von Thomas Heck
So geht Augsteins Demokratie...
So geht Augsteins Demokratie...
Ich muss mich outen. Ich bin fremdgegangen. Ich habe Artikel auf Augsteins Kampfblatt "Der Freitag" veröffentlicht und weil ich gemeinhin nicht unbedingt als Augsteins Anhänger gelte, waren meine Texte durchaus deftig und zielten schon auf den GRÖSCHAZ, den größten Schreiberling aller Zeiten, ab. Denn ich dachte mir, dass ich gerade in diesen Zeiten das Terrain des Schreibens nicht dem linken Pöbel allein überlassen möchte. Es versteht sich daher auch von selbst, dass meine Texte schon auffielen, weil sie aus dem großen roten, pazifistischen und antisemitischen Sumpf herausstachen. Kommentare linker Hobby-Schreiberlinge kamen selten über das Niveau der Beleidigungen hinaus, doch das kennen wir ja schon zu genüge. Doch so geht Demokratie, dünkt es dem Schreiberling, die Diskussion und der Dissens ist die Würze im Konglomerat der verschiedensten Auffassungen. Und so lese ich natürlich Zeitungen aus allen Ecken des politischen Spektrums (die Nationalzeitung schenke ich mir, ist aber für die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner auch nicht notwendig oder hilfreich). So lese ich von verschiedenen Meinungen, recherchiere und bilde mir anschließend eine eigene Meinung. So sollte es sein.
Aber nicht für Augstein, dessen Meinung schon feststeht und der andere Meinungen in guter alter linker Tradition nicht zulässt und in seinem linken Revolutionsblättchen zensiert. So wurde unter dem Vorwand des Verstoßes gegen die Nettiqutte mein Account beim Freitag gelöscht, meine Artikel in einem feierlichen Akt einer linken Reichskristallnacht der digitalen Verbrennung preisgegeben, auf das nie wieder nicht-linkes Gedankengut die Seiten des Freitag beschmutzen möge. Damit beweist Augstein ein weiteres Mal, wie es um sein Demokratieverständnis bestellt ist. Und so agiert er nach Gutsherrenart und bestimmt, was in seinem Blatt erscheinen darf und was nicht. Was er großspurig "Community" nennt, weil dort jeder Artikel veröffentlichen kann und erst nach einer Registrierung dann auch zum Verfassen von Kommentaren in der Lage ist, erscheint auf dem zweiten Blatt als Billigausgabe einer Aktuellen Kamera auf Stürmerniveau. Und so findet die Diskussion eben nicht mehr statt. Ich glaube, Augstein wird es überstehen und ich auch.
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