Dienstag, 19. Januar 2021

Energiewirtschaft wie im Sozialismus...

von Thomas Heck...

Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern, wie es in der Ostzone war. Stromabschaltungen waren zwar nicht an der Tagesordnung, doch wenn im Winter die wasserhaltige Braunkohle gefror, musste zehntausende von Volksarmisten mit Spitzhacke anrücken, um den Abbau sicherzustellen. Davon ist das heutige Deutschland weiter entfernt, hat es sich doch aus der Kohle verabschiedet und das Abenteuer "regenerative Energieträger" auf seine sozialistischen Fahnen geschrieben und geht den Weg. Ausgang ungewiss... erst letztens standen wir so kurz vor einem Blackout. Unser Warnung, dass man sich daran wird gewöhnen müssen. Im Wirtschaftsministerium sucht man nach Wegen, den Mangel zu organisieren. Es klingt nach DDR-Planwirtschaft... weiß Tichy's Einblick zu berichten:

Das Charakteristikum realistischer Prognosen, die nicht Wünsche, sondern die Wirklichkeit im Blick haben, ist, dass sie stets eintreffen, mögen Politiker noch so sehr dagegen anreden, Medien dagegen anschreiben und ansenden. Mag man auch noch sehr die Augen davor verschließen, so bleibt das E-Auto doch ein Irrweg, der Deutschland kräftig auf den Weg zur Deindustrialisierung voranbringt. Die Technik der Zukunft entwickeln und bauen die deutschen Autofirmen nicht in Deutschland, sondern immer mehr in China und stärken damit das Land, für das der Patentschutz ein Fremdwort ist, während in Deutschland die Wünsche der Regierung erfüllt und dafür Subventionen kassiert werden.

Sehen wir einmal von der ungeklärten Entsorgungsfrage von E-Autos bei Unfällen ab, verschließen wir auch gern die Augen davor, welche enorme Schädigung von Menschen, oft sind Kinder und Jugendliche betroffen, und der Umwelt die Rohstoffgewinnung für den Bau von Batterien und ihre Entsorgung in Afrika anrichten, so bleibt die Frage, wie denn die vielen E-Autos, die sich die Regierung wünscht, „betankt“ werden sollen. Zum einen wird ein Land, das sowohl aus der Atomenergie als auch aus der Kohleverstromung aussteigt und sich ganz Sonne und Wind hingibt, die benötigte Strommenge nicht produzieren und zum zweiten nicht versorgungssicher bereitstellen können. Zur Versorgung der vielen nötigen Ladestellen reicht die Kapazität der Netze nicht aus.

Das hat man nun auch im Bundeswirtschaftsministerium erkannt, weshalb man, klamm wie man ist, nicht den erforderlichen Ausbau der Netze vorantreibt, sondern temporäre Abschaltungen vorzunehmen gewillt ist. Und da die Politik weitaus kreativer im Finden von euphemistischen Benennungen ist als beim Lösen oder Vermeiden von Problemen, heißen diese temporären Blackouts auch nicht Abschaltungen, sondern Spitzenglättungen.

Nach einem Bericht von TE soll das Energiewirtschaftsgesetz dahingehend geändert werden, dass der neue Paragraf 14 a der Energiewirtschaft bei drohender Überlastung des Netzes erlaubt, über Fernsteuerung Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen für zwei Stunden pro Tag vom Netz zu nehmen. Wer also eine Wärmepumpe als umweltfreundliche Maßnahme eingebaut hat, dem kann für zwei Stunden pro Tag die Heizung abgedreht werden. Die Spitzenglättung soll die Kosten für den Netzausbau senken – und das, obwohl die Deutschen die höchsten Strompreise in der Welt zahlen. Über die Hälfte der Summe fließt in die Staatsquote, in Steuern, Abgaben und Umlagen.

Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, wie der Bürger wieder zur Kasse gebeten wird, weil sich die Regierung in ihrer Ideologie verlaufen hat. Einerseits werden die E-Mobilität und die Wärmepumpen über den grünen Klee gelobt und Benziner oder Dieselfahrzeuge und Gas- und Ölheizungen verteufelt, anderseits ist die Regierung trotz unverschämt hoher Einnahmen nicht in der Lage, die Versorgungssicherheit für ihre weltfremden Lieblingsprojekte sicherzustellen.


Sogar der einstmals so stolze Automobilverband, von dem wir kaum etwas gehört haben, seitdem die Merkelvertraute Hildegard Müller zum Chef dieser einst mächtigen Lobbyorganisation geworden ist, meldete sich nun doch mal zu Wort. Vollkommen richtig wies sie darauf hin, dass das, was „Spitzenglättung genannt wird … für die Kunden leider Abschalten bedeutet.“ Zu recht befürchtet sie den Akzeptanzverlust der E-Autos beim Kunden.

Dumm gelaufen: da setzt die Autoindustrie von der Politik dazu animiert auf das Subventionsgeschäft mit E-Autos und muss jetzt darum bangen, dass diese sich nicht in nötiger Zahl verkaufen könnten, denn auch subventionierte Waren müssen verkauft werden. Irgendwie erinnert das alles an den Diesel, der auch ein politisches Projekt war.

Man kann jedoch davon ausgehen, dass dieses Problem unter Herabsetzung der Kritiker auf semantischem Weg gelöst werden wird. Möglicherweise wird Spitzenglättung dann Klimamoment heißen. In der steuergeldfinanzierten Werbung werden die Besitzer von E-Autos und Wärmepumpen zu Klimahelden erklärt und man wird Wärmepumpenbesitzer beim Sport – so gesund kann die Stromabschaltung sein – und Autobesitzer beim Fahrradfahren zeigen, während die Post die guten alten Postkuschen reaktiviert.

Das Projekt E-Mobilität erinnert ein wenig an den Bau des Flughafens Berlin- Schönefeld, der nach zehnjähriger Verspätung, die Milliarden an Steuergeldern verschlang, dann doch noch termingerecht zur Coronakrise irgendwie fertiggestellt wurde – aber nun fliegt ja kaum noch jemand.





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