Erfurt – Der Unfall-Horror von Thüringen. Bei einem Crash auf der B247 bei Bad Langensalza starben am Samstagabend sieben Menschen. Drei weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Einer schwebt noch immer in Lebensgefahr.

In ganz Deutschland trauern die Menschen, Spitzen-Politiker drücken ihr Mitgefühl aus. Aber ein Politiker scheint den Horror-Unfall für seine Zwecke instrumentalisieren zu wollen.

Sebastian Striegel (41), Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, schreibt auf Twitter: „[…] Und wir nehmen dies als Begleiterscheinung von Automobilität einfach so hin. Ich will das nicht mehr. Ich will sichere Straßen und Wege für alle.“

Auf Twitter hagelt es dafür mächtig Kritik. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) schreibt als Antwort: „Sie instrumentalisieren jetzt nicht wirklich diesen grauenhaften Verkehrsunfall?“

Kritik kommt auch von der CDU. Der Thüringer Innenexperte Raymond Walk (61) zu BILD: „Eine irritierende Äußerung! Niemand nimmt solche tragischen Unfälle ,einfach nur so hin‘! 9 von 10 Unfällen werden von Menschen verursacht. Hinzu kommt: Die Unfallursache steht überhaupt noch nicht fest. Mein Vertrauen gilt der Aufklärungsarbeit unserer Sicherheitsbehörden und Experten.“

Sebastian Striegel (41), Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt

Sebastian Striegel (41), Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt

Foto: AFP/Getty Images
Dieses Foto von dem Crash schickte ein Augenzeuge an die Landeswelle Thüringen

Dieses Foto von dem Crash schickte ein Augenzeuge an die Landeswelle Thüringen

Foto: Landeswelle Verkehrsinfo/BlaulichtDoku TH

Bemerkenswert: Striegel hatte im August 2016 selbst einen Unfall verursacht und war danach geflüchtet. Auf der A14 bei Könnern (Sachsen-Anhalt) hatte er einem Autofahrer beim Auffahren auf die Autobahn die Vorfahrt genommen. Beim Ausweichmanöver überschlug sich das Auto, der Fahrer wurde schwer verletzt. Striegel musste 3600 Euro Strafe zahlen und seinen Führerschein für sechs Monate abgeben.

Den Kameraden der Feuerwehr bot sich am Unfallort ein Horrorszenario

Den Kameraden der Feuerwehr bot sich am Unfallort ein Horrorszenario

Foto: Silvio Dietzel

Horror-Crash mit 7 Toten in Thüringen

Aus bislang ungeklärter Ursache soll der Unfallverursacher in einer lang gezogenen Kurve auf die Gegenspur geraten sein. Dort kollidierte der BMW mit dem Mercedes, in dem drei junge Männer und zwei junge Frauen (alle 19 Jahre alt) saßen, und einem VW Caddy, in dem zwei Personen saßen. Mercedes und VW gingen sofort in Flammen auf. Alle Insassen des Mercedes starben in den Flammen. Auch der Caddy-Fahrer (60) und ein Insasse (44) im BMW kamen ums Leben.