Samstag, 29. September 2018

Köln versank im türkischen Flaggenmeer...

von Thomas Heck...

Erdogan hat wie geplant die Moschee in Ehrenfeld eröffnet, der krönende Abschluss eines Staatsbesuchs, den man besser ganz schnell vergessen sollte. Denn die tiefe Verbeugung, die die Bundesregierung vor einem Despoten machte, hat selbst mich sprachlos gemacht. Demütiger ging es nicht mehr. Jetzt ist er weg, möge er nie wieder kommen. In Erinnerung bleiben die roten Flaggen, die gezeigt haben, wem die Loyalität der hier lebenden Türken wirklich gehört, von einigen Ausnahmen abgesehen. Und eine Moschee wie ein Kernkraftwerk, die nur eines ausstrahlt: Macht. Und die Botschaft, dass es da keinen Platz für Deutsche gibt.





Bei der Eröffnung der Moschee in Ehrenfeld richtete der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan das Wort an seine Anhänger und die Bürger der Stadt.

„Liebe Kölnerinnen und Kölner, der Gruß Gottes, der Segen sei über euch. Ich möchte gleichzeitig meinen tiefsten Respekt übermitteln an alle 3,5 Millionen Schwester und Brüder, die in Deutschland leben. Aber auch allen anderen meinen Gruß übergeben. Allen, die in Europa leben, die für dieses Land arbeiten. Ich bedanke mich für die Begeisterung, dass ich bei der Eröffnung der Zentralmoschee hier sein darf.“ sagte er bei der Veranstaltung in der Moschee vor ausschließlich geladenen Gästen und der Presse. 

"Ich möchte mich bei meinem Freund, dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, bedanken. Ich bedanke mich auch bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Köln. Wir haben mit meinen Amtskollegen viele Themen in Berlin angesprochen. Wir haben auch mit Bundeskanzlerin Merkel gesprochen, wie wir unsere Beziehungen ausbauen können, wie wir gemeinsam der Islam- und Ausländerfeindlichkeit begegnen können.

Sicher gab es gewisse Meinungsunterschiede mit Deutschland. Von den Terrororganisationen bis zur Syrienkrise und zum Handelskrieg. Draußen sind mehrere 10000 Menschen versammelt, ob sie uns jetzt hören, weiß ich nicht. Den Nutzen dieser intensiven Zusammenarbeit werden auch die 3,5 Millionen Menschen in Deutschland erfahren. Es wird eine neue und bessere Zeit geben.

Heute hier versammelt, alle zusammen, sind wir Zeuge eines historischen Moments. Dieses wunderbare Werk hier in Köln werden wir jetzt gemeinsam eröffnen. Ich freue mich sehr, dass diese Moschee entstehen konnte. Nach der Grundsteinlegung gab es aus bestimmten Kreisen gewisse Proteste. Sie waren gegen den Bau der Moschee. Trotz der Proteste haben viele Politiker und NGOs dieses Projekt unterstützt. Ich als Staatspräsident möchte mich bei all denen herzlichen bedanken. Es gab eine starke Unterstützung von unseren Freunden, von Ditib und unseren türkischen Schwestern und Brüdern. Sie haben Deutschland solch ein schönes Geschenk gemacht.

Ich möchte mich bei den Architekten und den Künstlern herzlich bedanken. Die Moschee ist es wert, in der Weltarchitektur einen Platz einzunehmen. Die Moschee dient, ob es Muslime sind oder nicht, dem Zusammenleben der Menschen. Was bedeutet der Moschee im Islam? Es ist der Ort, wo die Menschen zusammenkommen. Hier gibt es keine Trennung, keine Diskriminierung. Hier ist der Ort der Hingabe zu Gott.

Das habe ich auch dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gesagt. Es ist ein Werk für die Stadt Köln, die diese Werte in sich trägt. Menschen, die hierher kommen, sind niemals in Terror verwickelt, sie werden den Frieden predigen und verbreiten. Jeder Muslim sollte das wissen. Die Friedensauffassung des Islam wird hier in diesem Zentrum gelebt. Die türkische Gemeinde hat mit diesem Werk gezeigt, dass sie zu Köln und zu Deutschland gehört. So erwarten wir, dass das auch anderswo in Deutschland möglich wird.

Jede Moschee ist ein Zeichen Gottes, eine Widerspiegelung des Namens Gottes. Wir eins sind, wir stark sind, wir Schwestern und Brüder sind. Unser Gott sagt ja, alle Gläubigen sind Schwestern und Brüder. Das ist nicht bloß irgendein Begriff. Wir müssen enger zusammenkommen. Es gibt 1,7 Milliarden Muslime in der Weltgemeinschaft der sieben Milliarden Menschen. Vom Muslim geht keine Gefahr aus, vom Muslim geht Frieden aus. Unter dieser Kuppel einer Moschee ist jeder gleich.

Alle Menschen, die bedürftig sind, können hierherkommen, egal welcher Herkunft, welcher Religion. Vor 50 Jahren kamen Menschen hierher, um ein paar Jahre hier zu leben. Heute seid ihr Staatsbürger, obwohl das jetzt eingeschränkt worden ist, wir sprechen hier von 3,5 Millionen Menschen, da wäre es doch schön, wenn sie auch deutsche Staatsbürger werden können. Wir haben kein Problem damit, sie würden sich mehr an das Land und an die Stadt Köln binden. Wir würden das machen, so lange es da strafrechtlich keine Probleme gibt und die Staatsbürgerschaft erteilt werden. Es sollte ein Zentrum des Zusammenlebens entstehen.

Die Terrororganisationen, PKK, wenn eine Organisation sich irgendwie terroristisch betätigt hat, hat das mit unserem Glauben nichts zu tun. Ein islamistischer Terror ist genauso falsch wie ein buddhistischer, ein christlicher oder ein jüdischer Terror.

Wir dürfen unter den Terrororganisationen nicht unterscheiden, ob in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt oder die PKK, die ein Kleinkind getötet hat. Die Gülen-Terrororganisation hat 15. Juli 2016 251 Menschen getötet, die Fetü-Bewegung. Sie haben Menschen zerbombt. Wichtig ist, dass man sich selbst erkennt und weiß, wer man ist.

Wir sind gegen den Terror und rufen dazu auf, dass man nicht unterscheidet. Mehr als 2500 verletzt. Sie sollten sich weder in den USA noch in Europa aufhalten können. Unsere Partner fragen nach Beweismitteln. Die Beweise liegen doch auf der Hand. Unsere Gerichte haben in der Türkei Urteile gesprochen. Die sollte man nicht ignorieren. Terroristische Symbole wie die der PKK sollten nicht mehr auf der Straße gezeigt werden. Wir erwarten von den europäischen Freunden, von den Medien und der Presse in Europa erwarten wir, dass die Muslime nicht als die anderen dargestellt werden.

Özil und Gündogan wurden diskriminiert in Deutschland, weil ich mit ihnen ein Foto gemacht habe. Ich als Präsident habe das nicht verstanden. Wir haben gemeinsam applaudiert, Frau Merkel und ich, als Özil ein Tor gegen die Türkei geschossen hat. Ich habe nicht gesagt, wie kannst Du gegen die Türkei ein Tor schießen, das habe ich nicht gesagt.

Köln ist, wenn es um die kulturelle Vielfalt in Deutschland gibt, eine der reichsten Städte. Wir sollten die Vielfalt als einen Reichtum sehen. Ich weiß, wie positiv der Ministerpräsident euch gegenüber aufgestellt ist. Ich weiß, er wollte auch dabei sein, aber es gab ein Kommunikationsproblem. Ich hätte mir gewünscht, dass der MP und die Oberbürgermeisterin hier gewesen wären und auch Reden gehalten hätten. Die Islamfeindlichkeit ist eine Gefahr, die den gesellschaftlichen Frieden untergräbt.

Ich spreche nicht von Assimilierung, sondern von Integration. Es sind 3,5 Millionen Menschen türkischer Herkunft in Deutschland. Wir unterstützen euch, wir sind stolz auf euch. Manche Kreise, die das ignorieren, nehmen wir nicht zur Kenntnis. Wir werden auch nicht zulassen, dass auch Kreise wie die Fetü-Organisation das beschädigen.

Geht mit Frieden und Vertrauen in diese Moschee. Wir sollten gegen die stehen, die uns irgendwie verfeinden wollen.“

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