Der tägliche Judenhass begegnet uns an vielen Orten auf den Straßen. Der israelbezogene Antisemitimus begegnet mir vielerorts, auch bei Leuten, denen ich das niemals zugetraut hätte. Da reicht es wirklich aus, ganz offen pro-israelisch zu argumentieren oder zu agieren, um den Hass des judenhassenden Pöbel auf sich zu ziehen. Mir als Nichtjuden stösst das schon übel auf. Wie muss es aber Israelis oder Juden in Deutschland gehen? Und wie erst den Schwächsten unter denen? Den Kindern?
Israelische Kinder und Jugendliche sind offenbar Opfer einer judenfeindlichen Attacke geworden – durch Flixbus-Fahrer. Das Unternehmen beruft sich auf „Sprachdifferenzen“. Israelis bekommen hierzulande immer wieder Antisemitismus im Alltag zu spüren.
Für vier israelische Kinder und Jugendliche aus finanziell schwachen Familien erfüllte sich einen Traum: Dank Spenden des Borussia-Dortmund-Fanklubs Israelische Borussen konnten die jungen BVB-Fans aus Haifa nach Dortmund reisen und ihren Verein live im Stadion erleben. Doch der Traum nahm auf der Rückreise Anfang April ein böses Ende.
Auf dem Weg zum Amsterdamer Flughafen zeigte die Gruppe beim Einsteigen in einen Fernbus der Firma Flixbus ihre Fahrkarten. „Als die Busfahrer unsere israelischen Pässe sahen, wurden sie sofort aggressiv und haben uns erniedrigt“, erzählt Reiseleiter Itamar Eli WELT. Kurz darauf habe ein Busfahrer den Israelis verboten, Essen mit auf die Fahrt zu nehmen. Und zwar im Gegensatz zu allen anderen Fahrgästen, von denen viele Speisen mitgenommen hätten.
„Ich habe die Situation als beängstigend erlebt. Umso mehr, weil ich Jude bin“, sagt Eli. Die Kinder seien teilweise verängstigt gewesen, der Jüngste habe zu weinen angefangen. Ein Einzelfall?
Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) nicht. Sie erfasst mithilfe eines niedrigschwelligen Meldesystems antisemitische Vorfälle. „Die Schilderungen der israelischen Reisegruppe passen zu einem Vorfallsmuster, das wir häufiger beobachten“, sagt Rias-Mitarbeiter Daniel Poensgen. „Israelbezogenen Antisemitismus als eine Erscheinungsform des Antisemitismus erfassen wir bei sehr vielen Vorfällen.“
Israelis seien auch betroffen „von subtilen Diskriminierungen, bei denen sich die Täter nicht offen antisemitisch äußern“, so Poensgen weiter. Rias erfasste in Berlin 2018 zahlreiche Fälle, bei denen Israelis von Antisemitismus betroffen waren.
So wurde demnach im Juni vergangenen Jahres ein Mann nachts in der S-Bahn nach seiner Herkunft gefragt, da er aufgrund eines Gesprächs über Gaza hellhörig wurde. Als er sagte, dass er aus Israel komme, wurde er angepöbelt und ins Gesicht gespuckt. Im November wurde einem Israeli auf einem Couchsurfing-Portal die Übernachtung verweigert: Der Gastgeber beherberge grundsätzlich keine Juden und suche zwar neue Freunde aus der ganzen Welt – aber nicht aus Israel.
Einen Monat später wurde eine Hebräisch sprechende Reisegruppe während einer Führung von einem Verkäufer unvermittelt angeschrien, dass Israelis Nazis seien. Und im Januar 2019 wurde eine Frau in einem Bus von einem Mann plötzlich zu Boden geworfen und an den Haaren gezogen - sie hatte zuvor auf Hebräisch mit ihrer Mutter telefoniert.
Nach Rias-Informationen reagierte niemand im Bus. Selbst an der Gedenkstätte am Ort des islamistischen Anschlags am Breitscheidplatz wurden innerhalb eines Jahres sieben Mal eine israelische Flagge sowie das Foto des israelischen Terroropfers Dalia Elyakim entfernt. Der israelische Restaurantbesitzer Yorai Feinberg wird immer wieder telefonisch und per Mail beleidigt und bedroht.
Eine genaue Fallzahl kann Rias nicht nennen. Es wäre jedoch verharmlosend, hier von Einzelfällen zu sprechen. Die Sozialanthropologin Dani Kranz hat ein repräsentatives Forschungsprojekt zur Emigration aus Israel nach Deutschland geleitet, an dem 804 israelische Juden teilnahmen. Kranz sagt: „20 Prozent aller Israelis berichteten von antisemitischen Erfahrungen in Deutschland. Die meisten dieser Erfahrungen hatten einen Bezug zu Israel.“
Auch deutsche Juden sind von israelbezogenem Antisemitismus betroffen, beispielsweise wenn sie für Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden.
Einer im Dezember 2018 veröffentlichten europaweiten Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zufolge ist dies 85 Prozent der in Deutschland lebenden Juden schon passiert. 63 Prozent haben demnach schon einmal von Nichtjuden gehört, dass sich Israel gegenüber den Palästinensern wie die Nationalsozialisten gegenüber den Juden verhalte; 38 Prozent haben schon einmal gehört, dass eine Welt ohne Israel ein besserer Ort sei. Und auch Personen, die sich mit israelischen Symbolen im öffentlichen Raum bewegen, werden immer wieder beleidigt oder gar angegriffen.
Im Fall der Reisegruppe um Itamar Eli waren diese israelischen Symbole hebräische Schriftzeichen und das Wappen Israels, die auf den Pässen prangen. „Ich wollte unser Essen im Gepäck verstauen, doch einer der Busfahrer herrschte mich plötzlich an, dass wir das wegschmeißen müssten. Er war sehr aggressiv und wütend“, erzählt Eli.
„Damit du dich völlig wohlfühlst und entspannt reist, darfst du in unseren grünen Bussen auch essen und trinken“, heißt es auf der Website des Busunternehmens. Der andere Fahrer habe so getan, als ob er kein Englisch verstünde, obwohl er sich kurz zuvor mit anderen Touristen auf Englisch unterhalten habe. Eli wandte sich noch während der Fahrt an Fanklubleiter Adam Lahav. Lahav bestätigt die Darstellung. „Er war entsetzt, hat mir eine verzweifelte Nachricht geschrieben und mich gefragt, was sie tun sollen“, sagt er WELT. „Das ist sehr traurig, dass so etwas passieren kann. Die Gruppe hatte so ein tolles Wochenende bei uns – und dann endet das mit dieser Demütigung.“
Flixbus holte auf WELT-Anfrage eine Stellungnahme der Fahrer ein. Diese behaupten, dass der israelischen Gruppe das Essen verweigert worden sei, da sie Fast Food mitgebracht hätten.
Eli widerspricht dieser Darstellung: Viele andere Fahrgäste hätten stark riechende Speisen mitbringen können. „Die für uns eingesetzten Fahrer kommen aus vielen verschiedenen Ländern und haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Wir bedauern, sollte es aufgrund der Sprachdifferenzen zu Verständigungsschwierigkeiten gekommen sein“, teilt ein Unternehmenssprecher mit. „Wir nehmen Hinweise auf Diskriminierung jeder Art sehr ernst und befördern Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung.“ Die israelische Reisegruppe dürfte gegensätzlicher Meinung sein.
Auf dem Weg zum Amsterdamer Flughafen zeigte die Gruppe beim Einsteigen in einen Fernbus der Firma Flixbus ihre Fahrkarten. „Als die Busfahrer unsere israelischen Pässe sahen, wurden sie sofort aggressiv und haben uns erniedrigt“, erzählt Reiseleiter Itamar Eli WELT. Kurz darauf habe ein Busfahrer den Israelis verboten, Essen mit auf die Fahrt zu nehmen. Und zwar im Gegensatz zu allen anderen Fahrgästen, von denen viele Speisen mitgenommen hätten.
„Ich habe die Situation als beängstigend erlebt. Umso mehr, weil ich Jude bin“, sagt Eli. Die Kinder seien teilweise verängstigt gewesen, der Jüngste habe zu weinen angefangen. Ein Einzelfall?
Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) nicht. Sie erfasst mithilfe eines niedrigschwelligen Meldesystems antisemitische Vorfälle. „Die Schilderungen der israelischen Reisegruppe passen zu einem Vorfallsmuster, das wir häufiger beobachten“, sagt Rias-Mitarbeiter Daniel Poensgen. „Israelbezogenen Antisemitismus als eine Erscheinungsform des Antisemitismus erfassen wir bei sehr vielen Vorfällen.“
Israelis seien auch betroffen „von subtilen Diskriminierungen, bei denen sich die Täter nicht offen antisemitisch äußern“, so Poensgen weiter. Rias erfasste in Berlin 2018 zahlreiche Fälle, bei denen Israelis von Antisemitismus betroffen waren.
So wurde demnach im Juni vergangenen Jahres ein Mann nachts in der S-Bahn nach seiner Herkunft gefragt, da er aufgrund eines Gesprächs über Gaza hellhörig wurde. Als er sagte, dass er aus Israel komme, wurde er angepöbelt und ins Gesicht gespuckt. Im November wurde einem Israeli auf einem Couchsurfing-Portal die Übernachtung verweigert: Der Gastgeber beherberge grundsätzlich keine Juden und suche zwar neue Freunde aus der ganzen Welt – aber nicht aus Israel.
Einen Monat später wurde eine Hebräisch sprechende Reisegruppe während einer Führung von einem Verkäufer unvermittelt angeschrien, dass Israelis Nazis seien. Und im Januar 2019 wurde eine Frau in einem Bus von einem Mann plötzlich zu Boden geworfen und an den Haaren gezogen - sie hatte zuvor auf Hebräisch mit ihrer Mutter telefoniert.
Nach Rias-Informationen reagierte niemand im Bus. Selbst an der Gedenkstätte am Ort des islamistischen Anschlags am Breitscheidplatz wurden innerhalb eines Jahres sieben Mal eine israelische Flagge sowie das Foto des israelischen Terroropfers Dalia Elyakim entfernt. Der israelische Restaurantbesitzer Yorai Feinberg wird immer wieder telefonisch und per Mail beleidigt und bedroht.
Eine genaue Fallzahl kann Rias nicht nennen. Es wäre jedoch verharmlosend, hier von Einzelfällen zu sprechen. Die Sozialanthropologin Dani Kranz hat ein repräsentatives Forschungsprojekt zur Emigration aus Israel nach Deutschland geleitet, an dem 804 israelische Juden teilnahmen. Kranz sagt: „20 Prozent aller Israelis berichteten von antisemitischen Erfahrungen in Deutschland. Die meisten dieser Erfahrungen hatten einen Bezug zu Israel.“
Auch deutsche Juden sind von israelbezogenem Antisemitismus betroffen, beispielsweise wenn sie für Handlungen der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden.
Einer im Dezember 2018 veröffentlichten europaweiten Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zufolge ist dies 85 Prozent der in Deutschland lebenden Juden schon passiert. 63 Prozent haben demnach schon einmal von Nichtjuden gehört, dass sich Israel gegenüber den Palästinensern wie die Nationalsozialisten gegenüber den Juden verhalte; 38 Prozent haben schon einmal gehört, dass eine Welt ohne Israel ein besserer Ort sei. Und auch Personen, die sich mit israelischen Symbolen im öffentlichen Raum bewegen, werden immer wieder beleidigt oder gar angegriffen.
Im Fall der Reisegruppe um Itamar Eli waren diese israelischen Symbole hebräische Schriftzeichen und das Wappen Israels, die auf den Pässen prangen. „Ich wollte unser Essen im Gepäck verstauen, doch einer der Busfahrer herrschte mich plötzlich an, dass wir das wegschmeißen müssten. Er war sehr aggressiv und wütend“, erzählt Eli.
„Damit du dich völlig wohlfühlst und entspannt reist, darfst du in unseren grünen Bussen auch essen und trinken“, heißt es auf der Website des Busunternehmens. Der andere Fahrer habe so getan, als ob er kein Englisch verstünde, obwohl er sich kurz zuvor mit anderen Touristen auf Englisch unterhalten habe. Eli wandte sich noch während der Fahrt an Fanklubleiter Adam Lahav. Lahav bestätigt die Darstellung. „Er war entsetzt, hat mir eine verzweifelte Nachricht geschrieben und mich gefragt, was sie tun sollen“, sagt er WELT. „Das ist sehr traurig, dass so etwas passieren kann. Die Gruppe hatte so ein tolles Wochenende bei uns – und dann endet das mit dieser Demütigung.“
Flixbus holte auf WELT-Anfrage eine Stellungnahme der Fahrer ein. Diese behaupten, dass der israelischen Gruppe das Essen verweigert worden sei, da sie Fast Food mitgebracht hätten.
Eli widerspricht dieser Darstellung: Viele andere Fahrgäste hätten stark riechende Speisen mitbringen können. „Die für uns eingesetzten Fahrer kommen aus vielen verschiedenen Ländern und haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Wir bedauern, sollte es aufgrund der Sprachdifferenzen zu Verständigungsschwierigkeiten gekommen sein“, teilt ein Unternehmenssprecher mit. „Wir nehmen Hinweise auf Diskriminierung jeder Art sehr ernst und befördern Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung.“ Die israelische Reisegruppe dürfte gegensätzlicher Meinung sein.
Es ist schlimm, das zu hören !
AntwortenLöschenWas ist aber zu tun?
Bringt Verbot moslemischer Fahrer wirklich eine Lösung??
Wen müsste man denn dann noch sperren?
Rechte sowieso,
Kinder die provokativ Hakenkreuze malen, weil sie merken, dass sie damit in ein Fettnäpfchen treten,
alle Moslems,
alle, die sich mit dem 2. Weltkrieg nicht auseinandergesetzt haben.... nicht nur die Deutschen, auch die Amerikaner.
Die Kette der Aufzählungen nähme kein Ende.
Am Ende würden sogar viele Juden selbst darunterfallen.
Und alles nur deshalb um nicht nach den Ursachen zu fragen?
Das Prinzip JEDER GEGEN JEDEN bleibt also erhalten.
Die Lösung ist einfach aber schwer umzusetzen :
nämlich, dass WIR alle (Nichtjuden und Juden) zu dem Prinzip "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst", zurückfinden, was allein von den Juden einst umgesetzt wurde und wofür sie Generationen später noch verfolgt werden, da es nicht mehr gelebt wird.
Die praktische Umsetzung ist, gemeinsam die Methode der Authentischen Kabbala zu studieren und umzusetzen.
Das heißt: eine Verbindung auf einer zutiefst inneren Ebene anzustreben und zwar im Einklang mit der Führung einer Höheren Kraft, die in der natur existiert und alles reguliert.
Wenn jemand dagegen spricht, bitte nennt mir eine Alternative!
Keine Ahnung warum mein Profil nicht freigegeben wird. angelahartmann873@gmail.com
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