Sonntag, 17. März 2024

Die Heuchlerei der Sawsan Chebli...

von Mirjam Lübke...

Sawsan Chebli ist die wohl bekannteste “Nörgel-Scheherazade” Deutschlands, welche nie müde wird, uns Geschichten aus den Abgründen ihres diskriminierten Lebens zu erzählen. Zwar ist es ihr gelungen Positionen zu erreichen, in die wir Normalsterblichen – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund – niemals gelangen werden, aber dennoch ist sie der Prototyp des Daueropfers ohne Selbstreflexion. Während ihrer Zeit als Sprecherin im Außenministerium wurde sie wegen ihres exzentrischen und verschwenderischen Auftretens von Kollegen als “Flamingo in der Arktis” bezeichnet, prahlte mit teuren Geschenken von arabischen Bekannten und trieb den Fahrdienst mit ihren Launen in den Wahnsinn. Egal, ob irgendwo die Erde bebt, ein Krieg ausbricht oder eine Invasion vom Mars ansteht: Es gelingt es ihr stets, sich ihren Fans gegenüber als persönlich Hauptbetroffene der jeweiligen Katastrophe zu gerieren. Da liegt es natürlich nahe, sich auch in den Gaza-Konflikt einzumischen. Denn ihre Familie kam als palästinensische Flüchtlinge in den Siebzigern aus dem Libanon. Sogar mehrmals: Erst beim dritten Versuch gelang es dem Vater, eine Duldung zu ergattern. Auf ihren ausgeprägten Hang zum Luxus angesprochen, der einer Sozialdemokratin nicht eben angemessen erscheint, reagiert sie deshalb gern mit herzzerreißenden Geschichten über die Armut ihrer Familie.

Nun könnte man fragen: Wer, zur Hölle, ist eigentlich diese Frau und warum sollte man sich mit ihr beschäftigen? Es lohnt sich deshalb, weil sie geradezu den Prototyp einer migrantischen Aktivistin darstellt – und darüber hinaus weitaus amüsanter ist als Ferda Ataman, Lamya Kaddor oder Kübra Gümüsay. Ihre patzige Naivität ist Legende. Kritische Kommentare werden von ihr grundsätzlich als “Hass und Hetze” gegen sie “als Frau und Palästinenserin” eingestuft. Während sie zum Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 trotzig schwieg – sie müsse sich ja nicht zu allem äußern –, twittert sie zu Israels Antwort auf den Terrorangriff dafür um so fleißiger und zunehmend einseitiger.

Jede Quelle ist recht

Dabei ist jede Quelle recht – auch wenn sie direkt von der Hamas stammt. Erst kürzlich behauptete sie etwa, israelische Militärflugzeuge hätten eine hungernde Menge angegriffen; dabei ließ sich auf Augenzeugenvideos klar erkennen, wer der eigentliche Übeltäter war: Die Hamas selbst, welche den eigenen Leuten die Lieferungen aus der Luftbrücke nicht gönnte. Es ist bekannt, dass die Terrororganisation seit Monaten Hilfskonvois überfällt, aber mit solchen Nachrichten hält sich eine Freundin Palästinas nicht lange auf. Jede Schreckensmeldung mit dramatischen Opferzahlen, und wenn sie direkt von der Hamas stammt, ist ihr einen Tweet wert. Im Netz hat sie sich mit dieser de-facto-Propagandarolle bereits zur “Miss Pallywood” gemausert, wie etwa viral gegangene sarkastische Fotomontagen zeigen:

Peinliches Postergirl der linken und muslimischen “Israel-Kritiker” mit Hang zur Daueropferrolle: Sawsan Chebli



Man könnte auf menschlicher Ebene ein gewisses Verständnis für Sawsan Cheblis Interesse am Schicksal der Palästinenser entwickeln – schließlich stammen ihre Vorfahren aus dem Gebiet -, wäre da nicht ihre unerträgliche Heuchelei in Sachen Gedenkkultur. Lange Zeit gab sich die ehemalige Staatssekretärin als “Kämpferin gegen Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit”, doch wer die Branche kennt, weiß, wie leicht es der Islam-Lobby hierzulande fällt, den Spagat zwischen Antisemitismus und deutscher Vergangenheitsbewältigung zu vollziehen. Nicht bei Chebli selbst, aber bei vielen ihrer Fans werden ohne Mühen in einem Atemzug Juden gehasst und gleichzeitig die deutsche Vergangenheit bemüht, um eine ominöse “Muslimfeindlichkeit” anzuprangern. Heute geht man nicht mehr so grobschlächtig vor wie damals Winfried Böse von der RAF, der arabischen Flugzeugentführern half, Juden unter den Passagieren “aufzuspüren” und wieder einmal zu selektieren; man passt sich vielmehr an die deutschen Sitten an und versteckt sich hinter Gedenkritualen.

Purer Belastungseifer

Auch Chebli gehörte zu jenen, die verpflichtende Besuche für Schüler in Konzentrationslagern forderten. Ihre Blase hat sehr gut erkannt, dass man damit bei linken Unterstützern Türen öffnet. Aber nicht etwa, weil einen das Schicksal der Juden wirklich interessiert, sondern um deren damaliges Leid für die eigenen Interessen auszunutzen. Denn wenn man sich in den sozialen Medien anschaut, wie die Taten der Nationalsozialisten unter zahllosen Muslimen gefeiert werden, wird einem nicht nur schlecht; man mag auch nicht mehr so recht an die Aufrichtigkeit der Cheblis und Gümüsays glauben. Als vor ein paar Jahren eine bekopftuchte junge Frau aus Cheblis Organisation “Jung und muslimisch” mit einer Maschinengewehrattrappe im Berliner Mahnmal posierte, war ihr das ebenfalls keine Bemerkung wert. Auch der öffentliche Aufschrei hielt sich in Grenzen – obwohl das Mahnmal ansonsten als fast heiliger Ort gilt. Als Henryk Broder zu dessen “Jubiläum” als Stele verkleidet ironisch gegen die Doppelmoral hinter dem Gedenkort protestierte, führte das fast zu Ohnmachtsanfällen bei einigen Zuschauern.

Es geht hier nicht darum, Sawsan Chebli generell jegliches Recht auf Kritik an der israelischen Militäroperation abzusprechen. Allerdings weiß sie genau, auf welch fruchtbaren Boden selbst offensichtliche Falschmeldungen bei Israelhassern fallen. Da braucht es mittlerweile noch nicht einmal mehr KI-Bilder oder inszenierte Videos mit “Gaza-Joe“, der schon dutzendfach auf wundersame Weise wiederbelebt wurde. Humanität ist in diesem Fall nicht das Motiv – sondern purer Belastungseifer. Wozu derartiger Fanatismus führen kann, sieht man an Judith Butler, die mittlerweile zu jenen gehört, die sich nicht nur weigern, sich die israelischen Beweise zum Überfall auf Israel im Oktober 2023 anzusehen, sondern darüber hinaus die Vergewaltigung israelischer Frauen leugnen oder sie gar als legitimen Widerstand der Hamas betrachten. Und das als Feministinnen! Bei Sawsan Chebli jedoch kommt noch offenkundiger Narzissmus hinzu: Es ist die perfekte Gelegenheit, sich öffentlich zu profilieren, nachdem sie sich durch ihre diversen Fehlleistungen für jedes politische Amt disqualifiziert hat.


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