Montag, 28. Dezember 2020

Merkel: Corona ist eine "demokratische Zumutung"...

von Thomas Heck...

Kanzlerin Merkel hat die Corona-Pandemie als eine "demokratische Zumutung" bezeichnet. Merkwürdige Worte für eine Kanzlerin, die in Thüringen eine demokratische Wahl rückgängig machen und in der Flüchtlingskrise sowie der Corona-Pandemie jedwedes demokratisches Verhalten vermissen liess.



Merkel zu Corona: „Eine der schwersten Entscheidungen meiner Amtszeit“

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Corona-Pandemie als eine „demokratische Zumutung“. Die Situation habe sie zu Entscheidungen getrieben, die ihr nicht leichtgefallen seien.

Die Pandemie ist für Merkel „eine nie da gewesene Herausforderung“ 

Quelle: REUTERS

Die Pandemie ist für Merkel „eine nie da gewesene Herausforderung“ 

Die Corona-Pandemie ist aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel „eine demokratische Zumutung“. Das gelte für das Land und auch für sie selbst, machte die CDU-Politikerin in einem Interview mit dem Magazin „DB Mobil“deutlich. „Dass Bund und Länder Freiheitsrechte einschränken, gehört zu den schwersten Entscheidungen meiner Amtszeit. Dennoch waren diese Entscheidungen im Wortsinn notwendig.“ Sie habe sich Ende 2019 nicht vorstellen können, dass eine Pandemie Staaten, Gesellschaften und Volkswirtschaften auf der ganzen Welt vor eine nie da gewesene Herausforderung stelle und zu weitreichenden und einschneidenden Entscheidungen zwinge.

In der Pandemie vermisse sie Bürgerdialoge, Tage der offenen Tür oder Begegnungen am Rande von Gipfeltreffen. „Videokonferenzen funktionieren besser, als ich dachte. Wenn ich allerdings sehr komplexe Dinge besprechen will oder Kompromisse gefunden werden müssen, vermisse ich den persönlichen Kontakt.“ Menschen öffneten sich mehr, wenn sie sich persönlich sähen. Das gelte auch für sie. 

Merkel würdigte zugleich die Bedeutung der Deutschen Bahn (DB) in der Corona-Pandemie: „Dass Züge fahren und der Warenverkehr fließt, hat für unsere Gesellschaft große Bedeutung – die Corona-Pandemie führt uns das einmal mehr vor Augen. Die Beschäftigten der Bahn leisten in dieser Zeit Enormes für unser Gemeinwohl.“ Dafür danke sie ihnen. „Die Bahn bringt Berufstätige sicher zur Arbeit und hält die notwendigen Lieferketten aufrecht.“ Zudem werde man nur mithilfe des Schienenverkehrs die gesetzten Klimaziele erreichen.

Die Deutsche Bahn muss aus Merkels Sicht ihre Fahrzeiten verkürzen und ihr Schienennetz schnell ausbauen. Das wäre wichtig, „damit noch mehr Passagiere vom Flugzeug auf die Bahn umsteigen“, sagte sie. Auf die Frage, was die Bahn noch besser machen könne, antwortete sie außerdem: „Bei der Digitalisierung ist noch Luft nach oben, denn die Signal- und Kommunikationstechnik hinkt derzeit hinter den technischen Möglichkeiten her.“

Durch den effizienteren Einsatz digitaler Lösungen könnte, wie die Bahn selbst errechnet habe, rund 20 Prozent mehr Verkehr im Netz abgewickelt werden, erläuterte die Kanzlerin. „Ein Beitrag zu mehr Pünktlichkeit wäre es obendrein.“

Erschienen in der WELT...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen