von Thomas Heck...
Es gab schon lange keinen Amoklauf mehr in Deutschland. Was eigentlich schade ist, lieben doch unsere Medien Amokläufe. Sie bringen gute Bilder, bringen eine emotionale Story, bringen die politische Diskussion wieder in die richtige Bahn und. Sie schaffen Auflage und Quote. Gut, dass es die USA gibt, wo man regelmäßig berichten kann und auch noch gleich den Schuldigen präsentieren kann, der eh die deutsche Gesellschaft polarisiert: Donald Trump und die NRA.
Noch besser, wenn die Täter die richtige Hautfarbe hat. Die höchste Aufregung gibt es bei männlichen, weißen Waffennarren. Noch besser, wenn es ein Trump-Unterstützter wäre. Wenn dann die Opfer noch Kinder sind, noch besser mit Migrationshintergrund, dann jubelt das Journalistenherz auch in Deutschland. Bingo. Volltreffer. Only bad news are god news.
Doch wehe, der Täter entstammt selbst einem Migrationshintergrund. Dann arbeitet mit der gleichen Intensität ein Propagandaapparat, der dem Bürger verklickern soll, dass es sich nur um einen bedauerlichen Einzelfall handelt, der Täter vom Opfer provoziert wurde und dass diese Tat nur noch nicht instrumentalisiert werden und nicht den Rechten in die Hände gespielt werden darf. Und so darf der Täter mit der ganzen Milde des Rechtsstaates rechnen.
Die Rolle der Medien als neutraler Berichterstatter war einmal, heute ist die politische Botschaft ein signifikanter Beitrag zur Deutungshoheit der Nachricht. Selbst schuld, wer da mitmacht. Oder daran glaubt.
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