
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Sie verbieten nicht die Hassrede, sondern die Rede, die sie hassen. Den Sozialismus erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert...
Sonntag, 14. Dezember 2025
Ausweiskopien, Video-ID und Misstrauen: Wenn Gesetze Bürger überwachen, Kriminelle aber unbehelligt bleiben

Die Somali-Mafia von Minnesota: Warum Trumps Äußerungen ihre Berechtigung haben
Mutmaßlich verwickelt in die hochbetrügerischen Machenschaften: Schrecklicher Verdacht: Ist die Hamas etwa judenfeindlich?

Samstag, 13. Dezember 2025
Lebensrettung als ideologisches Privileg: DLRG schließt AfD-Mitglieder aus
Werden als nächstes dann auch keine AfD-Mitglieder mehr gerettet von der DLRG?ESC 2026: “Tanz die Hamas” oder das zweite Attentat auf John Lennon

Freitag, 12. Dezember 2025
Israelische Fußballfans und ihr Geschenk an die Propaganda
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Die israelischen Fans beim gestrigen Spiel in Stuttgart. | |
Gestern spielte Maccabi Tel Aviv in Stuttgart gegen den VfB. | |
Etwa 400 Fans waren aus Israel angereist. | |
Kern des Aufregers ist jedoch ein Gesang, den die Fans vor dem Spiel angestimmt haben. | |
Dies wird heute, in Verbindung mit dem Video, von der pro-palästinensische Propaganda aufgegriffen. Üblicherweise mit einer Übersetzung, die verzerrend bis falsch ist. | |
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Screenshot eines von vielen solcher Postings. | |
Aufhänger ist dabei aber nicht etwa die „misogyne Gewalt“. Die scheinen einige ganz akzeptabel zu finden. Sondern die angebliche „Verächtlichmachung von Arabern“. Die die Polizei mit „möglicherweise“ meldet. | |
Ich habe einen mir bekannten Israeli gefragt, ob er mir übersetzen kann, was dort gesungen wurde. | |
Eine herumgereichte Übersetzung lautet: | |
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Der „Journalist“ Tarek Baé übersetzt den Gesang so: | |
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Die X-KI Grok übersetzt den Song unterschiedlich. | |
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Der Hintergrund | |
Um das nicht nur in der wörtlichen Übersetzung zu verstehen, muss man ein wenig über den Fußball in Israel wissen. | |
Maccabi Tel Aviv gilt als rechts und nationalistisch. | |
Dem gegenüber steht die sozialistische, sozialdemokratische, gewerkschaftliche Bewegung Israel, die früh angefangen hat Sportvereine aufzubauen. Diese Vereine tragen den Namen Hapoel (wörtl.: „Arbeiter“). Den Namen tragen derzeit sechs Vereine in der höchsten Liga. | |
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Die mit Abstand größten Rivalen sind Maccabi Tel Aviv und Hapoel Tel Aviv. | |
Die beiden Vereine spielen auch noch im gleichen Stadion, dem Bloomfield-Stadion. Zu oft wird vergessen, dass wir bei Israel von einem quasi Zwergen-Staat sprechen. | |
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Und mit diesem Hintergrund im Gepäck kann jetzt jeder nochmal hoch scrollen, und überlegen, ob der Text an Araber adressiert war, oder vielleicht doch an jemanden anders. | |
Die Übersetzung für „arabische Huren“ kann, ähnlich wie im Deutschen, auch „Huren der Araber“ bedeuten. Was ich in dem Kontext eher verstehe. | |
„Meine“ Übersetzung halte ich für sehr glaubwürdig. | |
Man kann also sehen, dass in der Propaganda bewusst die Passagen ausgelassen wurden, die zeigen, an wen der Gesang adressiert war: Happoel, Gate 5 und Huren der Araber. | |
Fassen wir zusammen | |
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Das Problem ist, dass sehr viele Menschen nicht viel über Israel wissen. Und über den Gazastreifen noch weniger. Was grundsätzlich völlig normal und verzeihlich ist. | |
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Proteste gegen die Justizreform der Regierung Netanjahu: Monatelang sind Hunderttausende auf die Straße gegangen. 19.08.2023 | |
Dass Israel eine pluralistischere und diverse Gesellschaft als jede andere vergleichbare Gesellschaft dieser Größe weltweit ist, wird nicht gesagt. |
Dienstag, 9. Dezember 2025
Desinformation: Israel verkündet neue Grenze
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General Zamir bei einem Truppenbesuch im September. | |
Ich stelle dieses gestrige Posting von der Facebook Fanpage und dem X-Account hier nochmals hürdenfrei ein. | |
Seit gestern geht die pro-palästinensische Propaganda steil. Heute steigen sogar deutsche Medien ein. | |
Die Meldung: Der israelische Generalstabschef Eyal Zamir habe die gelbe Linie als neue israelische Grenze verkündet. | |
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Das ist schlicht und ergreifend falsch! | |
Was hier gemacht wird, ist eine Dekontextualisierung: | |
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Zamir war am gestrigen 07.12.25 zu einem Truppenbesuch im Norden Gazas. Dabei sagte er: | |
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Das bedeutet, er hat - adressiert an seine Soldaten - gesagt, dass dies die neue militärische Grenze ist, die man nun halten wird. | |
Das wird vermutlich so lange so bleiben, bis die Palästinenser beginnen, die zweite Phase umzusetzen. Im Grunde also genau so, wie es vereinbart war. Erst dann sollten die IDF sich aus dem Gazastreifen zurückziehen. | |
Die Meldung der Medien geht scheinbar primär auf die Agentur AFP zurück. In Deutschland auch auf die Deutsche Presseagentur. |
Das Narrativ des Hauses Palästina und der vertriebenen Bewohner
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Die Metapher Palästinas als ein Haus kommt des Öfteren. | |||
Aber ich habe es noch nie so schön ausformuliert gesehen. | |||
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Vorausgesetzt, wir sprechen über Privatbesitz: Dann hätten die Hausbesitzer das Haus behalten können, wenn sie die Juden und das entstehende Israel nicht angegriffen hätten. | |||
Steht das Haus aber bildlich für den Teil der Region Palästina, die heute Israel ist, hat das Haus diesen Arabisierten nie gehört. Sie haben zur Miete gewohnt. Natürlich empfindet man es dann als zu Hause, aber es ist doch etwas völlig anderes. | |||
Es war eine multiethnische Region, zumeist ohne klare Grenzen, die schon ganz vielen gehört hat. Irakern, Ägyptern, Syrern, usw. | |||
Völkerrechtlich, obwohl es das so noch nicht gab, gehörte die ganze Region den Osmanen, also den heutigen Türken. Das waren die Besitzer, die Vermieter. | |||
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Zunächst kamen nicht die UN, sondern die neuen Hausbesitzer. Die Gewinner der Weltkriege, allen voran die Briten. Die haben das Haus verwaltet. Die Franzosen haben das Nachbarhaus verwaltet. Heute Syrien und Libanon. | |||
Und die Briten haben dann vorgeschlagen, dass 77% des Hauses östlich des Jordan an die arabisierten Muslime gingen. Daraus wurde Jordanien. | |||
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Dem hat die damalige UN zugestimmt. | |||
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Zunächst gehörte es nicht „seit Generationen“ den arabisierten Muslimen. Die waren in der Mehrheit erst ab dem 19. Jahrhundert eingewandert. | |||
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Spätestens ab den 1920ern kam es zu Aufständen und Massakern an den Juden. Weil die arabisierten Muslime genau wie heute glaubten, dass ihnen das Haus alleine gehört. Und dass sie einen Anspruch darauf hätten. Was sie häufig mit ihrer Religion begründeten, obwohl Jerusalem gar nicht in ihrem heiligen Buch erwähnt wird und fast alle Orte alte, hebräische Namen trugen. | |||
Sie hatten die Vorstellung eines gemeinsamen Kalifats. Genau wie Europäer glaubten, Europa müsse christlich sein und u.a. die Muslime in Spanien oder vor Wien nicht duldeten. | |||
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Nach dem Hebron-Massaker 1929 - es gab mehrere. Alle Juden wurden aus Hebron vertrieben. | |||
Deshalb kam es zum Arabischen Aufstand in Palästina. Der unter anderem von Mohammed al Husseini angeführt wurde, der später nach Berlin ging, General der SS wurde und bei der Judenverfolgung auf dem Balkan half. Und Waffen nach Palästina schmuggelte, damit die besser gegen die Juden kämpfen konnten. Er hatte später einen Ziehsohn, Jassir Arafat. | |||
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Aufstand in Jaffa, 1936 | |||
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Warum hätte man das Nein auch akzeptieren sollen? Sie hatten völkerrechtlich keinen Anspruch, über das Land zu bestimmen. Umso weniger, weil sie bzw. die Vermieter ihres Hauses zwei Kriege verloren hatten und die Juden gewaltsam vertreiben wollten. Auch die, die ebenfalls und noch viel länger in der Region gelebt haben. | |||
Erst ab der Mitte der 1940er begannen die Juden sich dagegen zu wehren. So entwickelte sich ein Bürgerkrieg. | |||
Deshalb ist auch nicht ganz klar, wie viele „aus den eigenen vier Wänden geprügelt“ wurden. Denn viele sind ja einfach geblieben und leben heute freier und reicher in Israel, als sie in Palästina leben würden. In Israel gibt es heute etwa 600 Moscheen. | |||
Die restlichen paar Prozent nahmen die Juden sich, weil sie 1967 wieder angegriffen wurden. Und die arabisierten Muslime wieder verloren. | |||
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Sie standen nicht obdachlos auf der Straße. Die ganze Welt hat ihnen geholfen. Und hilft ihnen bis heute. Weil sie nicht genug produzieren, um sich selber versorgen zu können. Der größte Arbeitgeber ist das UNRWA, eine Hilfsorganisation. | |||
Sie kamen dort unter, wo Ägypten und Jordanien „ihr Haus“ besetzt hatten. Die für 20 Jahre verhinderten, dass sie ihre eigene Hausverwaltung aufbauen. Also haben sie angefangen sich „Palästinenser“ zu nennen und wieder angegriffen. Aber nicht die Ägypter und Jordanier, sondern wieder die Juden bzw. die Israelis. | |||
Und seitdem wieder. Und wieder. Und wieder. | |||
Seit 77 Jahren hat man ihnen ein Häuschen dahingestellt, und sie weigern sich einzuziehen. Weil sie glauben ein Recht auf den alten Kasten nebenan zu haben. Den andere inzwischen renoviert und schick gemacht haben. | |||
Stimmt. Eigentlich ist das kein „komplizierter Konflikt“. | |||
Und nur, falls es nicht deutlich wurde: |











