Samstag, 29. November 2014

Deutsche gedenken lieber nach dem Tod...

von Thomas Heck

Tugçe Albayrak ist 23 Jahre alt geworden. Gestern. An sich ein schöner Tag. Doch Tugçe kann diesen Tag nicht mehr im Kreise Ihrer Familie und Freunde feiern und sich auf ihre neues Lebensjahr freuen, denn Tuçge wurde ins Koma geprügelt, war hirntot und an Ihrem Geburtstag wurden die lebenserhaltenden Systeme abgeschaltet.





100.000 Menschen haben in einer Petition nun die Verleihung des Bundesverdienstkreuz posthum gefordert. Zu erwähnen wäre allerdings auch, dass Tugçe nicht das Unschuldslamm war, als das sie heute von den Medien präsentiert. Ihr Facebook-Account strotzt so vor anti-israelischen Ressentiments. dann kommen alle aus ihren Löchern gekrochen, teils aufgrund wahrer Anteilnahme, teils um eigene politische Ziele durchzusetzen. Bundespräsident Gauck will die Verleihung prüfen. Eine Entscheidung wäre besser gewesen. De hessische Ministerpräsident Bouffier hat versprochen, sich bei Gauck dafür einzusetzen. Toll. 

Denn das ist typisch deutsch. Dem Opfer gedenken, möglichst aufwändig und emotional, doch wenn es in der Tagesarbeit darum geht, derartige Schmutzlappen, die solche Straftaten begehen, beizeiten einer Bestrafung zuzuführen oder eine Ausweisung anzustreben, dann bricht der Gutmensch durch und wird nicht müde, sich für die Rechte von Straftätern einzusetzen. Bis zum nächsten Todesopfer...

Denn der Täter, der in den Medien jetzt juristisch korrekt als der mutmaßliche Täter bezeichnet wird, ist ein polizeibekannter serbischer Straftäter. Da fragt sich der normale Bürger, warum so einer überhaupt noch frei herumläuft? Denn Schuld ist hier die Justiz, die unter dem Deckmantel der Resozialisierung Gewalttäter mit Strafen belegt, die manche Täter noch im Gerichtssaal schallend lachen lassen.

Es wird Zeit für die Null-Toleranz-Linie, bei der Straftäter wieder bestraft werden und zwar zeitnah und in der gebotenen Härte. Dazu gehört, dass ausländische Straftäter nach einer Bestrafung des Landes verwiesen werden. Es wird Zeit, dass die Polizei wieder ihren Job macht und die personelle und materielle Ausstattung erhält, die sie für die Erfüllung ihres Auftrages benötigt. Dazu gehört eine Justiz, die sich engagiert und das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung ernst nimmt. Dazu gehören Politiker, die Randgruppen der Gesellschaften ihre Grenzen aufzeigt und konsequent Polizei und Justiz im Rahmen der Gesetze unterstützt und hinter ihnen steht. Dazu gehört aber auch eine Bevölkerung, die das Gewaltmonopol des Staates über seine Exekutive akzeptiert, ihr vertraut und im Falle des Falles deren Anweisungen Folge leistet.

Da das in absehbarer Zeit jedoch nicht geschehen wird, wird Tugçe nicht das letzte Opfer sein, so wie Johnny K. und viele andere. Gedenkt den Opfern, doch ehrt sie, indem wir diesen Staat wieder zu einer starken Demokratie machen und nicht zu dem Schatten seiner selbst, der er momentan ist. Denn in einem solchen Staat möchte ich nicht mehr leben.


2 Kommentare:

  1. Ich habe großen Respekt vor dem Mut und der Zivilcourage der jungen Frau. Mein Mitgefühl gilt uneingeschränkt den Angehörigen und Freunden. Die Forderung, ihr posthum das Bundesverdienstkreuz zu verleihen, finde ich allerdings bedenklich, da dieses ein falsches Signal aussendet. Würde die mutige Tat denn auch mit Orden belohnt werden, wenn sie am Leben geblieben wäre? Vermutlich nicht. Und so bekommt die geforderte Ordensverleihung den bitteren Beigeschmack, dass ein mutiges Einschreiten nach dem Tod eine höhere Gewichtung bekommt. Hätte Tugce eine Wahl gehabt zwischen posthumer Auszeichnung und dem Leben, hätte sie sicher das Leben gewählt. Ihren Eltern bringt das Stück Blech nicht die Tochter zurück, es beruhigt lediglich das Gewissen der Gutmenschen: sie haben an der aktuellen Gefährdungslage wieder mal nichts geändert, aber sie haben ja "Respekt" gezeigt.

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  2. Ich kann mich nicht mehr an den Verfasser des Zitates erinnern, aber es ist, dem Ihrer Worte, ähnlich treffend:"Des Deutschen schlimmster Alptraum sind lebende Juden, denn vor ihnen kann man keine Kränze niederlegen."

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