Sonntag, 27. November 2016

Ist mit dem Tod alles verziehen? Natürlich nicht.

von Thomas Heck...


Anläßlich des Todes von Fidel Castro stellt sich mir die grundsätzliche Frage, ob mit dem Tod alle Verbrechen verziehen sind und man um den Menschen trauern muss? Nun sollte jeder für sich ausmachen, wie er damit umgeht, doch bei Verbrechern ist für mich die Sache klar. Und würden wir hier nicht von Castro reden, der eine Ikone der Linken war, sondern von Adolf Hitler, dann wäre alles klar. 

Und darum werden wir auch weiter Gift und Galle gegen den politischen Gegner verspritzen und werden nicht mit dem Tod aufhören. Denn Fidel Castro hat sich zu Lebzeiten nie seiner Verbrechen gestellt, seine Opfer gehen in die tausenden, hunderttausende haben ihre kubanische Heimat verlassen, viele wurden getötet. 

»Wie würden die Nachrufe auf den „Führer“ klingen, wäre Hitler 90 Jahre alt geworden und dann eines natürlichen Todes gestorben? Etwa so:

Der französische Staatspräsident würdigte den Deutschen als „eine Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts“. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sagte, er sei eine „historische Figur“ und „ein Mann von großer Entschlossenheit“ gewesen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nannte den Verstorbenen „eine große Person der Zeitgeschichte“. Mit seinem Tod habe die Welt einen Mann verloren, der für viele ein Held gewesen sei: „Er änderte den Kurs seines Landes und sein politischer Einfluss ging weit darüber hinaus.“ Über sein Vermächtnis werde „die Geschichte urteilen.“ Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, verwies darauf, Deutschland habe „auch in schwierigen Zeiten vorbildliche Sozialsysteme“ gehabt. Papst Franziskus zeigte sich „betroffen“, in einem am Samstag veröffentlichten Beileidstelegramm äußerte er seine „Gefühle des Schmerzes“, er bete für den „lieben Bruder“. Der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, twitterte: „Ein Kapitel der Geschichte schließt sich. Die EU schaut gemeinsam mit dem deutschen Volk in die Zukunft.“ 

Nicht schlecht für einen Despoten, unter dessen Führung, „jede Regung der Bevölkerung strengstens überwacht und jeder Unbotmäßigkeit unnachgiebig betraft“ wurde. Und: Trotz der „vorbildlichen Sozialsysteme“ hat seit der Machübernahme des großen Führers jeder fünfte Einwohner das Land verlassen...«

Und mit Verachtung betrachten wir die, die sich heute hinstellen und um Fidel Castro trauern. Sie zeigen damit ihre eigene Ideologie und ihr menschnenverachtendes Weltbild. Da machen wir nicht mit. Die einzige ehrliche und klare Ansage war die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump. Der künftige US-Präsident Donald Trump hat den gestorbenen Fidel Castro als einen "brutalen Diktator" bezeichnet. Sein "Vermächtnis ist eines von Schießkommandos, Diebstahl, unvorstellbarem Leid, Armut und der Verweigerung fundamentaler Menschenrechte", hieß es am Samstag in einer schriftlichen Mitteilung. In der Zeichnung unter pisst er auf Castros Grab. Für uns unter der ganzen Heuchlerei die ehrlichste Reaktion, dem Tod des Diktators angemessen.








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