Das Simon Wiesenthal Center hat zum Ende des Jahres 2021 eine Antisemiten-Liste unter dem Titel
„GLOBAL ANTI-SEMITISM 2021 TOP TEN“ herausgebracht. Auf Platz 7 findet sich Deutschland.
Auf Platz 1 der Liste ist der Iran. In der von Tapfer im Nirgendwo in Auszügen in die deutsche Sprache übersetzen Begründung heißt es:
Es gibt keine größere existenzielle Bedrohung für das jüdische Volk als die wachsende nukleare Bedrohung durch das antisemitische, den Holocaust leugnende, von Terroristen unterstützte und die Menschenrechte verletzende iranische Regime.
Das Simon Wiesenthal Center verweist unter anderem auf folgende Aussage des Brigadegenerals Abolfazl Shekarchi:
„Wir werden vor der Vernichtung Israels keinen Millimeter zurückweichen. Wir wollen den Zionismus in der Welt zerstören.“
Auf Platz 2 ist die Hamas. In der Begründung heißt es:
Der Konflikt zwischen Israel und der terroristischen Hamas im Mai 2021 spielte sich auch in Städten und in den sozialen Medien in Europa und Nordamerika ab. Das gewalttätige Gift der Hamas gegen Juden wurde nach Deutschland, Großbritannien und über den Atlantik in die USA und Kanada exportiert. Während Hamas-Raketen in israelische Zivilgemeinden einschlugen, wurde ein Rabbiner vor seiner Synagoge in London körperlich angegriffen. Am selben Tag streifte eine Karawane von Autos mit palästinensischen Flaggen durch das größtenteils jüdische Viertel der Stadt und skandierte über einen Lautsprecher: „F**kt die Juden und vergewaltigt ihre Töchter“.
Um den Synagogen in den USA wurden Juden wurden angegriffen. In Los Angeles sprangen Hamas-Schläger aus ihren Autos und verlangten von Gästen eines Restaurant im Herzen der Stadt zu wissen, wer jüdisch sei, um dann antisemitische Parolen auszustoßen.
Auf Platz 3 ist die BBC und das Vereinigte Königreich. In der Begründung heißt es:
Es braucht viel, um 250 Demonstranten zum Hauptsitz der BBC in London zu bringen, aber das britische Judentum hatte genug. An Chanukka hatte eine Gruppe von Muslimen einen mit Juden besetzten Bus im Zentrum Londons angegriffen. Die BBC berichtete fälschlicherweise, anti-muslimische Beleidigungen seien aus dem Inneren des Buses zu hören gewesen und verwandelten so die Täter zu den Opfern.“
Das Simon Wiesenthal Center verweist unter anderem auf folgende Aussage der BBC-Reporterin Tala Halawa, die öffentlich erklärte:
„Hitler hatte recht. Zionisten können nicht genug von unserem Blut bekommen.“
Auf Platz 4 sind Corona-Verschwörungstheorien. In der Begründung heißt es:
Verschwörungstheorien zu COVID-Impfstoffen sind überall aufgetaucht, von Neonazi-Websites bis hin zu COVID-skeptischen Gruppen, die inspiriert sind von den virulenten, antisemitischen „Protokollen der Weisen von Zion“, wo von einer angeblichen jüdischen Verschwörung zur Eroberung der Welt schwadroniert wird. In neuesten Versionen der Verschwörung geht es um eine Kabale, zu der die Rothschilds und George Soros gehören, in der die COVID-Impfstoffe entwickelt wurden, um eine „neue Weltordnung“ zu errichten. Der Impfstoff, so behaupten sie, sei eine schändliche jüdische Biowaffe, die die weiße Rasse sterilisieren solle.
Im Mai fragte eine Coronavirus-Verschwörungsgruppe auf Telegram ihre Anhänger: „Täuscht Israel die ganze Welt, um Beschränkungen gegen nicht geimpfte Menschen einzuführen?“ Die Antworten kamen schnell: „Es sind immer diese verdammten Juden“, sagte ein Nutzer. Darauf folgten Karikaturen von Juden als Hakennaseninsekten und die Illustration einer Frau mit ausgestrecktem Arm zum Hitlergruß.
Impfgegner aus Deutschland und der Tschechischen Republik, von Washington DC bis Vancouver, Kanada, nutzten den gelben Davidstern, den europäische Juden während des Zweiten Weltkriegs tragen mussten, um gegen die angebliche Verfolgung durch staatliche Impfmandate zu protestieren.“
Auf Platz 5 ist die Jüdische Stimme für Frieden. In der Begründung verweist das Simon Wiesenthal Center auf folgende Aussage, die die „Jüdische Stimme für Frieden“ zu Chanukka auf Twitter veröffentlichte:
„Wenn jeder einzelne jüdische Mensch ein Zionist wäre, würde das nichts an der Tatsache ändern, dass der Zionismus eine existenzielle Bedrohung für das palästinensische Volk ist und daher ausgerottet werden muss. Es ist buchstäblich nicht komplizierter als das.“
Auf Platz 6 sind die Giganten der Sozialen Medien. In der Begründung heißt es:
Leider haben große Unternehmen im Jahr 2021 nur sehr wenig getan, um die Marketingfähigkeiten von Antisemiten und Rassisten zu beeinträchtigen. Darüber hinaus hat Twitter eine entschieden politische Neigung, wer blockiert wird, nämlich ein amtierender Präsident der USA und wer veröffentlichen darf, nämlich Irans Ayatollah Khomeini, der eine „Endlösung“ gegen Israel anstrebt. In diesem Umfeld hat Twitter Fadah Jassem zur neuen Kuratorin für Nachrichten aus dem Nahen Osten und Nordafrika ernannt. In den Jahren 2010 und 2011 postete Jassem Tweets, wo sie den Antisemiten Louis Farrakhan lobte und erklärte, Israel sei „nicht entstanden“, sondern im Nahen Osten „wie eine Bombe abgeworfen“.
Auf Platz 7 findet sich Deutschland. In der Begründung heißt es:
In Deutschland wurde eine neue Regierung gewählt, die das Ende der Ära Angela Merkel markiert. Trotz ihrer vielen Erfolge als Kanzlerin hat Deutschland es versäumt, antisemitische Angriffe von Rechtsextremen, Islamisten und von Seiten der Linken, die Israel dämonisieren einzudämmen. Ihre Regierung hatte die Holocaustleugnung des Ayatollah-Regimes und die häufigen Aufrufe des Regimes, den jüdischen Staat zu zerstören, selten angeprangert.
Im Juni 2021 bestätigte die Bundesregierung eine erschreckende Zahl antisemitischer Hassdelikte im Jahr 2020. Im Jahr 2020 wurden allein in Berlin mehr als tausend antisemitische Vorfälle registriert, ein Anstieg von fast zwanzig Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin, Samuel Salzborn, räumte ein: „Eines ist klar: Berlin hat ein Antisemitismusproblem.“
Allerdings scheint ein anderer deutscher Antisemitismusbeauftragter offenbar vergessen zu haben, dass seine Aufgabe darin besteht, den Antisemitismus zu bekämpfen und nicht darin ihn in sozialen Netzen mit einem „Gefällt mir“ zu versehen. Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume, ist seit 2019 auf den sozialen Medien unteren anderen derart tätig gewesen, dass er ein Facebook-Posting mit einem „Gefällt mir“ versehen hat, in dem Zionisten mit Nazis verglichen wurden. Seitdem hat er weiterhin antijüdische, antiisraelische und konspirative Twitter-Accounts mit „Gefällt mir“ versehen und retweetet.
Im krassen Gegensatz dazu hat Blumes Amtskollege in Hamburg, Stefan Hensel, seine Stadtregierung aufgefordert, das vom iranischen Regime kontrollierte Islamische Zentrum in Hamburg zu schließen, weil dies Antisemitismus schürt. Blume hat es versäumt, die baden-württembergische Metropole Freiburg zur Beendigung ihrer Städtepartnerschaft mit Isfahan des iranischen Regimes aufzufordern, einer Stadt, deren Verwaltung jedes Jahr bei ihrer jährlichen Al-Quds-Demonstration zur Zerstörung des jüdischen Staates aufruft .
Unterdessen erreichte der Gestank des Antisemitismus die Deutsche Welle. Die Süddeutsche Zeitung enthüllte einen Skandal um antijüdische und den Holocaust verharmlosende Kommentare von Mitgliedern ihres arabischen Dienstes. Ein Beitrag bezeichnete den Holocaust als „künstliches Produkt“ und fügte hinzu, dass Juden weiterhin „die Gehirne der Menschen durch Kunst, Medien und Musik“ kontrollieren würden. Ein anderer erklärte: „Jeder, der mit den Israelis zu tun hat, ist ein Kollaborateur und jeder Rekrut in den Reihen ihrer Armee ist ein Verräter und muss hingerichtet werden.“
Die Deutsche Welle musste vier ihrer arabischen Servicemitarbeiter und einen freien Mitarbeiter nach Ermittlungen der ehemaligen deutschen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger suspendieren.
Auf Platz 8 ist der Rat für Amerikanisch-Muslimische Beziehungen (CAIR) und die Umweltbewegung Sunrise Movement. In der Begründung heißt es:
Die in der US-Hauptstadt ansässige Umweltgruppe Sunrise machte deutlich, dass ihr Eintreten für den allgemeinen Schutz sich nicht auf Juden erstreckt, die es wagen, sich als Zionisten zu identifizieren. Sie zogen sich aus einer Kundgebung zurück ins zwar „aufgrund der Teilnahme einer Reihe zionistischer Organisationen“ und fügten hinzu: „[Sunrise] ist gegen den Zionismus und jeden Staat, der seine Ideologie durchsetzt. Israel ist ein Kolonialprojekt, das routinemäßig Palästinenser vertreibt.“
Unterdessen dämonisierte die Antisemitin Zahra Billoo amerikanische Juden weiter. Der Direktor einer CAIR-Tochterorganisation in San Francisco bezeichnete „zionistische Organisationen“ als „Feinde“ und warnte vor „zionistischen Synagogen“.
Auf Platz 9 ist die Universität von Südkalifornien. In der Begründung heißt es:
2021 war ein katastrophales Jahr für Juden an den Universitäten in ganz Nordamerika, von der University of Toronto über die George Washington University bis hin zur Duke University und den Universitäten von Chicago und der University of Illinois. An der Spitze der Liste steht jedoch die Regierung der University of Southern California (USC), die es immer wieder versäumt hat, effektiv gegen offenen Judenhass vorzugehen. Yasmeen Mashayekh, eine Ingenieurstudentin der USC, machte keinen Hehl daraus, dass sie Juden und den jüdischen Staat hasst. Ihr bösartiger Hass ist beunruhigend genug, aber die Tatsache, dass Mashayekh auch als eine Senatorin für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion fungiert, deren Aufgabe es ist, „mehr Inklusivität“ zu fördern und „gegen Rassismus und Diskriminierung einzutreten“, konterkariert die Ziele und trübt den Ruf der USC.
Auf Platz 10 ist Unilever. In der Begründung heißt es:
Anfang des Jahres kündigte Ben & Jerry’s Ice Cream einen Boykott von Ostjerusalem und der Westbank an, was antiisraelischen BDS-Kampagnen neue Legitimität verlieh. Von Anfang an bezeichnete das Simon Wiesenthal Center den Boykott als einen rein politischen Akt. Der Boykott wurde von der Vorsitzenden des Aktivistenausschusses Anuradha Mittal vorangetrieben. Sie hat eine lange Geschichte der Unterstützung der BDS-Bewegung und kann eine Verteidigungen von Terrorgruppen der Hisbollah und der Hamas vorweisen. Wie bei anderen anti-israelischen Boykotten leiden unter dem Boykott die in Gemeinschaft lebenden arabischen und jüdische Angestellte im Heilige Land, die die Konsequenzen zu tragen haben.
Aber Ben & Jerry’s ist das egal. Ihre Entscheidung, Gewinne aus ihren Produkten zu nutzen, um Juden als Besatzer in ihrem eigenen Land zu brandmarken, widerspricht dem historischen Abraham-Abkommen, in dem Israel und die arabischen Nationen sich dem Frieden, gegenseitigen Respekt und der Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen verpflichtet haben. Abgesehen von seiner Anti-Friedens-Aktion stellt der Boykott von Ben & Jerry in einer Zeit des wachsenden Antisemitismus eine Gefahr für Juden überall dar.