Sonntag, 3. Februar 2019

Energiewende... Deutschland demonstriert, wie man es besser nicht macht...

von Thomas Heck...

Wie man eine Energiewende so richtig und ohne Plan gegen die Wand fährt, zelebriert gerade Deutschland in einer so unnachahmlichen Art und Weise, wie es nur dieser gescheiterte Staat tun kann, der ohne Not aus der Kernkraft ausgestiegen ist und sich nun wundert, dass seine CO2-Bilanz in den Himmel schießt, trotz der Propaganda aus allen Richtungen.



Wir alle sind nur noch verwunderte Zuschauer in einem dermaßen schlechten Öko-Bühnenstück, wo grünlackierte Laiendarsteller das Heft des Handels übernommen haben und für Fachleute nur noch der Nebenjob einer heiseren Souffleuse übrig bleibt.

Bezahlt wird das Ganze über die überhöhte Stromrechnung, wo der Steueranteil immer größer wird, die Altersarmut befeuert und wo sämtliche Stromsparmaßnahmen nunmehr der Staat abgreift. Wer jetzt auch noch panikerfüllt seinen Diesel nach Polen verkauft hat, wo der noch die nächsten 20 Jahre umweltfreundlich treue Dienste leisten wird, sollte bei der Wahl seines neuen Autos  nicht auch noch auf Elektromobilität setzen, um nicht in den nächsten Jahren den nächsten Schock des Leben erleiden zu müssen. Denn Deutschland ist alles andere als gut auf einen Kohleausstieg vorbereitet. Warum die Umweltfanatiker dennoch nicht zufrieden sind, weiß die Welt zu berichten weiß. Unter weiter unten finden Sie die Erklärung, warum gerade Trumps USA im Bereich regenerativer Energien so erfolgeich ist. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.



Beschluss zum Kohleausstieg: Warum sind die Umweltaktivisten noch immer nicht zufrieden?

Die Kohlekommission schlägt einen deutlich früheren Ausstieg vor, als es der Weltklimarat vorgegeben hat. Vielen Aktivisten reicht das nicht, sie kündigen neue Proteste an. Fraglich ist, ob sie erneut eine so große Unterstützung bekommen wie beim Kampf um den Hambacher Forst.

Der Kompromiss war hart umkämpft: Fast 21 Stunden redeten sich die 31 Vertreter der Regierungskommission „Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung“ die Köpfe heiß über einen beschleunigten Kohleausstieg Deutschlands – und das möglichst im gesellschaftlichen Konsens. Am Ende stand ein Empfehlungsschreiben an die Bundesregierung, das die kurzfristige Stilllegung von Kohlekraftwerken im Umfang von 12,5 Gigawatt bis 2022 vorsieht. Dazu kommt eine Halbierung der Kraftwerkskapazität bis 2030 und das endgültige Aus der Kohle schon 2038, also deutlich vor dem Fristende 2050, das der Weltklimarat zur „Dekarbonisierung“ der Erde vorgegeben hatte.

Industrie, Gewerkschaften und Kraftwerksbetreiber hatten den weitreichenden Zugeständnissen aus zwei Gründen zugestimmt: Erstens dürfen sie ihre Zusatzkosten beim Steuerzahler geltend machen. Zweitens hatten Großdemonstrationen im Rheinischen Kohlerevier zur Rettung des Hambacher Forstes und die anschließenden Schülerstreiks den Druck auf die Unterhändler stetig erhöht.

BDI-Präsident appelliert an Umweltaktivisten

„Die im Bericht vorgeschlagenen Abschaltungen sind anspruchsvoll, aber machbar. Entscheidend ist die Konditionierung“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, gegenüber WELT AM SONNTAG. „Die Empfehlungen der Kommission sind in ihrer Ganzheit umzusetzen. Ein Rosinenpicken muss ausgeschlossen sein“, so Kempf, der auch Mitglied der Kommission war. Nach dem Kernenergieausstieg und 12,5 Gigawatt weniger Kohlekapazität ab 2023 sei erst sicherzustellen, dass Strompreisentlastungen für alle Verbraucher greifen würden, ehe es weitere kostensteigernde Abschaltungen geben könne. Eins beruhige die Industrie: „Die Kommission hat die Gefahr des Strompreisanstieges bestätigt und Kompensationen gefordert“, sagte der BDI-Präsident. „Ich appelliere an alle gesellschaftlichen Gruppen, sich nun an den Beschluss zu halten, auch die Umweltverbände, die viel erreicht haben.“



Doch genau das wird nicht passieren. Sogenannte Klimaaktivisten kündigten an, aus Protest gegen den Kohlekompromiss auf die Straße zu gehen. Mit dem von der Kohlekommission verabschiedeten Konzept werde es unmöglich, das Paris-Ziel zu erreichen und die Erderwärmung bei weniger als 1,5 Grad zu halten, gab Nike Mahlhaus vom Aktionsbündnis „Ende Gelände“ zu Protokoll: „Noch 20 Jahre Kohlekraft sind 20 Jahre Kohlekraft zu viel. Dem stellen wir uns entgegen.“ Die Konzerne bekämen „Geld für nichts“. Das Aktionsbündnis werde bei der nächsten Protestaktion die Straßen rund ums Bundesministerium für Wirtschaft und Energie „fluten“.

Energie- und Umweltexperten sehen allerdings für eine derart pessimistische Ablehnung des Kohlekompromisses keinen Grund und kommen in der Bewertung zu einem völlig anderen Ergebnis als die Umweltaktivisten. „Die vorgeschlagene Reduzierung der Kohleverstromung ist hinreichend ambitioniert, um die Klimaschutzziele für die Jahre 2030 und 2050 zu erreichen“, lautet die Analyse von Andreas Kuhlmann, Chef der halbstaatlichen Deutschen Energie-Agentur (Dena).

„Herausforderung für Versorgungssicherheit“

Vor dem Hintergrund der zuweilen fast auf null fallenden Ökostromproduktion erscheint das Vorhaben Deutschlands, als einziges Industrieland der Welt zeitgleich aus Kernenergie und Kohlenutzung auszusteigen, eher hoch ambitioniert. „Rechnet man Atom- und Kohleausstieg zusammen, werden nun in knapp 20 Jahren rund 50 Prozent der heute verfügbaren gesicherten Kraftwerkskapazitäten vom Netz gehen“, bilanziert Kuhlmann, dessen Agentur die Energiewende mit vorbereiten soll. Das Vorhaben sei „eine gewaltige Herausforderung für einen hoch entwickelten Industriestandort wie Deutschland, die wir aber werden meistern können“.

Stefan Kapferer, Chef des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), spricht ebenfalls von einer „echten Herausforderung für die Versorgungssicherheit“, wenn wir im Schnitt der nächsten 20 Jahre jeweils zweieinhalb Gigawatt gesicherte Kraftwerksleistung pro Jahr aus dem System nehmen und ersetzen wollen. Sicherlich sei ein Enddatum 2038 für die Umweltgruppen „schwer zu schlucken“, sagte Kapferer WELT AM SONNTAG. „Aber wir steigen mit kurzfristigen Kraftwerksstilllegungen von zusätzlich sieben Gigawatt bis 2022 ja auch sehr ambitioniert ein.“ Insgesamt handele es sich um einen „ausgewogenen Kompromiss“, so der Cheflobbyist der deutschen Energiewirtschaft, der auch für Hunderte von Ökostromproduzenten spricht: „Das kann sich sehen lassen.“

Der Vorstandschef des ostdeutschen Braunkohlekonzerns LEAG, Helmar Rendez, zeigte sich entsprechend „verwundert über die Reaktion der Umweltverbände, die zwar dem Abschlussbericht zugestimmt haben, aber bereits heute den Zeitplan zum Ausstieg aus der Kohle wieder infrage stellen und ankündigen, weiter für einen früheren Ausstieg zu kämpfen“.

Offen ist, ob die Klimaschützer bei ihrem weiteren Kampf erneut eine so große öffentliche Unterstützung erfahren werden wie beim symbolträchtigen Kampf um den Hambacher Forst. Die Kohlekommission nahm in ihrem Abschlusspapier zwar eine Empfehlung an die Bundesregierung auf, den „Hambi“ im Rheinischen Kohlerevier zu schützen.

Doch die endgültige Entscheidung, welchen Tagebau die RWE nun verkleinert oder stilllegt, muss die nordrhein-westfälische Landesregierung mit dem Betreiber noch aushandeln. Dessen ungeachtet halten es Umweltschützer, wie etwa das Kommissionsmitglied Martin Kaiser von Greenpeace, bereits für eine ausgemachte Sache, dass der Wald nicht mehr angetastet wird.

Datteln 4 kann zum Milliardengrab werden

Ist der „Hambi“ gerettet, wäre die Umweltbewegung um ein Symbol verlegen, das als neues Zentrum der Proteste dienen könnte. Als Alternative dafür käme allenfalls das Kraftwerk Datteln 4 am Dortmund-Ems-Kanal infrage. Nach langen Verzögerungen beim Bau des Großprojektes handelt es sich nun um das einzige Kohlekraftwerk, das noch im Bau ist, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Westeuropa. Die für 2020 geplante Inbetriebnahme wäre ein Ereignis, das aus der Zeit zu fallen scheint, wenn rundherum andere Kohlekraftwerke in Reihe stillgelegt werden.

Dass hier ein neuer Kristallisationspunkt für Proteste entsteht, befürchtet offenbar auch die Kohlekommission. Sie empfiehlt der Bundesregierung daher, von der Inbetriebnahme des Kraftwerks im Einvernehmen mit dem Betreiber Uniper abzusehen. Doch erneut droht damit der Kampf um ein politisches Symbol für den Steuerzahler teuer zu werden. Denn in das Großkraftwerk Datteln 4 fließen Investitionen von mindestens 1,5 Milliarden Euro. Solche Kosten werden normalerweise über eine Betriebsdauer von 40 Jahren abgeschrieben – was eine Betriebsdauer sogar über das Dekarbonisierungsdatum des Pariser Klimaabkommens bedeuten würde. 



Soll Datteln 4 mit dem nun vorgeschlagenen Enddatum 2038 schon nach der Hälfte der Zeit vom Netz, wären allein für diesen Kraftwerksblock hohe Entschädigungszahlungen aus dem Bundeshaushalt fällig. Wenn die Anlage gar nicht erst ans Netz geht, wie jetzt von der Kommission offenbar vorgeschlagen, entstünden noch höhere Kompensationskosten für den Steuerzahler. Der 180 Meter hohe Kühlturm würde dann den Standort der größten und modernsten Investitionsruine seit dem Aus für das Kernkraftwerk Kalkar im Jahre 1991 markieren.

Betreiber Uniper erklärt sich bereit, über alles zu reden. „Das Kraftwerk ist für unsere Unternehmensplanung von zentraler Bedeutung“, betont allerdings Kraftwerke-Vorstand Eckhardt Rümmler: „Und um es noch einmal klar zu sagen: Energie- und klimapolitisch ist es nicht sinnvoll, das modernste Kraftwerk nicht ans Netz zu bringen und dafür alte und deutlich stärker CO2 ausstoßende Kraftwerke weiterzubetreiben.“


CO2-Werte: Ausgerechnet Trumps Amerika hat die weltweit beste Klimabilanz

Wie wurde Trump für den Austritt aus dem Pariser Klimaschutzvertrag öffentlich verprügelt. Jetzt zeigt sich: Kein Land der Welt hat 2017 mehr CO2 gespart als die USA. Und das liegt tatsächlich am Öko-Effekt.

Die neue CO2-Bilanz der Internationalen Energieagentur (IEA) enthält viele Überraschungen: gute und schlechte gleichermaßen. Die schlechte zuerst: Nach drei Jahren gleichbleibender CO2-Emissionen stieg der Ausstoß des Gases weltweit 2017 erstmals wieder an. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf unter zwei Grad Celsius halten zu können, rückt damit in noch weitere Ferne.

Kohlenstoffdioxid, das bei Verbrennungsprozessen entsteht, wird von vielen Wissenschaftlern für die Erderwärmung verantwortlich gemacht. Im vergangenen Jahr stiegen die Emissionen zum ersten Mal seit 2014 wieder an und erreichten den Rekordwert von 32,5 Gigatonnen.

Fossile Energieträger gewinnen das Rennen

Nach den Berechnungen der IEA ist das erneute Wachstum der Emissionen auf das mit 3,7 Prozent robuste Wachstum der Weltwirtschaft zurückzuführen. Beigetragen hätten vielerorts auch fallende Preise für fossile Kraftstoffe. IEA-Chef Fatih Birol kritisierte auch, dass „sich die Verbesserung der weltweiten Energieeffizienz dramatisch verlangsamte, weil die Politik sich weniger darauf konzentriert hat.“

Alle Faktoren zusammengenommen sorgten für einen Anstieg der weltweiten Energienachfrage um 2,1 Prozent – und 70 Prozent dieses zusätzlichen Bedarfs wurde durch fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl gedeckt. Dadurch wurden 460 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich ausgestoßen – was rechnerisch den Emissionen von 170 Millionen Autos entspricht.

Einige gute Nachrichten enthält der Zwischenbericht der IEA zum globalen Klimaschutz auch. Vor allem eine Entwicklung mutet geradezu bizarr an: Ausgerechnet die USA entwickelten sich im Jahr eins unter Präsident Donald Trump zum erfolgreichsten Klimaschützer der Welt.

Der große Klimasünder hat eine weiße Weste

Denn nach den Zahlen der IEA stiegen die Kohlendioxid-Emissionen in den meisten großen Volkswirtschaften, darunter auch Deutschland, zwar an. Einigen wenigen Ländern jedoch gelang es, den Ausstoß des Treibhausgases gegen den Trend sogar zu senken, darunter die USA, Großbritannien, Japan und Mexiko.

Erfolgreichster CO2-Sparer in absoluten Zahlen: die USA. Nach den Zahlen der IEA gelang es den Vereinigten Staaten, die CO2-Emissionen 2017 um 0,5 Prozent oder 25 Millionen Tonnen auf 4810 Millionen Tonnen zu reduzieren. Damit verringern die USA ihre Emissionen schon im dritten Jahr in Folge.




Der Trend überrascht: Die Vereinigten Staaten tragen seit der Amtsübernahme von Donald Trump eigentlich das Stigma des größten Klimasünders der Welt. Während Großverschmutzer wie China Besserung zumindest gelobten und zum Teil auch einleiteten, leugnete Trump den Klimawandel rundheraus und erklärte ihn zu einer „Erfindung der Chinesen“.

Trump will Mauer zu Mexiko mit Solarmodulen pflastern

US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Plan, um die umstrittene Mauer zu Mexiko bezahlbar zu machen. Mit Solar-Paneelen gepflastert soll der Wall Energie produzieren und sich selbst finanzieren.

Der 45. US-Präsident leitete zudem Maßnahmen ein, um den von ihm so empfundenen „Krieg gegen die Kohle“ zu beenden. Dazu gehörte auch der Austritt aus dem Weltklimaabkommen von Paris, den Trump im August vergangenen Jahres unter großem internationalen Protest vollzog.

Ökostrom in den USA auf dem Vormarsch

Nun allerdings zeigt sich, dass diese Schritte nichts an der Vorreiterrolle der USA geändert haben. Im Gegenteil: Frühere CO2-Sparerfolge ließen sich noch damit erklären, dass in den USA viele Kohlekraftwerke durch billiges und tendenziell sauberes Erdgas verdrängt wurden, das mithilfe der umstrittenen Fördertechnik Fracking aus der Erde geholt wurde.

Diesmal aber beruht der Klimaschutzerfolg der USA nicht auf Fracking-Gas: Die CO2-Einsparung des Jahres 2017 sei vielmehr auf den verstärkten Verbrauch erneuerbarer Energien zurückzuführen, die einen Rekordanteil von 17 Prozent erreichten, während der Anteil der CO2-armen Atomkraft bei 20 Prozent verharrte.

Warum sich Trumps politischer Kurs pro Kohle-Verstromung und gegen Klimaschutz nicht negativ auf die Klimabilanz des Landes ausgewirkt hat, lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Dazu gehört, dass sein Bekenntnis für die Kohleverstromung allein nichts an den wirtschaftlichen Fundamentaldaten verändert hat: Danach war der Einsatz von Erdgas zur Stromgewinnung in den USAökonomischer als die Verbrennung von Kohle in veralteten, ineffizienten Kraftwerken. In den USA beträgt der Anteil von Erdgas am Energiemix bereits rund 34 Prozent, der Kohleanteil weniger als 30 Prozent.

Washington hat wenig Einfluss auf Verstromung

Zudem hat die von Trump geführte Zentralregierung in Washington energie- und klimapolitisch wenig Einfluss auf die einzelnen Bundesstaaten. Regional wurde der Ausbau von Wind- und Solarkraft unabhängig von Washington weiter gefördert und ausgebaut.

Wie es im IEA-Bericht weiter heißt, waren asiatische Länder im vergangenen Jahr für zwei Drittel des zusätzlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Dennoch zeigten Umwelt- und Klimaschutzbemühungen Chinas bereits Wirkung: Während der größte CO2-Verursacher der Welt ein Wirtschaftswachstum von fast sieben Prozent hinlegte, stiegen die Kohlendioxid-Emissionen nur um 1,7 Prozent.

Nach den USA mit einem Minus von 25 Millionen Tonnen CO2 war Großbritannien mit einer CO2-Einsparung von 15 Millionen Tonnen der zweibeste Klimaschützer. Vor allem dank eines staatlich eingeführten Mindestpreises auf CO2-Emissionen ging die Kohle-Nachfrage um 19 Prozent zurück, die Emissionen sanken auf das Niveau von 1960. In Japan sorgte der Ausbau erneuerbarer Energien ebenso wie die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Atomkraftwerke für einen Rückgang der CO2-Emissionen.




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