von Michael "Die Stahlfeder" Werner

Um Schadensbegrenzung bemüht: Elmar Theveßen in seinem Reue-Clip
Elmar Theveßen hat sich für seine diffamierende Falschbehauptung über Charlie Kirk „entschuldigt“. Sein Entschuldigungsvideo datiert vom 26. September. Er hat also ganze zwei Wochen (!) gebraucht, um sich diese Entschuldigung abzunötigen – obwohl er seinen angeblichen „Fehler“ (wenn es denn keine Absicht war) bereits einen Tag später mit einem Minimum an Eigenrecherche hätte erkennen können, mit seinem Team und der Power der Neun-Milliarden-Zwangsgebühren-Propagandaschleuder im Nacken sogar noch schneller. Daher klingt das eher so, als hätte er fast drei Wochen lang darüber nachgedacht, wie er aus der Nummer wieder rauskommt oder wann endlich Gras über die Sache gewachsen ist, bis er endlich einsehen musste, dass eine Entschuldigung wohl doch den geringsten Schaden verursacht – auch wenn diese natürlich nur einen Bruchteil der Reichweite hatte wie seine damaligen wiederholten Lügen im Fernsehen.
Aber bedauert Theveßen wirklich, die Unwahrheit gesagt zu haben? Oder doch eher, dass er damit diesmal nicht durchgekommen ist? Und wofür entschuldigt er sich tatsächlich? Wenn man genau hinhört, bezieht sich seine Entschuldigung nicht etwa auf seine mehrfach wiederholte unwahre Behauptung, Kirk habe die Steinigung von Homosexuellen gefordert, sondern dass er das „verkürzt“ dargestellt habe, wodurch es erst falsch wurde. Was wiederum unwahr ist, also gelogen, denn die Formulierung, Kirk habe die Steinigung von Homosexuellen gefordert, ist in jeder Form und jeder Kürze oder Länge eine falsche Tatsachenbehauptung, egal, was man danach noch sagt, außer sofort und konkret, dass es nicht stimmt. Aber dann braucht man es ja gar nicht erst zu sagen.
Der Hayali-Effekt
Theveßen „entschuldigt“ sich also für seine (ob willentliche oder versehentliche, kann man nicht beweisen) Falschbehauptung mit einer weiteren Lüge – holy shit! Das macht nichts besser, nur noch schlimmer! Die Nummer bricht dann spätestens nach der ersten Minute (von insgesamt dreieinhalb) komplett in sich zusammen, als er von seinem vermeintlichen „Fehler durch Verkürzung“ abzulenken versucht, indem er über den Begriff „steinigen“ sinniert, den er nach seiner späteren Recherche so nicht an der entsprechenden Bibelstelle vorgefunden haben will. Ja, weiß der Mann denn nicht, dass es etliche Bibelübersetzungen gibt, die im genauen Wortlaut mitunter variieren? Und wer über eine etwas gepflegtere Allgemeinbildung verfügt, im Religionsunterricht nicht durchgehend geschlafen hat oder auch einfach nur „Das Leben des Brian“ gesehen hat, der weiß auch, dass bei den Judäern untereinander die Steinigung die gängige Form der Hinrichtung war. Daher kann man „Todesstrafe“ und „Steinigung“ im Alten Testament quasi synonym betrachten.
Spätestens, wenn Theveßen nach anderthalb Minuten seiner Melange aus Ausflüchten und Ablenkung zur Vortäuschung einer Entschuldigung anfängt zu lamentieren, was für böse Mails er bekommen hat, und dieses Rumopfern in eigener Sache dann die restlichen zwei Minuten des Videos dominiert, (also den Großteil), dann weiß man Bescheid: Wir haben es hier mit dem Hayali-Effekt zu tun. Nur, dass diese Frau wenigstens so konsequent war, auf eine abgenötigte oder gar massiv verspätete Entschuldigung gleich zu verzichten, um sich nur aufs Rumopfern zu beschränken. Ob das jetzt besser ist als gar nichts, mag jeder für sich selbst entscheiden. Überzeugender (und vor allem angebracht) wäre es gewesen, sich dafür zu entschuldigen, eine Falschbehauptung aufgestellt zu haben, und zwar ohne Wenn und Aber, ohne Ausflüchte – und das direkt am nächsten Tag im Fernsehen im ZDF-“heute journal”. Ein echter Ehrenmann allerdings hätte die Kritik am Ermordeten erst gar nicht thematisiert, als Kirks Leichnam quasi noch warm war – egal ob falsch oder wahr. Sowas hebt man sich aus Pietät ein paar Tage auf und macht dann einen eigenen Beitrag oder meinetwegen auch eine ganze Sendung, in der man sich mit Charlie Kirks Positionen und Wirken kritischen auseinandersetzt. Das kann man von den öffentlich-rechtlichen Aktivisten allerdings nicht wirklich erwarten.
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