Montag, 10. Dezember 2018

Tempolimit für Schiffe... für die Umwelt... ernsthaft?

von Thomas Heck...

Was für den Straßenverkehr gut, kann für den Schiffsverkehr nicht schlecht sein. Nach dieser Logik verfährt die Stadt Köln und verhängt wegen schlechter Luftwerte... ein Tempolimit... für Schiffe auf dem Rhein, was in etwa so sinnvoll ist, wie Fahrverbote in der Innenstadt, wenn Dieselfahrzeuge Umwege fahren müssen, um ans Ziele zu kommen. Mehrverbrauch, ein Mehr an Emissionen inklusive. So wie in Berlin die grüne Welle für Auotfahrer mit aller Macht verhindert wird, Pakplätze mehr und mehr Fahrrädern weichen sollen, um das Autofahren möglichst wenige attraktive zu machen. Für die Umwelt bringt es nichts, ist aber aktueller Mainstream in der Politik.

Irres aus der Woche: Bloß nicht hetzen



Wer selbst zu schnarchig ist, fordert gern von den anderen etwas weniger Tempo. So möchten die Kölner Politiker, dass die Schiffe auf dem Rhein etwas langsamer fahren, auf dass die Luft in ihrer Stadt sauberer werde. Das ist im Grunde löblich, aber wenn der Fluss erst einmal wieder etwas mehr Wasser hat, wird er die Seefahrt flott nach unten befördern. Um dann nicht in die Radarfallen zu dampfen, heißt es bremsen, mit voller Kraft an der rückwärts drehenden Schraube. Wir denken die famose Idee mal zu Ende: Was ist eigentlich mit den Flugzeugen, die ihre Abgase über den Häuptern entladen? Wenn die auf, sagen wir, 100 km/h limitiert werden, dürfte die Emission bei Null liegen.

Das ist auch bei Lastwagen so, wenn sie nicht rollen, sondern stehen. Fragt sich nur wo, wenn deren Kapitäne bald nicht mehr in den Kabinen übernachten dürfen. Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut; solange es keine Plätze für die Fahrer gibt, hilft ihnen solches Wohlwollen nichts. Und den Verkehr beruhigt es auch nicht, wenn abends Scharen von Brummis auf der Suche nach Schlafgelegenheiten durch die Landschaft fahren.

Dass ein Tempolimit auf der Autobahn die Luft in den Städten nicht verbessert, hat inzwischen selbst der vorletzte Umwelthelfer kapiert. Versuchen wir es also mal mit einer Ökosteuer. Die wird von manchen gutgeheißen mit dem Argument, dass das Auto der Gesellschaft Schaden verursacht. So etwas wird wissenschaftlich verbrämt als Externe Kosten verkauft. Es ist aber nicht zu Ende gedacht, denn die Mobilität spendet der Allgemeinheit gleichzeitig auch reichlich Nutzen. Deshalb meinen viele Franzosen, sie zahlten für ihr Auto schon genug an den Staat, denn die Ökosteuer gibt es ja schon, sie stellt hier wie dort den Löwenanteil am Benzinpreis. Wahrscheinlich kommt die Erhöhung dann halt schleichend.

Langsam voran geht es auch beim Thema Treibhausgase, aber nicht mit dem Klimaschutz, sondern mit dem Ausstoß. Ob das besser wird, wenn wir die Schiffsdiesel durch Benziner ersetzen?




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