Donnerstag, 1. Februar 2018

Parkplätze besetzen zur Terrorabwehr... kann man sich nicht ausdenken...

von Thomas Heck...

Die unverändert hohe abstrakte Terrorgefahr, der Begriff an sich schon lächerlich, führt zu teils abstrusen Vorgängen im Alltag. So werden Streifenwagen der Polizei als Platzhalter genutzt, um Parklücken zu besetzen, die ansonsten für Anschläge nutzbar wären. Eine genialer Ansatz, den man erweitern könnte, in dem man vor allen Banken entweder Haltverbotszonen einrichtet, um Bankräubern ein Halten ihrer Fluchtfahrzeuge zu verwehren oder vor jeder Bank in Deutschland einen Streifenwagen abstellt. 

Seit Sommer 2017 parkte ein Streifenwagen unbewegt vor der Dresdner Synagoge – und kein Beamter war weit und breit zu sehen. Die BILD-zeitung hakte nach und erfuhr Unglaubliches: Die Polizei besetzt mit ihrem Auto eine Parklücke – zur Terrorabwehr. Genial.

„Bei der Stelle an der unser Polizeifahrzeug steht, handelt es sich leider um eine legale Parkfläche“, sagt Polizeisprecher Thomas Geithner (44) und erklärt: „Vor dem Hintergrund der abstrakten Terrorgefahr – z.B. Bombenanschläge durch abgeparkte Fahrzeuge – stellt dieser Umstand ein nicht zu verachtendes Gefahrenpotential für das Schutzobjekt Synagoge dar.“

Heißt im Klartext: Die Polizei parkt hier, damit kein Attentäter hier parken kann. Denn ansonsten gilt rund um die Synagoge absolutes Halteverbot. „Seit August 2017 haben wir den pragmatischen Ansatz gewählt, die letzte freie Parklücke zu besetzen“, so Erster Polizeihauptkommissar Geithner.


Ein Riesen-Irrsinn, über den Dresdens Polizisten den Kopf schütteln. Denn bis Frühjahr 2017 gab es an dieser Stelle eine Sperrlinie, die das Parken untersagte. Doch nachdem die Stadt die Fahrbahn am Hasenberg erneuern ließ, kam die Linie nicht wieder zurück.

Geithner diplomatisch: „Der Vorgang liegt in der Stadtverwaltung.“ Und das offenbar schon seit längerem. Die BILD-Zeitung fragte bei der Stadt nach, warum es so schwer ist, die Sperrlinie wieder auf die Straße zu malen. Von dort heißt es lapidar: „Das Straßen- und Tiefbauamt prüft die Situation vor Ort“, so ein Rathaussprecher.

Doch es kommt noch besser. Vergangenen Montag musste das grüne Polizeiauto seinen Parkplatz räumen. Geithner: „Der Streifenwagen musste zur turnusmäßigen Wartung in die Werkstatt. Bis es wieder an die Stelle zurückkehrt, steht hier ein blaues Einsatzfahrzeug als Platzhalter...“ Vielleicht wäre es sinnvoll, bei der Bundeswehr um Amtshilfe zu ersuchen. Haben die doch hinreichend defekte Fahrzeuge, die als Platzhalter dienen könnten.

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