Mittwoch, 14. September 2016

Märchenstunde in der ARD

von Thomas Heck...

Die Festnahmen von drei Terrorverdächtigen zeigen, dass der IS Flüchtlingsbewegungen ausnutzt. Durch die Anwerbung von wenigen solle die Angst vor allen Flüchtlingen geschürt werden, meint Michael Stempfle. Es sei deshalb wichtig, diese Menschen nicht alleine zu lassen. Kann man so sehen, muss man aber nicht. Und woher Michael Stempfle seine Weisheiten nimmt, verrät er uns nicht. Zumal der IS ziemlich klar seine Strategie veröffentlicht hat. Europa angreifen, seine Bürger töten... von Angst schüren durch Flüchtlinge habe ich ehrlich gesagt noch nichts gehört. Denn viel effektiver ist es doch, tatsächlich Flüchtlinge Angst und Schrecken verbreiten lassen, als nur so zu tun.


Flüchtlinge und Terror. Diese beiden Themen dürfen nicht miteinander vermischt werden - so hieß es vor einem Jahr. Im Nachhinein war dies ganz schön naiv. Denn die beiden Themen lassen sich nicht so einfach trennen. Das hat die ARD nach über einem Jahr Willkommensklatscherei schon mal begriffen.


Das zeigt auch der Fall der drei festgenommenen Terrorverdächtigen. Sie hatten sich als Flüchtlinge ausgegeben. Damit bestätigt sich wieder einmal, was sich schon nach den Paris-Attentaten im November abgezeichnete. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" ist in der Lage, Flüchtlingsbewegungen auszunutzen. Welch Erkenntnis durch die ARD. Brutal investigativ. Um gleich nachzuschieben, dass sie das tut, weil sie Flüchtlinge diskreditieren will. Ihre Hoffnung: In Europa Angst vor Flüchtlingen zu schüren. Wie gesagt, kann man so sehen, wenn man das so sehen will. Und die ARD sieht es so, weil sie es sehen will. Dass der IS die Flüchtlingsbewegungen nutzt, weil das einfach Sinn macht, weil es nichts kostet, weil Europa dann sogar noch den Terrorismus finanziert, der ihn angreift, dass sagt er nicht.



Wenn man sich anschaut, mit welchen islamfeindlichen Äußerungen manche Politiker derzeit auf Stimmenfang gehen, dann besteht die Gefahr, dass das Kalkül des IS aufgeht. Die Stimmungsmache der Populisten verfängt leider bei manchen Wählern. Dabei wird leichtfertig übersehen: Die allermeisten Flüchtlinge haben ihre Heimat verlassen, um vor dem zu fliehen, wofür der IS steht: Anschläge, Blut, Hass. Nur, sind es diese Äußerungen oder ist der islamistische Terror, der Angst und Schrecken verbreitet?


Der Bundesinnenminister hat also recht, wenn er sagt: Flüchtlinge dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Doch jetzt muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Integration der Flüchtlinge gelingt. Denn diejenigen, die ohne böse Absichten nach Deutschland gekommen sind, dürfen jetzt nicht allein gelassen werden. Wer sich ausgegrenzt fühlt, läuft Gefahr, in die Fänge von gewaltbereiten Salafisten zu geraten. Und das bedeutet: Radikalisierung nicht im Heimatland, sondern in Deutschland.

Wir müssen uns differenziert mit den Themen Flüchtlinge und Terrorgfahr auseinandersetzen. Wer sich diese Mühe nicht macht, richtet möglicherweise selbst Schaden an. Dümmer gehts nimmer, liebe ARD. Wie  gesagt, kann man so sehen, muss man aber nicht. Und der IS lacht so scheckig über Euch.

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