von Thomas Heck...
Im Dezember letzten Jahres erschütterte ein möglicher Reisbürger-Putsch die bunte Republik Deutschland. In letzter Sekunden wurde den Putschisten inklusive Hellseherin und Koch der Garaus gemacht, das schlimmste konnte verhindert werden. Wir hatten frühzeitig über den Putsch berichtet und sind bis heute noch schwer traumatisiert.
Öffentlich-rechtliche Medien versuchen bis heute, der Öffentlichkeit einzureden, dass Deutschland kurz vor der Machtübernahme durch geriatrische Rentnerrebellen stand. Fakt ist aber auch, dass trotz der Gefährlichkeit der Reichsbürger die Staatsanwaltschaft bis heute nicht in der Lage war, Beweise für eine Anklageerhebung zusammenzutragen. Auch war die Nachrichtenlage trotz diverser Razzien gegen Reisbürger vergleichsweise dürftig. Fragt sich, was um die 3.500 Polizeibeamten eigentlich konkret ermittelt hatten. Der rbb berichtet in einer "Dokumentation" darüber. Lächerlich.
Hier eine "Zusammenfassung" der inzwischen auf Linie gebrachten BLÖD-Zeitung zum gefährlichsten Putsch nach dem Zweiten Weltkrieg...
„Reichsbürger“ wollten Scholz fesseln und ins TV zerren
Heinrich XIII. Prinz Reuß wird am 7. Dezember 2022 in seiner Frankfurter Wohnung festgenommen und abgeführt
Zum Ermittlungsergebnis des Generalbundesanwalts im Fall des gefallenen Prinz Preuß warnt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (53, SPD) gegenüber BILD Sympathisanten der „Reichsbürger“: „Keiner in dieser extremistischen Szene sollte sich sicher fühlen.“
„Wir haben starke Sicherheitsbehörden, die unsere Demokratie gegen gefährliche Verfassungsfeinde schützen. Das zeigen die umfassenden Ermittlungen gegen das bisher größte mutmaßliche Terror-Netzwerk von „Reichsbürgern“. Wir werden diese harte Gangart auch weiter fortsetzen, bis wir militante „Reichsbürger“-Strukturen vollständig offengelegt und zerschlagen haben.“
War im Visier der Putschisten: Kanzler Olaf Scholz
Die Ministerin weiter: „Militante „Reichsbürger“ verbindet der Hass auf die Demokratie, auf unseren Staat und auf Menschen, die für unser Gemeinwesen einstehen. Wir haben es nicht mit harmlosen Spinnern zu tun, sondern mit gefährlichen Extremisten, die von gewaltsamen Umsturzfantasien getrieben sind und viele Waffen besitzen. Weiterhin gilt: Wir müssen diese Extremisten konsequent entwaffnen. Dafür brauchen wir dringend die Verschärfungen des Waffenrechts, die ich vorgeschlagen habe.“
Nach BILD-Informationen aus Regierungskreisen hatten die „Reichsbürger“ um Prinz Reuß auch vor, bei einer Plenarsitzung des Bundestags das Reichstagsgebäude zu stürmen und alle anwesenden Minister nebst Bundeskanzler festzunehmen und zu fesseln, um das Kabinett so der Öffentlichkeit im TV vorzuführen. Diese Maßnahme sollte nach deren irren Einschätzung dazu führen, dass sich weitere Kritiker der Regierung aus Behörden und Institutionen den „Reichsbürgern“ anschließen würden.
BILD dokumentiert die brisanten Ermittlungsergebnisse des Generalbundesanwalts.
BKA-Beamte, Spezialeinheiten wie die GSG 9 und mehrere SEK rücken im Dezember 2022 zu bundesweiten Razzien aus
Die Ausreden der Beschuldigten
Kurz und knapp bezeichnet Prinz Reuß’ Verteidiger die Vorstellungen der Beschuldigten laut BGH als „bloßen Wahn im Sinne eines psychiatrischen Befundes“. „Innenminister“ Fritsch gestand nur, Kasernen besichtigt und Kfz-Kennzeichen mit der Aufschrift „M-Stab“ (für Militärstab) beauftragt zu haben, bestritt aber die Beteiligung an einem gewaltsamen Umsturz. Birgit Malsack-Winkemann gestand die Videotouren in die Bundestagskatakomben und ihre Berufung ins Justizressort des „Rates“, leugnete aber einen Umsturzplan oder ein gewaltsames Eindringen ins Reichstagsgebäude. Ruth Hildegard Leiding bestätigte den Inhalt ihres Fahrtenbuchs, das Treffen mit anderen Beschuldigten belegt, und die Weitergabe von Satellitentelefonen, widerrief aber inzwischen alles über ihren Verteidiger.
Auch der mittlerweile aus der Untersuchungshaft entlassene Gourmetkoch Frank Heppner (62) will nichts von Umsturzplänen gewusst haben: „Für mich ging es um die Frage einer Neustrukturierung von Bundeswehrkasernen. Ich ging davon aus, dass ich die Kantinenkonzepte überarbeiten soll“, sagte der Schwiegervater des Fußballers David Alabas zu BamS. Den Titel „Hauptmann“ habe er sich nur im Spaß wegen des Films „Der Hauptmann von Köpenick“ ausgesucht.
Die Haft-Klatsche der obersten Richter
Der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs geht bei 19 Beschuldigten von einer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung aus, bei drei weiteren von deren Unterstützung. Die Angehörigen der „Reichsbürger“- und QAnon-Bewegung hätten mithilfe eines Geheimbunds („Allianz“) aus Angehörigen ausländischer Regierungen, Streitkräften und Geheimdiensten die staatliche Ordnung Deutschlands überwinden und durch eine eigene Staatsform ersetzen wollen. Als Haftgründe sehen Vorsitzender Jürgen Schäfer und seine Kollegen Johannes Berg und Christian Voigt zum einen Schwerkriminalität (Vereinigung, deren Zweck oder Tätigkeit auf die Begehung von Mord oder Totschlag gerichtet gewesen sei) und zum anderen Fluchtgefahr.
Aus abgehörten Telefonaten seien konkrete Fluchtpläne z. B. nach Russland oder Griechenland erkennbar. Familiäre Bindungen bestünden vielfach keine, im Fall von AfD-Astrologin Leiding habe der Sohn den Kontakt abgebrochen und gegen sie ausgesagt. Fritsch lebte im Wohnwagen, der mutmaßliche Militärchef und Ex-Fallschirmjäger Rüdiger von Pescatore (70) sah seinen Lebensmittelpunkt in Südamerika.
Trotz eines „teilweise fernliegenden gedanklichen Fundaments“ sehen die Richter einen hohen Gefährlichkeitsgrad in dem „hochverräterischen Unternehmen“. Die U-Haft müsse fortdauern, da das Ermittlungsverfahren mit 200.000 Blatt Aktenbestand, 5000 Asservaten und 265 Terabyte Datenmenge aus 1800 beschlagnahmten Speichermedien sehr umfangreich und längst nicht abgeschlossen sei.
Im Kabinett von Prinz Reuß sollte eine Hellseherin sitzen und einen Chefkoch gab es auch.
Der Prinz und seine Mutter
Mit 100 starb 2019 Thüringens letzte Prinzessin Woizlawa-Feodora Reuß.Der Kampf um die Restitution von Familiengütern soll ihren Sohn Heinrich XIII. (71) verbittert haben
Die Justizministerin
Bis 2021 saß Richterin Brigitte Malsack-Winkemann (58) für die AfD im Bundestag, durfte sich auch nach ihrem Ausscheiden frei im Parlament bewegen
Ministerin für Transkommunikation
Astrologin Ruth Hildegard Leiding (68) aus Heppenheim arbeitete eine Zeit lang als Sachbearbeiterin der AfD-Bundestagsabgeordneten Malsack-Winkemann
Innenminister
Ex-Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch (59) aus Hannover trat auf Querdenker-Demos auf, soll aus dem Beamten-Verhältnis entfernt werden
Der Ex-Bundeswehrsoldat
Maximilian Eder (63) gehörte zu den Mitbegründern des Kommandos Spezialkräfte, wurde erst später in Italien festgenommen
Der Ex-KSK-Soldat
Überlebenstrainer Peter Wörner (54) aus Fichtelberg hatte Kontakt zu einer derzeit in Koblenz vor Gericht stehenden Gruppe, die die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) geplant haben soll
Der Militärführer
Der Ex-Oberstleutnant der Bundeswehr Rüdiger von Pescatore (70) gilt den Ermittler als einer der Rädelsführer
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