Mittwoch, 28. September 2022

Nur keine Panik!

von Mirjam Lübke...

Wenn Herr oder Frau Blackout zu Besuch kommen, dann wird es bekanntlich düster in der Wohnung - da hilft es auch nichts, wenn man eine Palette Dosenpfirsiche im Haus hat. Auch wenn Dosenpfirsiche, meine Theorie erhärtet sich mit jedem dystopischen Film den ich sehe, die letzte Reserve vor dem drohenden Weltuntergang sind. Ob die Bundesbehörde für Katastrophenschutz empfiehlt, eine bestimmte Menge davon in die Speisekammer zu schaffen, habe ich noch nicht untersucht, lediglich die gesteigerte Frequenz der Werbeanzeigen für die Apokalypsen-Prävention fällt ins Auge. Man begann damit schon, bevor die Thüringer AfD ihre "Blackout"-Broschüre mit eigenen Tipps herausgab, wobei letztere vom "Spiegel" prompt als "populistische Panikmache" an den Pranger gestellt wurde. Offenbar ist staatliche Panikmache weniger schlimm - vor allem, weil man damit auch auf den Überraschungsbesuch der zehnköpfigen Familie des lange verschollen geglaubten Cousins aus Abu Dhabi vorbereitet ist. Oder den Orkan "Frieda", der die Kühe von der Weide fegt - ist er nicht grässlich, dieser Klimawandel?


Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal selbst zum Mini-Prepper werden würde. Zwar fand ich es immer schon spannend, Geschichten oder Reportagen über autonomes Wohnen zu lesen - denn mit so einem Häuschen in der Wildnis, das über selbsterzeugten Strom versorgt wird und über einen Brunnen verfügt ist - wenn es weit genug von der Zivilisation entfernt gebaut wurde, eine Überlebenschance in allen möglichen Szenarien. Außerirdische Invasoren, Zombieepidemien oder Habeck-generierter Stromausfall - hier hat man erst einmal Ruhe. Nur wenn das Refugium von anderen entdeckt wird, kann es Begehrlichkeit hervorrufen: Dann stehen plötzlich ein paar Desperados vor der Tür und begehren auf rüde Weise Einlass. Auch interessant sind daher Bunkerszenarien, wobei man den Eingang allerdings nicht so gut verriegeln sollte, dass man selbst nicht mehr hinauskommt. Im Psychothriller "The Philosophers" geht es gar um die Frage, wer aus einer Gruppe von Studenten aufgrund seiner Fähigkeiten einen der begehrten und nur begrenzt vorhandenen Plätze in einem dieser Bunker bekommen darf. Wer ist wichtiger: Der Ingenieur, der notfalls die kaputte Technik reparieren kann, der Biologe, der in der Lage ist, nach Ende der Apokalypse wieder Nahrungsmittel anzubauen oder der Künstler, der mit seiner Kreativität die Bunkerbewohner vor Depressionen bewahrt, wenn man mal länger festsitzt? Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten, wie es scheint.
 
Nun hat nicht jeder die Möglichkeit, sich einen vollausgestatteten Schutzraum unter der Erde zu bauen, schon gar nicht einen mit vollem Komfort. Mit etwas Glück sitzen wir auch nur ein paar Tage im Dunkeln - angeblich schützt uns das in einzelne "Cluster" aufgeteilte Netz vor einem Totalausfall - wobei ich dieser Zusage nicht ganz vertraue. Das mag vielleicht im Falle eines technischen Defekts funktionieren, aber nicht, wenn uns der Saft ganz ausbleibt und uns die europäischen Nachbarn nicht unter die Arme greifen, weil sie von deutschen Alleingängen die Nase voll haben. Dann nutzt es auch nichts, einfach einen Teil des Netzes "abzuwerfen". Aber wir wollen optimistisch bleiben.
 
Wenn man nur ein bescheidenes Notfallbudget hat, überlegt man natürlich, was man am dringendsten braucht, um eine Krise zu überstehen - abgesehen von Dosenpfirsichen. Licht natürlich, aber Kerzen sind in einem jüdischen Haushalt eigentlich immer vorrätig. Ohne Zigaretten wird es hart, aber noch härter ohne Kaffee. Also bin ich jetzt stolze Besitzerin eines Campingkochers und eines Wasservorrats. Bis vor einem Jahr hätte ich mir im Traum nicht vorstellen können, dass ich einmal selbst über solche Anschaffungen nachdenke. Zwei zusätzliche Wolldecken habe ich auch schon erworben. Und eine Taschenlampe mit Kurbel. Welche Überlebensausstattung mich wohl als nächstes lockt?
 
Man merkt, wie die Preise langsam anziehen - und so mancher Politiker, der die AfD ebenfalls der Panikmache bezichtigte, wird ganz schön kleinlaut. Angesichts der jüngsten Nachrichten um NordStream bin ich allerdings schon einmal froh um meine Decken: Schon gehört? Die Pipeline hat Löcher - und wie seismologische Daten verraten, sind diese dort nicht hineingerostet. Waren es die Amerikaner, die dort gerade mit einer Flottille herumkreuzten? Oder doch rachsüchtige Ukrainer? Gar die Russen selbst? Man beschuldigt sich gerade gegenseitig, fest steht nur, dass die Täter über eine Profi-Ausrüstung verfügt haben müssen.
 
Da kann man schon mal ein wenig unruhig werden. Vielleicht ist so ein Komfortbunker doch eine gute Sache, wer weiß, was sich rund um die Ukraine noch so entwickelt. Zum Glück wächst dort kein Kaffee - sonst sähe ich schwarz.


Montag, 26. September 2022

Eine Tagesreise, für ein bisschen Gas... Effizienz à la Scholz...

von Thomas Heck...

Unter großem Presse-Brimborium ist unser Katastrophenkanzler Olaf Scholz an den Golf gereist und hat ein wenig Gas eingekauft. 

Zur Einordnung der Größenordnung von der wir hier reden: RWE hat einen Vertrag über die Lieferung von 137.000 Kubikmetern LNG abgeschlossen. Dies entspricht in etwa einem Energiewert von 822 Millionen kWh, hat der SPIEGEL recherchiert. Was auf den ersten Blick stolz klingt, entspricht bei näherer Betrachtung knapp der Hälfte der täglichen Durchflussmenge von Nordstream 1 vor dem Krieg in der Ukraine.

Scholz hat also mit seinem Tagestrip an den Golf den Gasbedarf eines halben Tages eingekauft, hat sich dann noch Corona eingehandelt, vermutlich weil er wieder ohne Maske im Regierungsflieger saß und fällt nun 5 Tage wegen Quarantäne aus. DAS ist deutsche Effizienz.

Wenn eine Neandertaler einen ganzen Tag gebraucht hätte, um die Hälfte seines Kalorienbedarfs zu erjagen, dann wäre er verhungert und somit ausgestorben...



Ich versuche immer noch, die Berechnungen des SPIEGELS nachzuvollziehen. 137.000 Kubikmeter Flüssiggas entsprechen nach deren Aussage 822 Mio. kWh. Wenn 137.000 Kubikmeter 137 Mio. Liter sind, dann hat sich der Spiegel verrechnet. Quelle: Flüssig-Gas-Umrechnung







 

Ein Land führt Krieg gegen sich selbst

von Roland Tichy...

Das ist die Frage, die die Bürger umtreibt: Ist diese Regierung nur unfähig – oder bösartig? Ist die Opposition gleichgültig – oder wie die Regierung? Das Maß an Selbstzerstörung rechtfertigt die Feststellung: Ein Land steht im Krieg gegen sich selbst.


Ein Industrieland ächzt unter Energiemangel – und die Regierung erklärt, es gebe keinen Strommangel, will die letzten Kernkraftwerke abschalten und die modernsten Kohlekraftwerke wie Moorburg in Hamburg abreißen. Wie bitte?

Ein Energiesparprogramm soll Lichter abschalten – und spart doch nur Strom für 40.000 Hauste. Weitere drei Kernkraftwerke, die wieder angefahren werden könnten, würden dagegen Strom für 10 Millionen Haushalte liefern, so viel wie Berlin, Hamburg, München und Köln und ihre Vorstädte zusammen brauchen.

Wie passt zusammen, dass die Flüchtlingsunterkünfte wieder überfüllt sind, aber die für die Grenzsicherung zuständige Innenministerin Nancy Faeser unbedingt die Sozialleistungen für Migranten auf das Niveau Bürgergeld weiter erhöhen will und notwendige Grenzkontrollen nicht durchführen lässt? Der Wohnungsbau des Landes – 400.000 Wohnungen sollten im Jahr neu errichtet werden – ist praktisch zusammengebrochen, aber die Zuwanderung wird trotz Wohnungsnot forciert; nach ukrainischen Flüchtlingen sind es jetzt russische, die herzlich willkommen sind.

Wer Bürgergeld bezieht, erhält die drastisch gestiegenen Heizkosten ersetzt; wer durch seiner Hände Arbeit sein Gehalt verdient, zahlt die erhöhten Energiepreise plus die staatlichen Abgaben, die den Preis glatt verdoppeln. Irgendwoher muss das Geld ja kommen, ehe es durch die klebrigen Hände des Umverteilungsstaats verdaddelt wird.

Unternehmen schließen wegen der hohen Strompreise. Der Mittelstand, so viele Jahre hoch gelobte Säule des Landes, stirbt – oder wie der Wirtschaftsminister sagt: Sie machen nicht pleite, sie öffnen nur nicht wieder. Die Liste der Widersprüche lässt sich verlängern.

Eine Verteidigungsministerin, die ihren Sohn mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr auf die Ferieninsel Sylt fliegen lässt, während die Bundeswehr kaum einsatzfähige Waffensysteme hat – das Land scheint zum Selbstbedienungsladen der herrschenden Klasse verkommen zu sein.

Eine stammelnde Außenministerin spricht Drohungen aus, bei deren Rede man sich angstvoll verkrampft, weil der nächste Versprecher eine ungewollte Kriegserklärung sein könnte.

Ein Finanzminister, der drohend vom Sparen spricht und immer neue „Sondervermögen“ auflegt, die aber keine Vermögen sind, sondern nur Schulden.

Eine Währung, die in seinen Verantwortungsbereich fällt, die jeden Tag an den Finanzmärkten an Wert verliert und dafür eine Inflation produziert, die an den Beginn der Hyperinflation von 1923 erinnert: Auch ein Tsunami ist als Welle kaum sichtbar, ehe er an die Küste prallt und alles vernichtet, was ihm im Wege steht. Aber wir schauen auf dieses schön gewellte Meer …

Man könnte die Liste der Versager verlängern. Man sollte die sogenannte Opposition nicht vergessen. Die Forderung der AfD, die Kraftwerke laufen zu lassen, wird mit Stimmen der CDU abgebügelt. Am darauffolgenden Tag bringt die CDU einen inhaltsgleichen Vorschlag ein, der dann von der Regierungsmehrheit niedergestimmt wird. Man nennt das vermutlich „Logik ausmerzen“.

Man könnte die Liste des Versagens verlängern und verlängern – und würde langweilen.

Man könnte über den Gesundheitsminister sprechen, der Millionen Impfdosen vernichtet, während die Kliniken des Landes vor der drohenden Pleite stehen.

Jedermann weiß es, spürt es. Protest dagegen gibt es. Der würde behandelt, als wäre er ein Verbrechen. Die Bundesregierung und ihre zahlreichen Polizeibehörden verbreiten Verschwörungstheorien – ihre Bürger betreffend. Protest soll kriminalisiert werden, dabei ist er das Wesen der Demokratie.

Das Bundesverfassungsgericht sieht das Grundgesetz bedroht, wenn es die Bürger in Anspruch nehmen. Der Bundesjustizminister, früher Hüter der Verfassung, will das Grundgesetz vor Inanspruchnahme der Bürger schonen wie ein Matratzenschoner die Matratze.

Die staatsnahen Medien verteidigen die Herrschenden; der öffentlich-rechtliche Rundfunk sieht in der Dunkelheit auf den Straßen keine Gefahr, sondern eine Chance. Für Insekten. Das wird sicher viele Frauen trösten, auf welcher Stufe sie stehen.

Das Gefühl drängt sich auf, dass die Herrschenden ihre Bürger bekämpfen.

Der Landwirtschaftsminister schränkt die Agrarproduktion ein, obwohl vor Mangel gewarnt wird.

Ein Transsexuellengesetz wird entworfen und ständig verschärft, wonach schon Siebenjährige ihr Geschlecht wechseln und sich aus eigenem Ermessen einer gesundheitlich höchst problematischen Hormontherapie unterziehen können; Einspruch der Eltern und Ärzte zwecklos, wird als „Phobie“ verdächtigt.

In Hannover müssen städtische Beschäftigte ihre „Migrationsgeschichte“ nachweisen wie früher die arische Abstammung; Einheimische sollen gezielt aus dem öffentlichen Dienst ferngehalten werden, um die Quote von 30 Prozent Zuwanderern zu erreichen. Dummheit per Quote siegt in praktisch allen öffentlichen Bereichen wie Verwaltung, Politik und Hochschule über Qualifikation. Ein Land zieht sich selbst den Stecker.

Irgendwie scheint es ja noch weiterzugehen.

Die Bahnhöfe sind überfüllt, wenn auch immer mehr mit verzweifelten Bahnfahrern, deren Verbindung ersatzlos gestrichen wurde.

Die Straßen sind verstopft, allerdings wegen riesiger Fahrradstraßen, auf denen im herbstlichen Frühnebel und Regen kaum jemand fährt.

Die Automobilindustrie soll bitte in China herstellen.

Es ist eine seltsame, bleierne Zeit.

Die Regierung verspricht immer neue Kompensationen und vergisst, dass nicht der Staat den Bürger unterhält, sondern Bürger und Wirtschaft den Staat und seine Funktionäre.

Die Wirklichkeit wird auf den Kopf gestellt.

Die größte Oppositionspartei applaudiert dazu, fordert mehr und gibt sich selbst die Quote.

Und kommt doch zu spät, denn da es ja sehr viele Geschlechter geben soll, muss es bald auch noch viel mehr Quoten geben. Vermutlich wird an einer App gebastelt, um die vielen verschiedenen Quoten, Doppelquoten, noch mehr Quoten und Viertelquoten sachgerecht miteinander verrechnen zu können. Der Rassismus, der so entschieden bekämpft wird, kehrt zurück, seit Hautfarbe und Herkunft zur entscheidenden Größe für Lebenschancen werden. Viertel-Migranten werden es schlechter haben als weibliche Doppelmigranten mit neuem Geschlecht; Alteingesessene mit sexueller Kontinuität werden abgesondert.

Es ist eine Regierung, es sind die Herrschenden, die durch ihr Handeln die Frage beantworten: Dummheit oder Bösartigkeit? Doch die Herrschenden werden von vielen Bürgern unterstützt. Trotz Energiemangel demonstrieren Kinder für noch mehr Energiemangel; andere bedrohen Molkereien und Milchtransporter. Die Parteien der Ampel haben sich radikalisiert: Siegestrunken von der Regierungsübernahme führen sie einen Kulturkampf gegen die Bevölkerung und ziehen ihre Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft durch. Die unmittelbaren Folgen sind an der Stromrechnung ablesbar, und bald an immer mehr leeren Regalen im Supermarkt.

Aber nein, die Herrschenden sind es nicht allein.

Ein ganzes Land führt Krieg gegen sich selbst.





Frauenklos vor dem Aus?

von Thomas Heck...

In der ganzen Gender-Debatte, wer eine Frau ist, wer nicht und wo soll Tessa Ganserer aufs Klo gehen soll, schafft der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) nun Fakten und schafft die letzten Rückzugsräume für Frauen einfach ab.



Kommt die Unisex-Toiletten-Pflicht?

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) könnte im jahrelangen Streit um eine zusätzliche Toilette für das „dritte Geschlecht“ nach BILD-Informationen jetzt Fakten schaffen und die Einheitstoilette durch die Hintertür einführen.

Der Grund: In der überarbeiteten Sanitärraum-Richtlinie 6000 schlägt der VDI einen Unisex-Vorraum vor, um diskriminierungsfrei mit Menschen des sogenannten „dritten Geschlechts“ umzugehen. Vom gemeinsamen Vorraum könne dann der Toilettenraum mit raumhohen (spannersicheren) Einzelkabinen abgehen, so die Empfehlung.

Doch was zunächst wie ein harmloser Vorschlag klingt, könnte ein großer Schritt hin zur Normalisierung eines Unisex-Klos werden.

Für Bauherren sind die VDI-Richtlinien rechtlich sicher, und es wäre dies die kostengünstigste Alternative zum Einbau eines dritten Toiletten-Typs für das „dritte Geschlecht“. Als vom VDI empfohlene Lösung wird die Richtlinie somit zur Attacke auf das lang erstrittene Recht von Mädchen und Frauen auf ihren eigenen Toilettenraum.

Im Richtlinienentwurf VDI 6000 Blatt 1 steht: „Mit der Einführung des dritten Personenstands durch den Gesetzgeber sind neue Konzepte für Sanitärbereiche erforderlich.“ Den Beweggrund für die Überarbeitung liefert also das Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2017, welches das „D“ („divers“) klar an die Intersexualität koppelte. In der damaligen Diskussion kam die Frage auf, ob für die sehr wenigen Menschen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung, von denen sich zudem die wenigsten keinem Geschlecht zuordnen können oder wollen, überall ein drittes WC geschaffen werden müsse.

Diese Frage beantwortet der Richtlinienausschuss nun nach zwei Jahren Arbeit im Folgesatz: „Es empfiehlt sich die Berücksichtigung im Rahmen eines Universal-Design.“

Frauenrechtlerinnen sind alarmiert

Frauenrechtlerinnen sind alarmiert, sind Toiletten und Umkleideräume doch seit Langem Orte mit den meisten Übergriffen. „Es ist irritierend und besorgniserregend zu sehen, dass Frauen-Toiletten, also Schutzräume für Mädchen und Frauen, preisgegeben werden sollen im Namen liebgewonnener, aber falschverstandener Antidiskriminierung“, sagt die Menschenrechtsverteidigerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Inge Bell (55) von der Frauenrechtsorganisation „Terre de Femme“.

Auch eine Untersuchung der britischen Zeitung „The Times“ von 2018 kommt zu dem Ergebnis: Fast 90 Prozent der gemeldeten sexuellen Übergriffe, Belästigungen und voyeuristischen Akte in Umkleidekabinen von Schwimmbädern und Sporteinrichtungen geschehen in Unisexinstallationen, obgleich diese weniger als die Hälfte der Gesamtzahl ausmachen. In den zwei Jahren 2017 bis 2018 gab es im Vereinigten Königreich demnach 134 Berichte über sexuelle Übergriffe in Umkleidekabinen. Davon fanden 120 in geschlechtsneutralen Umkleidekabinen statt, verglichen mit nur 14 in geschlechtergetrennten Umkleidekabinen.

Auch die Mandatsträger der sogenannten UN-Sonderverfahren erklärten in einem gemeinsamen Statement zum Welttoilettentag am 19. November 2020: „Tatsächlich sind Frauen und Mädchen am stärksten gefährdet, Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt, einschließlich Vergewaltigung, in und um Toiletten und Wasser- und Hygieneeinrichtungen zu werden“, und zwar „insbesondere in öffentlich und gemeinsam genutzten Räumen.“

Dabei scheint sich das Unisex-Klo keiner großen Beliebtheit zu erfreuen: So lehnte in einer im August vom britischen Meinungsforschungsinstitut YouGOV durchgeführten Umfrage eine Mehrheit von 88 Prozent von über 2000 Befragten eine Unisex-Toilette als einzige Option ab, in einer Umfrage mit 7000 Teilnehmern von der Gruppe „Sex Matters“ sind es sogar 98 Prozent, die nicht auf eine geschlechtergetrennte Toilette, Dusche oder Umkleide verzichten möchten.

Ist ein VDI-Richtlinien-Entwurf veröffentlicht, können in einem Einspruchsverfahren Kritik und Änderungsvorschläge eingereicht werden. Bei den jetzt veröffentlichten Entwürfen Blatt 1 bis 6 der VDI-Richtlinie 6000 besteht hierzu noch bis zum 31. Oktober die Gelegenheit. Blatt 7, indem es um den rein öffentlichen Bereich geht, ist als Entwurf verabschiedet, aber noch nicht veröffentlicht. Die Einspruchsfrist wird mit der Veröffentlichung beginnen, und wie bei den anderen Entwürfen werden Stellungnahmen möglich sein.



Sonntag, 25. September 2022

Was soll der Bürger in Deutschland eigentlich noch ertragen?

von Thomas Heck...

Migration ohne Ende. Was 2015 mit Merkels Flüchtlingskrise nicht nur gefühlt einen Höhepunkt darstellte, droht angesichts aktueller Zahlen unbedeutend zu werden. Nach Millionen Syrern, Afghanen und Nordafrikanern, die wenig Fachkräfte mitbrachten, dafür umso mehr Straftäter jedweder Coleur, kamen dieses Jahr fast 1 Mio. Ukrainer, die ich ohne Einschränkungen akzeptiere. Mit den Ukrainer liess der Staat auch die Katze aus dem Sack. Jetzt wäre richtig Kriegsflüchtlinge gekommen. 

Syrer und Afghanen hätte man wieder nach Hause schicken müssen. Zumindest diejenigen darunter, die sich als Messerstecher, Vergewaltiger oder Mörder verdingt hatten. und bestenfalls mit aller Milde des deutschen Rechtsstaates bestraft wurden. Jetzt sollen zudem noch russische Trunkenbolde ins Land geholt werden, die sich nicht in Putins Krieg verheizen lassen wollen. Wie das mit 1 Mio. ukrainischer Flüchtlinge zusammenpassen soll, darüber hat sich offensichtlich noch niemand Gedanken gemacht.


Es sind unglaublich hohe Zahlen, die das Bundesinnenministerium verkündet: Allein in diesem Jahr kamen 992.517 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine (Stand: 17.9.2022) nach Deutschland. Gleichzeitig herrscht auf den üblichen Migrationsrouten wieder Hochbetrieb.

So wurden bis August 115.402 Erstanträge auf Asyl gestellt, vor allem von Syrern, Afghanen und Irakern. Insgesamt mehr als 1,1 Millionen Menschen, das ist mehr als Köln Einwohner hat.

Jetzt warnen die Kommunen vor Überlastung wie im Jahr 2015. Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Gerd Landsberg sagte BILD am SONNTAG: „Die Kommunen stehen schon heute vor einer Situation wie in den Jahren 2015 und 2016, und vieles deutet darauf hin, dass im Winter noch sehr viel mehr Menschen nach Deutschland fliehen werden.“ Putin zerstöre in der Ukraine gezielt Infrastruktur, die die Menschen im Winter brauchten. Gleichzeitig wachse in anderen Teilen der Welt Armut, Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelknappheit.

„Schon heute gibt es viele Kommunen, die Menschen in Turnhallen unterbringen müssen, weil alle anderen Kapazitäten erschöpft sind. Wird das noch mehr, dann steuern wir auf einen echten Unterbringungsengpass im Winter zu“, warnt Landsberg.

Die russische Massen-Einberufung von Wehrpflichtigen läuft offenbar nicht wie geplant.

Sein nüchternes Fazit: Viele Standards müssten vorübergehend außer Kraft gesetzt werden. „Heißt: Schulklassen und Kitagruppen werden größer werden müssen.“ Städtetag-Präsident Markus Lewe fordert, Bundes- und Landesimmobilien unbürokratischer als Unterkünfte herrichten zu können.

Vor allem in Brandenburg, Baden-Württemberg und NRW spitzt sich die Lage zu. Die Regierung in Düsseldorf kündigte bereits einen Aufnahmestopp an. Auch die baden-württembergische Migrationsministerin Marion Gentges (51, CDU) sagte BILD am SONNTAG: Wohnraum und Verwaltungspersonal seien „mittlerweile weitestgehend ausgeschöpft“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) räumt ein: „Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger ist es, so viele Geflüchtete gut unterzubringen und zu versorgen.“

Faeser plant einen Flüchtlingsgipfel: „Am 11. Oktober habe ich die kommunalen Spitzenverbände eingeladen, damit wir uns bestmöglich koordinieren.“

Dass wieder mehr Menschen über das Mittelmeer und die Balkanroute nach Europa kommen, „macht mir Sorge“, so Faeser. Die Grenzkontrollen zu Österreich seien verlängert worden, an der tschechischen Grenze kontrolliere die Bundespolizei verstärkt im Rahmen der Schleierfahndung. „Denn klar ist: Wir sind gemeinsam in der Verantwortung, illegale Einreisen zu stoppen, damit wir weiter den Menschen helfen können, die dringend unsere Unterstützung brauchen.“

Mehr als 1,1 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat nach Deutschland geflohen.

Dazu kommen russische Reservisten, die nach Putins Generalmobilmachung ihre Heimat verlassen. Grüne und Liberale wollen die Deserteure aufnehmen. Die Union warnt hingegen davor, dass Deutschlands Hilfsbereitschaft den Falschen zugutekommt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (52) sagt, er erwarte, dass Faeser „ein konkretes Konzept zur schnellen Unterbrechung der Transitrouten vorlegt und mit der EU auf den besseren Schutz der Außengrenzen drängt“.

Klar ist aber auch: Die Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge muss klappen. Deutschland könne den Ukrainern nicht sagen, dass wir keinen Platz für sie haben, sagt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (63, SPD) zu BILD am SONNTAG: „Das ist ausgeschlossen. Mir ist klar, dass die Unterbringung von so vielen Menschen in so kurzer Zeit schwierig ist und die Schulen mit ihren Kapazitäten am Limit sind. Aber es gibt keine Alternative.“




Samstag, 24. September 2022

Islam: In Deutschland porentief rein!

von Mirjam Lübke...

Mit dem Islam ist es fast so wie mit der Kernkraft - an der deutschen Grenze findet eine mystische Transformation von "böse" zu "gut" statt. Abgesehen von den ganz Verzückten wie Claudia Roth und Kathrin Göring-Eckardt sind sogar viele Linke bereit, das Unrecht zu erkennen, welches Frauen im Iran oder Afghanistan angetan wird, dort, wo die Scharia Gesetz ist. Die Demonstrationen anlässlich des Todes von Mahsa Amini finden hier durchaus Solidarität. Die junge Frau starb an den Folgen der Verletzungen, welche die iranischen Sittenwächter ihr zufügten, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" trug. In diesen Leuten - es gibt auch weibliche Wächter - steckt genug Hass auf die "unislamische" Lebensweise, um Frauen wegen einiger sichtbarer Haare krankenhausreif zu prügeln. Diese Sittenwächter scheinen mental mit unseren Corona-Jüngern verwandt zu sein, denn egal wo auf der Welt - es braucht schon eine gute Portion Verbissenheit, Fanatismus und sadistische Wesenszüge, um so eine Aufgabe mit Engagement zu erfüllen.


 
Nun machen in den Medien Bilder die Runde, auf denen Frauen zu sehen sind, die sich aus Protest die Haare abschneiden. Mir tut das schon deshalb weh, weil ich schon immer ein wenig neidisch auf kräftiges "südländisches" Haar geschaut habe. Allein schon die Tatsache, dass es sich die "Rebellinnen" öffentlich die Mähne abschneiden, zeigt, welches Opfer sie bringen. Man sagt, wenn eine Frau sich die Haare kurz schneidet, dann emanzipiert sie sich von etwas. Nach Auffassung der Scharia trägt sie die Schuld daran, belästigt zu werden, wenn sie ihr Haar nicht bedeckt. Mir kommt das immer so vor, als entschuldige sich ein Räuber damit, dass die Bank schließlich kein Geld in ihren Räumen aufbewahren müsse. Eine typische Täter-Opfer-Umkehr.
 
Nun mag sich manche Europäerin denken: "Wie schlimm das im Iran und in Afghanistan für die Frauen ist! Zum Glück haben wir solche Verhältnisse bei uns nicht!" - aber ist das wirklich so? Ist nur der "weit-weit-weg-Islam" eine Bedrohung und in Deutschland ist alles fein? Gewiss, abgesehen von dem Versuch, in Wuppertal eine "Scharia-Polizei" zu etablieren, patrouillieren hier keine Sittenwächter. Allerdings haben sich überall in unserem Land längst Parallelgesellschaften etabliert, in denen die Menschen freimütig zugeben, wie wichtig ihnen die Scharia und wie unbedeutend das Grundgesetz für sie ist. Grünen-Co-Chef Omid Nouripur träumt gar davon, Teile des islamischen Gesetzes in Deutschland zu etablieren. Wahrscheinlich würde auch er sich entsetzt von den Ereignissen im Iran distanzieren - so als würde der Islam dort einfach falsch interpretiert. So wie Stalin und Pol Pot den Sozialismus falsch verstanden haben - in Deutschland liefe das gewiss menschlicher ab, weil hier alle nur gute Absichten haben. Das hat man von Khomeini auch lange geglaubt.
 
Aber Scharia ist eben nicht nur der Verzicht auf Schweinefleisch und Alkohol oder die Verpflichtung zur Einhaltung gewisser Gebetszeiten oder einer Kleiderordnung. Wenn dies so wäre, müsste man nicht auf ihre Einführung in Deutschland drängen, denn das alles wird bereits durch die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit ermöglicht. Wo die Scharia staatliches Gesetz ist, endet aber oft die Religionsfreiheit der anderen oder wird stark eingeschränkt. Und dabei reden wir noch nicht vom Strafrecht, das eben alle mit archaischen Sanktionen belegt, die auch nur auf negativer Religionsfreiheit bestehen. Zum Beispiel Frauen, die keine Kopfbedeckung tragen wollen. Oder Männer, die Männer lieben. Das hat Omid Nouripur uns nämlich dezent verschwiegen. Was man im Iran abscheulich findet, wird in Deutschland doch gewiss aufgeklärter praktiziert, oder?

Der fatale Fehlschluss folgt auf den Fuß, wie wir im Falle Afghanistans sehen. Der linke Retterkomplex schlägt zu, man will möglichst viele Afghanen in Deutschland unterbringen, weil man selbstverständlich davon ausgeht, diese vor den Restriktionen der Taliban fliehen wollten. Das mag bei einigen der Migranten auch der Fall sein, aber wenn diese dann öffentlich über ihre Erfahrungen in der Theokratie berichten, mag man nicht zuhören. In Deutschland wollen wir schließlich tolerant sein und gehen wie selbstverständlich davon aus, dass auch alle anderen Afghanen den "bösen" Islam daheim gelassen haben und sich in Europa ein Loch in den Bauch freuen, weil sie nun in Freiheit leben dürfen (von anderen Annehmlichkeiten einmal ganz abgesehen). In Deutschland wird lediglich "guter" Islam praktiziert, der auf dem Weg hierher durch den fünffachen Filter der Aufklärung gelaufen ist. Und selbst diejenigen Aspekte, die sogar dem buntesten Multikulturalisten unheimlich sein müssten, dürfen nicht angesprochen werden. Jedenfalls hat noch niemand eine Quotenregelung für Imame gefordert, was man der katholischen Kirche und ihren Pfarrern nicht so einfach durchgehen lässt. Gibt es in muslimischen Gemeinden eigentlich Gleichstellungsbeauftragte?
 
Im Gegenteil: Wer jetzt aufgrund der Proteste im Iran ein Kopftuchverbot fordert, ist ein Rassist, behauptet die linke Twitterblase. Ein Nazi sogar, obwohl diese doch gewiss nicht islamophob waren - ganz im Gegenteil. Obwohl ich noch nicht einmal für ein komplettes Kopftuchverbot bin, stört es mich, dass die Debatte darüber wie üblich mit Tabus moralischer Natur ausgebremst wird. Die Ereignisse im Iran zeigen nur zu deutlich, wie es um die Freiwilligkeit des Kopftuchtragens in der islamischen Welt bestellt ist: Düster. Da muss es zumindest erlaubt sein, die Frage nach dem sozialen Druck innerhalb der Parallelgesellschaften zu stellen: Wie steht's bei uns mit der Freiwilligkeit? Oder was will mir eine Frau sagen, die darauf beharrt, als Staatsanwältin oder Lehrerin im Amt ihr Kopftuch zu tragen? Stehen bei ihr deutsches Recht und neutraler Lehrauftrag etwa nicht im Vordergrund ihrer Tätigkeit?
 
Ob man die demographische Entwicklung in Deutschland nun als gezielte "Umvolkung" betrachtet oder aber als "Nebenerscheinung" der Migration: Drücken gilt nicht. Man muss fragen dürfen, ob etwas noch unter die Religionsfreiheit fällt oder zur Beschränkung der Freiheit der restlichen Bevölkerung geworden ist. So lange Muslime nicht die Freiheit haben, zu Ex-Muslimen zu werden oder Grundrechte im Namen der Religion für Frauen nicht gewährt werden, ist Misstrauen berechtigt. Vor 1979 hat man im Westen auch nicht glauben können, zu welchen gesellschaftlichen Änderungen die Revolution im Iran führen könnte - und das so schnell. Vom modernen Minirock hin zum Tschador war es nur ein kleiner Schritt.




Georg Restle vor und nach seiner AugenOp...


 

Wie die "Experten" Kemfert und Fratzscher kläglich versagen...

von Thomas Heck...

Während meines Studiums der Volkswirtschaft an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, heute Helmut-Schmidt-Universität, wurde von Professor Hasse (heute Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Leipzig) in VWL 1 mal folgender Witz erzählt: Ein Physiker, ein Chemiker und ein Volkswirt sollen eine Dose Ravioli öffnen. Der Physiker nimmt einen Hebel zur Hilfe und öffnet die Dose. Der Chemiker öffnet die Dose mit einer Säure. Der Volkswirt verschränkt die Arme und sagt: Angenommen, die Dose sei offen.

Dieser Witz sollte mein Studium und meine Profession über Jahre prägen. Die Erkenntnis hieraus? Volkswirte können die volkswirtschaftlichen Folgen bestimmter Situationen in Modellen beschreiben und in Grenze auch prognostizieren. Je komplexer die Modelle, des schwieriger wird es. Daraus sollte für Volkswirte ein gewisses Maß an Bescheidenheit resultieren, weil die Welt der Wirtschaft dermaßen kompliziert ist.



Als umso erstaunlicher empfinde ich es, wenn Kollegen meiner Zunft mit einer Arroganz auftreten, die zum Fremdschämen ist. Besonders widerliche Exemplare sind dabei Claudia Kemfert und Marcel Fratzscher, beide schaffend für das Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW), einem eingetragenen Verein und laut Transparenzregister der EU eine Lobby-Organisation. Finanziert wird das DIW zu gleichen Teilen vom Land Berlin (Senatsabteilung Wirtschaft, Forschung und Kultur) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Das DIW ist also alles andere als ein unabhängiger Thinktank, sondern die betreiben sehr wohl die Agenda rotgrüner Politik. Sie sind das "wissenschaftliche Aushängeschild" der Ampelregierung und begleiten die Energiewende maßgeblich auch in den Medien.

Dabei sind deren Prognosen selten von Substanz (denken Sie an die Dose). Claudia Kemfert ist nicht nur die bekannteste "Energieexpertin" Deutschlands, sondern auch die mit den irrsten Wendungen und schrägsten Prognosen. Hier nur eine kleine Auswahl.

Sind Gaskraftwerke eine Brückentechnologie, Frau Kemfert?


Oder etwa doch nicht?



Müssen wir Angst vor einem Blackout haben, Frau Kemfert?



Später dann...



Parteipolitisch ist Frau Kemfert auch flexibel. Je nachdem, woher gerade das Geld fliesst. CDU oder SPD, Frau Kemfert?




Brauchen wir Atomkraft, Frau Kemfert?



Später dann...



Und was ist mit Nordstream 2, Frau Kemfert?




Ein Staat, der sich auf Kemferts Prognosen verlässt, steht irgendwann im Regen.

Wie teuer wird denn die EEG-Umlage, Frau Kemfert?



And how it goes?




Aber Hauptsache, Ruhe bewahren, Frau Kemfert, oder?



Kollege Marcel Fratzschers Prognosen sind da schon etwas handfester, oder? Immerhin ist er Leiter des DIW.

Von "Gibts nicht!" zu "Ist Populismus!" zu "Gibts, aber ist nützlich!" zu ... nun sehen Sie selbst.









Es wird Zeit, dass auch die Öffentlichkeit begreift, dass wir nicht nur von unwissenden Idioten ohne Ausbildung regiert werden, sondern von Idioten, die von Vollidioten beraten werden, die ihre Prognosen durch Würfeln, Dartpfeile oder Bingo erstellen und jetzt in der Krise sich dumm und dämlich verdienen. Mit solchen Prognosen sollen wir durch den kommenden Winter kommen. Da wird einem Angst und Bange. Das sind nämlich die "Experten" für die diese Regierung zur Zeit Rekordsummen aus dem Fenster wirft.



Wie man als Staat seine Entscheidungen auf den Informationen dieser Amateure basieren kann, eine ganze Volkswirtschaft umstrukturieren, eine funktionierende Energiewirtschaft umbauen kann, wird mir immer ein Rätsel bleiben...

Doch warum betreiben diese "Experten" dieses Spiel? Weil es Geld einbringt. Denn der eigene Lebensstil finanziert sein. Claudia Kemfert ist z.B. Mitglied im ChinaClub. Aufnahmegebühr 10.000 Euro, Jahresbeitrag 2.500 Euro in der kleinsten Variante. Da geht aber noch mehr. Ist übrigens der gleiche Club, in dem Christine Lambrecht mit Heli-Sohnemann jüngst Geburtstag feierte... vermutlich gab es mehr als die 48, Ente süßsauer...





Freitag, 23. September 2022

Was bringt die russische Teilmobilmachung?

von Thomas Heck...

Putin hat die Woche eine Teilmobilmachung verkündet und damit offenbart, in welchen Schwierigkeiten er tatsächlich steckt. Zum einen läuft der Krieg in der Ukraine überhaupt nicht rund und es bestehen mittlerweile gut Chancen, dass Russland in der Ukraine eine krachende Niederlage erleiden wird. Verantwortlich dafür sind nicht nur massive Waffenlieferungen aus dem Westen, mit Ausnahme Deutschlands, die den russischen Truppen sichtlich zusetzen. Auch das Unvermögen einer militärischen Führung Russlands auf nahe zu allen Ebenen, auf einen flexibel agierenden und hoch motivierten Gegner zu reagieren, führte zu dem drohenden militärischen Desaster. Hinzu kommt nun noch eine eigene Bevölkerung, die seit Beginn des Jahres über das wahre Ausmaß des Krieges schlichtweg belogen wurde. Die Ausreisebemühungen aus Russland anläßlich der Teilmobilisierung sprechen ein deutliche Sprache. Niemand will für Putins Krieg sterben.

Den russischen Soldaten ist das Lachen vergangen...



Dass die so genannte militärische Spezialoperation – die interne russische Bezeichnung für den Überfall auf die Ukraine – nach über einem halben Jahr Krieg nicht nach Plan läuft, hat sich nach erfolgreichen Rückeroberungen der Ukrainer selbst in breiten Schichten der russischen Gesellschaft herumgesprochen. Die zur Verfügung stehenden Vertragssoldaten der russischen Streitkräfte, Söldner, angeworbene Freiwillige – darunter auch Häftlinge – sowie tschetschenische Legionäre reichen offensichtlich nicht aus, um die Kriegsziele des Kremls wahr werden zu lassen. Daher sind in Russland immer mehr Stimmen zu vernehmen, die eine russische Generalmobilmachung fordern. Jüngste Äußerungen Vladimir Putins, die dieser im Zuge des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im usbekischen Samarkant gemacht hat, können so gedeutet werden, dass diese Überlegungen auch im Kreml sehr intensiv betrachtet werden. Ob eine Generalmobilmachung aus russischer Sicht eine Wende herbeiführen könnte, bleibt aber fraglich, denn sie birgt große Risiken und löst nur einen Teil der Probleme.

Potenziale einer Generalmobilmachung

Die Ausrufung einer Generalmobilmachung und des Kriegsrechtes wäre generell dazu geeignet, mehrere quantitative Personalprobleme der russischen Armee in der Ukraine zu lösen. Einige der Folgen würden sich bereits unmittelbar auswirken.

Russland würde damit in die Lage versetzt werden, bereits seit Montanen in den Streitkräften dienende Wehrpflichtige in den Krieg zu schicken, um die Lücken der kämpfenden Truppe aufzufüllen.

Gleichzeitig wäre es der russischen Armee möglich, auslaufende Verträge der Vertragssoldaten einseitig zu „verlängern“, beziehungsweise deren Kündigungen zu unterbinden, die nach derzeit geltendem Recht immer noch möglich sind – wenn auch mit harschen Repressalien gerechnet werden muss.

Gleichzeitig bestünde die Option, erst vor kurzem entlassene Soldaten beziehungsweise Reservisten wieder für den Kriegsdienst einzuziehen. Da dieses Personal über eine noch frische Ausbildung verfügt, könnten die daraus ausgehoben Reserven ebenfalls recht schnell in die Ukraine gebracht werden. Da sich unter diesem Personal nicht nur einfache Soldaten, sondern auch erfahrene militärische Führer und Unterführer befinden, könnten damit theoretisch auch schlagkräftigere Verbände aufstellt werden, als dies derzeit möglich ist.

Zudem böte sich aus russischer Sicht die langfristige Chance, mehrere zehn- oder hunderttausend zusätzliche Soldaten aus der Bevölkerung Russlands auszuheben.

Grenzen der Generalmobilmachung

Dass dies nicht bereits erfolgt ist, hat seine guten Gründe, denn eine Generalmobilmachung birgt viele Risiken und hat die Sprengkraft einen aus russischer Sicht lokal begrenzten Konflikt ins Innere Russlands zu tragen.

Die russische Strategie bestand seit über einem halben Jahr darin, die eigene Bevölkerung vor den Kriegsgeschehnissen in der Ukraine abzuschirmen. Von morgens bis abends wurde seitens der staatlichen Propagandamaschinerie verlautbart, dass die chirurgisch ausgeführte Militäroperation nach Plan laufe und die eigene Bevölkerung vor jeglichen negativen Aspekten des Krieges geschützt sei. Dieses Bild wurde spätestens nach erfolgreichen Angriffen der ukrainischen Streitkräfte auf russische Militärstützpunkte auf der Krim deutlich angekratzt. Die kurz darauf angelaufene Rückeroberung von Gebieten, die von Russland besetzt waren, hat das Zerrbild endgültig zerschlagen.

Wenn plötzlich auch noch eigene Kinder der Gefahr ausgesetzt werden könnten, in den Krieg ziehen zu müssen, würde der Unmut in breiten Teilen der russischen Gesellschaft erheblich zunehmen. Der Rückhalt der Putinschen Politik würde sinken oder könnte sogar gänzlich kippen.

Das politische Risiko ist also enorm. Dieses würde sich zudem durch ökonomische Nachteile einer Generalmobilmachung noch weiter erhöhen. Große Teile der russischen Erwerbsbevölkerung würden nicht mehr zur Erhaltung des durch die Sanktionen ohnehin angeschlagenen Wohlstandes beitragen können, sondern in den Streitkräften kämpfen beziehungsweise für deren Einsatzfähigkeit arbeiten müssen.

Zudem ist es unklar, welchen Einsatzwert die im Zuge der Generalmobilmachung ausgehobenen Truppen überhaupt haben würden. Neben einem äußerst heterogenen Ausbildungsstand dieser Truppen, wäre da noch die Frage der Kampfmoral einer Truppe welche zwangsweise in den Krieg ziehen muss, obwohl sie es nicht will. Vermutlich sind alle, die freiwillig oder für hohe Geldbeträge kämpfen wollen, bereits in der Ukraine oder auf dem Weg dorthin.

Schlussendlich würde auch die Mobilmachung die gravierenden Schwächen der russischen Streitkräfte nicht lösen können, die ursächlich sind für die jüngsten Verluste. Denn die Mobilmachung kann keinen Beitrag dazu leisten, die sich als unterlegen abzeichnende Führungskultur der russischen Streitkräfte zu reformieren. Sie eignet sich auch nicht, die Schwächen der russischen Streitkräfte im Bereich der Generierung von präzisen Echtzeitlagebildern und der abstandsfähigen Präzisionswirkung zu beseitigen. Eine Mobilmachung würde zwar neue Soldaten aber, keine neue Fähigkeiten bringen. Die neu ausgehoben Soldaten können auch keinen positiven Beitrag dazu leisten, die Fähigkeiten der russischen Luftwaffe zu verbessern oder die Flugabwehr zu stärken, da es an den dafür notwendigen Mitteln und Waffensystemen mangelt.

Der wichtigste Faktor betrifft aber die Versorgung. Die russische Armee ist nicht in der Lage, die jetzige Truppe adäquat mit allen notwendigen Mitteln zu versorgen, da es den ukrainischen Streitkräften zunehmend besser gelingt, die Versorgungslinien der russischen Armee zu stören oder gänzlich zu kappen. Mehr unterversorgte Truppen, die nicht das notwendige Rüstzeug zum Kampf gegen einen besser bewaffneten und geführten Gegner haben, sind da eher schädlich als hilfreich.

Fazit

Eine russische Generalmobilmachung bietet lediglich die Möglichkeit, zusätzliches Personal mit unklarem Einsatzwert auszuheben. Sie trägt aber nicht dazu bei, die Schwächen der russischen Armee gegenüber der ukrainischen Armee auszugleichen, da sie weder die Führungsfähigkeit stärkt, noch moderne und aus russischer Sicht dringend benötigte Waffensysteme an die Front bringt. Zudem könnte sie die Unterstützung der russischen Bevölkerung für Putins Politik erodieren lassen.

Das konventionelle Eskalationspotenzial einer russischen Generalmobilmachung ist somit äußerst unklar, da Russland keinen relevanten militärischen Beistand aus dem Ausland erhält. Das konventionelle Eskalationspotenzial des Westens hingegen ist enorm. Bis jetzt hat die Ukraine fast ausschließlich alte Waffentechnik erhalten. Moderne Flugabwehrsysteme, die das Potenzial haben, den Kampf um die Luftherrschaft in der Ukraine positiv zu beeinflussen, werden erst in den nächsten Wochen geliefert. Moderne westliche Kampfflugzeuge, Schützen- oder Kampfpanzer mit entsprechender Bewaffnung wurden noch gar nicht geliefert. Auch Präzisionswaffensysteme, die mehrere hundert Kilometer weit wirken und die russische Versorgung noch weiter schwächen können, wurden bis jetzt nicht geliefert. Dies alles könnte sich ändern, wenn sich der Westen gezwungen sieht, die Hilfe der Ukraine im Zuge einer russischen Generalmobilmachung zu erhöhen.

Nicht koloriert aus dem 2. Weltkrieg, sondern aktuell...



In einem solchen Fall könnte die russische Mobilmachung zum Bumerang werden und das Kräfteverhältnis der russischen Armee schwächen und nicht stärken.







Donnerstag, 22. September 2022

Schamanismus mit Habeck!

von Mirjam Lübke...

Ist das noch Politik oder schon Schamanismus? "Oh, ihr Götter, zürnet uns Deutschen nicht und schenkt uns einen milden Winter! Das Volk droht mit Ungehorsam euren Priestern gegenüber - gewährt uns die Gnade warmer Winde, um das Unheil von unseren Landen fernzuhalten!" Unsere Vorfahren auf diesem Planeten waren Ähnliches gewöhnt: Klima und Wetter bestimmten über Wohl und Wehe der Bevölkerung. Obwohl die Mönche des Mittelalters sich weder mit einer Gaskrise herumschlagen mussten noch teuflische Dieselkutschen fuhren, sind in ihren Klosterbüchern Starkwetterereignisse festgehalten, welche die gesamte grüne Jugend in Angst und Schrecken versetzt hätten. Man wollte schließlich abschätzen können, welchen Ernteertrag die eigenen Ländereien abwerfen würden. Bei den indigenen Völkern Mittelamerikas sah es noch schlimmer aus: Dürren ließen die Zivilisationen an den Rand des Aussterbens geraten. Sogar ihre Kinder opferten sie in Ritualen, als die Verzweiflung zu groß wurde. Auch den Mayas, Inkas und Azteken kann man keine Schuld am Klimawandel zuschieben. Sie konnten, wie jetzt Robert Habeck, nur auf ein klimatisches Wunder hoffen. Das allerdings ausblieb.



Deshalb ließ sich die Menschheit auch allerhand einfallen, um sich aus der Abhängigkeit von Wind und Wetter zu befreien, auch wenn Naturgewalten an manchen Stellen des Planeten uns immer wieder zeigen, wie begrenzt unsere Möglichkeiten sind. Mit dem Satz "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein!" konnte ich mich nie anfreunden, allerdings bin ich stolz auf mein Land, wenn es besondere wissenschaftliche Leistungen erbringt. Technik und Raumfahrt waren mein Einstieg in einen friedlichen Patriotismus - aber die Grünen schaffen es, dass es bald nicht mehr viel gibt, auf das man in dieser Hinsicht stolz sein kann.
 
Man muss ein bisschen gerecht bleiben: Dieser Niedergang begann schon unter der Regentschaft Angela Merkels. Bis heute ist mir schleierhaft, wie eine promovierte Physikerin so wenig Offenheit für Wissenschaft und Forschung aufbringen konnte. Da war ihr der Machterhalt wohl wichtiger - und der bedeutete, dem grünen Zeitgeist immer dicht auf den Fersen zu bleiben. Keiner von jenen Politikern der CDU, die sich heute für Laufzeitverlängerungen der KKW aussprechen, hatte damals den Mut, sich gegen die Ambitionen der Kanzlerin zu stellen. Aber nicht nur die Kernkraft musste Federn lassen, auch sonst läuft nicht mehr viel in der deutschen Forschung. Zumindest nicht so, dass es von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird - hier und da bekommt der interessierte Leser einmal ein Häppchen vorgesetzt, das es eigentlich verdient hätte, groß herausgebracht zu werden. Ob Roboterarm für die Raumfahrt oder optischer Sensor: Der Erfindergeist ist da, er interessiert nur keinen der Verantwortlichen.

Das wirkt sich natürlich auch in der Energiekrise aus. Seit Jahrzehnten ist jegliche Forschung an der Weiterentwicklung von Kernkraft tabu - da muss man nur das Zauberwort "Tschernobyl" erwähnen und die Bürger reagieren mit Entsetzen, obwohl dieser Reaktortyp in Deutschland nie zum Einsatz kam. Doch selbst, wenn man dieses negative, emotional belastete Argument akzeptiert und sich auf die "Erneuerbaren" konzentrieren will, die bekanntlich nicht grundlastfähig arbeiten: Auch diese Technologien wurden faktisch nicht entscheidend weiterentwickelt. Deutschland müsste sich seit Jahren auf den Bau von leistungsfähigen Stromspeichern konzentrieren. Aber außer für Privathaushalte sieht es hier eher mau aus - die derzeit existierenden Lösungen sind nicht sehr leistungsfähig, nehmen aber viel Platz weg. "Aber wir exportieren doch sogar Strom!", rufen die Freunde der Windkraft. Ja, aber nur, wenn eine frische Brise weht.
 
Um noch einmal zum Schamanismus zurückzukommen: Zwar vermochte Miraculix, der gallische Druide, aus Misteln einen leistungsfähigen Zaubertrank herzustellen, aber ansonsten ist die Mistel eher als Halbparasit unterwegs. Ein paar Nährstoffe produziert sie selbst, den Rest entzieht sie dem Baum, auf dem sie sich häuslich niedergelassen hat. Die deutsche Stromversorgung funktioniert seit der Energiewende genauso: Zwar produzieren wir auch selbst, aber ansonsten hängen wir am europäischen Netz wie die Mistel am Baum. Da man sich unter einem Strommast noch nicht einmal an Weihnachten küssen kann - wie unter einem Mistelzweig - missfällt das unseren Nachbarn zunehmend. Schweden und Frankreich zeigen sich besonders erbost - denn ihre Kernenergie wandelt sich bekanntlich an der Grenze auf magische Weise in Ökostrom um. Man fühlt sich hinters Licht geführt - das ist sogar noch dreister als ein Dieselgenerator bei der FFF-Demo, damit Luisa Neubauer zu ihrer besorgten Gefolgschaft sprechen kann.
 
Die Hoffnung auf einen milden Winter wird Habeck nichts nützen, wenn er nicht durch Kompromissbereitschaft die erzürnten Geister der europäischen Nachbarn besänftigen kann. Da helfen auch keine Räucherstäbchen aus der grünen Teestube - sondern nur eine weniger verlogene Energiepolitik. Denn die deutschen Kernkraftwerke sind gewiss ebenso sicher wie die schwedischen und französischen - und könnten sogar moderner sein, wenn Deutschland endlich einmal wieder zu einem High-Tech-Standort werden würde.


Heuchelei frisch vom Bierfass...

von Mirjam Lübke...

Da mache ich mir ernsthafte Sorgen: Ist es für aufrechte Demokraten zu verantworten, ein Bierzelt zu betreten, ohne sich vorher zu vergewissern, ob dort auch keine unpassende Gesellschaft anwesend ist? Immerhin könnte es sein, dass drei Tische weiter ein Putinversteher sitzt, oder noch schlimmer: Ein Querdenker! Vielleicht lässt sich am anderen Ende des Zeltes gerade ein Kommunalpolitiker der AfD sein Frischgezapftes schmecken, während er mit einem Parteikollegen über das neue Kochvideo von Gunnar Lindemann spricht. Mikrowellen-Fischstäbchen aus nicht nachhaltiger Zucht mit Remoulade vom Discounter - ein Skandal in Zeiten des Klimawandels. Da muss man schon vorsichtig sein, mit wem man dort gesehen werden könnte. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass eine dieser zwielichtigen Gestalten am Tisch vorbei geht, während der grüne oder rote Genosse gerade den Auslöser der Handykamera betätigt - und am nächsten Tag prangert der "Volksverpetzer" Katharina Schulze plötzlich als Nazi-Sympathisantin an. Also Augen auf, Freunde des Grundgesetzes, lasst euch nicht in schlechter Gesellschaft erwischen - sonst könntet ihr ebenso gut einer Montagsdemo beiwohnen. Davor wird durch die Medien doch immer gewarnt!



Eine weitere Sorge gilt der Gesundheit der hier Feiernden. Auch wenn wir selbstverständlich von einem ordnungsgemäßen Impfstatus des abgelichteten Personenkreises ausgehen dürfen, geht gemäß der Expertise von Gesundheitsminister Lauterbach ein großes Risiko ein, wer sich ohne Maske in menschliche Gesellschaft begibt. Wenn man selbst spätabends im menschenleeren Bus in Todesgefahr schwebt, weil einem die Maske verrutscht ist, dann gleicht es geradezu russischem Roulette, ohne Maske - mindestens FFP2 - eine Festivität aufzusuchen. Immerhin sollten Politiker ein gutes Vorbild für die Bürger abgeben, da kann es einem Angst und Bange werden, wenn man die Anwesenden ohne jegliche Schutzmaßnahmen dicht gedrängt auf einer Sitzbank verweilen sieht. Und das in Bayern, wo Corona lange Zeit intensiv genug zuschlug, um gar Menschen anzufallen, welche auf einer einsamen Parkbank ihren Liebesroman lasen. Wer soll nur unser Land retten, wenn die Führungsriege im Krankenbett siech danieder liegt? Vollkommen orientierungslos werden wir in kalten Blackout-Winternächten durch die Dunkelheit irren, wenn uns die Politik nicht an die Hand nimmt. Zwar soll das neue Infektionsschutzgesetz erst ab nächstem Monat gelten, aber es heißt immerhin Oktoberfest, da kann sich das Virus schon einmal vertun. Jäh aus dem Sommerschlaf gerissen, wird es gewiss besonders aggressiv reagieren.
 
Rein menschlich kann ich das Bedürfnis von Schulze & Co., sich ein wenig Ablenkung von den drückenden Sorgen der Politik zu verschaffen, durchaus verstehen. Immerhin treibt die politische Elite täglich der Gedanke an den bedrohlichen Zustand der Welt um. Sie hat ein großes Herz für die Geknechteten dieses Planeten und kämpft um die Akzeptanz der Bevölkerung, für diese armen Menschen Portemonnaie und Einfamilienhäuser zu öffnen. Ob es der afrikanische Migrant ist, der sich den tückischen Fluten des Mittelmeeres anvertraut, um in Deutschland ein Zipfelchen Glück zu erhaschen, oder die ukrainische Familie, die ihren vom Mund abgesparten SUV vor der Annektion retten möchte - die Sorge um ihr Schicksal raubt SPD und Grünen den nächtlichen Schlaf.
 
Doch steht zu befürchten, dass rechte, von Russland finanzierte Trolle das Foto im Bierzelt aus dem Kontext reißen und für ihre Zwecke instrumentalisieren werden. Kleinlich werden sie auf der Krise der deutschen Wirtschaft herumreiten, den Bäckereien, welche ihre Gasrechnung nicht mehr bezahlen können oder den Bürgern, denen die Mietnebenkosten das Gehalt wegfressen. Eventuell kommen dabei auch die Solidaritätsaufrufe zur Sprache, mit denen an die Bevölkerung appelliert wird, sich nur noch per Waschlappen zu reinigen. Die hygienischen Errungenschaften der letzten Jahre werden ohne Frage exorbitant überschätzt. Warmer Mief hingegen kann die Lösung des Heizungsproblems darstellen - und ein wenig Schmutz bietet eine ausgezeichnete Isolierung. Die russischen Trolle - vor allem jene aus Sibirien - hätten gewiss ein paar gute Ratschläge für uns, wie man eisige Kälte überstehen kann - aber ach! - aus Gründen der politischen Korrektheit können wir sie nicht befragen. So dürfen wir Kiew nicht vor den Kopf stoßen!

Jetzt aber einmal im Ernst: Das Foto vom Oktoberfest werde ich mal auf dem Handy belassen. Den Bayern gönne ich ihre Wiesn von Herzen, noch schöner wäre es allerdings, wenn sich auch der Normalbürger die Preise leisten könnte, um endlich mal wieder zu feiern. Allerdings würde ich das Bild gern jedem Corona-Paniker im Bus oder Zug unter die Nase halten, der sich noch immer von der Bundesregierung einen dicken Bären auf selbige binden lässt. Schaut hin, wenn ihr das nächste Mal einen anderen Fahrgast wegen vergessener Maske ankeift - so genau nehmen es jene Politiker, die euch die Vorschriften gemacht haben, die ihr akribisch befolgt. Das ist keine Schwurbelei, sondern etwas, das tagtäglich vorkommt. Aber ich bin sicher, man wird uns auch dieses Mal wieder eine Erklärung auftischen, warum das bei uns etwas ganz anderes ist. Ich bin gespannt.