Mittwoch, 27. Juli 2022

Weiße Band darf kein Reggae spielen...

von Thomas Heck...

Der Rassismus greift immer mehr um sich. Allerdings nicht in der Art und Weise, wie man es erwarten würde. Der Rassismus heute richtet sich gegen Weiße, die aus Gründen der "kulturellen Aneignung" kein Reggae mehr spielen dürfen oder bestimmte Frisuren nicht mehr tragen dürfen... schöne neue Welt. Wir müssen aufpassen, die Deutungshoheit nicht den linken und woken Nazis zu überlassen. Als alter weißer Mann höre ich die Musik, die ich will, ich mache die Musik, die ich will, wenn ich könnte, ich trage die Frisur, die ich will, obwohl bei mir außer Glatze nicht mehr viel möglich ist. 


Ihre Frisuren und ihre Musik passten manchen aus dem Publikum nicht. Deshalb musste die Band „Lauwarm“ ihren Auftritt in Bern abbrechen


Wenn Haarschnitt und Musikstil zum Politikum werden...

Im schweizerischen Bern ist das Konzert einer Band abgebrochen worden – weil mehrere der weißen Musiker Rasta-Frisuren tragen und Reggae spielen.

Das Ensemble „Lauwarm“ war in der vergangenen Woche in dem linksalternativen Restaurant „Brasserie Lorraine“ aufgetreten. Während des Konzerts hätten dann mehrere Besucher „Unwohlsein mit der Situation“ geäußert, teilten die Veranstalter in sozialen Netzwerken mit.

Die Gäste hätten sich zum einen daran gestört, dass einige der weißen Musiker Rasta-Frisuren tragen. Und zum anderen ganz allgemein daran, dass sie überhaupt Reggae spielen – das Genre hat seinen Ursprung in Jamaika, konkret in der schwarzen indigenen Bevölkerung.

Übernehmen nun weiße Menschen diese Brauchtümer, sprechen Hardcore-Kritiker von „kultureller Aneignung“. Erst unterdrückten die Weißen im Zuge der Kolonialisierung die schwarze Bevölkerung und jetzt „klauen“ sie auch noch deren Kultur, so der Vorwurf.

Aus Sicht der Kritiker ändert sich daran auch nichts, wenn es wie bei der Reggae-Band nicht darum geht, die jeweilige Kultur verächtlich zu machen, sondern sie aufleben zu lassen.

Von den Schweizer Veranstaltern hieß es trotzdem: „Wir möchten uns bei allen Menschen entschuldigen, bei denen das Konzert schlechte Gefühle ausgelöst hat.“ Man habe es verpasst, sich im Vorfeld mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Gäste „zu schützen“.

DAS sagt die Band

Die Gruppe „Lauwarm“ kritisierte den Abbruch ihres Konzerts. Band-Chef Dominik Plumettaz sagte der „Neuen Zürcher Zeitung“ jetzt: „Wir fühlten uns vor den Kopf gestoßen, da niemand aus dem Publikum auf uns zugekommen ist, als wir an dem Abend gespielt haben.“

Während ihres Auftritts habe eine Super-Stimmung geherrscht, sagte er dem Portal „20min.ch“. Allerdings hätten sich einige wenige Besucher direkt bei der Veranstalterin beschwert, so der Band-Chef weiter gegenüber der NZZ.

Zu den Vorwürfen sagte Plumettaz: Es gehe bei den Auftritten seiner Band weder um Provokation noch um kulturelle Aneignung. „Wir inspirieren uns von anderen Kulturen und anderen Musikrichtungen, entwickeln diese weiter und machen so unsere Musik.“

Aus dem gleichen Grund trügen manche Bandmitglieder etwa Rastas oder traditionelle Kleidung aus afrikanischen Ländern wie Gambia oder dem Senegal. „Weil sich einige der Band-Kollegen damit identifizieren können“, so Plumettaz. Die Gesellschaft befinde sich in einem multikulturellen Wandel, bei dem Kulturen miteinander verschmelzen.

Der Band-Chef versprach: „Wir stehen zu unserer Musik und werden auch in Zukunft damit weitermachen.“

Am Dienstagabend veröffentlichten die Betreiber des Restaurants dann ebenfalls ein neues Statement. Man sei überrascht, dass der Konzert-Abbruch „solche Wellen geschlagen hat“, heißt es darin.

Dann folgen vorsichtige Zweifel am eigenen Handeln: „Wir behaupten nicht, dass wir mit dem Abbruch des Konzertes das Richtige getan haben. Es jedoch einfach weiterlaufen zu lassen, hat sich auch falsch angefühlt. Wir könnten es auch Überforderung nennen.“ In drei Wochen soll ein Diskussionsabend zum Thema stattfinden.

Ende März hatte ein ähnlicher Fall in Hannover einen heftigen Proteststurm ausgelöst: Die Klima-Aktivisten von „Fridays for Future“ verhängten ein Auftrittsverbot gegen die Musikerin Ronja Maltzahn (28). Ebenfalls wegen ihrer Dreadlocks. Man lässt sich von Nazis halt nicht erpressen.

Besonders dreist war damals ein Ultimatum, das die Klima-Gruppe der Musikerin erteilte: „Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen.“






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