Dienstag, 3. Februar 2015

Wo ist der Aufschrei?

von Gerd Buurmann...

Am 23. Januar 2015 wurde der Hashtag #aufschrei zwei Jahre alt. Auslöser für den Hashtag war damals die Ankündigung eines Artikels der Journalistin Laura Himmelreich, der am folgenden Tag in der Illustrierten Stern erschien. In dem Artikel ging es um den Spitzenkandidaten der FDP für die Bundestagswahl 2013, Rainer Brüderle. In dem Artikel warf Himmelreich Brüderle sexuell übergriffiges  Verhalten vor.

Pünktlich zum Geburtstag, am 23. Januar 2015, wurde in Berlin eine Predigt gehalten, die einen #aufschrei mehr als verdient hat. Folgende Aussagen wurden an dem Tag in Berlin getätigt:




“Eine Frau darf niemals ohne Erlaubnis ihres Mannes einen Mann ins Haus lassen. Eine Frau darf niemals das Haus ohne die Erlaubnis ihres Mannes verlassen! Und unter keinen Umständen darf sie eine Nacht außerhalb des Hauses verbringen ohne Erlaubnis ihres Mannes! Nicht mal bei ihrem eigenen Vater!”

“Eine Frau darf nicht arbeiten ohne die Erlaubnis ihres Mannes!”

“Ein Mann sollte seiner Frau nie das Arbeiten außerhalb des eigenen Hauses erlauben!”

“Das Leben einer Frau muss auf das Haus ihres Mannes beschränkt sein!”

“Eine Frau muss kochen, den Boden wischen, sauber machen und sich um ihren Mann, ihre Söhne und Töchter kümmern!”

“Einer Frau ist es nicht gestattet, den Beischlaf mit ihrem Mann zu verweigern! Mit keiner Entschuldigung darf sie sich rausreden!”

“Eine Frau darf unter keinen Umständen “Nein” sagen, wenn ihr Mann mit ihr schlafen will!”

“Auch wenn eine Frau ihre Tage hat, muss sie mit ihrem Mann schlafen, wenn der Mann will. Er sollte nur ihre Vagina meiden … und ihren Anus!”

Wenn das kein Grund für einen #aufschrei ist! Der #aufschrei blieb jedoch aus. Was ist nur los?

Um zu verstehen, was in Deutschland eine wochenlange Debatte über Sexismus auslöst, fasse ich mal alle Höhepunkte aus Brüderles Oeuvre zusammen:

“Mit Frauen in dem Alter um die 28 kenne ich mich aus.”

“Sie können ein Dirndl auch ausfüllen.”

“Ich möchte, dass Sie meine Tanzkarte annehmen.”

“Frauen können nur nicht so viel Alkohol trinken wie Männer, weil ihr Fettgehalt höher ist. Dabei macht der den Reiz der Frau aus!”

“Für einen Weinwerbung habe ich mich einmal mit vier etwas spärlich bekleideten jungen Damen fotografieren lassen.”

Diese Aussagen lösten eine wochenlange Debatte über Sexismus aus. Von Maybrit Illner bis Anne Will, alle diskutieren über Sexismus in der Bundesrepublik.

Die Aussagen von Rainer Brüderle sind grenzwertig sexistisch, keine Frage, aber sie wurden allesamt in einem privaten Raum an einer Bar getätigt, nachdem bereits viel, und wer Brüderle kennt, sehr viel Wein geflossen war. Das soll keine Entschuldigung sein, aber die deutlich frauenhassenden und frauenverachtenden Aussagen vom 23. Januar 2015 wurden in gänzlich nüchternem Zustand während einer öffentlichen Predigt vor Zuhörern getätigt. Hier bleibt der #aufschrei bisher aus!

Ich werde das Gefühl nicht los, dass der #aufschrei 2013 nur deshalb so groß war, weil man damit die bei so vielen verhasste FDP schwächen konnte. Die Existenz von Sexismus war vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Debatte egal. So egal, dass sie heute, zwei Jahre später, schweigen, wenn in der Hauptstadt Deutschlands bei einer öffentlichen Rede darüber schwadroniert wird, Frauen ihre Grundrechte zu nehmen.

Hier kann ich jetzt nicht anders und brülle laut: #aufschrei



Nachtrag von Thomas Heck

Auf dem Internet-Portal islam.de des Zentralrats der Muslime, laut Impressum ist unser Freund Aiman Mazyek Chef vom Dienst,  kann man nachlesen, wie der Zentralrat der Muslime zum Thema steht. Unter I (Ehe und Familie), Punkt 6 (Sexuelle Verweigerung in der Ehe) liest man:

"Der Islam erlaubt es den Ehepartnern nicht, sich ohne berechtigten Grund oder willkürlich zu verweigern.

Warum gibt es dieses Gebot? Der Islam betrachtet die Ehe als das Kernstück der Gesellschaft. In ihr sollen die Familienmitglieder einen Ort des Friedens und der Geborgenheit finden, in dem u.a. die nächste Generation mit der Moral und Ethik des Islam heranwächst und durch eine gute Bildung zum geistigen und weltlichen Fortschritt der Gesellschaft beiträgt. Allah verbietet deshalb jeden außerehelichen sexuellen Kontakt, dieser stellt eine Gefahr für eine intakte Familie und somit für die ganze Gesellschaft dar. Auch verbietet der Islam alles, was zu einem solchen außerehelichen sexuellen Kontakt führen könnte.

Und genau hierzu zählt die sexuelle Verweigerung einer der beiden Ehepartner gegenüber dem anderen. Wenn dieser nämlich nicht dazu kommt, seine sexuellen Triebe auf erlaubter Weise zu befriedigen, besteht die verstärkte Gefahr der unerlaubten Befriedigung. 


Gibt es Ausnahmen zu dieser Regel? Wenn die Frau oder der Mann sich jedoch aus gutem Grunde (also gesundheitlich oder psychisch) nicht in der Lage sieht, den Geschlechtsakt zu vollziehen, sollte der Partner sich geduldig und verständnisvoll zeigen. Er darf den anderen keinesfalls durch Gewaltanwendung dazu zwingen noch durch Psychoterror so lange Schaden zufügen, bis dieser sich gezwungenermaßen beugt. Die Partner müssen bedacht sein, ihre Hinderungsgründe möglichst schnell zu beseitigen. Es ist verständlich, dass der Zwang der Frau oder des Mannes zum Geschlechtsakt nicht im Sinne des Islam steht. Der Gesandte Allahs hat gesagt: "Der Beste unter euch ist der, der seine Frau am besten behandelt". (Hadith sahih - gesicherte Überlieferung). Dies impliziert natürlich auch die gute Behandlung des Mannes seitens der Ehefrau."

Alles nur Einzelfälle? Mitnichten 



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Montag, 2. Februar 2015

Der Terminus "Nazi" im Wandel der Zeit

von Thomas Heck...

Zeiten und Menschen ändern sich. Die deutsche Sprache unterliegt ebenfalls dem permanenten Wandel. An dem Terminus "Nazi" kann man das gut festmachen. 

War ein Nazi bis 1945 ein übler Zeitgenosse, der Hakenkreuzfähnchen schwenkte, den rechten Arm zum Gruß erhob, "Sieg Heil" skandierte und alles in Europa erschoss, was nicht in sein ideologisch-spießiges Weltbild passte, war es nach 1945 der Ewiggestrige, der sich außer an den Bau der Autobahn an nicht mehr vieles an seine Zeit im 1000jährigen Reich erinnern konnte, selbst wenn er daran mittelbar oder unmittelbar beteiligt war. 

In den 70er Jahren kamen die Neo-Nazis, die den Nationalsozialimus selbst gar nicht mehr kennengelernt hatten, aber eine seltsame Faszination daran entwickelten, was ausreichte, um sich bei einer Wehrsportgruppe Hoffmann körperlich zu ertüchtigen. Lag es an den Wochenschau-Berichten, die damals regelmäßig im Fernsehen liefen, dazu mit schmissiger Marschmusik garniert wurden und noch kein Guido Knopp vorhanden war, um alles historisch korrekt zu kommentieren?


In den 90er Jahren waren es dann schon konservative Menschen oder CSU-Wähler und damit erstmals Menschengruppen, die diesen Vorwurf nicht verdienten, unabhängig, wie man selbst politisch zu ihnen stand. 

Heute reicht es schon, nicht links eingestellt sein, um im Diskurs mit dem politischen Gegner in bestimmten Fragen die Nazi-Keule zu spüren. Da reicht es, Stuttgart 21 oder den Großflughafen BER zu befürworten, Fleisch zu essen, Soldat zu sein, bei einer Bank zu arbeiten, sich um die zu sehr auf Lack & Leder, Nilpferdpeitsche und schwule Sexpraktiken konzentrierenden Sexualkundeunterricht seiner Kinder der 2. Klasse zu sorgen, die bestehende Asylpolitik zu kritisieren und es wagen, von seinem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit Gebrauch zu machen, Putins Krieg gegen die Ukraine oder den Islam zu kritisieren oder für Israel zu sein, um als lupenreiner Nazi durchzugehen und vom linken spießigen Pöbel so beschimpft zu werden. 

Erweitert um eine wachsende muslimische Klientel, die dieses Thema gierig aufgenommen hat und es bei Auseinandersetzungen im Strassenverkehr oder auf Facebook für sich entdeckt hat, verkommt der Terminus "Nazi" immer mehr zur hohlen Phrase und ist oftmals das einzige deutsche Wort, welches beherrscht und eloquent  eingesetzt wird. Es wird Zeit, diesen Prozess wieder umzukehren.

Die Integration des Islam fängt im Schwimmbad an...

von Thomas Heck...

Frauenschwimmen ist für viele Muslima die einzige Möglichkeit, ein Schwimmbad aufzusuchen. Denn die Religion verbietet es ihnen, gemeinsam mit Männern dem Wassersport nachzugehen. Jetzt fordern sie mehr männerfreie Zeit im Wasser. „Das hat mit Religion zu tun. Der Koran verbietet mir, in ein Schwimmbad zu gehen, wo auch Männer sind“, sagt Ferizet Gök. Sie und weitere Muslima wünschen sich, dass ihre Schwimmzeiten ausgeweitet werden.


„Zwei Stunden sind zu knapp“, sagt auch Zohreh Almadani. Die Frau, die aus dem Iran stammt, hat kein Problem damit, auch zu Zeiten ins Schwimmbad zu gehen, an denen sich dort auch Männer aufhalten. Aber gläubigen Muslima gehe es da anders. Das Problem sei, dass sich die Frauen erst ab 8 Uhr eine Karte kaufen könnten, um ins Bad zu gelangen. Bis alle drin seien, sei es schon 8.15 Uhr. Manchmal kämen um die 100 Frauen. Wenn die alle gleichzeitig duschen wollten, werde es eng. Zudem müssten sie auch rechtzeitig wieder aus dem Wasser, um bis 10 Uhr draußen zu sein. Für die Frauen verbiete es sich, Männer im Umkleidebereich anzutreffen.

Natürlich dürfen zu diesen Zeiten auch nur Frauen im Bad arbeiten. Laura Schäfer ist Fachangestellte für Bäderbetriebe. Ganz einfach sei der Umgang mit den Frauen nicht. Das Problem sei, dass viele sie nicht verstünden, wenn sie sie auf falsches Verhalten aufmerksam mache. Manche Muslima wollten Leggins im Wasser tragen oder ließen ihre Kleinkinder ins Schwimmerbecken. Wenn sie das anspreche, wollten viele Frauen das erst mit ihr ausdiskutieren, sagt Laura Schäfer. „Ich werde von denen nicht ernst genommen. Es wäre schön, wenn sich die Frauen an die Regeln halten würden.“

Bei Problemen vermitteln die Mitarbeiterinnen des Frauentreffs. Birgit Hengesbach-Knoop hat den Wunsch, das Frauenschwimmen bis 12 Uhr auszuweiten oder an einem weiteren Nachmittag unter der Woche anzubieten. Das sei auch für die Kinder wichtig, um mit den Müttern schwimmen zu gehen. Allerdings dürfen Jungen nur bis zum Alter von sieben Jahren beim Frauenschwimmen dabei sein.

Nicht alle Schwimmer teilen diesen Wunsch. Am Samstagmorgen warten um kurz vor 10 Uhr schon einige Männer - auch welche mit Kindern - das Bad endlich betreten zu dürfen. „Für uns wäre es auch schön, wenn wir am Wochenende frühere Zeiten zum Schwimmen hätten“, sagt Peter Wagner aus Kassel.

Nun hat es auch das Hallenbad in Jülich bei Aachen erwischt: Die Fenster wurden komplett mit Folie beklebt, damit muslimische Frauen am Sonntagnachmittag (!) das Schwimmen lernen können. Väter, die mit ihren Kindern am Wochenende auch mal ins Hallenbad wollen, müssen dann raus...

Ich empfehle das Ausweichen auf Schwimmbäder auf dem Gebiet des IS in Syrien oder im Irak. Anderenfalls bitte ich die muslimische Welt, es zu ertragen, mit Christen, Juden und Atheisten das Schwimmbad zu teilen, so wie das hier in Deutschland üblich ist. Nicht wir müssen uns ändern, der Islam muss es tun, wenn er denn wirklich zu Deutschland gehören will. Und das fängt im Schwimmbad an.

Zu den Reaktion auf Facebook geht es hier und das sagt einiges über unsere Gesellschaft aus...



Deutschland ist ein krankes Land

von Petra Hammermeister...


Ich war gestern auf dem Trauermarsch für die bestialisch ermordete schwangere Maria hier in Berlin. 




Was für eine traurige, unwürdige Veranstaltung. Eine Versammlung von hilflosen, traumatisierten Menschen, die hier keine Lobby haben. Kein einziger von offizieller Seite, der tröstende Worte fand. Kein Bürgermeister, kein Minister!

Sie ist es ihnen einfach nicht wert.



Ich musste an den ermordeten Asylbewerber aus Eritrea denken. Wie schnell man ihn doch verscharrt hatte, weil der Mörder kein Deutscher war. Da war er plötzlich auch nichts mehr wert.



Mir fielen die Worte unserers Innenministers ein, der die Menschenschlächter der IS unsere Söhne und Töchter nannte. 

Gestern wurde mir schlagartig bewußt, wie sehr unsere "Elite" ihr Volk hasst. Was für eine Tragödie!



Samstag, 31. Januar 2015

Das neue griechisch - antisemitisch und ohne Frauen

von Andreas Unterberger... 

Die neue griechische Regierung wird immer tolldreister auf ihrem Weg ins Chaos. Dennoch findet sich bisher nirgendwo in Europa eine politische Persönlichkeit, die klar sagen würde: „Liebe Griechen, macht, was ihr wollt; aber von uns gibt es keinen einzigen Euro mehr, da ihr jetzt alle Sparmaßnahmen zunichte macht.“ Nur ein paar Schlaglichter, wie sich der griechische Irrsinn konkretisiert: Die Syriza realisiert nach den Wahlen tatsächlich all ihre Ankündigungen, Tausende abgebaute Beamte wieder einzustellen, den Pensionisten einen ganzen zusätzlichen Monatsbezug zu zahlen, die Steuern zu senken und die Mindestlöhne zu erhöhen. Nirgendwo zeichnet sich ein Abrücken von all dem ab. Die Kurse für griechische Staatsanleihen steigen wieder steil zum Himmel, da ja niemand mehr freiwillig einer Regierung Geld borgen will, die schon ankündigt, dass sie es nicht zurückzahlen will. Jeder Bankvorstand, der dennoch an Griechenland Geld verleiht, beginge vorsätzliche Krida. Seit zwei Monaten sind die griechischen Steuereinnahmen drastisch zurückgegangen. Denn die Griechen leben seit den ersten Vorzeichen eines Syriza-Sieges in der Erwartung, dass Syriza sein Wahlversprechen drastischer Steuersenkungen halten wird. Da haben die Bürger offenbar gleich prophylaktisch ihre Steuerzahlungen zurückgehalten. Nach vielen verlässlich scheinenden Informationen sind in den letzten Monaten (neuerlich) viele Milliarden Euro aus Griechenland ins Ausland gebracht und dort gut versteckt worden. Die Mehrheit der Griechen und ihre neue Regierung glauben wirklich, dass die Realeinkommensverluste der letzten Jahre (in manchen Bereichen tatsächlich bis zu 30 Prozent) eine grobe Gemeinheit seien. Dass dies alles von Sadisten in Berlin ausgedacht worden sei und dass es nur angebracht sei, diese Verluste jetzt wieder rückgängig zu machen. Sie begreifen nicht (wollen nicht begreifen), dass ihr Land nur dann wieder halbwegs konkurrenzfähig wird, wenn es die ebenfalls 30-prozentigen Gehaltssteigerungen wieder rückgängig macht, um die sie im Jahrzehnt vor der Krise ihre Einkommen höher als etwa die Deutschen gesteigert haben. Griechenland stoppt auch alle Privatisierungen, deren Erträge die Staatskasse wieder ein wenig füllen hätten sollen. Jenseits der wirtschaftspolitischen Selbstmordankündigungen hat sich die neue Regierung auch außenpolitisch festgelegt: Sie positioniert sich als strammer Verbündeter Russlands. Mit diesem Liebäugeln mit Russland hat Griechenland ja schon in all den Jahrzehnten seit dem Weltkrieg Erfolg gehabt: Es konnte dem Westen immer mit Erfolg Angst davor einjagen, dass Griechenland wirklich kommunistisch wird. Er hat daher das Land in Nato und EU aufgenommen. Und er hat das schöne Leben der Griechen mit vielen Hundert Milliarden unterstützt. Aber alles hat nichts genutzt. Jetzt ist Griechenland de facto kommunistisch. Griechenland will alle Kinder von Migranten automatisch einbürgern. Womit diese dann auch volle EU-Bürger sind. Das besonders Schlimme ist aber die knieweiche Reaktion aller anderen Europäer auf die griechische Entwicklung, vor allem der Sozialdemokraten. Sie reden nur noch herum und betonen schon wieder, dass Griechenland unbedingt im Euro bleiben müsse. Deshalb kann man sicher sein, dass EU und EZB nach ein paar Scheingefechten in ein paar Wochen den Griechen wieder weitgehend nachgeben wird. Ohne zu begreifen, wie lächerlich sie sich damit machen. Ohne die katastrophalen Beispielsfolgen in zahllosen anderen Euro-Krisenländern zu durchschauen. Denn überall in Europa wird bei einem Erfolg Griechenlands bald lustiger Kirtag gefeiert werden. Bevor das dicke Ende kommt. Wie verlogen und haltungslos die westeuropäische Linke ist, merkt man an aber auch zwei ganz anderen Themen, die gar nichts mit Finanzen, Wirtschaft und Euro zu tun haben. Die aber für die Linke bisher immer die allerobersten Fixpunkte waren, wenn sie bürgerliche Parteien denunzieren wollten: Der heftige Antisemitismus des kleineren griechischen Koalitionspartners wird total unter den Teppich gekehrt. Ebenso wird in ganz Westeuropa die Tatsache ignoriert, dass sich unter den neuen griechischen Ministern keine einzige Frau befindet. Würde das bei einer nicht linksradikalen Regierung passieren, hätten wir bereits große Demonstrationen dagegen. Bei Syriza schweigt man aber auch darüber lieber. Die Linken sind verlogen bis in die Knochen. Aber alle Linksmedien haben tagelang gejubelt, dass die neue griechische Regierung nach zwei Tagen schon angelobt worden ist. Als ob das der wichtigste Aspekt wäre. Und Europas Konservative, Liberale, Christdemokraten, Bürgerliche? Wer von ihnen irgendetwas gehört haben sollte: Bitte melden.





Donnerstag, 29. Januar 2015

Martin Schulz über Griechenland

von Thomas Heck...

"Zwei Ouzo und ein Kotzeimer bitte"



Je suis Charlie - aber nicht in Kölle

von Thomas Heck...

Mit dem Karneval in Köln konnte ich nie etwas anfangen. In Berlin gab es sowas damals gar nicht, erst mit dem Umzug der Bundeshauptstadt nach Berlin, kam etwas rheinische Frohnatur ins triste Nachwende-Berlin.





Kurz nach den Anschlägen von Paris war das Festtagskommitee in Köln plötzlich sehr Charlie und gab einen Mottowagen für den Karnevalsumzug in Auftrag, was über Facebook auch prächtig vermarktet wurde. So erklärte der Zugleiter und Vizepräsident des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn entschlossen:

"Der Wagen wird sich mit den aktuellen Vorfällen in Paris und den Reaktionen darauf auseinandersetzen. Denn diese Ereignisse beschäftigen auch die Kölner Karnevalisten – schließlich gehören kritische Meinungsäußerungen im Rosenmontagszug ebenso dazu wie bei Karikaturisten und Satirikern"

Aber nicht in Köln. Deppen statt Jecken. Mit folgender doch etwas kleinlauterer Begründung der Kölner Jecken:

"Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben. Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht. Aus diesem Grund haben wir heute entschieden, den Bau des geplanten 'Charlie Hebdo'-Wagens zu stoppen und den Wagen nicht im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu lassen."


Wir lassen das unkommentiert und den Karneval jetzt mal in Köln und kümmern uns um die Meinungsfreiheit im ganzen Land. Kölle Allaaf war früher... die Islamisten wird es freuen. Wieder dem Ziel ein wenig näher gerückt. Kölle Allah... Noch ein Grund, sich das nicht anzuschauen. Die Stellungnahme im Wortlaut von Hasenfüßen:

"Nicht das Festkomitee Kölner Karneval als Organisator des Rosenmontagszugs, sondern die Polizei sowie weitere Sicherheitsbehörden sind wie jedes Jahr hoheitlich verantwortlich für die Sicherung des Kölner Rosenmontagszuges vor gewalttätigen Aktionen. Nach Auskunft hochrangiger Vertreter der Polizei und weiterer Behörden gegenüber dem Festkomitee besteht und bestand keinerlei Risiko für den Kölner Rosenmontagszug, weder für Teilnehmer noch für Besucher - auch ausdrücklich nicht wegen des Charlie-Hebdo-Wagens. Aus diesem Grunde waren bisher auch keinerlei besondere Maßnahmen zur Sicherung von Wagen geplant. Dies wurde heute in verschiedenen Medien falsch dargestellt und verursachte somit Verunsicherung bei einigen Lesern.

Das Festkomitee ist sich seiner Verantwortung sehr wohl bewusst. Daher arbeiten Polizei und andere Sicherheitsbehörden seit Jahren - so auch in diesem Jahr - sehr gewissenhaft und eng mit dem Festkomitee zusammen, um den Kölner Rosenmontagszug fröhlich durch die Stadt zu leiten. 

In den Medien wurde heute publiziert, dass Gruppen oder Karnevalsgesellschaften gegenüber dem Festkomitee Ängste geäußert hätten, vor oder hinter dem geplanten "Charlie-Hebdo-Wagen" zu gehen. Auch das ist schlichtweg falsch. Gegenüber dem Festkomitee wurden solche Ängste nicht kommuniziert. Dies war bis heute nicht der Fall. Das Festkomitee pflegt gerade in dieser Zeit einen sehr intensiven Austausch zu allen Gruppen, die im Zug mitgehen. 

Im Gegenteil: Es haben sich zahlreiche unserer Mitgliedsgesellschaften direkt an uns gewandt und sich für die Mitfahrt auf diesem Wagen beworben, um damit ein Zeichen für die Meinungsfreiheit zu setzen. 

Das Festkomitee steht zur Aussage dieses Wagens und der demokratischen Abstimmung der Entwürfe sowie zum eindeutigen Votum für den geplanten Wagen. Die Meinungsfreiheit aller ist ein hohes Gut der Demokratie. Der Kölner Rosenmontagszug lebt mit seinen aktuellen Persiflagen diese Meinungsfreiheit jedes Jahr. 

Wir sind sehr dankbar über die zahlreichen Rückmeldungen der Menschen zu dem geplanten Wagen. In den sozialen Netzwerken und in den Medien wurde das Thema des geplanten Wagenbaus vielfach diskutiert. Zudem haben uns in den letzten Tagen zahlreiche Rückmeldungen per Email und auf dem Postweg erreicht. Viele Menschen stimmen uns zu und bekräftigen das Vorhaben, ein Zeichen zu setzen. Einige Rückmeldungen haben uns auch von besorgten Bürgern erreicht, die wir sehr ernst nehmen. Der Karneval soll jedoch nicht zu Sorgen führen - vielmehr wollen wir alle gemeinsam unbeschwert feiern. 

Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben. Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht. Aus diesem Grund haben wir heute entschieden, den Bau des geplanten Charlie-Hebdo-Wagens zu stoppen und den Wagen nicht im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu lassen.

Wir bereiten uns weiter mit aller Sorgfalt und Vorfreude auf den Kölner Rosenmontagszug 2015 vor und freuen uns mit allem Jecken auf einen schönen Fastelovend!

Festkomitee Kölner Karneval von 1823"



Deutschland am Rande des Nervenzusammenbruchs

von Henryk M. Broder...

Irgendetwas stimmt nicht in diesem Land. Irgendetwas läuft aus dem Ruder. Kurt Tucholsky würde sagen: „Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen.” Nicht, dass Deutschland immer das Land der kühlen Vernunft und der rationalen Entscheidungen gewesen wäre, da gab es ein paar Ausraster, die bis heute nachwirken, aber noch nie haben die Deutschen in Friedenszeiten und unter dem Schirm eines Sozialstaates dermaßen hyperventiliert wie in den letzten Wochen und Monaten.


Hannah Arendt hat im Zusammenhang mit dem Organisator der „Endlösung”, Adolf Eichmann, von der „Banalität des Bösen” geschrieben. Sie würde heute über die „Grausamkeit der Guten” staunen.

Letzten Montag, heute-journal im ZDF. Nachdem die Pegida-Leute ihre Demo auf den Sonntag vorverlegt haben, gehört Dresden jetzt den „Guten”, Herbert Grönemyer, der aus London eingeflogen ist, und über 200 Künstlern aus der ganzen Bundesrepublik, die „ein Zeichen” für ein buntes, tolerantes und weltoffenes Dresden setzen wollen. Oder ein buntes, tolerantes weltoffenes Berlin, Bremen und Frankfurt, denn auch dort finden Demos gegen Fremdenfeindlichkeit statt. Tausende junge Menschen wollen ein Zeichen setzen, sie schwenken Leuchtstäbe und Taschenlampen hin und her, wie einst ihre Eltern in einer Vorstellung der „Rocky Horror Picture Show”. Auch dagegen wäre an sich nichts zu sagen, denn „ein Zeichen” zu setzen ist die einfachste Art, Engagement zu zeigen, ohne dabei mehr zu riskieren als kalte Füße in der Abenddämmerung. Und kosten tut es auch nichts, denn die Künstler treten ohne Gage auf.

Mitten in der Menge eine junge Frau mit Wollmütze, die ein pinkfarbenes Plakat an einer Holzlatte in die Höhe hält. Darauf steht: „Menschenrechte statt rechte Menschen”. Ich würde gerne auf die Frau zugehen und sie fragen: „Was soll denn mit den rechten Menschen passieren? Wollen wir sie umbringen, einsperren, ausbürgern? Und wo fängt für Sie rechts an?” Aber es geht nicht, denn die junge Frau ist in Dresden, Bremen oder Freiburg unterwegs und ich stecke in einem Hotel in Frankfurt fest. Schade, ich hätte gerne gewusst, wie sie auf diesen Spruch gekommen ist, ob sie vielleicht schon als Kind mit ihren Eltern gegen den Bau eines AKW’s demonstriert hat, eine Papptafel mit dem Satz „Ich habe Angst!” an einer Schnur um den Hals.

Ich fürchte, ich bin einer der wenigen, die sich über eine solche Zurschaustellung der Folgen frühkindlicher Gehirnwäsche aufregen. Denn ich bin ein „Rechtspopulist”, ein „Hetzer”, einer der spaltet, statt zu versöhnen. Alle anderen wollen Zeichen für Toleranz setzen, Brücken bauen, auf fremde Menschen zugehen, sogar mit den Taliban beten - vorausgesetzt, es sind Gleichgesinnte und Gleichgepolte. „Rechte Menschen” dürfen ausgegrenzt und diffamiert werden, im Namen und zugunsten der „Menschenrechte”.

Als ich noch viel jünger, schlanker und dunkelhaariger war, habe ich mal einem Professor, dessen Vorlesungen ich hörte, anvertraut, dass ich die SPD wählte. Fortan sprach er mich nur noch mit „Mein bolschewistischer Freund!” an. So war es in den 60er Jahren, ein kluges Wort, und schon war man Kommunist. Heute ist es genau umgekehrt. Ein Hinweis darauf, dass das Demonstrationsrecht unabhängig von den politischen Zielen der Demonstranten gilt, so lange sich diese an die Gesetze halten, und schon ist man ein „Rechter”. Die „Guten”, also die Linken, die Friedensbewegten, die Brückenbauer und diejenigen, die sich die Erde nur von ihren Kindern geliehen haben, bleiben gerne unter sich und bestätigen sich gegenseitig, wie gut sie sind.

Wer diesem Club der Selbstgerechten angehören möchte, der muss an die Klimakatastrophe glauben, die Energiewende unterstützen, einen Toyota Prius fahren, auf seine CO2-Bilanz achten, kulturzeit auf 3sat schauen und immer eine Erklärung dafür parat haben, warum „der Westen” an allem schuld ist, während es „den Islam” als solchen gar nicht gibt. Er muss auch über ein sehr selektives Wahrnehmungsvermögen verfügen. Wenn eine Autonomengang eine Polizeiwache überfällt oder Veranstaltungen der AfD und der taz sprengt, weil dort „falsche Ansichten” geäußert werden, dann sind das Petitessen, die achselzuckend ad acta gelegt werden. Wenn aber ein älterer leicht besoffener Herr einer jungen Journalistin etwas zu lange in den Ausschnitt guckt, dann ist das „menschenverachtend” und ein Vorratslager für wochenlange Entrüstung.

Dieser Gesellschaft ist der innere Kompass abhanden gekommen. Sie hat sich nicht liberalisiert. Sie ist autoritärer, dogmatischer und rigider geworden, wobei es die Antiautoritären von gestern sind, die heute den Ton angeben. Sie kaufen ihr Küchenzubehör bei manufaktum ein und rümpfen die Nasen über „Spießer” und „Kleinbürger”, die sowohl beim Konsumieren wie beim Politisieren ästhetisch versagen. „Spießer” und „Kleinbürger” sind heute die beliebtesten Invektive, mit denen sich die Angehörigen der Kultureliten vom gemeinen Volk absetzen. 

Diese Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten so gründlich pazifiziert worden, dass sogar die Pazifizierer nicht mehr wissen, wie sie ihre Aggressionen loswerden sollen. Deswegen tun sie so, als hätten sie keine. Aber es reicht, an der Oberfläche der Friedfertigkeit nur ein wenig zu kratzen, damit das unterdrückte Elend zum Vorschein kommt. An keinem Stammtisch in Wanne-Eickel geht es so passiv-aggressiv zu wie an der Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts, wo Toleranz gepredigt und Sektierertum praktiziert wird.

Nun, da sich die Pegida von allein erledigt hat, werden die Guten und die Selbstgerechten einen neuen Sündenbock brauchen, an dem sie sich abarbeiten und dem sie das anlasten können, woran sie gescheitert sind - die Transformation der Gesellschaft. 

Die Parteien und Bewegungen kommen und gehen. Aber die Fragen und Probleme bleiben. Lotta continua!


erschienen auf der Achse des Guten


Ein Nagel im Sarg des westlichen Menschen

von Michael Klonowsky...

Es gibt merkwürdige intellektuelle Moden, an die plötzlich die halbe Welt glaubt, bis irgendwann alles Schnee von gestern ist. So verhielt es sich zuletzt mit der Dialektik, dem Klassenkampf, dem „absterbenden Kapitalismus“ oder dem „Ende der Geschichte“. Zwei Moden unserer Epoche (bzw. unseres Epöchleins) heißen Feminismus und Gender. Lehrstühle für Frauenforschung sprießen allerorten, Gender-Professorinnen werden berufen, Kongresse veranstaltet, Publikationen strömen auf den Markt. Politiker übernehmen die Schlagworte, bewilligen Gelder für Studien über Frauenbenachteiligung und aufgezwungene Geschlechterrollen. Die EU und also auch Deutschland veranstalten Gender-Mainstreaming, was im Unterschied zum Kommunismus, mit dem diese Idee immerhin den Stallgeruch teilt, nicht Millionen Menschenleben, sondern zunächst nur viele Millionen überwiegend von männlichen Steuerzahlern aufzubringende Euros (und langfristig Zigtausende Männer den Job) kosten wird.




In Deutschland wurde Gender-Mainstreaming 1999 von der Regierung Schröder/Fischer per Kabinettsbeschluss – also am Parlament vorbei – eingeführt und umstandslos den Frauenabteilungen der entsprechenden Ministerien zugeschlagen. Allein der Begriff „Gleichstellungsdurchsetzungsgesetz“ hätte aufhorchen lassen müssen. Dessen zweiter Satz erläutert, worum es geht: „Nach Maßgabe dieses Gesetzes werden Frauen gefördert, um bestehende Benachteiligungen abzubauen.“

Freilich verhält sich Gender-Mainstreaming zum Gender-Theorem an sich allenfalls wie eine linke Staatspartei zur kommunistischen Weltbewegung. Gender will mehr, quasi den neuen Menschen schaffen.

Der Begriff soll das soziale oder psychologische Geschlecht einer Person im Unterschied zu ihrem biologischen Geschlecht (Sex) beschreiben. Aus der Allerweltstatsache, dass es Geschlechterrollen gibt, ist unter der Hand die These geworden, Geschlecht sei eine Rolle. Männlichkeit und Weiblichkeit erscheinen so als von der Gesellschaft konstruiert, klassisch formuliert im Satz der Frühfeministin Simone de Beauvoir: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird zur Frau gemacht.“

Den Begriff Gender prägte 1955 der US-amerikanische Arzt John Money. Er hatte beweisen wollen, dass Geschlecht im Grunde disponibel sei und eine Geschlechtsumwandlung an einem jungen Mann vorgenommen, die diesen letztlich in den Selbstmord trieb. Damit war zugleich angedeutet, wohin die Reise gehen soll: Gender ist ein Aufstand gegen die Natur, ein Angriff auf den heterosexuellen Mann im Speziellen und die Zweigestaltigkeit der menschlichen Spezies an sich. Dieser sogenannte Dimorphismus war als evolutionäres Modell überaus erfolgreich, wie man unter anderem am vergleichsweise miserablen Abschneiden der Knosper und Selbstbefruchter erkennen mag. Die zwei Geschlechter in ihrer Wechselbeziehung haben sich evolutionär zu immer neuen Spitzenleistungen angeregt. Das menschliche Gehirn hätte sich ohne die Zweiheit der Geschlechter niemals so weit entwickelt, dass es sogar Theorien wie jene ersinnen konnte, diese Zweiheit sei ein „soziales Konstrukt“.

Meisterdenkerin der Gender-Theorie ist die US-amerikanische Philosophin Judith Butler. Frau (!) Butler, wie viele aus diesem Theoriemilieu homosexuell und kinderlos, vertritt die Ansicht, Gender und Sex ließen sich nicht trennen, die Geschlechterdifferenz sei „keine Tatsache“, sie klagt über „Zwangsheterosexualität“ und die „biologisch enge Vorstellung von Fortpflanzung als dem sozialen Schicksal der Frauen“. Während sie „eine heterosexuelle Melancholie“ entdeckt hat, die aus der „Ablehnung homosexueller Zuneigung“ herrührt, war ihr jene weit häufigere Melancholie, die sich auf die Züge der kinderlos gebliebenen Endvierzigerin malt (und die auch durch die Lektüre launiger Gender-Studies nicht zu tilgen ist), bislang nicht der Rede wert.

Auf derselben Linie, wenngleich intellektuell anderthalb Stufen tiefer, agiert Thomas Krüger, SPD-Mann (bzw. -Gender) und Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die Ende Oktober einen Kongress unter dem Motto „Das flexible Geschlecht“ abhielt. In der Eröffnungsrede forderte Krüger den „Verzicht auf Privilegien wie die klassische Ernährer-Ehe, an der sich immer noch steuerliche Privilegien festmachen“. Zugleich lobte er die Abtreibungspraxis in der DDR und würdigte den allmorgendlichen Massenaustrieb der DDR-Frauen in die Aufenthaltsräume nutzloser Betriebe als „beinahe Vollbeschäftigung“. Der Westen hingegen, so Krüger, „leistete sich Hausfrauen“. Seit 1995 sei Abtreibung nun „zwar straffrei, aber rechtswidrig und gesellschaftlich weiterhin geächtet und heiß umstritten“, monierte der Chef der auf weltanschauliche Neutralität halbwegs verpflichteten Behörde. Schlimmer noch: „Die Menschenrechte von Personen, die der Vorstellung und den Normen der Zweigeschlechtlichkeit nicht entsprechen wollen oder können, werden tagtäglich kontinuierlich verletzt.“

„Doing Gender“ ist die logische Konsequenz linken Denkens, das seit 200 Jahren hinter jeder benachteiligten Gruppe eine neue entdeckt. Nach der Emanzipation des dritten Standes, des Proletariats, der Dritten Welt, der Frauen und der Migranten steht nunmehr die Emanzipation jedweder sexueller Neigung samt Abschaffung der repressiven Geschlechterrollen auf der Agenda. Nahezu von Anfang an und mit bemerkenswerter Konstanz rangiert die bürgerliche Familie an der Spitze zu bekämpfender „Zwangsstrukturen“. Kinder wiederum spielen im Gender-Diskurs ungefähr eine solche Rolle wie die Verhütung im katholischen. Wer die Begriffe Frau und Mutter zu eng zusammenbringt, ist des Teufels, wie hierzulande etwa die TV-Moderatorin Eva Herman erfahren durfte. In einer von der Schweizer Nationalrätin Doris Stump initiierten Beschlussvorlage des Europarats heißt es, Frauen dürften nicht mehr „als passive und minderwertige Wesen, Mütter oder Sexualobjekte“ dargestellt werden.

In ihrem Kern dient die Gender-Idee dazu, Frauen exklusive Karrierechancen zu eröffnen, und sei es nur als Professorin für Gender-Studies; außerdem sollen homosexuelle Lebensgemeinschaften heterosexuellen rechtlich gleichgestellt werden. Dieser radikale Subjektivismus kennt keinen Generationenvertrag mehr, sondern nur mehr noch die sexuelle Selbstverwirklichung. Tatsächlich ist die Gender-Ideologie eine Form des Heile-Welt-Kitsches mit dem Wunsch nach individueller Rundumbefriedigung, vergleichbar der klassenlosen Gesellschaft der Internationalsozialisten.

Ein Spaßverderber, wer nun die Demografie ins Spiel bringt. Aus deren Warte ist Gender nicht viel mehr als ein Symptom. Überall, wo diese Idee waltet, herrschen niedrige Geburtenraten. Asien etwa kennt kein Gender-Mainstreaming, und Amerika besitzt ein robustes konservativ-religiöses Milieu, das sich weiter fortpflanzt. Europas Anteil an der Weltbevölkerung betrug anno 1900 25 Prozent, im Jahr 2000 waren es zwölf Prozent, 2050 werden es 7,6 sein. Anno 1900 kamen in Deutschland 36 Geburten auf 1000 Einwohner, heute sind es acht, die Migrantenkinder eingerechnet. Demografen wie der Bielefelder Professor Herwig Birg menetekeln seit Langem, die derzeitge Situation werde in ihren Auswirkungen auf die Bevölkerung „schlimmer als der Dreißigjährige Krieg“ sein: „Nichtgeborene können selbst bei der besten Familienpolitik keine Kinder haben.“ Und wo schwindende Völkerschaften Räume frei machen, drängen fruchtbare nach; es wird faszinierend sein zu beobachten, wie unsere Schwulen, Lesben und Feministinnen zum Selbstbehauptungskampf gegen die muslimischen Machos antreten.

Einer hat diesen Prozess vor hundert Jahren prophezeit: „Aus der Tatsache, daß das Dasein immer wurzelloser wird“, schrieb Oswald Spengler 1918, geht „endlich jene Erscheinung hervor, die im stillen längst vorbereitet war und jetzt plötzlich in das helle Licht der Geschichte rückt, um dem ganzen Schauspiel ein Ende zu bereiten: die Unfruchtbarkeit des zivilisierten Menschen.“ Dieser „letzte Mensch der Weltstädte will nicht mehr leben, wohl als einzelner, aber nicht als Typus“, notierte der Geschichtsdenker. „Die Fortdauer des verwandten Blutes innerhalb der sichtbaren Welt wird nicht mehr als Pflicht dieses Blutes, das Los, der Letzte zu sein, nicht mehr als Verhängnis empfunden.“ Verhängnisvoll ist vielmehr bloß noch, wenn man im falschen Gender lebt. Dergleichen nennt man Dekadenz. Da sie von Egalitaristen verwaltet wird, handelt es sich, anders als im alten Rom oder im Spätabsolutismus, um eine Dekadenz ohne Glanz.

Interessant bei alledem, dass eine solche Theorie in das vermeintlich patriarchalische System eindringen kann wie ein Messer in die Butter. Dass sich aus den Reihen steuerzahlender, familienernährender Männer gegen diesen soziologischen Okkultismus kaum Widerstand regt, kann als ein Propaganda-Coup oder Dressurerfolg ersten Ranges verbucht werden.

Starb die „Kritik der politischen Ökonomie“, als welche der Marxismus daherkam, den ökonomischen Tod, wird die Gender-Ideologie mangels Nachkommen wohl peu à peu den biologischen Tod sterben. Die nächsten intellektuellen Moden werden dann aus anderen Erdteilen kommen.

Gender ist ein logisches Produkt linken Denkens, das seit 200 Jahren nach jeder benachteiligten Gruppe eine neue entdeckt.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Fiskalisches Waterboarding

von Alexis Tsipras...


Liebe Leser des Handelsblatts,


die Mehrheit von Ihnen wird sich bereits jetzt eine Meinung darüber gebildet haben, was sie in diesem Artikel lesen wird. Das ist mir bewusst. Ich wage es dennoch, sie darum zu bitten, sich den folgenden Zeilen möglichst vorurteilsfrei zu widmen. Denn Vorurteile sind, vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise, keine guten Berater, sie schüren Intoleranz, Nationalismus, Rückwärtsgewandheit, ja sogar Gewalt.


Ich wende mich mit einem offenen Brief an Sie, um Ihnen eine andere Sicht auf das zu geben, was sich vom Jahr 2010 bis zum heutigen Tage an abgespielt hat. In erster Linie jedoch möchte ich Ihnen in aller Aufrichtigkeit die Vorschläge und Zielsetzungen meiner Partei SYRIZA erläutern, welche am 26. Januar die dann neu gewählte griechische Regierung stellen könnte.

Der griechische Staat ist seit 2010 nicht mehr dazu in der Lage, seine Schulden zurückzuzahlen. Unglücklicherweise beschloss man auf offizieller europäischer Seite, so zu tun, als könne man diesem Problem mittels des größten in der Menschheitsgeschichte je gewährten Kredites und der strikten Durchsetzung eines finanz- und strukturpolitischen Anpassungsprogramms Herr werden. Und das, obwohl dies mit mathematischer Gewissheit das Zusammenschrumpfen des Inlandseinkommens zur Folge haben musste, aus welchem die Abzahlung neuer wie alter Kredite finanziert wird.

Kreditvereinbarung entschieden abgelehnt

Man ging das Problem an, als handle es sich beim drohenden Staatsbankrott um einen Liquiditätsengpass. Anders ausgedrückt: Man machte sich die Logik eines Bankers zu eigen, der, statt sich einzugestehen, dass sein an eine bankrotte Firma ausgezahlter Kredit „geplatzt“ ist, dieser einfach weitere Geldsummen verleiht und sich vormacht, die Kredite würden abbezahlt, wenn man die unabwendbare Pleite nur immer weiter hinauszögere.

Es hätte nicht mehr als gesunden Menschenverstand gebraucht, um zu erkennen, dass das konsequente Festhalten am „Extend and Pretend“-Dogma für mein Land in einer Tragödie enden würde. Es hätte nicht mehr als gesunden Menschenverstand gebraucht, um zu verstehen, dass man, statt Griechenland zu stabilisieren, nur Öl ins Feuer einer sich immer wieder aufs Neue selbst entfachenden Krise goss, die Europa bis in seine Grundfesten bedroht. Die im Mai 2010 verabschiedete Kreditvereinbarung wurde von meiner Partei und mir entschieden abgelehnt. Nicht weil wir glaubten, Deutschland und unsere anderen Partner hätten uns nicht genügend Geld zur Verfügung gestellt, sondern weil wir der Auffassung waren, dass sie uns weit größere Summen haben zukommen lassen als angemessen, weit mehr als anzunehmen wir berechtigt gewesen wären. Geldsummen, die weder der griechischen Bevölkerung zugute kommen würden, da sie nur dazu bestimmt waren, in ein Schuldenfass ohne Boden geworfen zu werden, noch das Anwachsen der Staatschulden, deren Last unsere Partner unweigerlich immer wieder auf Ihre Bürger abwälzen würden, würden verhindern können.

Diese unleugbare Tatsache war auch der Bundesregierung bekannt und wurde dennoch verschwiegen.

Tausende Unternehmen in den Ruin getrieben

Weniger als ein Jahr darauf hatte sich unsere Einschätzung als richtig erwiesen. Die Kombination aus Neuaufnahme enormer Kreditsummen und massiven Kürzungen hatte es nicht nur nicht vermocht, die Schuldenproblematik zu zähmen, sondern darüber hinaus auch die Schwächsten unserer Gesellschaft hart getroffen. Gewissenhafte Arbeitnehmer waren arbeits- und obdachlos geworden und fühlten sich vor allem ihrer Würde beraubt. Die massiven Einkommensverluste trieben Tausende Unternehmen in den Ruin und verhalfen den verbliebenen dazu, sich als Oligopole zu etablieren und an Stärke zu gewinnen.

In Zeiten, in denen das Defizit an Hoffnung und Perspektive größer ist als alle anderen Defizite, brauchte es nicht lang, bis das „Schlangenei“ des Faschismus ausgebrütet war und Neonazis in den Nachbarschaften unseres Landes zu patrouillieren begannen, um Hass und Gewalt zu säen.

Trotz des fulminanten Scheiterns dieser Strategie hält man bis zum heutigen Tag an der erwähnten Logik der Verlängerung und Täuschung fest. Mit der im Jahr 2012 getroffenen Kreditvereinbarung lud man eine noch größere Schuldenlast auf die ohnehin schon schwachen Schultern Griechenlands und löste eine neue Rezession aus, während die Gelder unserer Partner in die Finanzierung eines Systems persönlicher Bereicherung und Vorteilsnahme verwendet wurden und der damals vorgenommene Haircut vornehmlich die Einlagen der Sozialversicherungs- und Rentenkassen beschnitt.

Leugnen mathematischer Tatsachen

In der letzten Zeit hört man Beobachter von einer Stabilisierung Griechenlands sprechen, sogar von Wachstum ist die Rede und davon, dass die verfolgte Politik nun Früchte trage. Dabei handelt es sich um eine willkürliche Verzerrung der Tatsachen, welche einer genaueren Analyse nicht standhalten kann. So markiert der jüngste Anstieg des realen Nationaleinkommens um 0,7% nicht etwa das Ende der Rezession, sondern deren Fortsetzung, da im selben Zeitraum die Inflation bei minus 1,8% lag.

Die Wahrheit ist, dass die Staatsschulden Griechenlands nicht zurückgezahlt werden können, solange die griechische Volkswirtschaft ständigen fiskalischen Ertränkungsversuchen ausgesetzt ist (fiscal waterboarding). Das Beharren auf diese ausweglose und menschenverachtende Politik und das Leugnen mathematischer Tatsachen kostet den deutschen Steuerzahler Unmengen an Geld und das griechische Volk seine Würde. Und führt, noch viel schlimmer, dazu, dass sich Griechen gegen Deutsche und Deutsche gegen Griechen wenden und so dem Gedanken eines demokratischen und geeinten Europa tiefe Schäden zufügen.

Deutschland, und vor allem die hart arbeitenden deutschen Steuerzahler haben von einer SYRIZA-Regierung nicht das geringste zu befürchten. Ganz im Gegenteil.

Kleptokratischem System den Kampf angesagt

Unser Ziel ist es nicht auf Konfrontation mit unseren Partnern zu gehen, noch mehr Kredite oder einen Freibrief für neue Defizite zu erhalten. Unsere Ziele sind die Stabilisierung des Landes, das Erreichen eines ausgeglichenen Primärhaushaltes und die Beendigung dieses Aderlasses, den deutsche und griechische Steuerzahler dank dieser absolut unangemessenen Kreditvereinbarung über sich haben ergehen lassen müssen. Wir fordern ein Ende des „Extend and Pretend“–Dogmas, und zwar nicht zu Lasten der Bürger Deutschlands, sondern zu unser aller Vorteil.

Liebe Leser, ich weiß, dass hinter der Forderung nach genauester Durchsetzung dessen, was vereinbart wurde, die Befürchtung steht, die Griechen könnten, wenn man es ihnen erlaube, einfach weitermachen wie bisher. Ich habe großes Verständnis für diese Sorge und möchte klarstellen, dass es nicht meine Partei, dass es nicht SYRIZA war, die dieses System aus Korruption, persönlicher Bereicherung und Vorteilsnahme geschaffen hat, sondern eben jene, die heute allzu sehr auf die Einhaltung des Vereinbarten und die Fortführung des Reformprogramms pochen. Selbstverständlich nur, wenn dabei ihre eigenen Privilegien, wie dies in den vergangenen vier Jahren und unter der Regierung Samaras der Fall war, gänzlich unangetastet bleiben. Wir haben diesem kleptokratischen System den Kampf angesagt und werden eine weitreichende Reform des Staates und der öffentlichen Verwaltung vornehmen sowie Transparenz, leistungsorientierte Einstellungs- und Beförderungssysteme und Steuergerechtigkeit schaffen, darüber hinaus hart gegen Geldwäscher vorgehen.

Das ist unsere Reformagenda. Die Reformagenda, die wir dem griechischen Volk bei den kommenden Wahlen zur Abstimmung vorlegen.

Mehr Solidarität und mehr Demokratie

Ziel ist es, im Rahmen der Eurozone zu einer neuen Übereinkunft zu kommen, die es der griechischen Bevölkerung möglich macht zu atmen, ihre Produktivität freizusetzen und in Würde zu leben. Mit Wiederherstellung der Schuldentragfähigkeit und einem Ausweg aus der Rezession. Mittels Wachstumsfinanzierung statt zum Scheitern verurteilter Austeritätspolitik, welche immer wieder in die Rezession führt. Mit Förderung des sozialen Zusammenhaltes. Mit mehr Solidarität und mehr Demokratie.

Am 25. Januar wird in Griechenland eine neue Chance für ganz Europa geboren. Mögen wir sie nicht ungenutzt lassen.

Das Nationaleinkommen sank also weiter, nur eben weniger stark als die Durchschnittspreise. Der Schuldenberg wächst beständig weiter. Wir haben es mit einer beschämenden Schönung der Statistik zu tun, mit welcher man die Effektivität der von der Troika in Griechenland verfolgten Politik zu belegen – und die Europäer, die das Recht haben, endlich die Wahrheit zu erfahren, ein weiteres mal hinters Licht zu führen versucht.

Katja Kippings feuchte Träume

von Thomas Heck...

Die Griechen haben gewählt und haben sich für einen Weg entschieden, der noch die eine oder andere Überraschung bringen wird. Der erste Paukenschlag war die Ankündigung des Bündnisses mit den Rechtsradikalen. Ich weiss nicht, ob es so was schon gegeben hat. Doch Katja Kipping, sichtlich peinlich berührt, beeilte sich zu versichern, eine derartige Konstellation käme für die Linkspartei nicht in Frage. Gut Frau Kipping, eine Koalition von Ihrer Linkspartei mit der NPD wird also ausgeschlossen, denn nichts anderes würde das griechische Gemengelage auf deutsche Gegebenheiten übertragen bedeuten. Gut zu wissen, sind doch die Schnittmengen größer, als man gemeinhin denkt. Tsipras ist da jedenfalls hemmungsloser und hat nicht Kippings Berührungsängste.

Doch ich persönlich freue mich über das griechische Wahlergebnis und habe am Abend mir selbst einen Ouzo genehmigt. Denn es startet ein Experiment, dessen Ende niemand abschätzen kann. Wie weit kann ein Euro-Land heute gehen, wohlwissend, dass kein Land der EU in Griechenland einmarschieren wird, wenn Schulden nicht zurückgezahlt werden? Tsipras hatte ebenfalls angekündigt, aus der Anti-Putin-Front auszuscheren und die Sanktionen gegen Russland aufkündigen. Putin wird also künftig nicht mehr auf Oliven und Retzina verzichten müssen. Wie wird die Reaktion von EU und Nato sein? 


Tsipras dreht jetzt schon frei und Frau Kipping wittert Morgendämmerung auch für Deutschland. Der Mindestlohn wird von 586 auf 751 Euro erhöht. Für eine eher schwache griechische Wirtschaft ein harter Schock, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Eurozone wird weiter sinken. Entlassende Staatsbedienstete werden wieder eingestellt. Für Rentner wird die 13. Rente wieder eingeführt. Wer es bezahlen soll, muss noch geklärt werden. Privatisierungen werden gestoppt. Alle in Griechenland geborenen Kinder von Migranten werden automatisch die griechische Staatsangehörigkeit bekommen. 


Ich als Wirtschaftswissenschaftler freue mich, vielleicht den ersten Staatsbankrott in der EU erleben zu dürfen. Oder zu sehen, wie der deutsche Steuerzahler alles bezahlen wird und deutsche Politiker es nicht verhindern werden können oder wollen. Zu sehen, wie ein Land aus dem Euro austritt und den Gläubigerstaaten zeigt, wo der griechische Frosch seine Locken hat. Oder zu sehen, wie ein gescheiterter Staat reumütig in den europäischen Schoß zurückkehrt. Ob Tsipras die Eier hat, das alles durchziehen oder seine Wahlversprechen zu liefern, wird sich noch zeigen. Tsipras wird sicher schnell in der Realität ankommen, den auch er kann wirtschaftliche Realitäten und Gesetzmäßigkeiten nicht aushebeln. Man darf gespannt sein, ob Frau Kipping auch dabei ein feuchtes Höschen bekommen wird. Spannung pur.

Dienstag, 27. Januar 2015

Vorraussetzungen für Lichterketten - Mordopfer 1. und 2. Klasse

von Ulla Wedler...

In Berlin wurden vor einigen Tagen eine junge Frau und ihr ungeborenes Baby auf unvorstellbar grausame Weise ermordet. Sie war fast noch ein Mädchen, das Baby sollte in wenigen Wochen zur Welt kommen.

Der jungen Frau wurde bei vollem Bewusstsein mehrmals in den Unterleib gestochen, um das Ungeborene zu töten, dann wurde sie – immer noch lebend – verbrannt. Allein sich auszumalen, wie furchtbar sie gelitten hat und wie unerträglich allein gelassen sie sich in ihrer größten Not gefühlt haben muss, ist so schmerzhaft, dass man den Gedanken kaum aushalten kann.




Laut den Medien war sie eine türkischstämmige Muslima, die für ihren Freund, einen Christen, sogar zum Christentum konvertierte. Schon länger hatte sie sich mit dem Christentum befasst, glaubte, dass ein Zusammenleben von Gläubigen beider Religionen möglich sein muss. Der Familie des mutmaßlichen Täters war sie nicht gut genug. Dass ihr Sohn eine Muslima heiratet, war für die Eltern wohl völlig undenkbar. Laut den Medien drängte die Familie auf Abtreibung des Babys, als sie sich weigerte, wurde sie gemeinsam mit ihrem Baby umgebracht.


Die türkische Gemeinde zeigt sich empört über diese Gewalttat, die ihrer Meinung nach auch islamfeindliche und rassistische Motive aufweist. Erdogan verlangt eine schnelle Aufklärung, zur Unterstützung hat er bereits eine Delegation aus der Türkei nach Berlin geschickt. Die Kanzlerin wurde von Erdogan aufgefordert, energischer gegen Türken- und Islamhass vorzugehen. Vor deutschen Moscheen gab es am Sonntag Mahnwachen und Lichterketten. Teilnehmer hielten Schilder hoch mit dem Satz: „Rassismus tötet“. Nicht wenige gaben PEGIDA die Schuld, die aufgeheizte Stimmung hätte Hass auf türkische Mitbürger geschürt, dem letztendlich auch das junge Mädchen und ihr Baby zum Opfer gefallen wären.

Deutsche Politiker beteuerten ihre Solidarität, Claudia Roth schlug vor, eine Straße oder einen Platz nach der jungen Frau zu benennen.

Spätestens nach dem letzten Satz werden SIE, liebe Leser gemerkt haben, dass das Ganze so nicht stimmt. Es war natürlich genau andersherum: Ein deutsches Mädchen und sein ungeborenes Baby wurden auf bestialische Weise ermordet. Kein Tier würde jemals so handeln. Richtig ist auch, dass sie für ihren Freund extra zum Islam konvertierte und an ein friedliches Zusammenleben aller Religionen glaubte.

Der mutmaßliche Täter, ein Türke mit deutschem Pass, wird wie viele seiner muslimischen Freunde im Elternhaus oder in der Moschee gehört haben, dass die Töchter der „Ungläubigen“ zum vorehelichen Sex benutzt werden dürfen. Er wird auch gehört haben, dass sie verachtenswert sind und nur ein Mädchen aus dem gleichen Kulturkreis geheiratet werden darf. Im Kulturkreis des Täters war der Mord die logische Konsequenz, vermutlich wird er sogar mit einer Jugendstrafe davonkommen. Die Tat offenbart in ihrer unglaublichen Kälte, Gefühllosigkeit und Rohheit auch eine extreme Verachtung für das Mädchen und seinen kulturellen Hintergrund.


Das (nicht vorhandene) Echo auf diese Tat offenbart aber auch die Verachtung der deutschen Linken für das eigene Volk. Kein Politiker beteuert der Familie seine Anteilnahme, es gibt keine gutmenschlichen Lichterketten und Mahnwachen, auch die türkische Gemeinde schweigt so laut, dass einem die Ohren schmerzen. Trauer und Anteilnahme, von Deutschen in Social Media-Netzwerken oder auf Demonstrationen gezeigt, würden mit Sicherheit als Instrumentalisierung durch „Rechts“ beschimpft.

Niemand dieser Heuchler nimmt Anteil an dem grausamen Mord, weil er an einem deutschen Mädchen verübt wurde. Niemand fordert die türkische Gemeinde auf, in den Familien und Moscheen dafür zu sorgen, dass der verächtliche Umgang mit den Töchtern der Nichtmuslime keinen Nährboden mehr finden darf.

Mein Appell an Sie, liebe Leser: Der Schutz unserer Kinder ist den Politikern keinen Pfifferling wert, wir müssen unsere Kinder selber schützen. Klären Sie Ihre Kinder über den Islam und das Türkentum auf. Verhindern Sie, dass sich Ihre Töchter von Moslems sexuell ausbeuten lassen und ihnen eventuell noch Schlimmeres zustößt.

Sorgen Sie vor allem dafür, dass die gutmenschliche Indoktrination, die Ihre Kinder in Kindergärten und Schulen erfahren haben, wieder rückgängig gemacht wird – keine Gehirnwäsche ist unumkehrbar.

In stillem Gedenken an Maria und ihr ungeborenes Töchterchen.

erschienen auf Journalistenwatch