von Thomas Heck...
Neu war mir, dass der gemeine Fussball-Fan einer von denen Gestalten sein soll, der heutzutage verzweifelt vor einer öffentlichen Toilette steht und nicht weiß, ob er sein Wasser bei Damen oder Herren abschlagen soll. Selbiges Problem hatte ich schon mal als Kind in Spanien wo die Symbolik der Geschlechterpiktogramme allerdings nicht so eineindeutig war. Ich selbst wusste aufgrund meines Geschlechts in der Hose doch sehr wohl, dass ich ein Herrenklo aufsuchen wollte. Damals war das Geschlecht allerdings biologisch vorgegeben und nicht wie heute ein soziales Konstrukt. Doch ab heute ist es damit vorbei und der besoffene Fussballfan m/w/d wird in jedes Klo kotzen können, welches ihm/ihr/es über den Weg laufen wird.
Denn erstmals präsentiert sich das Berliner Olympiastation beim heutigen DFB-Pokalfinale als ein genderneutrales Stadion. Wenn das der Führer wüsste. Und des kommt noch besser. Unisex-Toiletten und freie Wahl, ob man beim Einlass vom Ordner oder der Ordnerin kontrolliert wird - beim DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig in Berlin wird das Stadion erstmals bei einem großen Sportevent genderneutral gestaltet.
Die Diskussionen um das "dritte Geschlecht" haben auch den Fußball erreicht und sorgen vor dem Pokalfinale am Samstag für reichlich Gesprächsstoff. Nach Informationen der ARD-Radio-Recherche Sport wird sich das Berliner Olympiastadion als genderneutrales Stadion präsentieren.
Beim Einlass könne jeder Fan selbst entscheiden, ob er oder sie von einem männlichen Ordner oder aber einer Ordnerin kontrolliert werden möchte. Da werden die Mädels ab viel zu tun bekommen, werden sich doch die meisten weiblichen aber auch die männlichen Fussballfans zumindest überwiegend für zarte Frauenhände entscheiden. Hat doch der eine oder Fussballfan durch die Untersuchung von Frauenhand endlich mal Körperkontakt zum anderen Geschlecht. Frei nach dem Motto, besser zum Fussballspiel als gar kein Sexualleben mehr. Sämtliche Ordnungskräfte sind im Vorfeld entsprechend geschult worden. Eine weitere Maßnahme sind entsprechend gekennzeichnete Unisex-Toiletten, die Fans unabhängig von ihrem Geschlecht nutzen können.
Genderneutrale Stadien auch bei Nationalmannschaftsspielen
Wie die ARD-Radio-Recherche weiter herausfand, sollen die Stadien in Zukunft auch bei Heimspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft genderneutral gestaltet werden. Auch einige Fußball-Bundesligisten denken nach ARD-Informationen über genderneutrale Einlasskontrollen und Unisex-Toiletten nach. Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und der FSV Mainz 05 stehen nach eigenen Angaben "im Austausch mit den entsprechenden Fangruppen" und seien "auf solche Wünsche von Fanseite vorbereitet".
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