Donnerstag, 21. März 2019

Rein in die Atomkraft, raus aus der Atomkraft... Was denn nun, Greta?

von Thomas Heck...

Dass Greta Thunberg nur ein Aushängeschild einer Bewegung ist und wie eine Marionette am besten ohne Absprache gar nichts sagt, wurde offensichtlich, als sie sich plötzlich als Fan der Atomkraft outete. Schnell prügelte der sie an sich liebende Mob heftig auf die Autistin ein, die mehr ein gut gehendes Geschäft, als wirklich um das Klima besorgt ist. Ihr "Pressesprecher" ruderte auch schnell zurück und sie mit ihm. Wäre auch zu schade, wenn durch eine unbedachte Äußerung ein Millionengeschäft zum Erliegen kommen würde. Da muss wohl noch ein wenig am Auftritt in der Öffentlichkeit gefeilt werden. Ernst nehmen muss man die Dame jedenfalls nicht, gestern nicht und heute ebenfalls nicht. Und dass ihre Aussagen nicht auf ihren eigenen Mist gewachsen sein, ist spätestens jetzt klargeworden. Die Freitags "streikenden" Schüler können also wieder zur Schule gehen.


Die Welt vor dem Klimawandel retten – aber wie? Die „Fridays for Future“-Vorbeterin brachte zuletzt auch Atomkraft ins Spiel. Jetzt rudert die Aktivistin zurück. Sie änderte einen Facebook-Post. Ihr Sprecher ging noch weiter.

Eigentlich, so schien es, waren sich die Klimastreikenden der „Fridays for Future“-Bewegung stets einig. Einig, wofür und wogegen sie kämpfen. Für die Umwelt, für den Planeten – und gegen die Alten, die diesen mit Kohle, Müll und CO2 an den Rand des Untergangs bringen.

Doch jetzt sät – ausgerechnet – die schwedische Initiatorin Greta Thunberg, 16, Zwietracht. Ein bemerkenswerter Facebook-Post der Aktivistin zum Thema Atomkraft sorgt für Diskussionen: Ist Kernenergie für die neue Generation der Umweltschützer wirklich wieder ein Thema? Die Schwedin war dafür offen – bis plötzlich wütender Protest auf sie einprasselte und die Aktivistin ihren Text mit einer kleinen, aber feinen Änderung versah.

Thunberg hatte noch am Wochenende geschrieben, Atomenergie könne „ein kleiner Teil einer sehr großen neuen kohlenstofffreien Energielösung“ sein. Es ist eine Position, die ein beträchtlicher Teil der Experten aus Wirtschaft und Energiesektor seit Jahren vertritt, die bei einer Mehrheit der Umweltaktivisten allerdings verpönt ist.

Am Mittwoch war dann plötzlich eine Korrektur in Thunbergs Text zu beobachten. Seitdem heißt es dort: „Persönlich bin ich gegen Atomkraft. Aber laut dem IPCC kann sie ein kleiner Teil einer sehr großen neuen kohlenstofffreien Energielösung sein.“ Was war passiert? Thunberg erklärte in einem Kommentar, sie habe die „kleine Änderung gemacht, weil einige Leute – sogar Zeitungen – meine Worte immer auf die Goldwaage legen und Teile der Sätze, die ich schreibe, weglassen“.

Sprecher rief bei Zeitung an

Die Schweizer Boulevardzeitung „Blick“ gibt an, weitere Hintergründe über das mutmaßliche Umdenken der „Fridays for Future“-Initiatorin zu kennen. So habe kurz nach einem ersten Bericht der Zeitung über die Kernkraftpositionierung Thunbergs das Telefon in der Redaktion geklingelt. Am anderen Ende: Thunbergs Pressesprecher.

Dieser hatte offenbar gemerkt, dass in den sozialen Medien eine Debatte über die brisante Aussage Thunbergs losgebrochen war, und versuchte, diese wieder einzufangen. „Es war nicht so gemeint, wie es aussah“, soll er am Telefon beteuert haben.

Klar ist dennoch: Unter „Fridays for Future“-Unterstützern dürfte das überraschende „Ja, vielleicht“ zur Atomenergie keine große Begeisterung ausgelöst haben. Hier gilt bislang das Mantra, die Kohlekraft müsse bis 2030 vollständig durch erneuerbare Energien abgelöst sein. Die Frage nach der Rückbesinnung auf nukleare Energie findet bislang weder auf den Schulstreiks noch im Beitrag der „Scientists for Future“ Beachtung.

Vor wenigen Wochen hatten sich unter diesem Titel Tausende deutsche Wissenschaftler mit den Schülern solidarisiert. Sie haben einen Katalog von Fakten und Forderungen aufgestellt, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Dort heißt es, „eine Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu einem vollständig auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem“ sei be­zahlbar und schaffe „neue ökonomische Chancen“.

Thunbergs Heimat Schweden setzt übrigens weiter auf Atomkraft. Zwischen 1973 und 2012 ist der Anteil fossiler Energieträger von 71 auf 28 Prozent gesunken, gleichzeitig wuchs der Anteil der Kernenergie bis heute von einem auf rund 40 Prozent. Seit Beginn der 1990er-Jahre hat Schweden seinen CO2-Ausstoß um 26 Prozent reduziert – trotz eines erheblichen wirtschaftlichen Aufschwungs.

Politiker spotten über „Prophetin“

Zuletzt wurde Schulstreik-Initatorin Thunberg für ihr Engagement sogar für den Friedensnobelpreis nominiert. Zudem wurde bekannt, dass Thunberg am 30. März in Berlin eine Goldene Kamera verliehen wird. „Sie avancierte innerhalb kürzester Zeit als Klimaaktivistin zur Ikone einer neuen Jugend- und Protestbewegung“, begründete die Funke Mediengruppe, die den Preis verleiht, am Dienstag ihre Wahl.

In den sozialen Medien sorgt Thunbergs Kernkraftavance derweil weiter für zahlreiche hämische Reaktionen. Auch einige Bundestagsabgeordnete zeigten sich von der Offenheit der Schwedin, über Kernenergie zu diskutieren, irritiert. CDU-Politiker Matthias Hauer twitterte so: „Oha, Greta Thunberg bringt Kernenergie als Teil einer klimaneutralen Energieversorgung ins Spiel. Jetzt haben die Grünen aber ein echtes Glaubensproblem mit ihrer Prophetin.“


Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte Thunberg zuletzt in einer Rede mit einer „Prophetin“ verglichen, berichtete der Evangelische Pressedienst. Auch FDP-Generalsekretärin Nicola Beer wandte sich auf Twitter direkt an die Grünen-Politikerin: „Welchen Anteil sollte Kernkraft an der Reduzierung von CO2 in Europa haben, Frau KGE?“

Thunberg zumindest wird diese Frage in Zukunft wohl lieber umschiffen. Ihr umstrittener Post endet so bereits mit einer unzweideutigen Forderung: „Bitte hört auf, eure Kinder nach den Antworten auf euer Schlamassel zu fragen.“



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen