Donnerstag, 9. Mai 2019

Dealer werden jetzt integriert...

von Thomas Heck...

Wer letztens die Berliner Abendschau mit einem Bericht über den berühmt-berüchtigten Görlitzer Park, staunte nicht schlecht, als der Görli-Manager seinen verdutzten Begleitern erklärte, wie das mit den Dealer-Zonen funktioniere. Dabei gehe es nicht darum, den Drogenverkauf zu legalisieren (nein, natürlich nicht), sondern wie alle friedlich miteinander leben können. Schöne neue Drogenwelt im Görlitzer Park, dessen Drogenhandel fest in Negerhand ist. Sowas kommt raus, wenn man Fragen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung der SPD, der Linkspartei oder den Grünen überlässt. Mitten in Berlin. Der Hauptstadt der Bekloppten im Land der Irren. Ein Bericht der BILD-Zeitung:

VON „GÖRLI“-MANAGER EINGERICHTET 

Berliner Drogenpark hat jetzt eigene Dealer-Zonen




Die in rosa aufgesprühten Kästchen sollen markieren, wo Dealer stehen dürfen


Sein Ruf eilt dem Park weit voraus. Der „Görli“ in Berlin-Kreuzberg gilt als Drogenpark, steht seit vielen Jahren als Synonym für Dealer, Gewalt und Exzesse. Seit November 2016 versucht ein Manager, den Görlitzer Park zu einem Erholungsgebiet umzuwandeln.

Berlin – Cengiz Demirci (45) soll im Berliner Görlitzer Park im Auftrag des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg dafür sorgen, dass Drogendealer und Menschen, die den Park für Erholungszwecke nutzen, friedlich nebeneinander leben können. Seine Idee: Dealer-Zonen.

Nahe des Eingangs an der Wiener Straße sprühte er neun zwei Meter lange rosafarbene Rechtecke an den Wegesrand, in die sich Drogenhändler stellen sollen. Sein Plan: So soll Passanten das Begehen des Wegs ohne Bedrängung ermöglicht werden. Direkt am Eingang sprühte er auch eine drei Meter lange Drogenverbotszone, „No Deal“ steht da auf dem Boden.


„No Deal“ markiert einen Bereich, in dem Dealer keine Drogen verkaufen dürfen.



Cengiz Demirci ist seit 2016 Park-Manager. Am Tag nachdem er die Striche auf den Wegesrand gesprüht hat, war er nicht da 


Als BILD vor Ort ist, nutzt keiner der zahlreichen im Park anwesenden afrikanischen Dealer die neuen Drogenverkaufsstellen. Der etwa 50 Meter entfernte mit Graffiti verzierte Bauwagen-Container mit dem Büro des sogenannten Parkläufers Demirci ist abgeschlossen. Nur ein an ihn adressierter Brief des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg klemmt in der Tür.

BILD-Reporter Til Biermann im Gespräch mit zwei jungen Afrikanern


Der zuständige Bezirksstadtrat Florian Schmidt (44, Grüne) sieht die sehr offene Drogenpolitik im Görlitzer Park als richtig an, die Dealer aus dem Park zu verdrängen, habe nicht funktioniert. „Die standen während der Null-Toleranz-Politik in den Wohngebieten. Es wäre nur eine Verlagerung des Problems“, sagt er zu BILD.

Zu den rosa Strichen will er nichts sagen, ein Auftrag des Bezirks war das nicht, sein Parkläufer hat erstmal die Anordnung bekommen, keine Interviews mehr zu geben.

Benjamin Jendro (30) von der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist entsetzt. „Wir sollten die Kirche mal im Dorf lassen“, sagt er zu BILD. „Die politisch Verantwortlichen müssen entscheiden, was für einen Park sie wollen. Wenn er drogen- und damit kriminalitätsfrei werden soll, bedarf es dauerhaften polizeilichen Druck, juristische Entschlossenheit und politische Rückdeckung.“ 

Jendro schließt sarkastisch: „Wenn man Kriminelle als Nutzer des Parks neben spielenden Kindern integrieren möchte, sind rosafarbene Striche zur genauen Positionierung, um Cannabis, Heroin und andere Drogen zu verticken, sicher eine gute Beihilfe.“

Der Kreuzberger CDU-Fraktionsvorsitzenden Timur Husein (38) findet das Vorhaben des Park-Managers „absurd“. „Aber das ist in unserem Bezirk leider nicht selten“, sagte er und spottet, „Dealer sind Kapitalisten genug, um einzusehen, dass durch die Zonen ihre Gewerbefreiheit eingeschränkt wird. Wer nur in den Zonen verkauft, hat einen Wettbewerbsnachteil. Es ist auch nicht klar, welche Strafen es gibt. Zieht der Park-Ranger demnächst die Rote Karte, wenn sich jemand nicht an die Zonen hält?“ 


Timur Husein (38, CDU)



Ähnlich kritisch äußert sich Marcel Luthe (42), innenpolitischer Sprecher der FDP im Abgeordnetenhaus: „Einmal mehr offenbart sich die Farce, wenn dieser Senat von der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität spricht, aber gleichzeitig die bekannte Geldquelle der Clans in einem öffentlichen Park wissentlich duldet. Wer Organisierte Kriminalität bekämpfen will, muss die finanzielle Macht brechen – und die liegt auch im offenen Drogenhandel.“






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