von Thomas Heck...
Eins muss man einem Adolf Hitler lassen. Er hat alles was er an Verbrechen begangen hat, vorher in seinem Buch "Mein Kampf" angekündigt. Sein Völkermord hat 6 Mio. Juden ins Gas getrieben, hat Zigeuner, Kommunisten, Homosexuelle ermordet und einen Weltkrieg vom Zaun gebrochen. Am Ende waren über 50 Mio. Menschen nicht mehr auf dieser Welt.
1945 lebten auf dieser Erde ca. 2,31 Mrd. Menschen. Heute sind es 7,96 Mrd. Menschen, jedes Jahr wächst die Weltbevölkerung um 66 Mio. Menschen, das sind pro Tag 180.000 Menschen. Nach vorsichtigen Schätzungen werden wir die 10 Mrd.-Grenze im Jahr 2057 überschritten haben. Ist die Welt damit überbevölkert? Das ist so einfach nicht zu klären, hört doch bei diesen Zahlen unsere Vorstellungskraft aus.
Daher ein Gedankenspiel: Wie viel Platz braucht die Weltbevölkerung? Wenn wir alle Menschen mit Stand heute eng zusammenstellen, so dass 5 Menschen auf einem Quadratmeter stehen (also wie z.B. in einem Konzert), näme das eine Fläche von eta 1.600 km² ein, dass sind 62% der Fläche des Saarlandes. D.h. die gesamte Bevölkerung der Welt würde in das Saarland passen.
Wenn wir jetzt noch einen Schritt weitergehen und die Menschheit in einem Würfel unterbringen wollen, bei dem jedes Stockwerk 2 Meter Platz einnimmt, hätte der Würfel einen Kantenlänge von etwa 1.500 m und wäre etwa doppelt so hoch wie Burj Khalifa in Dubai. Ziemlich groß, aber durchaus vorstellbar. Um dieses Gebäude und um die gesamte Menschheit können Sie in 30 Minuten herumjoggen.
Mit 5 Menschen auf einem m² wäre es auf Dauer etwas unkomfortabel. Wir verteilen daher die 5 Menschen auf eine 100 m² Wohnung mit einer Raumhöhe von 2.40 m. Wir beschränken jetzt die Höhe des Wohnhauses auf die Höhe Burj Kalifa, mit 828 m das höchste Gebäude der Welt. Mit einer Kantenlänge von ca. 21 km hätten wir 345 Stockwerke mit je 4,5 Mio. Wohnungen mit einer Fläche von 100 m² und könnten dort die gesamte Weltbevölkerung beherbergen. So ein Gebäude rechteckig statt quadratisch wäre locker im Gaza-Streifen zu erbauen. Dies relativiert zumindest die Annahme, es gäbe auf der Erde eine Überbevölkerung. Dem ist nicht so. Dennoch wollen bald 8 Mrd. Menschen ernährt werden und das wird sicher nicht mit einer Landwirtschaft des letzten Jahrhunderts funktionieren.
Kommen wir zu Ulrike Herrmann. Sie ist Jahrgang 1964 gelernte Bankkauffrau, studierte Geschichtswissenschaften und Philosophie. Sie ist seit 2006 Wirtschaftskorrespondentin der taz. Im September erschienen ihr neues Buch „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“, Köln, Kiwi, 352 S., 24 Euro. Damit lässt sich kurz vor dem Weltuntergang nochmal richtig Kasse machen. Dieses Buch wird vermutlich mehr Menschenleben kosten, als Hitlers Mein Kampf. Wenn es denn umgesetzt wird.
Da will eine, die von Wirtschaft genauso wenig Ahnung wie Robert "The Brain" Habeck die Weltwirtschaft "reformieren". Was für eine Anmaßung, was für eine Arroganz. Ob sie auch die Verantwortung übernehmen wird, wenn infolge dieser Transformation vom Kapitalismus zur Planwirtschaft weltweit Millionen Menschen umkommen werden?
Herrmann schwebt eine Umgestaltung nach dem Vorbild der britischen Kriegswirtschaft von 1939 vor. Deutschland würde die vorgesehene Halbierung der Wirtschaftskraft auf den Stand von 1978 zurückwerfen. Medizinische Errungenschaften würden sich nicht verschlechtern (Behauptung), es würde weiter Handys geben, aber die individuelle Mobilität und auch das Fliegen würde es nicht mehr geben.
Kaufen Sie sich bloss nicht das Buch von ihr, es reicht, wenn Sie das folgende Interview lesen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie besser Ihren Arzt oder Bestatter. Willkommen in der schönen neuen und vor allem grünen Welt, die schon heute beginnt. Sie merken es bereits überall. Beim Strompreis, an der Tankstelle und in der Folge zunehmend im Supermarkt. Und wenn sie draußen in blasse Gesichter der Passanten schauen, dann werden Sie wissen, dass die vielleicht Ulrike Herrmanns Mein Kampf bereits gelesen haben und wissen, wie es weitergeht.
Im taz Salon erklärt Ulrike Herrmann, mit welchem Wirtschaftsmodell sich die Klimakatastrophe am Ende doch noch überleben ließe
taz: Was ist gut am Kapitalismus?
Ulrike Herrmann: Um jetzt nur einen von vielen Aspekten heraus zugreifen: Die Lebenserwartung heute ist über 80 Jahre im Durchschnitt. Früher, vor dem Kapitalismus, lag sie ungefähr bei 35. Das sind also 50 geschenkte Jahre.
Warum behaupten Sie, dass er trotz dieser Segnungen verschwinden muss?
Der Kapitalismus braucht Wachstum, um stabil zu sein. Und deswegen gibt es diese Idee des „grünen Wachstums“. Diese Option ist aber eine Illusion. Ganz einfach, weil die Ökoenergie nicht reichen wird. Man muss Strom speichern, um diesen Kapitalismus permanent befeuern zu können. Und diese Speichertechnologien sind wahnsinnig aufwendig. Deswegen ist klar, dass Ökostrom knapp und teuer bleiben wird und nicht reicht für grünes Wachstum. Es läuft raus auf grünes Schrumpfen.
Was ist „grünes Schrumpfen“?
Man kann nur noch die Wirtschaftsleistung erzeugen, für die der Ökostrom reicht. Im Augenblick haben wir sowieso fast gar keinen Ökostrom. Der Plan ist zwar, noch viele Windräder aufzubauen. Trotzdem ist es realistisch anzunehmen, dass man die Wirtschaftsleistungen halbieren muss.
Warum reicht es nicht, wenn die Emissionen einfach sehr teuer würden?
Da gibt es eigentlich zwei Probleme. Das eine ist: Die Klimaschäden sind so enorm, dass die CO2-Preise so hoch sein müssten, um die Schäden abzubilden, dass die Wirtschaft sofort kollabieren würde. Um die Unternehmen zu schonen, sind die CO2-Preise viel zu niedrig. Die sind so angesetzt, dass sie das Wachstum nicht behindern. Damit verhindern sie aber auch nicht die Emission von CO2. Und das Zweite ist, dass diese CO2-Einnahmen ja nicht in einen Brunnen fallen und verschwinden, sondern beim Staat landen, der das Geld wieder ausgibt. Und das befeuert dann neues Wachstum. Vielen Leuten wird, glaube ich, nicht klar: Wir müssen bei den Emissionen auf Netto-Null. Es reicht nicht, dass man die Energieeffizienz ein bisschen steigert oder dass man nicht mehr nach Bali fliegt, sondern Urlaub in der Uckermark macht. Wir müssen 2045 bei Netto-Null sein, in 23 Jahren. Das ist bisher nirgendwo zu sehen.
Wie sähe das Leben in dem System der „Überlebenswirtschaft“ aus?
Wenn man die Wirtschaftsleistung halbieren würde, würden wir auf dem Stand von 1978 leben. Wir wären also nicht in der Steinzeit. Es war das Jahr, in dem Argentinien Fußballweltmeister wurde und Star Wars Teil Eins in die Kinos kam. Es wäre auch nicht einfach ein Rückschritt. Teile des technischen Fortschritts, etwa in der Medizin, könnte man auch weiterhin genießen. Auch das Smartphone könnte man weiterhin haben. Wofür es aber nicht reichen wird, das sind Flugzeuge. Da wird einfach die Ökoenergie nicht reichen. Auch nicht für E-Autos. Das ist aber nicht das Ende der Mobilität. Man kann auch Bus fahren, aber private Autos wird es nicht mehr geben.
Wie kann der Umbau funktionieren?
Meine Idee ist, dass man es so macht, wie die britische Kriegswirtschaft ab 1939. Innerhalb von Wochen mussten sie eine Friedenswirtschaft schrumpfen, um Waffen zu produzieren. Die Briten haben dann eine neue Wirtschaftsform erfunden, nämlich eine demokratische, private Planwirtschaft. Das könnte ein Modell für die Zukunft sein.
Wie unterscheidet die sich von der sozialistischen?
In der Sowjetunion war alles verstaatlicht, bis in die letzte Fabrik, bis zur letzten Schraube wurde alles vorgegeben. Das hat in Großbritannien nicht stattgefunden. Die Firmen, Läden, Restaurants, das blieb alles privat. Aber der Staat hat Vorgaben gemacht, was noch produziert wird. Wie das genau umgesetzt wurde, da hat sich der Staat nicht eingemischt, aber er hat die Güter, die noch möglich waren, gerecht verteilt. Er hat rationiert. Alle bekamen genau das Gleiche. Was wichtig zu wissen ist: Es war zwar alles knapp, die Briten haben aber nicht gehungert im Zweiten Weltkrieg. Es hat die Gesellschaft unendlich entspannt, zu wissen, dass Arme und Reiche gleich behandelt wurden.
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