Sonntag, 30. Juni 2019

Die Öko-Wahnsinnigen drangsalieren eine ganze Stadt...

von Thomas Heck...

Als der CDU-Politiker Walter Lübcke Bürgern, die die Asylpolitik der Regierung kritisierten aufforderte, ggf. das Land zu verlassen, war der erregte Unmut groß. Jetzt ist er halt tot. Was bleibt ist die Aufforderung, die dieser Tage wohl in allgemeinen Verhaltensweisen Einzug gehalten hat. Was früher mit "dann geh doch in die Ostzone" seinen Anfang fang, findet heute Anwendung bei kritischen Bürgern. Aber auch nur wenn die politischen Stoßrichtung stimmt.




Als Großstädter frage ich mich immer wenn wieder eine Straße um eine Fahrradspur verkleinert wird, obwohl nebenan bereits ein Fahrradweg vorhanden war, weshalb die Menschen vom Lande, aus Dörfern und aus der ganzen Republik ausgerechnet nach Berlin kommen müssen, in die größte Stadt der Republik, um ausgerechnet hier ihre grüne Experimente am lebenden Menschen umzusetzen? Wer Berlin kennt, weiß wie Grün diese Stadt ist. Und gerade die Mischung aus Urbanität und Natur macht diese Stadt aus. Wer unbedingt nicht mit Autos in Nachbarschaft leben möchte, der möge doch bitte auf dem Land bleiben und uns Berliner einfach in Ruhe lassen. So Florian Schmidt, in Köln geborener Grünenpolitiker und "Stadtentwicklungsstadtrat" in Berlin-Mitte. Warum verziehst Du Dich nicht in Dein Drecksloch Köln und ärgerst dort die Bürger? Oder ziehst auf Land und baust Bio-Kartoffeln an? Mit der Hand, ohne Maschinenpark und son Gedöns? Nein, der trifft sich lieber mit den Linksfaschisten der Interventionistischen Linken, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Undercover wird er da wohl nicht gearbeitet haben.

Florian Schmidts "Findlinge" mitten auf der Straße.
Der Berliner Bezirksrat und „Stadtentwickler“ Florian Schmidt (44/Grüne, Genderstatus unbekannt) will eigenen Angaben zufolge den verhassten Autofahrern in Berlin-Mitte nun endlich den „finalen Endkampf“ ansagen. Nachdem diese von ihm schon lange genug mit Schikanen, Verboten und Drangsalierungen beaufschlagt wurden, versteht sich.

So hat der Langzeitstudent (elf Jahre) mit Schwerpunkt „Raumsoziologie“ bereits im quirligen Kreuzberg hochumstrittene „Parklets“ aufstellen lassen und damit die ohnehin raren und begehrten Innenstadt-Parkplätze nahezu unerreichbar gemacht. Gleichsam verkehrsberuhigte Zonen mittels verwirrender Punkte auf dem Boden geschaffen und flächendeckend Tempo 20 eingeführt. Deshalb kommt auch sein neuester „Coup“ sicherlich nicht ganz unerwartet. 

Psychedelische Punkte zur „Verkehrsberuhigung“.
Irrsinniges Verkehrsmanagement als Kennzeichen linker Identitätspolitik

Auf der Bergmannstraße in Kreuzberg finden sich seit Neuestem große Steine, sogenannte „Findlinge“. Und zwar mitten auf der Fahrbahn. Gegen den Willen der Anwohner und Geschäftsleute wohlgemerkt. Und auch derjenigen, die sich noch einen Rest gesunden Menschenverstandes bewahrt haben, in dieser offenbar vollkommen verdrehten Stadt.

Ein pulsierendes Geschäfts-Viertel so mir nichts dir nichts einfach vom fließenden Verkehr abzuschneiden, erfordert schon ein gehöriges Maß an Vermessenheit und Chuzpe. Abgesehen von der Gefahr für Radfahrer, sollten diese einmal in flotter Fahrt solch einen Steinbrocken in der illuminierten Reizüberflutung einer Großstadt übersehen.

Sitzgruppen – sogenannte Parklets


Anwohner und Gewerbetreibende beschwerten sich bereits über fehlende Parkplätze, Lärm und Müll durch die Parklets mit Bänken und Sitzen. Und auch die Bezirksverordneten versuchten bereits mit mehreren Anträgen den Irrsinn zu beenden. Doch den verantwortlichen Stadtrat Florian Schmidt ficht dies in keinster Weise an. Nach seinem Willen soll Autofahren und Parken in Berlin so unangenehm wie nur irgend möglich gemacht werden. Ob Ladenbesitzer, Gastronomen und andere Gewerbetreibende das ebenfalls so sehen, interessiert ihn nicht. 

Überall erkennbar: der moralische Absolutheitsanspruch der Grünen

Welch selbstherrliche und vor allem auch gefährliche Figuren, Freaks und Wichtigtuer dieser marxistisch-verbrämte Parteien-Proporz so nach oben – und in exponierte Ämter spült, sieht man am Beispiel von Florian Schmidt wieder einmal sehr deutlich. Im Hauptberuf eigentlich Musiker, will ein einzelner, totalitär gesinnter „Weltenretter“ den Verkehr einer ganzen Stadt zum Erliegen bringen. Oder aufs Fahrrad zwingen. Weil er das für richtig erachtet. Somit zieht der als rüpelhaft bekannte Lokalpolitiker sein Programm mit eiserner Hand durch. Gleichwohl ignoriert er jede Art von Kritik rigoros.

Und weshalb wird dieses „Berliner Interna“ hier thematisiert? Weil man sich genau so auch eine grüne Verkehrspolitik auf Bundesebene vorstellen kann. Einzelne Umwelt-Fanatiker von offen sadistischer Prägung bekämen mit Genehmigung ihrer Parteiführung so die Möglichkeit, ihr übersteigertes Ego, vulgo ihren „Fetisch“, unverblümt auszuleben. Einem Verkehrsminister Hofreiter beispielsweise, wäre es durchaus zuzutrauen, solche Findlinge zur Temporeduzierung auch auf Bundesautobahnen hinterlegen zu lassen. 

Gnade uns Gott, sollten diese Okö-Wahnsinnigen eines Tages aus der schon fast surrealen Sphäre Berlins in die Bundespolitik eindringen. Womöglich noch mit Regierungsverantwortung versehen. Dies bräche der kompletten Infrastruktur unseres Landes innerhalb kürzester Zeit das Genick.



Freitag, 28. Juni 2019

ARD und ZDF ganz auf grüner Linie...

von Thomas Heck...

Es beginnt mit der Harmonisierung der öffentlichen Meinung, um den Diskurs zu bestimmen. Eine zunächst beiläufige Präferierung Grünen bei den einzuladenden Gäste bei Talkshows garniert mit einem ausgesuchten, grünhörigen Publikum. So beginnt Gleichschaltung. Nicht etwa durch die Hintertür, nein, ganz offen.  Und so bringen sich öffentlich-rechtliche Moderatoren und andere "Kulturschaffende" bereits in Stellung und hoffen auch nach der zu erwartenden grünen Machtergreifung auf entsprechende Posten in der öffentlich-rechtlichen Propagandamaschinerie. Dabei soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk gemäß Grundgesetz mit seinen Programmangeboten „zur Information, Bildung, Beratung, Kultur und Unterhaltung einen Beitrag zur Sicherung der Meinungsvielfalt und somit zur öffentlichen Meinungsbildung“ leisten. Mit Formaten wie Anne Will, Hart aber fair und eben auch Markus Lanz sind wir davon meilenweit entfernt. Auf dem Wege in die Gleichschaltung.


Annalena Baerbock und Robert Habeck sind gern gesehene Gäste in deutschen Talkshows. Markus Lanz ist es am Donnerstagabend gelungen, gleich beide Grünen-Vorsitzende in seine Sendung im ZDF zu lotsen. Mit überschwänglichen Zitaten von Parteikollegen und Medien stellte der Moderator die beiden links von ihm sitzenden Politiker vor. „Annalena ist die Wurzel unseres Baumes, und ohne sie würde manche Blüte von Robert schnell verwelken“, zitierte Lanz etwa Claudia Roth, die selbst einmal Bundesvorsitzende der Grünen war. Baerbock und Habeck lachten peinlich berührt. Durch das Studio ging ein Raunen.

Von Lanz auf den Hype um ihre Person angesprochen, versuchten die beiden Politiker, das Ganze runterzuspielen. Es sei schon so, dass man mehr erkannt werde, aber „wir sind ganz normal mit dem Zug hergekommen“, sagte Baerbock. Lanz bohrte nach und fragte, ob der Job denn gar keinen Spaß mache – „Spaß ist nicht die richtige Kategorie für das, was wir gerade erleben“, erklärte Habeck.

„Was wäre das Deutschland, das sie sich malen würden?“, lautete eine der nächsten Fragen – bezogen auf die Koalitionswünsche der Grünen. Doch auch hier ließen sich Baerbock und Habeck nicht aus der Reserve locken. „Politik ist kein Wunschkonzert“, hieß es vonseiten Baerbocks. Dass die Bremer Entscheidung für Rot-Grün-Rot ein Vorbild für den Bund sei, verneinte Habeck klar. Während die CDU den Bremer Grünen gute Angebote gemacht hätte, wäre es vor allem die FDP gewesen, an der eine dortige Jamaika-Koalition gescheitert wäre.

Der in der Runde sitzende Journalist Wolfram Weimer hakte nach: „Ist die Linkspartei für Sie genauso eine Partei wie die CDU?“, lautete seine Frage. Habeck reagierte und beschwerte sich darüber, dass die Diskussion – anders als von Lanz angekündigt – nicht um Inhalte, sondern sich um Machtkonstellationen drehe. Danach griff er die seiner Meinung nach von vielen Konservativen gezogene Unterscheidung zwischen der Linken in Westdeutschland und der Linken in Ostdeutschland an. „Damit baut man rein rhetorisch eine Teilung auf, die gerade von konservativer Seite überwunden werden sollte.“

„Das ganze Gerede darüber, ob die Grünen eine linke Partei sind, ist schlichtweg falsch“, schloss Habeck seinen Monolog und begründete es mit den vier schwarz-grünen Regierungen in Deutschland – und hielt diesen „nur“ zwei Kooperationen mit der Linken entgegen.



Publikum auf der Seite der Grünen

Auffällig war, dass bei der Diskussion zwischen Baerbock und Habeck sowie Lanz und Weimer auf der anderen Seite das Publikum immer wieder raunte – oft zugunsten der Grünen. Lanz sah diese Reaktionen als Indiz dafür, dass „wir wohl inhaltlich sprechen“.

Danach äußerten Baerbock und Habeck ihre Visionen für eine emissionsarme Mobilität und Wirtschaft – sprachen sich wie gewohnt für eine CO2-Steuer und einen schnellen Kohleausstieg aus. Markus Lanz fasste die Debatte mit der Frage zusammen: „Die Kindergärtnerin, die nach Mallorca fliegt: Was zahlt die mehr für einen Flug nach Mallorca?“ Habeck gab zu, dass Flüge mit ihrer Emissionsabgabe durchschnittlich teurer werden würden.

Daraus entwickelte sich ein lauterer Schlagabtausch zwischen Lanz und Baerbock. Lanz fand es mit Blick auf die soziale Gerechtigkeit ungerecht, dass die Kindergärtnerin dann genauso sehr belastet würde wie der Investmentbanker. Baerbock empfand den Vergleich als hinkend, hielt dagegen, dass die Kindergärtnerin heutzutage eh schon viel zahlen müsse, weil sie in den Ferienzeiten fliegen müsste – und die Flugtickets da sowieso teurer seien. Lanz wiederum fand diesen Vergleich unpassend.


„Das ist natürlich mega verräterisch, dass diejenigen, die sich sonst am wenigsten um soziale Gerechtigkeit kümmern, immer dann auf die Barrikaden gehen, wenn es um Fliegen, Fleischessen und Fahren geht“, mischte sich Habeck ein. Dafür erntete er viel Applaus vom Publikum – und Kritik von Lanz. Die Diskussion zwischen dem Moderator und seinen Gästen schaukelte sich hoch – auch von der Lautstärke. Wolfram Weimer sprang Lanz dabei immer wieder zur Seite.

„Lass uns bitte diese Schärfe hier rausnehmen“, sagte Markus Lanz plötzlich während eines Beitrags von Baerbock – wobei es vor allem er und Habeck und weniger Baerbock und Weimer waren, die der Debatte diese Hitzigkeit verliehen hatten. „Ich will Ihnen nichts, persönlich schon gar nicht. Ich mag diesen Unterton nicht“, sagte er in Richtung Habeck, der die Lippen zu einem gequälten Lachen zusammenpresste.


Annalena Baerbock, die „Oberlehrerin“

Und tatsächlich beruhigte sich das Gespräch danach, die Themen wurden programmatischer, Stichwort Windkraft und Stromtrassen. Habeck setzte seine kleinen Spitzen gegen die Energiepolitik der großen Koalition fort – und erntete immer wieder Applaus. Auch als er Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wegen seines Vorgehens im Straßenbau als derzeit größten Enteigner bezeichnete – und nicht die linken Kräfte in Deutschland.

In Habecks Argumentation meinte Journalist Weimer das Dilemma der Grünen zu erkennen: „In dem Ziel Klima- und Umweltschutz sind große Mehrheiten der Bevölkerung bei Ihnen, in der Realisierung sind die Antworten nicht so einfach, wie das im ersten emotionalen Reflex klingt.“ Habeck reagierte mit einem genervten Blick, wandte kurz den Kopf ab.

Nach einer Debatte über Europas unterschiedliche Auffassung von Klimaschutz und einen drohenden Stellenabbau in der Autoindustrie endete der politische Teil der Sendung. Obwohl sich Lanz und Habeck sowie Baerbock und Weimer beharkten, Weimer die Grünen-Vorsitzende sogar als „Oberlehrerin“ bezeichnete, wurde es nicht mehr laut – auch weil Lanz sich zurücknahm und den grünen Positionen zum Ende hin sogar zustimmte und sie bestärkte. Innerhalb von 50 Minuten hatte sich Lanz vom „bösen“ zum „guten“ Bullen gewandelt – wahrscheinlich um endlich die „inhaltliche“ Debatte führen zu können, die er sich zu Beginn der Sendung vorgenommen hatte.

Am Ende richtete Lanz die Diskussion auf den Fleischkonsum. Seine Frage an die beiden Grünen-Politiker lautete: „Wie sehr bringt Sie auf die Palme, wenn Christian Lindner Ihnen vorwirft, Sie träumten von einem fleischlosen Deutschland?“ „Gar nicht, das interessiert mich gar nicht“, antwortete Habeck trocken und wusste die Gunst des auflachenden und klatschenden Publikums auf seiner Seite.





Donnerstag, 27. Juni 2019

Was der SPIEGEL unter Frieden in Nahost versteht...

von Thomas Heck...

Wer gestern Abend die Gelegenheit hatte. auf Arte umzuschalten, konnte auf eine Neues primitivste Hetze gegen Israel und Juden entdecken. Ein Bericht über Gaza zeigte auf eine unglaublich perfide Art und Weise, woran es am "Friedensprozeß" krankt: Nämlich am mangelnden Interesse der Palästinenser an Frieden, deren Festhalten an Vernichtungsphantasien gegenüber dem jüdischen Staat und deren Unterstützung durch linke Mainstream-Medien, linke Politiker und eine grünlinksversiffte Öffentlichkeit, die ihr Wissen über den Konflikt nahezu ausschließlich über derartige "Dokumentationen" bezieht. Es ging mal wieder um den Gaza-Streifen. Ein ärgerlicher und einseitiger Bericht voller antisemitischer Stereotype.

Donald Trump, Jared Kushner und Israels Premier Benjamin Netanyahu

Genauso macht es der SPIEGEL, der den amerikanischen Nahost-Friedensplan zerreisst, weil er von Trump ist. Man lässt sich gar nicht erst herab, den Plan zu analysieren, wenn man doch so wunderbar auf den zionistischen Schwiegersohn von Trump rumkloppen kann. Inhaltlich ein klarer Relotius mit viel Fragezeichen, Zweifeln, Vermutungen und feuchten Träumen.

Jared Kushner: Nahost-Friedensplan stößt auf Widerstand - SPIEGEL ONLINE

Jared Kushner kann charmant sein, wenn er will. Der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump hat ein entwaffnendes Lächeln. Doch viele, die mit dem oft wesentlich jünger wirkenden 38-Jährigen schon zu tun hatten, warnen davor, ihm zu trauen.

Kushner selbst ficht das nicht an. Er ist von sich selbst überzeugt - und will mit seinem Nahost-Plan den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ermöglichen. Ein Jahrhundertvorhaben. An diesem Dienstag wird es konkret. Kushner wirbt in Bahrains Hauptstadt Manama für die erste Etappe dieses zweistufigen Vorhabens. Zimperlich ist er dabei nicht.

"Ob man mir vertraut, ist mir egal", sagte Kushner unlängst. Man möge seinen Plan "anhand der Fakten" bewerten. Die Palästinenser haben seinen Plan bereits im Vorfeld der Tagung abgelehnt - wegen der Fakten, doch wohl auch wegen Kushners mangelnder Vertrauenswürdigkeit. Ein Flop der Friedenskonferenz hätte gravierende Folgen für die gesamte Region.

"Jared ist ein sehr kluger Kerl"

Nur einer scheint zuversichtlich: Donald Trump. Der Nahostkonflikt, prahlte er, sei nicht mehr als "ein Immobiliendeal", für den sein Schwiegersohn der beste Mann sei: "Jared ist ein sehr kluger Kerl."

Dieser Sound ist nicht neu. Trump verspricht oft Megadeals, ohne dass am Ende viel von ihnen übrig bleibt. Etwa sein "neues" Handelsabkommen mit Mexiko und Kanada. Das ist im Kern nicht mehr als eine Nafta-Modernisierung, die gegenwärtig im US-Kongress verkümmert. Auch Kushner ist nicht der Dealmaker, für den er sich hält:

  • seine Immobilienfirma wackelt,
  • seine Tageszeitung "New York Observer" ist kaputt,
  • aus seinem sogenannten White House Office of American Innovation, das "frisches Denken" und Wirtschafts-Know-how in die Politik bringen sollte, ist bis heute keine einzige Initiative hervorgegangen.

Nun also der Nahe Osten als neues Prestigeprojekt. Dort verknüpft Kushner das Politische mit dem Geschäftlichen: Er will den Palästinensern ihr Land mit wirtschaftlichen Anreizen in Höhe von 50 Milliarden Dollar quasi abkaufen. (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen)

Kushners Weg in das Weiße Haus - Vetternwirtschaft

Was ihn dazu befähigen sollte, einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern auszuhandeln, ist offen. Der Enkel von Holocaust-Überlebenden ist praktizierender Jude, am Handgelenk trägt er ein rotes Kabbala-Armband. Er fühlt sich mit dem jüdischen Staat Israel verbunden. Nicht mehr und nicht weniger. Qualifikationen hat er keine.

In seine neue Rolle ist Kushner wohl eher hineingeschliddert. Genauso wie er und seine Ehefrau, Trumps älteste Tochter Ivanka, an ihre Top-Beraterposten im Weißen Haus kamen - durch Vetternwirtschaft.

Anfangs hat sich der Secret Service US-Medienberichten zufolge sogar lange geweigert, Kushner eine Sicherheitsbescheinigung auszustellen, unter anderem wegen seiner unklaren Verbindungen zu ausländischen Geldgebern. Doch Trump habe den ablehnenden Bescheid persönlich überstimmt, heißt es. Und ihn anschließend zum Konfliktmanager für den Nahen Osten bestimmt.

Mischung aus Naivität und Überheblichkeit

Mit der Dauerkrise zwischen Israel und Palästina machte sich Kushner angeblich erst mal vertraut wie mit einer Business-Transaktion: Er listete Daten und Zahlen auf und las Geschichtsbücher. Das Ergebnis dieses Lernprozesses sind nun blumige PR-Phrasen, kaum Konkretes. Der politische Teil seines Nahost-Friedensplans soll zudem erst nach den israelischen Neuwahlen im Herbst folgen.

Diese Mischung aus Naivität und Überheblichkeit findet sich bei manchen, die sich zeitlebens in einer Blase aus Privilegien und Wohlstand bewegen. Die Kushners seien ein Musterbeispiel für den "Dunning-Kruger-Effekt", schreibt Kolumnistin Michelle Goldberg in der "New York Times".

Was komplex klingt, ist ganz einfach. Es handelt sich dabei um eine Faustregel, erdacht von zwei Psychologen der Universität Cornell. Der Effekt, so Goldberg, "verleitet inkompetente Personen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, weil sie nicht verstehen, wie viel sie nicht wissen".

Oft rettet solche Leute die Nähe zu Macht und Geld. Die Parallelen zu Kushner, der planlos an der Zukunft des Nahen Ostens arbeitet, sind offenkundig. Dessen verschuldeter Konzern bekam neulich eine Geldspritze von einer Firma mit Verbindungen in das Emirat Katar.


In ein weiteres Unternehmen, an dem Kushner beteiligt ist, flossen nach Recherchen des "Guardian" bisher 90 Milliarden Dollar aus Offshore-Quellen. Und aus Saudi-Arabien.

Kushner scheint selbst nicht überzeugt von seinem Plan

In Palästina hat man Kushner bislang immer freundlich empfangen - aber maximal reserviert auf seine Vorschläge reagiert. Die Führungsriege um Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas traut Kushner ebenso wenig wie dessen Schwiegervater.

Der hat seit seinem Amtsantritt immer wieder einseitige Aktionen zugunsten Israels vorangetrieben:

  • Er hat die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angeordnet,
  • ebenso die Annullierung der Wirtschaftshilfe für die Palästinenserhilfsorganisation UNRWA
  • und die Anerkennung der Golanhöhen als israelische Staatsgebiet. Die Regierung in Jerusalem bedankte sich dafür mit einer Siedlung namens "Trump Heights" bei ihm, die auf den Golanhöhen entstehen soll.

In Ramallah glaubt deshalb niemand an einen fairen Frieden durch die Vermittlung von Kushner. Und auch er selbst ist offenbar nicht hundertprozentig überzeugt vom Erfolg seines Nahostplans. Es könnte auch gut sein, dass er scheitere, lässt er mittlerweile unbekümmert verbreiten. Es wäre ein weiteres Prestigeprojekt, das der Schwiegersohn leger zur Seite legt.

Für den SPIEGEL ist ein "fairer Frieden" offensichtlich nur der Frieden, in dem Juden von Palästinensern möglichst ungestraft und ungehindert ermordet werden können.




Dienstag, 25. Juni 2019

Nach dem Kirchentag zum Vaginal-Joghurt?

von Thomas Heck...

Die Vagina ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sogar auf dem Kirchentag spielte sie eine gewichtige Rolle. Bei Workshop "Vulven malen" konnte auch Frau sich so mal richtig mit dem Pinsel austoben. Wir hatten berichtet. Und mit dem Bannen des weiblichen Sexualorgans auf die Leinwand ist es noch lange nicht getan. Jetzt ist der menschlichen Gaumen dran. Ein Bericht von Cecilia und ihre Erfahrungen aus der Experimentierküche, wo nicht mit Joghurt die Scheidenflora aufgepeppt wird, sondern umgekehrt. Und dabei geht es um links- und rechtsdrehende Kulturen...



Die Idee kam uns, als meine Freundin Cecilia und ich die probiotischen Eigenschaften der Vagina diskutierten. „Wieso gibt es ganze Kochbücher voller Rezepte, die auf Sperma basieren und nicht einen einzigen Google-Eintrag über die Kultivierung von Scheidenschleim?", schrieb Cecilia gleich kollektiv an einige unserer Freunde. 

Unter den missbilligenden Ermahnungen Sarah Wieners in ihrem Kopf, schnappte sie sich kurzerhand einen Löffel, ein Thermometer und eine Pfanne und machte sich an die Joghurtproduktion mit Hilfe ihrer Vagina—lokalere Zutaten kannst du wohl kaum bekommen.

Cecilia Westbrook macht gerade ihren Doktor der Medizin an der University of Wisconsin-Madison. Wir haben schon früher mal über Joghurtprodukte aus Vaginalsekret gewitzelt—sehr vorhersehbare Kalauer über die ernährungswissenschaftlichen Vorzüge des Muschileckens und wie wir das Produkt nennen wollten—aber dann suchten wir danach auf Google und fanden tatsächlich NICHTS. Nicht einmal in der medizinischen Literatur. Unsere Neugier war geweckt. Cecilia begann, ernsthaft zu recherchieren. Was blieb ihr schon außer dem Selbstversuch?

Jede Vagina ist das Zuhause hunderter verschiedener Bakterienarten, die in ihrer Gesamtheit Scheidenflora genannt werden. Diese Organismen produzieren Milchsäure, Wasserstoffperoxid und andere Substanzen, die die Scheide gesund halten. Das dominante Bakterium heißt Lactobactillus, und ist nunmal zufällig genau das, was Menschen gern benutzen, wenn sie Käse, Milchprodukte und Joghurt kultivieren. 

Aber Cecilia hat ihren Joghurt nicht nur zum Zwecke großartiger Kalauer hergestellt. Und ganz sicher nicht, weil sie hungrig war. Sie hatte beruhigenderweise genügend Chemiekenntnisse, um zu wissen, wie gut der Verzehr einer Portion ihrer eigenen Säfte ihrem Körper tun würde.

Es erinnerte sie an indischen Joghurt, sie aß ihn mit Heidelbeeren. 

Ihr Motiv war die Erforschung der Probiotik—freundliche Bakterien, von denen man glaubt, dass sie bei Verzehr unseren Darm gesund halten sollen. Werbung für probiotischen Joghurt habt ihr bestimmt schon mal im Fernsehen gesehen. Aber es gibt eben auch vagina-spezifische Probiotik im Handel, die angeblich dafür sorgt, dass sich dort mehr von den guten Bakterien ansiedeln als von den schädlichen. 

„Man kann die Probiotika oral einehmen —die Bakterien landen letztlich aber tatsächlich in der Scheide," sagt Larry Forney, ein Mikrobiologe an der University Idaho. „Was könnte also gesünder sein, als gesunde Bakterien aus der Vagina zu kultivieren, um später noch mehr davon in den Körper aufzunehmen?", dachte sich Cecilia. 

Mit Hilfe eines hölzernen Löffels sammelte sie also Scheidenflüssigkeit. Cecilia setzte eine positive Kontrollgruppe auf (mit echtem Joghurt als Startkultur) und eine negative Kontrollgruppe (pure Milch ohne irgendwelche Zusätze) und fügte ihre eigene Zutat zu einer dritten Joghurtgruppe hinzu. Über Nacht stehengelassen, zauberte die Magie der Biologie daraus eine Schüssel von beachtlichen Ausmaßen. 

Ihre erste Ladung Joghurt schmeckte sauer, frisch und prickelte ein bisschen auf der Zunge. Er erinnerte sie an indischen Joghurt und sie aß ihn mit Heidelbeeren.

Das, so stellte sich nach einem kurzen Gespräch mit Larry Forney heraus, war überhaupt keine gute Idee: „Wenn du Vaginalsekret isst, isst du ja nicht nur das Lactobacillus. Sondern alles." Und je nach Frau und je nach Zeitraum, in der das Sekret stehengelasen wird, wird diese Mischung möglicherweise nicht mehr von Lactobactilli dominiert, „sondern von anderen Bakterien—von denen manche giftig sind. Und sowas willst du nun wirklich nicht in deinem Joghurt haben", erklärte er.

Schlimmstenfalls kann dieses Ungleichgewicht zu Pilzinfektionen und andren ekligen Sachen führen. Solche Organismen sollten also nicht in deinem Frühstück landen. Selbst eine gesunde Vagina enthält Organismen, die richtig schlecht sein können, würde man sie züchten.

„Generell also keine gute Idee," bilanziert Forney. „Aber ein Element daran gefällt mir trotzdem: Sie benutzt für dieses Experiment Bakterien aus ihrer eigenen Scheide."

Da jede Frau eine andere Balance aus guten und schlechten Bakterien ihr eigen nennt, sind die Vorzüge der vaginalen Probiotik fraglich. Würde dagegen eine Firma oder Uni Probiotika entwickeln können, die speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Scheidenflora der Frau abgestimmt wären, „wären die um einiges effektiver als das, was wir jetzt in der Drogerie kaufen könnten," so der Mikrobiologe.

Die Vorteile für die eigene Gesundheit waren nicht ganz so geradlinig, wie sich Cecilia das gewünscht hatte, aber zumindest der Ansatz ergibt Sinn. „Mir gefällt das Prinzip, aber es ist trotzdem riskant. Sie weiß ja nicht, was drin ist und könnte einen schlechten Joghurt erwischen", sagt Forney. 

Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA stimmt dem zu. Theresa Eisenman von der zuständigen Pressestelle teilte uns mit: „Vaginalsekret ist kein Lebensmittel und kann menschliche Krankheiten übertragen—ein Produkt, das Scheidensekret oder andere Körperflüssigkeiten enthält, wird als gepanscht eingestuft."

Cecilia hatte unterdessen eine zweite Ladung produziert, als ich schon wusste, dass Joghurt aus Vaginalflüssigkeit keine so tolle Idee war. Trotz Abratens aller Befragten von Forney bis zur FDA fühlt sie sich gut. Aber mehr wird sie dann doch nicht züchten. 

„Eigentlich ist das doch alles total offensichtlich. Natürlich kann man Joghurt aus seiner eigenen Bakterienflora machen. Aber wer würde schon auf die Idee kommen?", sagte sie. „Und natürlich möchte die Feministin in mir irgendwas über die Schönheit in der Verbindung zwischen dem eigenen Körper und der Nahrung sagen, und dass du damit die Macht erforschen kannst, die die eigene Vagina haben kann. Klar, zum Teil ist das alles eine mystisches Hippie-Ding, aber teilweise geht es auch einfach darum, sich selbst mit seinem Körper anzufreunden—besonders in einer Kultur, die so einen verklemmten Umgang mit Frauenkörpern hat."

Wie auch immer, Cecilia berichtete mir schließlich fröhlich, dass ihre zweite Ladung sogar noch saurer schmeckte, wie leicht vergorene Milch—der abschließende Beweis, dass Joghurt aus Vaginalsekreten leider nicht dasselbe ist wie Muschilecken. Und nicht jeder Seemann schifft im Roten Meer...




Zu feige für den Märtyrertod... jetzt klagen sie auf Rückkehr...

von Thomas Heck...


Die Diskussion, wie mit ehemaligen IS-Kämpfern umgegangen werden soll, die angesichts der militärischen Niederlage des Islamischen Staates zu feige waren, sich angesichts ihrer Taten, ihrer Vergewaltigungen von Jesiden, Enthauptungen und sonstigen Blutbädern, wenigstens den Anstand gehabt hätten, sich selbst zu richten, ist angesichts der Faktenlage nur noch akademischer Natur. Denn mittlerweile klagen diese Schmutzlappen, unsere "Mitbürger" auf ihr "Recht" auf Rückholung durch die Bundesrepublik Deutschland.


Das mag einem nicht gefallen, doch es ist so. Dass die Eltern dieser IS-Mörder natürlich alles daran setzen, ihre lieben Kinder wieder heim ins Reich zu holen, ist zwar verständlich und menschlich nachvollziehbar, jedoch angesichts der Verbrechen des IS der Normalbevölkerung schwer zu vermitteln. 


Denn in letzter Konsequenz bedeutet das, dass Sie und ich, unsere Familien und Kinder künftig mit denen auf deutschen Straßen wandeln, die noch gestern bis zur Hüfte im Blut standen, Gefangene gefoltert hatten, Frauen vergewaltigten, Menschen verbrannten, ertränkten oder im Blutrausch deren Köpfe absäbelten. Und da ist es mir eigentlich ziemlich egal, ob die IS-Terroristen Fabian und Manuel Gerhard selbst Hand ans Messer legten oder nur Mitläufer waren. Ich will die einfach nicht mehr haben und finde, dass Sie im kurdischen Knast ganz gut aufgehoben sind. 

Der in Nordsyrien inhaftierte deutsche Islamist Fabian G. hat die Bundesrepublik auf Rückholung nach Deutschland verklagt. Nach Informationen von WELT haben die Frankfurter Anwälte Seda Basay-Yildiz und Ali Aydin im Auftrag ihres Mandanten eine entsprechende Klage beim Verwaltungsgericht in Berlin eingereicht. Und da wird sich ganz sicher ein verständnisvoller Richter finden, der die armen Jungs wieder nach Hause holt.


Fabian Gerhard (26) war im Oktober 2014 mit seinem Bruder Manuel Gerhard (22) von Kassel nach Syrien ausgereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Wer alt genug ist, nach dem Anschauen von HD-IS-Schlachter-Videos sein Herz für den Islam zu entdecken und in den Dschihad zu ziehen, der kann sich auch für seine Taten verantworten.


Aus Sicht der Anwälte ist die Bundesregierung verfassungsrechtlich verpflichtet, Fabian G. nach Deutschland zu bringen. „Dieser Verpflichtung ist die Bundesregierung bis zum heutigen Tag nicht nachgekommen“, teilten sie in einer Erklärung mit. Das liege daran, dass die Bundesregierung aus politischen Motiven nicht handeln wolle.


Basay-Yildiz und Aydin begründen ihre Klage mit Verweis auf das Schutz- und Treueverhältnis, das zwischen der Bundesrepublik und ihren Staatsangehörigen bestehe. Dieser ungeschriebene Verfassungsgrundsatz habe auch im Ausland Gültigkeit. Demnach müsse die Bundesrepublik ihre Staatsangehörigen vor Eingriffen in ihre Grundrechte schützen, insbesondere durch andere Staaten.


Fabian G. ist derzeit in einem von der kurdischen Miliz YPG beherrschten Gebiet in Nordsyrien inhaftiert. „Aufgrund der unsicheren politischen Situation in Nordsyrien ist unser Mandant der Gefahr der Todesstrafe ausgesetzt“, erklären die Anwälte. Diese Gefahr bestehe sowohl bei einer Überstellung ihres Mandanten nach Damaskus als auch bei einem Transport in den Irak.


Der Vater des mutmaßlichen IS-Kämpfers setzt sich seit mehreren Jahren für die Rückholung seiner Söhne ein. Nach seinen Angaben wurde ihm 2016 vom Staatsschutz in Kassel zunächst mitgeteilt, dass seine Söhne beim Kampf um Kobane ums Leben gekommen seien.


Er war jedoch überzeugt, dass seine Söhne lebten. Im Frühjahr 2019 reiste er persönlich nach Nordsyrien. „Ich durfte meinen Sohn Fabian aus der Entfernung im Gefängnis kurz sehen und habe ihn eindeutig identifizieren können“, sagte der Vater zu WELT.


Ihm sei von Offiziellen in Nordsyrien versichert worden, dass sein Sohn umgehend ausreisen könne, wenn die Bundesrepublik die Auslieferung oder Ausweisung beantrage. Daran habe die Bundesregierung jedoch kein Interesse.


Der Vater erhebt schwere Vorwürfe: „Am liebsten hätte es der deutsche Staat, wenn meine Kinder und die anderen Islamisten einfach für immer verschwinden.“ Nach seinen Angaben gibt es Hinweise, dass auch sein jüngerer Sohn Manuel noch am Leben sei. Bislang fehle es jedoch an einer konkreten Spur.


Offiziell verweist das Auswärtige Amt darauf, dass aktuell keine diplomatischen Beziehungen mit der syrischen Regierung bestünden. Die deutsche Botschaft in Damaskus ist weiterhin geschlossen. Die kurdische Selbstverwaltung in Syrien wird von der Bundesregierung völkerrechtlich nicht anerkannt.


Deutsche Behörden registrieren derzeit 118 IS-Haftfälle im Ausland mit Deutschland-Bezug, davon 85 deutsche Staatsbürger. 77 von ihnen befinden sich in Syrien, acht deutsche Islamisten sitzen in irakischen Gefängnissen. Von insgesamt 160 aus Deutschland ausgereisten IS-Kämpfern fehlt jede Spur, wie WELT AM SONNTAG berichtete. Ein Teil von ihnen könnte untergetaucht oder unentdeckt wieder nach Deutschland eingereist sein. So viel Glück, dass diese getötet wurden, hat Deutschland wohl eher nicht...





Montag, 24. Juni 2019

Iran will Israel in den Konflikt zwingen...

von Thomas Heck...

Seit dem Abschuss einer US-Drohne durch den Iran ist die Kriegsgefahr am Golf real. Wenn es dort zu größeren Kampfhandlungen käme. würde auch Israel zum Kriegsschauplatz werden. Dort bereitet man sich seit Jahren auf ein solches Szenario vor. Denn es ist nicht das erste Mal, dass ein feindliche gesonnenes Land versucht, Israel in seinen eigenen Krieg hineinzuziehen. So tritt der Iran, teilweise offen, teilweise verdeckt an der Seite der Feinde Israels auf und treibt den Kampf gegen die Juden voran, wie der Artikel in der WELT das beschreibt, obwohl der Titel "Israel wäre das erste Opfer des Iran", falsch ist.

Angeblich waren die US-Kampfflugzeuge schon auf dem Weg in den iranischen Luftraum, um Radareinrichtungen und Raketenstellungen zu bombardieren. Erst im letzten Augenblick hob US-Präsident Donald Trump den bereits erteilten Angriffsbefehl wieder auf. So behauptet er es jedenfalls. Aber auch diese Erzählung von einem ganz, ganz knapp abgeblasenen Angriff könnte zur Dramaturgie der Drohgesten gehören, die derzeit die Krise am Golf bestimmt.
Doch ein wichtiger Player schwieg lange – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Offenkundig wollte der Premier nicht den Eindruck erwecken, die USA in einen Krieg treiben zu wollen.
Doch nachdem Tanker im Persischen Golf brannten, US-Basen und die Botschaft in Bagdad angegriffen wurden und alles auf iranische Kräfte oder ihre Verbündeten hindeutete, meldete sich auch der israelische Regierungschef zu Wort.

„Der Iran hat seine Aggression gegen die Vereinigten Staaten und gegen uns alle verstärkt“, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu Mitte letzter Woche und rief „alle friedliebenden Länder dazu auf, den Vereinigten Staaten beizustehen, um die Aggression der Iraner zu stoppen“.

Israel werde „es nicht zulassen, dass der Iran eine Atombombe baut“. Eine solche Entwicklung werde Jerusalem mit allen Mitteln verhindern. Pläne für einen Präventivschlag gegen das iranische Atomprogramm hat Israel schon lange vorbereitet. Wie weit ist dieses Szenario noch entfernt?
Im Prinzip zöge Jerusalem eine friedliche Beilegung des Konflikts mit dem Iran vor, sagt Brigadegeneral a.D. Schlomo Brom, Forscher am Institute for National Security Studies in Tel Aviv und ehemaliger Direktor der Abteilung für strategische Planung im Generalstab der israelischen Armee. Israel setze auf diplomatischen und wirtschaftlichen Druck, sagt Brom, und unterstütze Washingtons verschärfte Sanktionen gegen den Iran.
Die verhindern den Verkauf iranischen Erdöls und schließen die Banken des Iran vom internationalen Zahlungssystem aus. Die Folgen für den Iran sind verheerend: Die Inflationsrate schnellte im April auf 51 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 1995. Medikamente und Lebensmittel werden knapp.
Doch bislang erzielt dieser Druck nicht die gewünschte Wirkung, dabei hätten die USA und Israel ihre diplomatischen oder wirtschaftlichen Mittel allmählich ausgereizt, meint Brom. Kurzfristig sei der Iran so nicht zu stoppen. Zwar wachse der Unmut in der Bevölkerung. Die iranische Führung zeigt sich indes unnachgiebig.
Präsident Hassan Ruhani erklärte, die Zeit sei noch nicht reif für neue Verhandlungen. „Deshalb ist unsere einzige Wahl der Widerstand.“ Der oberste geistliche Führer Ali Khamenei prophezeite Studenten bei einem Treffen in Teheran, sie würden „Zeugen des Untergangs der Feinde der Menschheit“ werden, der „verkommenen amerikanischen Zivilisation“ und Israels.
Tatsächlich wären Angriffe gegen Israel mit die wichtigste militärische Option des Iran in der Eskalation mit Washington. Sie würden vor allem von Verbündeten des Iran umgesetzt werden – den von Teheran geförderten Milizen rund um den jüdischen Staat. Die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen, die libanesische Hisbollah-Miliz und iranisch kontrollierte Kampfgruppen in Syrien verfügen zusammen über Zehntausende Raketen, die jederzeit jedes Ziel in Israel treffen könnten.

Längst wurde dort die Armee angewiesen, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten. Das Sicherheitskabinett berät inzwischen wöchentlich über die beste Antwort auf eine solche Provokation. Zugleich könnte Israel in die Offensive gehen, ohne gleich einen Krieg erklären zu müssen.
Hinter den Kulissen haben Israelis und Amerikaner längst einen digitalen Krieg gegen den Iran vorbereitet. US-Medien berichteten am Samstag von Cyberangriffen auf iranische Raketenkontrollsysteme. Bei „Yahoo News“ hieß es unter Berufung auf zwei ehemalige Geheimdienstvertreter, die US-Cyberangriffe hätten zudem ein Spionagenetzwerk getroffen, das Schiffe in der Straße von Hormus beobachte.
Laut „Washington Post“ waren die Cyberangriffe seit Wochen geplant. Zunächst seien sie von Militärs als Antwort auf die Tankerangriffe vorgeschlagen worden. Die iranische Nachrichtenagentur Fars erklärte hingegen, es sei unklar, ob die Cyberangriffe wirklich ausgeführt wurden. Die US-Medienberichte könnten auch ein Bluff sein. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass ein Cyberangriff auf den Iran Erfolg hätte.

Ab etwa 2007 infizierte der vermutlich von Israel, den USA oder beiden entwickelte Computerwurm Stuxnet iranische Computer. Bis der Virus 2010 entdeckt wurde, zerstörte er Hunderte hochempfindliche iranische Zentrifugen, indem er deren Drehgeschwindigkeit manipulierte. Das Atomprogramm des Iran wurde so nach manchen Schätzungen um viele Monate, vielleicht sogar um Jahre zurückgeworfen.
Der Geheimdienst Mossad sorgte zudem dafür, dass importierte Bauteile fehlerhaft waren, sodass Atomanlagen wochenlang brach lagen. Auch Kämpfer der Kidon-Einheit, die für Einsätze im Ausland verantwortlich ist, wurden aktiv. Mehrere iranische Atomforscher und Leiter des Nuklearprogramms wurden getötet oder verletzt, oft mitten im Teheraner Berufsverkehr.
Eine weitere Mossad-Aktion, die Entwendung des iranischen Atomarchivs aus einem Lagerhaus in einem Vorort Teherans, dürfte weiteres Material für neuerliche Angriffe liefern. Denn der spektakuläre Geheimnisraub wird Jerusalem nicht nur Erkenntnisse über den Wissensstand der Iraner geliefert haben, sondern „wohl auch viele Informationen über Schlüsselfiguren und den Standort kritischer Einrichtungen“, schätzt Brom.
Mit diesem Wissen könnte die Kidon-Einheit ihre nächsten Anschläge planen. Und Israels Luftwaffe könnte die Standorte iranischer Anlagen als Zielkoordinaten für Bombardements nutzen, im Worst-Case-Szenario eines Präventivschlags.
Unter Netanjahus Regierung hat die israelische Armee Milliarden für neue Rüstungsgüter erhalten, die Präzisionsangriffe gegen den Iran ermöglichen sollen. Ein Marschbefehl kam indes nie, wohl weil der vorige US-Präsident Barack Obama einem israelischen Alleingang nicht zustimmte und dem jüdischen Staat nie die notwendigen bunkerknackenden Bomben lieferte. Das ändert sich jetzt möglicherweise, schätzt der ehemalige US-Botschafter in Tel Aviv, Dan Schapiro, in einem Interview im Armeeradio. „Trump könnte den Israelis grünes Licht für einen Luftangriff auf den Iran geben“, meint er.
Dabei glauben nicht einmal optimistische Experten in Israel, dass so ein Schlag aus der Luft eine iranische Atombombe verhindern kann. „Israel kann nur einen kurzen Luftkrieg führen“, sagt Professor Dan Shueftan, Leiter des National Security Studies Center der Universität Haifa, der Armee und Regierung in strategischen Fragen berät.
Sein Kollege Brom aus Tel Aviv schätzt, dass das iranische Atomprogramm im besten Fall zwei Jahre zurückgeworfen, zugleich aber die Region in einen umfassenden Krieg gestürzt werden könnte. Dann wäre Israel isoliert und die Entschlossenheit der Iraner, eine Bombe zu bauen, noch größer, meint Brom.
Shueftan ist überzeugt, dass nur die USA die nuklearen Ambitionen des Iran mit militärischen Mitteln aufhalten könnten. Er hält ein solches Szenario indes für genauso unwahrscheinlich wie einen israelischen Alleingang. Trotz aller sehr konkreten Drohungen von Netanjahu in der Vergangenheit. „Israel hatte nie die Absicht, den Iran anzugreifen. Die Welt würde uns für einen Krieg verantwortlich machen, den niemand will.“
Vielmehr habe Netanjahu mit seinem Säbelrasseln das iranische Atomprogramm ins Rampenlicht der Weltpolitik rücken und die Haltung der USA gegenüber Teheran ändern wollen. „Damit hatte er spektakulären Erfolg“, urteilt Shueftan.
Doch heute seien Washington und Jerusalem – anders als unter Obama – hinsichtlich des Iran einer Meinung. Shueftan hält es für unwahrscheinlich, dass der Iran in naher Zukunft den Bau einer Atombombe in Angriff nehmen werde. Weil sich das Land damit endgültig zum Schurkenstaat machen würde.
„Die Iraner sind ein zivilisiertes Volk, sie wollen kein zweites Nordkorea werden“, sagt Shueftan. Sollte Teheran den Atomvertrag ostentativ verletzen, dann würden die Ajatollahs damit letztlich Israel und den USA in die Hände spielen: „Washington und Jerusalem hoffen darauf, dass die Europäer sich ihnen anschließen und wieder Sanktionen gegen Teheran verhängen. Nur das könnte den Iran in die Knie zwingen“, sagt Brom.