Sonntag, 16. Oktober 2022

Grüner Parteitag unter Corona-Vollschutz, doch abends fallen die Masken...

von Thomas Heck...

Was neben der Zerstörung Deutschlands Wirtschaft am Ende des Grünen Parteitags hängen bleibt: Auch bei den Grünen dient die FFP-2-Maske nur kosmetischen Gründen... was für Heuchler... 

 


Die Grünen trafen sich am Wochenende zum Parteitag und beschworen ihre wertegeleitete Politik. Zwei völlig unterschiedliche Begebenheiten bei diesem Parteitag in Bonn zeigen beispielhaft, was davon zu halten ist und wie löchrig die Grünen-Fassade ist.

Was wollen die Grünen sein? Sind sie eine durch und durch von Werten geleitete Partei, für die auch Symbolik wichtig ist, die zwischen Gut und Böse, richtig und falsch, klare Unterschiede macht oder sind sie ein Verein, der auch Antworten im Graubereich der Politik findet, der auch mal die Moral Moral sein lässt?

Diese Frage beschäftigte die Grünen in aller Ernsthaftigkeit, als sie zum ersten Mal an einer Bundesregierung beteiligt war und unter Kanzler Gerhard Schröder den Nato-Einsatz im Kosovo mittrug. Und sie befindet sich spätestens seit dem Angriff Putins auf die Ukraine wieder in dieser Lage. Seitdem müssen ihre Minister Waffenlieferungen an die Ukraine mittragen oder Kohle und Atomkraftwerke länger laufen lassen als gewollt. Knallharte Realpolitik.

Grüne Baerbock begründet Waffenexporte

Und dennoch versuchen die Grünen, ihrer oft ideologie-getriebenen Basis und vor allem ihren Wählern das Bild einer Partei zu vermitteln, die im Grunde doch anders als die anderen sein will, die in der Außen- und Innenpolitik Werte verteidigt und für das vermeintlich Gute einsteht. Wie eben jetzt auf dem jüngsten Parteitag.

Zwei völlig unterschiedliche Begebenheiten bei diesem Parteitag in Bonn zeigen beispielhaft, was davon zu halten ist und wie löchrig die Grünen-Fassade ist.

Da sind die deutschen Ausrüstungsteile und Munition für die Kampflugzeuge Eurofighter und Tornado, die nach Saudi-Arabien gehen. Der Bundessicherheitsrat inklusive der grünen Außenministerin Annalena Baerbock stimmte dem Geschäft im Rahmen einer europäischen Rüstungskooperation zu. Und das, obwohl der Golfstaat einen brutalen Krieg im Jemen führt und mit aller Härte gegen Regimekritiker vorgeht. Baerbock stand nun vor der heiklen Aufgabe, dies den Parteitagsdelegierten zu verkaufen. Ihre Argumentation ist entlarvend.

Denn unter anderem sagte die Außenministerin nämlich, dass Deutschland schlicht auf solche europäischen Kooperationen angewiesen sei und sonst noch mehr Geld für die Bundeswehr ausgeben müsse. „Und ich will nicht, dass wir noch mehr im sozialen Bereich sparen und Lisa dann keine Mittel mehr hat für die Kinder, die sie dringend brauchen." Gemeint war Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Erstaunliche Worte und ein Eingeständnis, dass sinnvolle Politik ganz oft eben nicht so einfach ist und sich die Realität eben nicht nach den hehren Vorstellungen der Grünen richtet.

Grüne Party mit sexistischem Song

Die andere Begebenheit ist weit weniger ernst, aber sie passt dennoch ins Bild.

Und zwar veranstalteten die Grünen am Samstagabend eine Party. Videos davon kursierten schnell in sozialen Medien. Das dort viele Gäste offensichtlich keine Masken trugen – geschenkt. Interessant ist das Lied, welches just in dem Moment gespielt wurde, als sich Parteichef Omid Nouripour am DJ Pult blicken ließ. Nämlich der Song „Jump around“ von „House of Pain“.

In diesem Party-Klassiker aus dem Jahr 1992 heißt es unter anderem. Yo I bust him in the eye, and then I'll take the punk's hoe”, auf Deutsch: Yo, ich schlage ihm ein Auge aus, und dann nehme ich die Hure von dem Punk“, oder: “If your girl steps up, I'm smacking the hoe. Word to your moms, I came to drop bombs” was sich mit “Wenn dein Mädchen aufsteht, schlage ich die Hure. Sagt euren Müttern, ich bin hier, um Bomben zu werfen“ übersetzen ließe. Und weiter “I never eat a pig, 'cause a pig is a cop” was so viel heißt wie: „Ich esse nie ein Schwein, denn ein Schwein ist ein Bulle.“

Diese Passagen sind frauenfeindlich und verherrlichen Gewalt allgemein und insbesondere gegen Polizisten. Wie gesagt: Der Song läuft seit vielen Jahren auf Partys rauf und runter und man kann trefflich darüber streiten, ob man ihn wegen dieser wenigen Sätze nicht bei einem x-beliebigen privaten Fest spielen darf. Doch dass er bei einer offiziellen Fete der Bundesgrünen im Jahre 2022 dieser Song läuft, sich erkennbar viele daran erfreuen und sogar der Parteichef begeistert dazu tanzt, ist befremdlich. Hatte doch Nouripour nur wenige Stunden davor auf dem Parteitag mit bebender Stimme verkündet: „Menschenrechte sind Frauenrechte.“

„Doppelmoral ist was Feines“

Man muss den Twitter-Usern rechtgeben, die fragen: „Stehen sie dann auch der Seite der Frau aus dem Song, den Sie gestern aufgelegt haben?“, oder: „Musik so alt wie grüne Ideale“ oder „Es freut mich, zu sehen, dass Grüne auch zu sexistischen, Polizei-feindlichen und gewaltverherrlichenden Songs abgehen können. Doppelmoral ist was Feines.“

In der Tat: Die Grünen und die Moral – am Wochenende war es damit nicht weit her.




 

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