von Thomas Heck...
Friedrich Merz, der gerne Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland werden will, haftet der Ruf einer gewissen Arroganz an. Da wird man schnell zum Opfer, denn wer nach oben strebt, der wird tief fallen. Merz muss noch ein wenig an seinem Framing arbeiten, bevor er Merkel wird beerben können...
Friedrich Merz schlagen auf Twitter Häme und Hass entgegen. Für den neuesten Ausbruch reichen ein paar leere Sektflaschen im Hintergrund. Das lässt tief blicken.
Wer glaubt, Hass und Hetze kämen im Netz immer nur von rechts, sollte sich einmal ansehen, von welch einer Twitter-Blase Friedrich Merz verfolgt wird. Es vergeht kein Tag, an dem der Parteivorsitzkandidat der CDU nicht zur Zielscheibe von Angriffen wird, an denen sich regelmäßig auch allerlei überschätzte Fernsehunterhalter beteiligen.
Den neuesten Aufreger im Netz markierte jemand, der sich bei Twitter als „Senior Product Manager“ bei Ebay vorstellt. Ihm fiel auf, dass bei dem Interview, das Friedrich Merz am Sonntag im „heute journal“ des ZDF zur Migrationspolitik gab, im Hintergrund „Schaumwein für mehrere 100€“ zu sehen gewesen sei.
Das war der Startschuss für eine Kanonade von Tweets, die Merz als Verkörperung des herzlosen Finanzkapitalismus, ja des Bösen schlechthin markierten, und deren Verfasser auch nicht der Hinweis beirrte, eine Flasche des fraglichen Prosecco koste zwischen sieben und sechzehn Euro.
Da musste erst der Hinweis von Merz’ Sprecher Armin Peter her, dass die Aufzeichnung des Interviews „bei einer Benefizveranstaltung für ein Kinderhilfswerk in einem Berliner Vereinsheim“ stattgefunden hatte, „die leeren Prosecco-Flaschen und Holzkisten im Hintergrund“ seien „Teil der Dekoration des Kaminzimmers“ gewesen.
Das machte den Frevel in den Augen der „Bild“ aber nicht kleiner („Interview-Desaster“), handele es sich bei der Örtlichkeit doch um den „edlen Berliner Tennisclub 1899 Blauweiß“ und habe „das Merz-Team“, so hieß es bei „Bild“ in einer nachträglich veränderten Version des Artikels, noch versucht, die Prosecco-Flaschen beiseite zu räumen, die der Kameramann dann aber wieder ins Fernsehbild gerückt habe. Von ihrem Merz-Framing wollen die Schaumschläger einfach nicht lassen.
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