von Thomas Heck...
Black Lives Matter trauert heute noch um George Floyd, um jenen Verbrecher, der zu Ikone der schwarzen Bewegung in den USA und weltweit wurde und zu solch absurden Aktionen führte, wie das Hinknien vor einem Fussballspiel... geht jedoch die Gewalt von einem kommunistischen Regime aus, wird es merkwürdig still. Ganz im Gegenteil. Das kubanische Regime erfährt Unterstützung seitens der BLM-Bewegung. Da wächst zusammen was zusammengehört.
Kubanische Polizisten marschieren eine Straße in Havanna entlang. Im Zuge der aktuellen Proteste gegen die kommunistische Regierung wurden bereits über 5000 Menschen festgenommen
Wenn Polizeigewalt von einem kommunistischen Regime ausgeübt wird, ist sie für Black Lives Matter (BLM) offenbar nicht so schlimm...
Die amerikanische Protest-Bewegung hat mit einem ausführlichen Statement die kubanische Diktatur unterstützt. „Die Führer der Vereinigten Staaten haben jahrzehntelang versucht, diese Revolution zu zerschlagen“, formulieren die Aktivisten und verherrlichen das brutale Unterdrückungssystem des Regimes als Weg der „Souveränität und Selbstbestimmung“.
Schuld an der desolaten wirtschaftlichen Lage des Landes sei keineswegs der Sozialismus, sondern die USA mit ihrer Embargopolitik, die „unverzüglich“ zu beenden sei. Die US-Regierung untergrabe das Recht der Kubaner, ihre eigene Regierung zu wählen und habe Leid über die elf Millionen Menschen des Landes gebracht, von denen vier Millionen schwarz seien, behauptet BLM – ohne zu erwähnen, dass auch der schwarze Teil der Bevölkerung unter der jahrzehntelangen Diktatur leidet. Als einzige „Menschenrechtsverletzung“ wird in dem Statement die Politik der USA ausgemacht.
Seit 1959 herrscht auf Kuba ein kommunistisches Einparteiensystem ohne freie Wahlen und Rechtsstaatlichkeit. Oppositionelle wurden zu Tausenden verhaftet, gefoltert und ermordet. Auch bei aktuellen Protesten kommt es zu massiver Polizeigewalt, gegen die sich Black Lives Matter den eigenen Statuten zufolge eigentlich auflehnt.
„Das afrokubanische Leben ist den schändlichen Anführern von Black Lives Matter egal“
In den USA stieß das Statement auf erhebliche Kritik. „Ich bin Schwarze und Kubanerin und zutiefst verletzt durch die BLM-Erklärung“, schrieb zum Beispiel Odette Casamayor-Cisneros, Professorin an der University of Pennsylvania, auf Twitter. „Sie sind blind gegenüber der kubanischen Bevölkerung, gegenüber ihren Forderungen. Mit wem sind sie solidarisch? Mit den Leuten auf der Straße sicher nicht.“
Fabiola Santiago, eine bekannte kubanischstämmige Journalistin, kommentierte wütend im „Miami Herald“: „Wie kann eine Bewegung, die sich angeblich dem Streben nach Gerechtigkeit verschrieben hat, die Augen vor den Geschehnissen in Kuba verschließen, als ob diese Schlagstöcke, Würgegriffe und Kugeln nicht gegen Schwarze verwendet würden?“ Ihr Kommentar erschien unter der Überschrift: „Das afrokubanische Leben ist den schändlichen Anführern von Black Lives Matter egal.“
In der BLM-Erklärung wurde Kubas Regierung auch zugute gehalten, „schwarze Revolutionäre wie Assata Shakur zu schützen“, eine verurteilte Polizistenmörderin, die 1979 nach ihrer Flucht aus dem Gefängnis nach Kuba geflohen war.
Proteste für Freiheit und gegen Unterdrückung – und über 5000 Festnahmen
In den vergangenen Tagen hatten Tausende Kubaner für Freiheit, gegen Unterdrückung und Mangelwirtschaft demonstriert. Solche offenen Proteste hatte es in dem Karibikstaat seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Nach Angaben unabhängiger Journalisten sind inzwischen mehr als 5000 Menschen festgenommen worden. Dabei gingen die Sicherheitskräfte teilweise mit äußerster Brutalität vor.
Staatsmedien berichten von einem Toten bei einer Demonstration in Havanna. Der 36-Jährige habe als Teil einer „organisierten Gruppe antisozialer und krimineller Elemente“ versucht, eine Polizeistation anzugreifen, formulierte die Regime-Propaganda. Die unabhängige Journalistin Yoani Sánchez vermutet in ihrem Podcast, dass es viel mehr Tote gegeben hat. Oppositionelle Medien enthüllten, dass die Regierung junge Männer durch Erpressung dazu zwinge, Demonstranten mit Stöcken anzugreifen.
Zahlreiche kubanisch-amerikanische Prominente ergriffen in den USA Partei für die Demonstranten, darunter Schauspieler Andy Garcia (65) und Sängerin Gloria Estefan (63). Black Lives Matter solidarisiert sich dagegen mit den kubanischen Machthabern um Präsident Miguel Díaz-Canel (61), der 2019 von Raúl Castro (90) eingesetzt worden war, dem jüngeren Bruder des verstorbenen Diktators Fidel Castro.
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