Freitag, 16. September 2022

Wenn Juden bedroht werden, sollten wir sagen, wer sie bedroht

von Thomas Heck...

Wieder wurde ein Jude in Berlin von einem arabischen "Mitbürger" antisemitisch beschimpft und angegangen. Keine 1.000 Meter von dem Ort entfernt, wo ich hier und jetzt diese Zeilen schreibe. Und wie so oft kommen die Politiker aus ihren Löchern gekrochen und versichern der jüdischen Community unter Krokodilstränen ihre Solidarität. Doch nicht einer von denen hat die Chuzpe und benennt die Täter, beschreibt, wo der Hass herkommt. Ganz im Gegenteil. Wer die Täter benennt, läuft nicht selten Gefahr, selbst unter Generalverdacht zu stehen, islamophob und rassistisch zu sein. Erst kürzlich wurde Michael Stürzenberger zu einer Haftstrafe von 6 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Einer, der sehr wohl zwischen dem Islam und dem Islamismus unterscheiden kann. Im besten Deutschland aller Zeiten.


Der Antisemitismus der Straße in Berlin ist zu großen Teilen ein Import aus dem Nahen Osten. Diese Wahrheit wird auf der politischen Bühne verschwiegen, meint Gunnar Schupelius in der B.Z. .

Am Dienstag wurde Ariel Kirzon, der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Potsdam, in Berlin bedroht. Er war mit seinem 13-jährigen Sohn am U-Bahnhof Westphalweg unterwegs und telefonierte in hebräischer Sprache.

„Ich war eindeutig als Jude zu erkennen, als mich plötzlich ein arabisch aussehender Mann beschimpfte und angriff“, berichtet der Rabbiner. Der unbekannte Täter habe ihn angerempelt, als „schrecklichen Sch…juden“ bezeichnet und die Hand gehoben, als wolle er zuschlagen.

Ariel Kirzon erstattete Anzeige und beschrieb den Täter. Doch die meisten Medien gaben diese Beschreibung nicht weiter. Und auch die Polizei sprach nur von einem „unbekannten Mann“, der sich nach der Tat „in Richtung Bahnhof Westphalweg“ entfernt habe.

Genauso war es auf der politischen Bühne. Für den Senat meldete sich Senatorin Bettina Jarasch (Grüne) zu Wort. Sie schrieb auf Twitter, dass „wir im Kampf gegen den Antisemitismus nicht nachlassen dürfen“. Dem Rabbiner versprach sie: „Ich stehe solidarisch an Ihrer Seite.“

Auch der Bürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Jörn Oltmann (Grüne), beließ es bei allgemeinen Worten: „Wir setzen diesem Antisemitismus unser solidarisches Miteinander entgegen.“ Und er versprach: „Wir stehen dafür ein, dass alle Bewohner_innen von Tempelhof-Schöneberg sich zu jeder Tages- und Nachtzeit angstfrei bewegen können.“

Dieses Versprechen kann er offenbar nicht einhalten. Und es ist auch die Frage, welche Konsequenzen daraus folgen, wenn sich Frau Jarasch mit dem Rabbiner solidarisch erklärt.

Dessen Darstellung der Tat wirkt glaubwürdig und er weiß offensichtlich, wovon er spricht, denn er sei schon vor drei Jahren einmal in Berlin beleidigt und bedroht worden, nur weil er Jude ist.

Seine unangenehmen und gefährlichen Erfahrungen werden von vielen Menschen jüdischen Glaubens in dieser Stadt geteilt. Sie geben an, dass der Hass, der ihnen auf den Straßen dieser Stadt entgegenschlägt, eindeutig ein Import aus dem Nahen Osten ist, der durch Einwanderung oder durch das Internet und über Satellitenschüsseln immer weiter verstärkt wird.

Diese Entwicklung ist erkennbar, nicht nur für die betroffenen Juden, sondern für alle. Wer Augen hat, zu sehen, der sehe. Tatsächlich aber verschließen wir Augen und Ohren. Wir haben uns daran gewöhnt, dass auf Berlins Schulhöfen „Jude“ wieder zum Schimpfwort geworden ist, ganz ähnlich wie in den 1930er-Jahren.

Immer heißt es vonseiten der Politik, der Antisemitismus habe keinen Platz in Deutschland, doch er hat eben überall einen Platz und er greift nach neuem. Der arabische Antisemitismus wird nicht gerne beim Namen genannt, zu groß ist die Angst, dass man sich dem Vorwurf des „antimuslimischen Rassismus“ aussetzen könnte.

Und so wird die Lage für die Juden immer schwieriger, in einer Stadt, die sich geschworen hatte, dass genau das nie wieder geschehen würde.





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