Freitag, 31. Mai 2019

Und noch einen Doktortitel... Merkel for president???

von Thomas Heck...

Der Hype in Deutschland ist nicht zu übersehen. Diktatoren wirft man gerne vor, von innenpolitischen Schwierigkeiten durch internationale Auftritte abzulenken. Und während Merkels Auftritte in Deutschland immer sparsamer gesät sind, sind ihre Versuche, sich international zu positionieren schon auffällig. So jetzt in den USA, wo sie an einer linken Universität wie ein Superstar gefeiert wurde. "Sie sei so wohltuend anders als Trump", so hört man. Und so gesellt sich zu Merkels Ostzonenagitationsdoktor noch ein weiterer Ehrendoktor einer amerikanischen Spitzenuni.

Und unsere Medien rasten vor Verzückung aus. Men vernimmt kein kritisches Wort. Kein Kommentar darüber, dass sich Merkel windet und weigert, die Hisbollah als Terrororganisation einzustufen, während ihr Antisemitismusbeauftragter Juden empfiehlt, öffentlich keine Kippa zu tragen.

Kanzlerin Merkel hat an der US-Eliteuniversität Harvard die Ehrendoktorwürde erhalten. Ihr in Deutschland viel kritisierter Slogan "Wir schaffen das" während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 wurde explizit gelobt. "Pragmatismus und kluge Entschlossenheit" hätten ihre bisherige Zeit im Amt geprägt - dies würdigte die US-Eliteuniversität Harvard bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Harvard-Präsident Larry Bacow verlieh Merkel den Jura-Ehrendoktor bei einer feierlichen Zeremonie auf dem Campus der Hochschule in Cambridge.


Explizit lobte die Universität Merkels Slogan "Wir schaffen das" während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015, der ihr in Deutschland viel Kritik eingebracht hatte. Merkels Entscheidung, in großer Zahl Migranten und Flüchtlinge ins Land zu lassen, habe ihren Willen gezeigt, für das einzustehen, was sie für richtig halte - auch wenn dies unpopulär sei. Das Gleiche gelte etwa auch für ihr Vorgehen in der europäischen Schuldenkrise.

Merkel erhielt während der Verleihung viel Applaus von den Anwesenden. Bacow nannte die Bundeskanzlerin eine der "einflussreichsten Staatsleute unserer Zeit". Auch die frühere Harvard-Präsidentin Drew Faust und der Gründungsdirektor des Smithsonian National Museum of African American History and Culture, Lonnie Bunch, erhielten Ehrenabschlüsse.

Im Anschluss an die Zeremonie hielt Merkel eine Rede vor Absolventen, Professoren und Angehörigen der Universität. Darin beschwor sie die internationale Zusammenarbeit und den freien Welthandel. "Mehr denn je müssen wir multilateral statt unilateral denken und handeln", sagte die Kanzlerin und wandte sich damit indirekt an US-Präsident Donald Trump, auch wenn sie ihn nicht namentlich nannte. "Global statt national, weltoffen statt isolationistisch, gemeinsam statt alleine", rief Merkel ihren rund 20.000 jubelnden Zuhörern zu und warnte davor, die Grundlage des Wohlstandes zu gefährden.

Mit Blick auf den menschengemachten Klimawandel und die daraus resultierenden globalen Krisen mahnte Merkel, "alles Menschenmögliche zu tun, um diese Menschheitsherausforderung wirklich in den Griff zu bekommen". Noch sei das möglich. "Doch dazu muss jeder seinen Beitrag leisten."

Man müsse besser werden. Sie werde sich deshalb mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Deutschland 2050 das Ziel der Klimaneutralität erreichen werde. "Veränderungen zum Guten sind möglich, wenn wir sie gemeinsam angehen. In Alleingängen wird das nicht gelingen."

Erschienen in der Tagesschau





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