...
Grüne lieben Tiere. Und Katrin Göring Eckhart liebt die Bienen, die Schmetterlinge und die Vögel ganz besonders. Bei den Vögeln hat sie das zwar so gesagt, ist aber ansonsten nicht besonders gut zu Vögeln, töten doch Windkraftanlagen jedes Jahre 10.000 bis 100.000 Tiere.
Es stimmt: Windkraftanlagen kosten einigen Vögeln das Leben. Die Tiere geraten in die Rotorblätter oder fliegen gegen Masten. Seit 1989 dokumentiert die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg in einer zentralen Datenbank bundesweit alle Meldungen über tot aufgefundene Vögel. Die bisherige Bilanz: 681 Tiere starben in unmittelbarer Nähe einer Windkraftanlage. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
„Irgendwo zwischen 10 000 und 100 000 pro Jahr“ liegt die tatsächliche Zahl der getöteten Vögel nach Einschätzung von Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut im Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Das entspräche bei den derzeit etwa 20 000 bundesweit installierten Windkraftanlagen einer Quote von ein bis zwei Vögeln pro Anlage und Jahr. „Das, was man findet, ist nicht unbedingt das, was verunglückt ist, weil vor allem kleinere Tiere in vielen Fällen sofort von irgendwelchen Aasfressern weggetragen werden. Das geht rasend schnell“, erklärt der Ornithologe den großen Unterschied zwischen den gemeldeten Todesfällen und seiner Annahme. Viele verendete Tiere würden auch schlicht nicht gefunden, weil Windkraftanlagen auch in Getreidefeldern stehen, in denen Vogelopfer schwer auffindbar sind.
Vor allem Greifvögel fallen den Rotoren zum Opfer
Obwohl Hötker die Zahl der von Windenergieanlagen getöteten Vögel weit höher einschätzt, als die vorliegenden Daten vermuten lassen, hält er Windräder nicht per se für gefährliche „Vogel-Schredderanlagen“. „Es kommt vor allem auf den Standort an“, sagt er. Bei 80 bis 90 Prozent der Anlagen sei der sogenannten „Vogelschlag“ so gut wie kein Problem. „Stehen die Windräder allerdings dort, wo Gänse oder Wattvogelarten wie beispielsweise Goldregenpfeifer vorkommen, kann es zu Verdrängungseffekten kommen“. Für diese Arten sieht es vor allem dann schlecht aus, wenn es nicht genügend Ausweichreviere gibt.
Einige Vogelarten zeigen allerdings zu wenig rettende Scheu gegenüber Windrädern. Vor allem Greifvögel fallen den Rotorblättern zum Opfer. Unter den 681 bislang tot aufgefundenen und gemeldeten Vögeln waren 99 Rotmilane, 95 Mäusebussarde und 32 Seeadler. Diese drei Gattungen führen die Statistik an. Hötker leitet eine vom Bundesumweltministerium geförderte Studie zu den Kollisionen der Greifvögel mit den Windkraftanlagen. Sie soll zeigen, warum gerade die eleganten Beutejäger so oft in ihr Verderben fliegen.
Unglückliche Nähe zu Nistplätzen und Beutegründen
Vor allem das weitere Schicksal der Rotmilane ist auch dem Bundesumweltministerium ein Anliegen. 60 Prozent des weltweiten Bestands dieser tagaktiven Jäger lebt in Deutschland, erklärt Hötker. Er schätzt die gesamte noch verbleibende Zahl auf „etwa so viele, wie eine Kleinstadt Einwohner hat“. Erste Befunde deuten auf eine unglückliche Nähe einiger Windparks zu Beutegründen und Nistplätzen der Tiere hin. Die Suche nach Lösungen läuft. Während der Brutzeit seien Frei- und Brachflächen ein hervorragender Jagdgrund, während lange Getreideähren den Vögeln die Sicht auf Feldmäuse versperren würden. Mit der richtigen Fruchtfolge auf den Äckern der todbringenden Windparks könnten Betreiber die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Rotmilane den Anlagen zu nahe kommen. Die rotgefiederten Tiere erkennen die schnell rotierenden Propeller in einigen Fällen zu spät – trotz ihrer hervorragenden Augen.
Zu den planungsrechtlichen Genehmigungsverfahren gehört für Windfarmen ab 20 Anlagen auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Sie soll gewährleisten, dass nicht nur Vögel, sondern auch Säugetiere wie etwa Fledermäuse zur Sprache kommen, wann immer ein neuer Windmühlenwald entsteht. Das stärkste Argument der Anlagenbetreiber ist der Klimaschutz: Ihre Anlagen stoßen kein Kohlendioxid aus und stehen damit nicht unter Verdacht, zur Erderwärmung beizutragen. Fossilfunde belegten einen Zusammenhang zwischen weltumspannenden Artenrückgängen als Folge von Klimaveränderungen auf der Erde.
Ob jetzt die Windparks wegen des Schutzes der Vögel wieder abmontiert werden, konnten die Grünen auf Nachfrage nicht bestätigen.
Ob jetzt die Windparks wegen des Schutzes der Vögel wieder abmontiert werden, konnten die Grünen auf Nachfrage nicht bestätigen.
die grünen sind hohl in der birne ,göring ekerhart hat den schuss noch nicht gehört
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