Mittwoch, 15. Mai 2019

Infrastruktur in Deutschland ist miserabel...


„INFRASTRUKTUR IST MISERABEL“ Nato-General motzt über unsere Straßen und Brücken



Nato-General Manfred Nielson kritisiert Deutschlands Infrastruktur mit Blick auf die militärische Großübung „Steadfast Defender“Foto: picture alliance / NurPhoto

Deutschlands ranghöchster Nato-General Manfred Nielson (64) hat ein dickes Problem mit unseren Straßen und Brücken – und mit der Deutschen Bahn! Im Interview mit der „Welt“ kritisierte Nielson jahrzehntelange Versäumnisse bei der deutschen Infrastruktur.
Anlass ist die anstehende Nato-Großübung „Steadfast Defender“ im Jahr 2021, bei der in ganz Europa mehr als 10 000 amerikanische Soldaten an europäischen Häfen ankommen werden. 1100 gepanzerte und ungepanzerte Militärfahrzeuge sollen innerhalb Europas bewegt werden.

Straßen und Brücken sind der Last nicht gewachsen

Was rollt da auf uns zu? Nielson meint: womöglich zu viel! Der ehemalige Admiral der Bundesmarine: „Das militärische Großgerät, mit dem wir heute Panzer und andere Fahrzeuge transportieren, ist schwerer geworden. Ich habe die Sorge, dass viele unserer Straßen und Brücken diesen Belastungen nicht gerecht werden. [...] Wir haben eine Infrastruktur, die auch jenseits militärischer Bedürfnisse teilweise wirklich miserabel ist.“
Wolle man militärisches Gerät auf der Straße durch Deutschland transportieren, dann müsse man gezielt Brücken und Transportwege suchen – um die maroden Verkehrswege zu meiden.

Die Bahn braucht zu lange für Panzertransporte

Der Vize-Kommandeur des Nato-Hauptquartiers Allied Command Transformation (in Norfolk im US-Staat Virginia) spart auch nicht mit Kritik an der Deutschen Bahn. Nielson: „Wenn wir mit nur fünf Tagen Vorwarnzeit Panzer und Fahrzeuge innerhalb Deutschlands transportieren wollen, kann die Bahn dies derzeit nicht leisten. Die Bahn braucht dafür im Regelfall 36 Tage Vorbereitungszeit.“

Die Einschätzung von Nielson deckt sich mit einer Statistik des Bundes aus dem August 2018: Damals bezifferte die Bundesregierung die Zahl der maroden Autobahn- und Bundesstraßenbrücken auf 39 500. Nur noch jede achte sei in einem guten Zustand, jede dritte müsse „zeitnah“ saniert werden – Risse im Beton, Korrosion oder kaputte Geländer sind die Hauptursachen für dringenden Reparaturbedarf.



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