Sonntag, 26. Januar 2020

Wenn der Neger nicht mit aufs Bild darf...

von Thomas Heck...

Nicht nur in Europa verschleiert der Wohlstand eine  klare Sichtweise der Dinge. Wenn Greta Thunberg alte weiße Männer mit "how dare you" angiftet, was sie ihr angetan hätten, wird die Wohlstandsverwahrlosung auf eine dermaßen lächerliche Art und Weise überdeutlich. Warum soll es in also Afrika anders sein? Wenn eine ugandische Klimaschützerin aus einem Pressefoto geschnitten wird und sie sagt, dass sei das Schlimmste was ihr je passiert sei, nenne ich das Fortschritt. Afrika scheint dann so schlimm nicht zu sein. Und umso mehr darf man sich fragen, warum das Mittelmeer voll von Flüchtlingen ist? Da fliehen wohl die wenigsten Menschen vor Hunger (denn die schaffen es ja nicht mal aus dem Land). Die fliehen auch nicht vor dem Klimawandel. Hier geht es wohl um Wohlstand, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Danke, Vanessa, für die Ehrlichkeit

Die traumatisierte Vanessa aus Uganda wurde aus dem Pressebild geschnitten... ein Schock...


Ein auf den ersten Blick unspektakuläres Foto junger Klima-Aktivistinnen sorgt für hitzige Debatten in den sozialen Medien. Darauf zu sehen: Luisa Neubauer, Greta Thunberg, Isabelle Axelsson und Loukina Tille vor dem Bergpanorama von Davos.


Anstoß nehmen zahlreiche Internetnutzer an dem, was nicht auf dem Bild zu sehen ist: Vanessa Nakate, 23 Jahre alt, aus Uganda. Nakate, ebenfalls Umweltschützerin, hatte neben ihren Mitstreiterinnen für das Bild posiert und war offenbar von der Nachrichtenagentur AP aus dem später tausendfach verbreiteten Foto geschnitten worden.



Nakate sagte gegenüber der US-Nachrichtenseite „Buzzfeed“: „Ich habe geweint, weil es so traurig war, nicht nur, weil es rassistisch war, sondern auch wegen der Menschen aus Afrika. Es zeigte, wie wir wertgeschätzt werden. Das hat mir sehr wehgetan. Es ist das Schlimmste, was ich je in meinem Leben erlebt habe.“ 


Später schrieb sie bei Twitter: „Alle, die sagen, ich solle mich in die Mitte stellen, liegen falsch! Muss ein afrikanischer Aktivist in der Mitte stehen, nur weil er Angst hat, herausgeschnitten zu werden? So sollte es nicht sein!“

Auch Greta Thunberg meldete sich zu Wort. Sie schrieb bei Twitter an Nakates Adresse: „Es tut mir so leid, dass sie dir das angetan haben … Du bist die Letzte, die das verdient! Wir sind alle so dankbar für das, was du tust, und wir alle senden dir Liebe und Unterstützung!“ Bei Twitter erhielt die Aktivistin Hunderte Nachrichten der Solidarität. Viele werten den Vorfall als Beispiel für Rassismus in der Klimadebatte.

AP beteuert, die Uganderin nicht aus böser Absicht aus dem Bild geschnitten zu haben. Kurz nach der Veröffentlichung verbreitete die Agentur eine weitere Version des Fotos – dieses Mal mit Nakate. „AP veröffentlicht routinemäßig Fotos, sobald sie eintreffen, und als wir zusätzliche Bilder erhalten haben, haben wir die Geschichte aktualisiert. AP hat eine Reihe von Bildern von Vanessa Nakate veröffentlicht“, hieß es in einer Stellungnahme. Das ursprüngliche Foto sei laut Aussage des zuständigen Fotoredakteurs nur aus Gründen der Bildkomposition beschnitten worden, berichtet der „Guardian“.

Nakate legte in einem Video auf ihrem Twitter-Profil noch einmal nach: „Wir haben das nicht verdient. Afrika ist der geringste Emittent von Kohlendioxid, aber wir sind am stärksten von der Klimakrise betroffen.“ Die Geschichte des Kontinents lasse sich nicht einfach ignorieren – auch nicht, indem man sie aus einem Foto schneide.


1 Kommentar: