Mittwoch, 12. Dezember 2018

Blutige Weihnachten in Strasburg...

von Thomas Heck...

Wieder ein Anschlag. Wieder ein Islamist. Was sonst? Diesmal in Strasburg. Schon wieder. Wobei n-tv die Chuzpe besaß, sich zu fragen, ob der Attentäter nicht sogar bei den Rechtsextremen oder bei den Gelbhemden zu verorten sein könnte. Kann man sich kaum ausdenken.


Der Täter war kein Unbekannter. Vorbestraft in Deutschland und in Frankreich. Auch hier Business as usual.


Und wie immer kriechen die Relativierer aus ihren Löchern und vergleichen Äpfel mit Birnen. So z.B. der Journalist Udo Lielischkies. Die üblichen Verdächtigen werden folgen.





Und auch das EU-Parlament will sich nicht einschüchtern lassen. Antworten wir auf terroristische Gewalt mit der Stärke der Freiheit und der Demokratie, sagte der EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, nachdem das Parlament rigoros abgesperrt wurde und niemand mehr raus oder rein kam... so wenig ließen sich die Parlamentarier einschüchtern, was für Helden. Weil Angst ein schlechter Ratgeber ist. Kein Trost für die Opfer.


Drei Tote durch Schüsse auf Weihnachtsmarkt in Strassburg –Täter auf der Flucht, höchste Terrorwarnstufe ausgerufen

Bei einem Anschlag am Strassburger Weihnachtsmarkt sind nach Angaben des französischen Innenministeriums drei Personen getötet und 13 verletzt worden. Der Täter ist flüchtig – er war der Polizei wegen anderer Delikte bekannt.



(Agenturen/ela/esb) Frankreich ist erneut von einem schweren Terroranschlag erschüttert worden. Bei einem Angriff mitten in der Weihnachtssaison wurden am Dienstagabend mindestens drei Personen in Strassburg getötet, wie Frankreichs Innenminister Christophe Castaner am frühen Morgen mitteilte. 13 Personen wurden verletzt, acht von ihnen sehr schwer. Die Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus. Der Täter war am Mittwochmorgen noch auf der Flucht.

Frankreichs Regierung liess nach dem Anschlag die höchste nationale Sicherheitswarnstufe ausrufen. Das bedeute verstärkte Kontrollen an den Grenzen des Landes, erläuterte Castaner. Auch Weihnachtsmärkte würden stärker kontrolliert. Laut dem Minister war der mutmassliche Täter bereits wegen Delikten in Frankreich und Deutschland verurteilt worden und galt als «Gefährder».

Der Verdächtige hatte nach Angaben der Präfektur gegen 20 Uhr nahe dem Weihnachtsmarkt der elsässischen Stadt das Feuer eröffnet. Castaner beschrieb den genauen Tatort nicht näher und sagte lediglich, der Täter habe an drei verschiedenen Orten in der Stadt «Terror» verbreitet. Zwischen 20 und 21 Uhr habe er sich zweimal einen Schusswechsel mit Sicherheitskräften geliefert. Danach sei er in einem Taxi geflohen. Der Fahrer gab danach an, der Täter sei verletzt gewesen.

Innenstadt und Strassen gesperrt

Weite Teile der Strassburger Innenstadt wurden über Stunden abgeriegelt. Menschen wurden dazu aufgerufen, die Innenstadt in Richtung Norden zu verlassen und nicht in Richtung des südöstlich gelegenen Stadtteils Neudorf zu gehen. Dort war nach dem flüchtigen Tatverdächtigen gefahndet worden. Die Polizei rief die Bürger dazu auf, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen. Fernstrassen wurden gesperrt.



Die Regierung habe zusätzliche Kräfte mobilisiert, die auf dem Weg nach Strassburg seien, sagte Castaner. 350 Einsatzkräfte und mehrere Helikopter seien an der Fahndung beteiligt. Castaner selbst traf in der Nacht in Strassburg ein. Der mutmassliche Täter hätte laut einem Medienbericht am Dienstagmorgen verhaftet werden sollen. Wie der Sender France Info unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete, war er jedoch nicht zu Hause. Demnach wird dem 29-Jährigen versuchter Mord vorgeworfen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung Stunden vor den Schüssen sollen Granaten gefunden worden sein, wie France Info und die Zeitung «Le Parisien» berichteten. 

Täter hatte eine «Gefährderakte»

Die Polizei kannte nach eigenen Angaben die Identität des Mannes. Für ihn war eine Gefährderakte – eine sogenannte «Fiche S» – angelegt. Darin verzeichnen die Sicherheitsbehörden potenzielle Verdächtige wie etwa gewaltbereite Islamisten, von denen eine Gefahr für den Staat ausgehen könnte. Nach Angaben des Innenministeriums war der Mann auch wegen gewöhnlicher krimineller Delikte in Frankreich und Deutschland aktenkundig.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron berief in Paris eine Krisensitzung ein. Er beriet sich am frühen Mittwochmorgen unter anderen mit Ministerpräsident Édouard Philippe und Verteidigungsministerin Florence Parly. «Solidarität der gesamten Nation für Strassburg, unsere Opfer und ihre Familien», schrieb Macron auf Twitter. Die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft leitete noch am Abend eine Untersuchung wegen des Verdachts auf «Mord und Mordversuch im Zusammenhang mit einer terroristischen Unternehmung» ein. Am Mittwochmorgen tritt auch der Sicherheitsrat Frankreichs zusammen.

Frankreich ist in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von islamistisch motivierten Terroranschlägen geworden, die fast 250 Menschen das Leben kosteten. Auch diesmal übernahmen wieder Anti-Terror-Spezialisten der Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen. Die Untersuchung wurde unter anderem dem Inlandsgeheimdienst DGSI übergeben, wie Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur in Paris bestätigten.

Weihnachtsmarkt geschlossen

Der Weihnachtsmarkt in Strassburg bleibt am Mittwoch geschlossen. Demonstrationen, Umzüge oder Versammlungen in Strassburg wurden untersagt. Auch die kulturellen Einrichtungen der Stadt öffnen nicht, wie es in einer Mitteilung der Stadt hiess. Die Schulen sind hingegen offen. Eltern, die ihre Kinder Zuhause behalten wollen, können dies aber tun. Auch das Europaparlament in Strassburg wurde zwischenzeitlich abgeriegelt. Über Stunden hinweg durfte niemand das Gebäude verlassen, Mitarbeiter wurden per Handy-Kurznachricht und Mail gewarnt. Erst am frühen Mittwochmorgen durften Abgeordnete und Mitarbeiter sich auf den Heimweg machen.

«Meine Gedanken sind bei den Opfern der Schiesserei in Strassburg, die ich mit grosser Entschiedenheit verurteile», schrieb EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf Twitter. Strassburg sei eine symbolische Stadt für den Frieden und die europäische Demokratie. «Werte, die wir immer verteidigen werden.» Die EU-Kommission stehe an der Seite Frankreichs.

Europaparlament tagte weiter

Parlamentspräsident Antonio Tajani sagte, das Plenum sei nicht unterbrochen worden. Tajani selbst schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: «Dieses Parlament wird sich von Anschlägen von Terroristen oder Kriminellen nicht einschüchtern lassen.» Er forderte: «Antworten wir auf terroristische Gewalt mit der Stärke der Freiheit und der Demokratie.» 

Am deutsch-französischen Grenzübergang kontrollierte die Polizei am Abend Autos, die von Deutschland nach Frankreich fuhren. «Wir verstärken (...) aktuell die Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze in diesem Bereich», teilte die Bundespolizei Baden-Württemberg auf Twitter mit. Später twitterte sie, dass der Verkehr einer grenzüberschreitenden Strassenbahn eingestellt worden sei. «Sofern möglich vermeiden Sie bitte aktuell den Grenzübertritt im Bereich Kehl», hiess es weiter.

Schon einmal Ziel eines geplanten Anschlags

Zusammen mit dem Weihnachtsmarkt in Dresden zählt der Strassburger Weihnachtsmarkt zu den ältesten Europas. Der «Christkindelsmärik» wurde 1570 erstmals erwähnt. Er sollte schon einmal Ziel eines Attentats sein: Im Jahr 2000 wurde ein geplanter Sprengstoffanschlag einer algerischen Gruppe rechtzeitig verhindert.

Erschienen in der NZZ








Ein islamischer Gruß zu Weihnachtsfest...






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen