von Thomas Heck...
Das Land besteht heute offensichtlich nur noch aus Quotenfrauen, die nicht die Eier haben, sich gegen die massiven Einschränkungen wehren zu wollen, die ihnen von einer Einwanderungspolitik aufgezwungen wird, die Errungenschaften der Gleichberechtigung von Frauen mit einem Streich außer Kraft gesetzt haben. Da werden Rückzugsräume für Frauen geschaffen, die sich in Zelten vor den Anfeindungen übergriffiger Nafris schützen sollen. Eine verheerenden Botschaft für ein Land, wo Frauen eigentlich überall sicher sein sollten. Denn man sage damit ja aus, dass, wenn es Sicherheitszonen gibt, gäbe es auch Zonen der Unsicherheit. Doch wo sind sie? Wo sind die kämpferischen Frauen, die dem Nafri mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat? Wo sind sie denn?
Nein, bei der Berliner Silvesterparty gibt es kein "Gehege für Frauen", um sie vor sexuellen Übergriffen zu schützen, stellt Bento in seinem Artikel "Streit über eine "Sicherheitszone" für Frauen – darum geht es wirklich" klar.
Ein "Gehege für Frauen" solle es in diesem Jahr auf der Silvesterparty in Berlin geben, schreibt der deutsch-türkische Aktivist Ali Utlu auf Twitter. So sei das eben, wenn Staat und Gesellschaft versagten. Diverse AfD-Politikerlegen nach: Bundestagsmitglied Martin Hess schreibt von "unwürdigen" Zuständen, fordert die Abschiebung von Flüchtlingen, die sich sexueller Belästigung schuldig gemacht hätten. Alice Weidel schreibt "Frauen sollen Silvester in bewachten Reservaten verbringen" und dort "vor Übergriffen durch Migranten Zuflucht finden". Der Staat habe kapituliert
Die völlig falschen Posts sind der vorläufige Höhepunkt des Streits über eine "Sicherheitszone für Frauen". Kurz vor der Silversterparty am Brandenburger Tor ist die Diskussion eskaliert und hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Rechte, Ausländerfeinde und andere Panikmacher nutzen die Debatte, um pauschal Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen.
Darum geht es wirklich
Um ein Zelt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) – die Unfallhilfsstelle. Sie steht Männern und Frauen offen. Dieses Zelt steht jedes Jahr am Rande der Partymeile. In ihm werden wie immer psychologisch geschulte DRK-Mitarbeiter Menschen betreuen, die Probleme aller Art haben.
In diesem Jahr gibt es lediglich ein zusätzliches Schild mit der Aufschrift "Women's Safety Area". So haben es die Sprecherin der Partyveranstalter und eine Sprecherin des DRK bento bestätigt. Es werden keine zusätzlichen Mitarbeiter eingesetzt, es ist auch kein Kriseninterventionsteam des DRK vor Ort. Die Mitarbeiter werden sich lediglich in einen kleinen Bereich im Innern des Zeltes zurückziehen können, um mit Opfern sexueller Gewalt zu sprechen. Wenn die Opfer Anzeige erstatten wollen, werden sie zur nahe gelegenen Wache der Polizei begleitet.
Auch in der Vergangenheit haben DRK-Mitarbeiter Frauen, die sexuell belästigt worden waren, auf diese Weise betreut. In diesem Jahr wird lediglich gesondert darauf hingewiesen, weil die Polizei das mit dem Veranstalter der Party so abgesprochen hat. Der Grund dafür: Die Polizei hat offenbar vom Oktoberfest gelernt.
Dort gibt es seit 2003 sogenannte Security Points für Mädchen und Frauen. Die werden von Frauen-Hilfsorganisationen in Zusammenarbeit mit der Stadt betrieben. Laut Pressemitteilung haben sie 2017 an 18 Wiesntagen zwölf Mädchen und Frauen wegen erlebter Gewalt auf dem Festgelände beraten.
Ein Sprecher der Polizei München bestätigte bento, dass sie mit den Security Points positive Erfahrungen gemacht habe. Im Gedränge komme es immer wieder vor, dass meist betrunkene Männer Frauen sexuell belästigten. Das sei aber schon seit Jahren ein Problem und nicht erst seit den sexuellen Übergriffen bei der Silvesterparty in Köln vor zwei Jahren.
Damals war es unter anderem vor dem Hauptbahnhof zu massenhaft sexuellen Übergriffen gekommen. Unter anderem auch in Hamburg hatten nach der Silvesternacht Frauen und Mädchen von sexuellen Übergriffen vorwiegend nordafrikanischer Herkunft berichtet.
Wie die Diskussion aus dem Ruder läuft
In genau diesen Kontext stellen die meisten Medien die Aktion, selbst die "New York Times" berichtet. "Schutzzonen für begrapschte Frauen gehören in Deutschland nun dazu" titelt "Die Welt". Es entsteht der Eindruck, dass eine Zone eingerichtet wird, in der Frauen vor sexuellen Übergriffen durch junge Männer, zum Beispiel aus Nordafrika, flüchten sollen.
Auch die Vorsitzende der Jungen Union in Hamburg, Antonia Niecke, empört sich: "Keine Frau wird ohne mulmiges Gefühl eine Silvesterparty genießen können, wenn sie schon weiß, dass eine derartige Zone für ihren Schutz nötig werden könnte", sagte sie der "Welt".
"Das vorgestellte Konzept der Schutzzonen übermittelt Frauen so nur eine Nachricht: Geh da bloß nicht hin!" Sicherheit für Frauen müsse überall gewährleistet sein – nicht nur in speziellen Zonen.
Die Neue Osnabrücker Zeitung befragte dann auch gleich den für seine kontroversen Äußerungen bekannten Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Wendt erklärte der Zeitung, die Schutzzone sei "das Ende von Gleichberechtigung, Freizügigkeit und Selbstbestimmtheit". Uff. Das klingt nach dem Ende der Welt, wie wir sie kennen. Wegen ein paar DRK-Mitarbeitern in einem Zelt am Rande einer Party.
Tatsächlich geht die Kritik an der Anlaufstelle völlig fehl. Die Polizei will die Sicherheit von Frauen überall gewährleisten, nicht nur auf wenigen Quadratmetern im DRK-Zelt. Etwas anderes ist nie behauptet worden. Und für eine gute Idee hält die Polizei die Anlaufstelle des DRK ohnehin. "Das Ganze wird völlig aufgebauscht" sagt auch Anja Marx, die Sprecherin des Berliner Partyveranstalters. Die Polizei habe die Diskussion mit der unvorsichtigen Formulierung "Schutzzone für Frauen" ausgelöst.
Die Berichterstattung und die Kritik an der Anlaufstelle für Opfer sexueller Gewalt sei "totaler Schwachsinn", die Realität sei sehr unspektakulär. Auch Regina Radke-Lottermann sieht das so, sie ist DRK-Sprecherin in Berlin. Für das DRK sei eigentlich "alles wie immer".
Also alles in Butter. Ein paar vergewaltigte Frauen am Rande einer Silvesterparty, dass muss die Willkommensgesellschaft schon aushalten können. Da wo Angst ein schlechter Ratgeber ist und Vorfälle wie von der Silvesternacht in Köln nur Kraft der Sozialen Medien überhaupt publik wurden.
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