Mittwoch, 24. Februar 2021

Auf dem Weg in die sozialistische Räterepublik...

von Dr. Frauke Petry...

"Viele Menschen scheitern im Alltag am gesunden und klimafreundlichen Essen. Wissenschaftler fordern deshalb, härter einzugreifen - notfalls mit Verboten", so der Einstieg eines Beitrags der Sächsischen Zeitung, der mir am vergangenen Wochenende über den Bildschirm flimmerte. Für einen kurzen Moment möchte man schallend lachen, doch schnell erstickt die Erheiterung an der bitteren Erkenntnis, wie schnell sich hierzulande eine Denkweise krakenähnlich ausbreitet, in der der selbständig denkende Bürger offenbar keinen Platz mehr hat.

"Der Staat muss endlich mehr regulatorisch eingreifen, so eine der zentralen Botschaften auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Freitag zu Ende ging", berichtet die SZ.



Ja, regulatorisch eingreifen. Das ist es. Als besonderes krasses Beispiel dafür fällt mir spontan die Idee einer Berliner Initiative ein, die in naher Zukunft nur noch zwölf private Autofahrten pro Jahr (vorerst noch beschränkt auf das Gebiet der Bundeshauptstadt) zulassen möchte - jeweils nach behördlicher Genehmigung versteht sich.

Man muss sich da nichts vormachen, all diese Leute sind absolut ernstzunehmen. Auch und besonders, weil unter anderem Linke ("Wir teilen das Ziel der Initiative.") als auch Grüne ("Das geplante Volksbegehren zeigt, dass die Verkehrswende eine soziale Frage ist, die die Menschen bewegt.") klipp und klar hinter diesen irren Plänen stehen. Es sind übrigens diese Grünen mit denen CSU-Kanzleraspirant Söder "ein spannendes Zukunftsteam" bilden möchte, "das Inspiration bieten könnte, weil es die ganz große Frage unserer Zeit in den Blick nimmt: die Versöhnung von Ökonomie und Ökologie.“ Von Bürgern ist da keine Rede. Von selbständig denkenden schon gar nicht.

Sei es drum. Wie eng verflochten "Lebensregulierer" und Politik inzwischen sind, zeigt auch das Beispiel von Professor Achim Spiller, Agrarökonom an der Uni Göttingen. Von ihm stammt der bemerkenswerte Satz, "viele Menschen scheiterten heute im Alltag, weil ein korrekter Einkauf Spezialwissen voraussetze: Da würde Fitnessbrot angeboten, das gar nicht fit macht." Wow. Hätten Sie das geahnt?

Die SZ lässt uns wissen, dass "der Professor einem unabhängigen Beirat aus 18 Wissenschaftlern angehört, die das Bundesernährungsministerium beraten". Und damit schließt sich der Kreis - aus absurder Idee, Beratung und Entscheidung der Politik. Selbstredend, dass sich alle gegenseitig die Tür einrennen. Wo kämen sonst Schlag auf Schlag Energiewende, Mobilitätswende, oder eben Ernährungswende her?

Wer seinen Verstand noch vollständig an Bord hat, der sollte in eigenem Interesse und dem seiner Kinder sich jetzt zur Wehr setzen oder die Flucht ergreifen. Ansonsten wacht er in nicht allzu ferner Zukunft früh auf und findet neben seinem Bett im digitalsten Deutschland aller Zeiten ein Fax mit dem staatlich regulierten Frühstücksangebot und dem Hinweis, dass die letzte private Autofahrt gestern in Anspruch genommen worden sei, ohnehin im Augenblick kein Ladestrom für den E-Wagen wegen "Spitzenglättung" zur Verfügung stände, man also ab heute die S-Bahn zu nehmen hätte, die aber wegen eines unerwarteten Wintereinbruchs im Februar bis auf weiteres ausfiele. Mahlzeit.






1 Kommentar:

  1. Beschönigend wird statt von Sozialismus oft von Nannystaat geschrieben. Der Trend geht hin zum betreuenden Staat, der Bürger ist diet nur noch Konsument. War meiner Generation noch Freiheit wichtig, geht es heute den meisten nur noch um Versorgung mit Konsumgütern. Das muss sicher gestellt sein. Freiheit wird als Last empfunden. Sie ist ja auch anstrengender.

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