Montag, 15. Oktober 2018

Nix Beziehungstat... Terroranschlag durch IS-Kämpfer...

von Thomas Heck...

Langsam verdichtet sich die Faktenlage zur Geiselnahme in Köln. Während anfangs, wie immer reflexartig von einer Beziehungstat ausgegangen wird, scheint sich heute in Köln ein Terroranschlag durch den IS ereignet zu haben, wie der FOCUS zu berichten weiß.


Kölner Geiselnehmer ist Sympathisant der Terrormiliz IS

Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof
Oliver Berg/dpa Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof
Der Geiselnehmer von Köln ist nach FOCUS-Online-Informationen Sympathisant der Terrormiliz IS. In den Mittagsstunden hatte der Mann eine Frau in seine Gewalt gebracht und sich in der Apotheke im Bahnhofsgebäude verschanzt.

Auch der "Informer" berichtet, dass der Täter dem IS nahe steht, Zeugenaussagen über Schüsse oder Rauch bestätigte die Polizei zunächst nicht. Nach einem ersten Kontakt mit dem Geiselnehmer versammelte sie Spezialeinsatzkräfte vor dem Gebäude und drang schließlich in die Apotheke ein. Der Geiselnehmer musste nach dem Einsatz wiederbelebt werden. Nach FOCUS-Online-Informationen wurde er niedergeschossen.

Der Mann soll zudem - offenbar unmittelbar vor der Geiselnahme - ein 14-jähriges Mädchen verletzt haben, das mit Brandverletzungen in eine Klinik gebracht wurde. Die Jugendliche hatte sich Zeugen zufolge im Café einer Schnellimbisskette in unmittelbarer Nähe der Apotheke aufgehalten.

Großaufgebot der Polizei vor Ort

Mehrere Augenzeugen hatten Polizei und Feuerwehr am Mittag alarmiert. Die Einsatzkräfte rückten daraufhin gegen 12.45 Uhr mit einem Großaufgebot zum Breslauer Platz auf der Bahnhofsrückseite aus und sperrten das Bahnhofsgebäude komplett ab.

Besucher wurden über Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, den Hauptbahnhof schnellstmöglich zu verlassen. Am Nachmittag erfolgte der Zugriff durch das SEK. Dabei feuerten Beamten zwei Blendgranaten ab. Die Explosionen waren deutlich zu hören, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete.

Fuß der 14-Jährigen brannte

Unklar blieb zunächst der genaue Ablauf der Geiselnahme. Eine Augenzeugin berichtete vor Journalisten, dass sie am Mittag auf dem Breslauer Platz ein Telefongespräch geführt und plötzlich Schreie gehört habe. Zwei Mädchen seien aus dem Café der Schnellimbisskette herausgerannt. "Ein Mädchen rannte um sein Leben", sagte die Zeugin, eine Flugbegleiterin.

Ein Fuß der Jugendlichen habe gebrannt, die Flammen seien schnell bis zur Hüfte hochgeschlagen. Ein Passant habe dem Mädchen den brennenden Schuh vom Fuß gezogen, danach sei eine Helferin aus der Apotheke hinzugekommen.

Zugverkehr in Köln kommt zum Erliegen

Die Zeugin schilderte weiterhin, dass es in dem Café gebrannte habe. Sie habe zunächst an einen Kurzschluss oder eine brennende Fritteuse geglaubt. Beobachtungen zum Täter und dem Geschehen in der Apotheke machte die Zeugin allerdings demnach nicht.

Der Polizeieinsatz brachte den Bahnverkehr rund um den zentralen Knotenpunkt Köln nahezu zum Erliegen. Hinzu kam, dass auch die Schnellstrecke nach Frankfurt nach einem ICE-Brand mehrere Tage gesperrt ist.

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