Sonntag, 12. März 2023

Toxische Männlichkeit: Vorsicht vor Prof. Dr. Millionär!

von Mirjam Lübke...

Kann sich noch jemand an den Schmachtfetzen "Ein unmoralisches Angebot" erinnern? Was hat Demi Moore doch für ein Glück gehabt! Denn am Ende das Films geht sie zu ihrem armen Mann zurück. Damit ist sie, wenn es nach SPD-Politikerin Daniela Behrens geht, der Beziehungshölle an der Seite von Robert Redford entkommen, der im Film Milliarden besaß und wahrscheinlich auch des Lesens und Schreibens mächtig gewesen ist. Vielleicht war Demi Moore damals zur Beziehungsberatung bei der SPD und ahnte schon Übles. Denn: Bildung und Reichtum machen einen Mann zum fiesen Möpp. Frauen, hört auf, euch auf der Suche nach einem Millionär zu verbiegen, umzustylen und die Schokolade zu verkneifen und schaut euch lieber nach einem armen Schlucker um, der nicht bis drei zählen kann. SPD goes Hollywood! Oder wie sonst kann man sich diese herzerwärmende Wendung erklären?

SPD-Postfeminismus: Noch am Boden wird der Mann mit Füßen getreten


Aber ist das nicht verdächtig? Noch vor ein paar Jahren wurde Gewalt in der Ehe hauptsächlich mit Armut und schlechten Lebensbedingungen in Verbindung gebracht, was daher logisch erscheint, weil finanzielle Sorgen und das Leben in "Arbeiterintensivhaltung” auf das Gemüt schlagen und die Menschen gereizt machen. Was natürlich nicht rechtfertigt, den Ehepartner zu verprügeln - ich schreibe das absichtlich geschlechtsneutral, weil auch Männer von Frauen geschlagen werden, auch wenn es seltener vorkommt. Die Agenda dahinter war deutlich: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein!”, und auch wenn selbst der Sozialismus es nicht geschafft hat, den Arbeiter aus dem Plattenbau zu befreien, sollten Wohlstand und Weiterbildung für gesellschaftlichen Frieden sorgen. Es wurde zwar, um Vorurteilen gegen die "Unterschicht" vorzubeugen, immer wieder betont, eheliche Gewalt käme auch in den "besten Kreisen" vor - aber trotzdem wurde die Gruppe der Armen den Ruf nicht los, lauter und gewalttätiger zu sein als der Rest der Gesellschaft. Man müsste sich kümmern - und schuf ein Heer von Sozialarbeitern.

Nun rutschen in Deutschland allerdings immer mehr Bürger in die Armut hinein. Unser Rentenniveau ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erbärmlich, wenn man die Lücke zwischen letztem Gehalt und der Rente betrachtet. Der Lockdown machte viele Arbeitsplätze zunichte, die Energiewende führt zur Ausplünderung der Haushaltskasse und die Inflation ist zum ständigen Begleiter beim Einkauf geworden. Von den Verantwortlichen in Berlin kommen keine Lösungen, sondern nur Durchhalteparolen, denn Verzicht gehört zur korrekten Haltung. Man hat generell den Verdacht, zumindest der breiten Masse solle der Wohlstand madig gemacht werden.

 

Männer sind an allem schuld

Der Mann als solcher steht ohnehin unter Beschuss, ist er auch noch erfolgreich und gebildet, dann sollte er unter Aufsicht der Behörden gestellt werden. Toxische Männlichkeit gibt es bekanntlich nur unter Weißen, die unter Generalverdacht gestellt werden, am Untergang der Welt schuldig zu sein, inklusive des Klimawandels. Alle anderen Männer sind - so gibt es die politische Korrektheit vor - lediglich traumatisiert durch Flucht, Vorurteile und Ablehnung, und sind daher nicht für Übergriffe auf Frauen verantwortlich zu machen. Man kann Sozialarbeiter, Psychologen und Migrationsbeauftragte schließlich nicht in die Arbeitslosigkeit treiben - nachdem die eigene Armutsklientel auch für Sozialdemokraten unattraktiv geworden ist, ergibt sich hier gleich ein Anschlussauftrag. Auch kann man den Elefanten im Raum gut hinter der allgemeinen Klage über den "toxischen Mann" verstecken.

Es gibt tatsächlich Männer, die aufgrund ihres Erfolges die Bodenhaftung verlieren und sich daraufhin schäbig ihren Mitmenschen gegenüber verhalten. Manchen reicht es gar aus, ein Mann zu sein, um sich überlegen und von allen Regeln befreit zu fühlen - dann bleibt einem vor Ungläubigkeit über so viel Dreistigkeit der Mund offen stehen. Ganz immun gegen ein solches Abheben sind aber auch Frauen ebenfalls nicht. "Männer sind Schweine - Frauen aber auch" hieß vor ein paar Jahren das Bühnenprogramm des Comedian Mario Barth. Es lässt sich weder durch Geschlecht noch Hautfarbe klären, warum sich jemand zum Monster entwickelt. An dieser Stelle sei Lydia Beneckes populärwissenschaftliches Buch über Psychopathinnen empfohlen: Frauen haben zwar andere Gründe, sich gewissenlos zu verhalten, stehen aber in Sachen Gewissenlosigkeit männlichen Tätern in nichts nach.

Ein Hauch von Maoismus

Was also möchte uns SPD-Politikerin Behrens mit ihren Ausführungen zur "toxischen Männlichkeit" sagen? Und wie fühlen sich eigentlich ihre männlichen Parteigenossen, wenn sie sich solche Aussagen anhören müssen? Brechen sie unter Schuldgefühlen zusammen? Männer mit ein bisschen Selbstachtung sollten sich doch eigentlich gegen derlei Pauschalisierung vehement zu Wehr setzen - was generell ein vollkommen normales Verhalten von Menschen ist, die derart abgewertet werden. Aber das könnte rasch das politische Aus für den Betreffenden bedeuten. Also hält man besser den Mund - oder macht sich nur unter Freunden darüber lustig.

Einmal ganz davon abgesehen, dass so manche Frau, die heute in vorderster politischer Reihe kämpft, nicht durch herausragenden Intellekt glänzt, sollte es einen immer und grundsätzlich misstrauisch machen, wenn gegen Bildung geschossen wird. Es ist heute ohnehin schon schwierig genug, an ideologiefreies Wissen heranzukommen. Weht hier schon ein Hauch Maoismus durch die Luft? Wird demnächst jeder Brillenträger zum Verdachtsfall erklärt? Man wird sehen, ob es nicht eines Tages doch eine Rebellion gegen diesen Unsinn geben wird - und dann werden Aussagen wie die von Daniela Behrens uns Frauen vermutlich leider wieder ebenso pauschal angelastet werden. Sie hat uns also einen Bärendienst erwiesen. Letztlich braucht es eine Debatte über toxische Dämlichkeit - sonst wird selbige bald sämtliche Ämter bekleiden.


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