von Daniel Matissek
"Besinnliche" Weihnachten mit Kinderbuchautor Habeck im Energiewende-Steinzeitland Deutschland
Der blanke Wahnwitz der grünen Energiepolitik führt zu immer weiter explodierenden Strompreisen nicht nur in Deutschland, sondern inzwischen auch in anderen europäischen Ländern – und damit nun sogar zu ersten ernsthaften diplomatischen Verwerfungen, da man anderswo überhaupt kein Verständnis mehr für die Habeck'sche Geisterfahrt hat. So lange die Deutschen sich mit diesem ideologischen Selbstzerstörungstrip nur selbst schadeten, blickten ihre Nachbarn halb ungläubig, halb amüsiert auf den selbstverschuldeten Zusammenbruch einer einst weltführenden Industrienation; doch nun werden sie infolge des ständigen akuten deutschen Importbedarfs an Energie aus dem Ausland selbst in Mitleidenschaft gezogen – und hier hört der Spaß auf. Die schwedische Energieministerin Ebba Busch erläuterte die Zusammenhänge im Rahmen einer Zornesrede nun öffentlich und erklärte, sie sei „wütend auf Deutschland“. Die Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke treibe auch die Strompreise in Schweden nach oben, denn „wenn der Wind nicht weht, bekommen wir mit diesem gescheiterten Stromsystem hohe Strompreise” Dies sei eine unmittelbare Folge des deutschen Atomausstiegs, schrieb Busch auf Twitter.
Zwar sei es das Recht der Deutschen, eine Entscheidung für ihr Land zu treffen, diese habe aber „...sehr schwerwiegende Folgen, auch für die Wettbewerbsfähigkeit der EU, denn wir sehen, dass die deutsche Wettbewerbsfähigkeit deutlich gesunken ist. Der Zugang zu solchen Grundlastkraftwerken hätte die Übertragungskapazität von Deutschland in andere Strompreisgebiete in Europa erhöht, was die Preise für uns alle gesenkt hätte“, so Busch weiter. Doch nicht nur Schweden ist bedient; massive Kritik kam auch von der norwegischen Regierung, die nun Stromleitungen nach Dänemark und Deutschland überdenken will, da der Export nach Deutschland auch dort Preissteigerungen ausgelöst hat. Am Donnerstag lagen sie auf dem höchsten Stand seit 2009 – und damit fast 20-mal so hoch wie letzte Woche. Energieminister Terje Aasland sprach von „einer absolut beschissenen Situation“. In Südschweden lag der Preis bei 700 Euro pro Megawattstunde.
EU-Ausland ist mit seiner Toleranz am Ende
Grund für diese ungewöhnlich deutliche und vor allem öffentliche Kritik aus dem Ausland ist die sogenannte Dunkelflaute: Da aktuell wieder, wie bereits an vielen Tagen im November, weder die Sonne scheint noch der Wind weht, ist der Strom hierzulande so knapp, dass nicht nur jede aus grüner Sicht noch so dreckige und schmutzige fossile Energieform verfeuert werden muss, sondern vor allem das Ausland einspringen muss, damit die Stromversorgung – und damit die Illusion ahnungsloser Wohlstandsdeutscher in ihrem Öko-Energiewahn – aufrechterhalten bleibt. Dass dadurch zugleich die Preise nach oben schießen, wird ausgeblendet und der Öffentlichkeit von den grünen Assistenzmedien vorsätzlich verschwiegen. Tatsächlich sieht die Situation wie folgt aus: Gestern Nachmittag kostete die Produktion von 1.000 Kilowattstunden Strom hierzulande 936 Euro — elfmal (!) so viel wie im Jahresmittel.
Weil Deutschland durch den Energiewende-Wahnsinn besonders auf ausländische Stromimporte angewiesen ist, sind die Preise wieder einmal besonders hoch, und das hat Folgen: Stromintensive Unternehmen wie das Elektrostahlwerk der Firma Feralpi Riesa in Sachsen oder der Metallbetrieb Anke GmbH in Essen stellten sogar ihre Produktion ein. „Wir stoppen in solchen Phasen die Produktion im Stahlwerk, um uns vor noch größeren Verlusten zu schützen. Das geht klar zu Lasten von Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Wir erreichen unsere Jahresproduktionsziele nicht“, erklärte Riesa-Werksdirektor Uwe Reinecke – und erinnerte auch daran, dass Deutschland diese Situation selbst geschaffen habe, ohne die Folgen für die energieintensive Industrie zu berücksichtigen. Was Reinecke und andere vom Energiechaos Betroffene hier sagen, ist natürlich das genaue Gegenteil dessen, was die Vorstände von subventionsgemästeten Profiteuren der Energiewende erzählen, denen zufolge der Atomausstieg richtig gewesen sei und es “kein Zurück” mehr dafür gäbe, weil “die Zukunft grün” sei.
Wider jede Vernunft
Die Realität ist eine andere: Deutschland bewegt sich Richtung Venezuela und Entwicklungsland, denn der Selbstbetrug der grünen Energie ist für ein Industrieland über kurz oder lang tödlich. Grundlastfähig sind nämlich weder Wind noch Sonne: Zu dem Zeitpunkt, als die Preise gestern Nachmittag nach oben schossen, produzierte Deutschland gerade 1,4 Prozent seines Stroms durch Wind und vier Prozent durch Sonne. Immer öfter kommt es zu solchen mageren Ausbeuten durch Dunkelflauten, die ebenso wenig vorhersagbar sind wie umgekehrt Phasen hoher Sonnen- und Windenergieeinträge – in denen dann gleichwohl ein Großteil der erzeugten Energie sogar gegen Zuzahlung ins Ausland verschenkt werden muss, damit die hiesigen Netze nicht kollabieren. Für dieses unsinnige permanente Krisenmanagement zwischen Mangel und Überangebot wurden also in den letzten Jahren über 500 Milliarden (!) Euro in die angebliche “Energiewende“ gepumpt, obwohl die einzige Wende hier in der wirtschaftlichen Zerstörung des Landes liegt.
Dass Deutschland tatsächlich völlig auf ausländischen Strom und fossile Kraftwerke angewiesen ist, weil es ohne jede Not seine völlig sicheren und leistungsfähigen Atomkraftwerke abgeschaltet hat und deshalb jetzt ganz Europa den Strom absaugt, wird regelmäßig auch von dem Experten und ehemaligen Hamburger SPD-Umweltsenator Fritz Vahrenholt angeprangert. Und das alles nur, um die feuchten (Alp-)Träume einiger vergreister Grüner zu befriedigen, die eine aus den 70er-Jahren herrührende Anti-Kernenergie-Hysterie kultivieren und in ihrer Partei so tief implantiert haben, dass keine Vernunft mehr dagegen ankommt. Die Realitätsverweigerung korrespondiert dabei eng mit dem Grad der Ahnungslosigkeit darüber, wie ernst die Lage tatsächlich ist.
Grüne Selbsttäuschung
Und da die von dieser Klientel als einzige Informationsquellen geduldeten Medien weltanschaulich-redaktionell selbst stamm auf Linie dieser grünen Selbsttäuschung liegen, erfahren sie von physikalischen Unmöglichkeiten, Fehlentwicklungen und tatsächlichen objektiven Zusammenhängen ebenso wenig wie darüber, dass der Rest der Welt energiepolitisch völlig andere Wege geht und vor allem seine Kernkraftressourcen fieberhaft ausbaut. Dass die Atomreaktortechnik dabei gewaltige Quantensprünge gemacht hat, dass neuere Modelle sogar das Endlagerproblem minimieren durch Folgenutzung der strahlenden Rückstände und dass bereits die modernen Anlagen ein extremes Maß an Sicherheit aufweisen (wobei bereits die deutschen Kraftwerke die sichersten der Welt waren), wird dabei ideologisch ignoriert.
Stattdessen zahlen wir dann eben für den unsichersten Strom, der nur durch eine asozial-egoistische Erwartungshaltung gegenüber den EU-Partnerländern sicher fließt, die teuersten Preise der Welt. Außer Subventionsgewinnlern hat niemand etwas von dieser Kamikaze-Politik. Zwar ist Robert Habeck nicht der Alleinschuldige an diesem epochalen Debakel, aber, wie die gesamte Ampel-Regierung, der endgültige Vollstrecker des Werks von Angela Merkel: Noch im September hatte er, wie immer ohne jede Sachkenntnis, dahergefaselt, im kommenden Jahr erwarte er ein “Überangebot an Gas” und “sinkende Preise”. Inzwischen ist jedoch klar, dass die Preise sogar stark ansteigen werden. Wie immer also tritt das genaue Gegenteil dessen ein, was dieser ganz und gar inkompetente Minister zusammenfabuliert; Habeck ist quasi der Marcel Fratzscher der Politik.
Im Zweifel war's der Russe
Und um von der selbst verursachten Katastrophe abzulenken, folgt gleich die nächste Lüge: Wenn in Deutschland demnächst die Lichter ausgehen sollten, dann ist natürlich nicht die grüne Irrsinnspolitik schuld, sondern finstere Feinde von außen. So wird nun wieder einmal vor “ausländischen Angriffen auf die Infrastruktur” – explizit einschließlich der Stromversorgung – gewarnt: „Ich appelliere an die Bürgerinnen und Bürger: Bereiten Sie sich auf Notlagen vor, dies kann auch länger andauernder Stromausfall sein“, so René Funk, der Vizepräsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Jeder deutsche Haushalt müsse daher so gerüstet sein, dass er sich drei Tage lang selbstständig versorgen könne, mahnte er – und führte als Grund dafür die „Vielzahl von hybriden Angriffen“ ins Feld, denen Deutschland bereits jetzt „täglich“ ausgesetzt sei. Es muss also wieder einmal, wenn auch diesmal nicht explizit ausgesprochen, der Russe herhalten, obwohl die Anfälligkeit des Systems allein auf eigenes Versagen zurückzuführen ist.
Der einzige wirksame Katastrophenschutz, den Deutschland nötig hat, wäre der Schutz vor der Katastrophe dieser Regierung und ihrer Vernichtungspolitik gegen Industrie, Wohlstand und eigene Bevölkerung. Nach drei Jahren Ampel-Regierung ist die Bundesrepublik in der ganzen Welt nur noch eine Lachnummer, ein zunehmender Failed State, über dessen Dummheit und Fehlentscheidungen ohne Not und Nutzen jedermann nur mehr fassungslos den Kopf schüttelt. Für Europa wird dieses Deutschland allerdings mehr und mehr zur Belastung, weil die politisch verursachte Zerstörung der Wirtschaft den ganzen Kontinent mit in den Abgrund reißt und der völlig sinnlose Atomausstieg den Rest Europas Strom entzieht und die Preise nach oben jagt. Wieder einmal droht Deutschland durch die Unfähigkeit seines politischen Personals und die Untertanenmentalität seiner Bevölkerung zum Hassobjekt für den Rest der Welt zu werden. Und wieder einmal kann man diesen Eindruck den anderen nicht verdenken.
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