Montag, 26. Dezember 2016

Bundesverdienstkreuz für den polnischen Lkw-Fahrer von Berlin?

von Thomas Heck...

Erste Forderungen nach einer postumen Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den polnischen Lkw-Fahrer werden laut und ich frage mich, ob ich der einzige bin, der bei der ganzen Geschichte immer noch offene Fragen hat. Denn einiges kommt mir da doch spanisch vor und ich warne davor, voreilig Schlüsse zu ziehen.

So wird immer verbreitet, dass der polnische Lkw-Fahrer ein größeres Unglück verhindert hatte, als er beherzt ins Lenkrad griff und so die Todesfahrt beendete. Nun kann ich mir aber kein Szenario vorstellen, bei dem der Lkw in die Gewalt eines Terroristen gebracht wird, der polnische Lkw-Fahrer auf dem Beifahrersitz hockt und auf die Dinge wartet, die da kommen, dann überraschend ins Lenkrad greift, als er erkennt, was der Täter vorhat und dann vom Anus Arschloch erschossen wird.


Denn der Täter kann ja nicht den Lkw gefahren und gleichzeitig mit einer Pistole den Polen in Schach gehalten haben, um ihn so nebenbei zu erschießen, als dieser ins Lenkrad griff. Nachvollziehbar wird das ganze nur, wenn einer weiterer Täter den polnischen Lkw-Fahrer unter Kontrolle hielt. Ein Mittäter, der bislang noch nicht erkannt und gefasst wurde. Doch warum? Was machte das ganze für einen Sinn? Die Terroristen von 911 hätten doch auch nicht einen Co-Piloten am Leben gelassen, der seelenruhig zugeschaut hätte, wie das Flugzeug in die Twin-Towers gesteuert wurde und vielleicht noch in letzter Sekunde den ganzen Anschlag verhindert hätte.

Ein weiteres denkbares Szenario wäre ja auch, dass der polnische Lkw-Fahrer nicht so unschuldig ist, wie er immer dargestellt wird. Wobei auch die Vorstellung, er habe gemeinsame Sache mit dem Tunesier gemacht, an sich eigentlich abwegig ist. Und auch die Vorstellung, dass mit dem Tunesier mal eine kleine Runde drehen wollte und die Sache außer Kontrolle geriet, ist so absurd, als würde ich einem arabischen Flüchtling an das Steuer meines Autos lassen, um etwas Sightseeing zu betreiben. Und wenn er mir eine Knarre an den Kopf halten und mich dazu zwingen würde, könnte er sich nicht mehr auf das Fahren und sein schändliches Tun konzentrieren.

Also irgendwas stimmt an der Geschichte noch nicht, diese ist nicht rund, um den Fall abschließend beurteilen zu können. Deswegen halte ich mich mit voreiligen Schlüssen etwas zurück, denke aber, dass Entwarnung noch nicht angezeigt ist. Und mit dem Bundesverdienstkreuz sollten wir auch noch etwas abwarten.

Letztes Update ergab, dass der Lkw-Fahrer vor dem Anschlag erschossen wurde. Also haben sich die Darstellungen des polnischen Helden, der dem Täter ins Lenkrad griff und schlimmeres verhinderte, als typische Ente im Stile von BILD und B.Z. erwiesen. Es bleibt Beileid für die Angehörigen, Hass auf den terroristischen Täter.

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