von Thomas Heck...
Früher war alles besser, sagen die Alten. Soweit würde ich zwar nicht gehen, denn früher hatten wir einen Führer, der unter Diplomatie etwas ganz anders verstand, als unsere Politiker heute. Da wurde schnell mal ein Land besetzt, wenn die Diplomatie nicht funktionierte. Und keiner heutzutage möchte noch Diplomatie à la Adolf. Trotz Autobahn. Gottseidank.
Denn wir haben einen anderen Weg eingeschlagen. Eine Diplomatie, die allem dient, nur nicht deutschen Interessen. Egal um was es geht, wenn Steinmeier on Tour ist, dann geht es um viel bei seiner Diplomatie, meist warme Luft, aber nicht um deutsche Interessen. Wenn Merkel in die Türkei fliegt, wird es in der Regel teuer und dient selten deutschen Interessen. Insofern hat die Entnazifizierung gut funktioniert.
Und zwar so gut, dass wir zwar heutzutage unsere Truppen in die Welt schicken, um Gutes zu tun, meist ohne Kampfauftrag, manchmal sogar ohne Waffen und Munition. Und wenn es Probleme gibt, wird geredet. Es werden, so formuliert die Kanzlerin gerne, "lange und intensive" Gespräche geführt. So setzt im Streit über das Besuchsverbot für deutsche Abgeordnete bei Bundeswehrsoldaten auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik Bundeskanzlerin Angela Merkel auf weitere Gespräche mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan.
Das Treffen mit Erdogan am Rande des Nato-Gipfels in Warschau sei „konstruktiv“ verlaufen, sagte Merkel am Sonntag im Sommerinterview der Staatsfunk-ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Diese Gespräche müssten nun weitergeführt werden, damit die Abgeordneten die Möglichkeit bekommen, die Soldaten zu besuchen. Was Merkel unter "konstruktiv" so versteht? Schauen Sie sich doch im Land um. 1,5 Mio. Flüchtlinge plus X umregistrierte Flüchtlinge, unnötiger und teurer Ausstieg Kernenergie, Versenkung deutscher Steuerknete in Griechenland: alles Ergebnisse "konstruktiver" Gespräche. Deutschland lässt sich permanent über den Tisch ziehen, zuletzt mit dem Flüchtlings-Deal mit der Türkei.
Auf die Frage, ob auch ein Abzug der Bundeswehr aus Incirlik in Frage komme, antwortete die Kanzlerin ausweichend. „Jetzt muss man weiter arbeiten, noch ist die Lösung nicht da“, sagte Merkel. Aus den Reihen der Koalitionspartner CSU und SPD hatte es zuvor geheißen, dass eine dauerhafte Weigerung der Türkei zur Beendigung der deutschen Beteiligung an dem Nato-Einsatz führen müsse.
Die Bundeswehr ist in Incirlik unweit der syrischen Grenze am Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat beteiligt. Ende Juni verweigerte die Türkei die Erlaubnis für eine Reise von Verteidigungsstaatssekretär Ralf Brauksiepe mit einer Gruppe von Abgeordneten nach Incirlik. Zuvor hatte der Bundestag die Massaker an Armeniern auf dem Gebiet der heutigen Türkei vor gut hundert Jahren als Völkermord eingestuft. Und so wird weiterverhandelt werden, bis der Völkermord an den Armeniern irgendwann kein Völkernord mehr sein wird. Denn man will es sich mit der Türkei nicht verscherzen.
Und. Deutsche Diplomatie diente niemals deutschen Interessen. Wo sind Politiker, die deutschen Interessen dienen? Ich sehe sie nicht.
>Deutsche Diplomatie diente niemals deutschen Interessen.<
AntwortenLöschenMittellauter Widerspruch!
Deutsche Geschichte nicht auf die Jahre 1933-45 verkürzen, bitte!
Davor gab es z.B. Otto v. Bismarck! Und bei Ihm diente deutsche Diplomatie deutschen Interessen!
Wie sehr zeigt diese 1888 getätigte Aussage zu dem Afrikaforscher Wolf: "Ihre Karte von Afrika ist ja sehr schön, aber meine Karte von Afrika liegt in Europa. Hier liegt Russland. Und hier liegt Frankreich, und wir sind in der Mitte, das ist meine Karte von Afrika."
Fast jeder dürfte das Bild in der britischen "Punch" kennen das Ihn als von Bord gehenden Lotsen darstellt.
Auch wenn er in Kriege verwickelt war, einen (Stichwort Emser Depsche) sogar auslöste, war er kein Kriegstreiber, wie diese Bemerkung zeigt: "Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als ein Übel, das die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß."
Und er kannte die Deutschen: "Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eignen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung leider auf Deutschland beschränkt ist."
Ist doch sehr aktuell!