Dienstag, 15. August 2023

Fakten versus Klimawissenschaft: Die Mär vom wegschmelzenden arktischen Oberflächeneis

von Volker Fuchs

Eisberge und -schollen in der Barentssee



Das arktische Oberflächenmeereis ist seit jeher natürlichen periodischen Schwankungen unterworfen und nimmt etwa auf einer dekadischen Basis zu und ab. Solange die Zunahmen ins Narrativ der Klimaalarmisten passten, wurden sie stets mit dräuendem Unterton vermeldet. Interessanterweise hingegen wurde die jüngste, allgemeine Erholungsphase stillschweigend aus der von "Net Zero” inspirierten Erzählung gestrichen: Denn Während Europa und die Vereinigten Staaten angeblich mit Feuer und Schwefel explodieren und die Fische in den kochenden Ozeanen quasi "sous-vide” sind, setzt das Meereis in der Arktis seine scheinbar kleine zyklische Erholung fort.

Nach Angaben des US-amerikanischen National Snow and Ice Data Centre (NSIDC) entsprach die jüngste tägliche Sommerschmelze genau dem mittleren Durchschnitt der Jahre 1981–2010. Die Katastrophenmedien bastelten daraus die scheinbar bedrohliche Meldung, am 17. Juli sei die Eisausdehnung die "zwölftniedrigste in den 44-jährigen Satellitenaufzeichnungen” gewesen.

Selektive Datenbasis

Abgesehen davon, dass sie damit immer noch über dem liegt, was zyklisch zu erwarten gewesen wäre, wird hier das manipulative Instrument der selektiven Datengrundlage angewandt. Der Klimaforscher Tony Heller deckte kürzlich die Täuschungen rund um das arktische Meereis auf. "Sie begraben alle älteren Daten (die vor 1979, die Red.) und tun so, als ob sie nicht bemerken, dass das Meereis wieder zunimmt“, so sein Vorwurf.

Unverdrossen wird weiterhin ein linearer Rückgang der Meereisausdehnung gegen Ende des Sommers in den Jahren seit 1979 behauptet. Heller weist jedoch darauf hin, dass das Minimum heute höher liegt als vor 10 und 15 Jahren. Die Darstellung des Trends als gleitender Durchschnitt zeigt nämlich, dass der Rückgang des sommerlichen Meereises vor einem Jahrzehnt gestoppt wurde. Der Datenbestand zum aktuellen Zustand der Meereisbedeckung vom 19. Juli 2023 kann hier eingesehen werden.

10-Jahres-Durchschnitte zwischen 1979 und 2018 und Jahresdurchschnitte für 2007, 2012 und 2023 der täglichen (a) Eisausdehnung und (b) Eisfläche in der nördlichen Hemisphäre sowie eine Auflistung der Ausdehnung und Fläche der Strömung , historische Mittel-, Minimal- und Maximalwerte in Quadratkilometern



Die Meereisdecke ist eine der Schlüsselkomponenten des polaren Klimasystems. In den letzten Jahren stand sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, vor allem aufgrund eines starken Rückgangs der arktischen Meereisbedeckung und Modellierungsergebnissen, die darauf hindeuten, dass die globale Erwärmung in der Arktis aufgrund der Eis-Albedo-Rückkopplung verstärkt werden könnte. Dies resultiert aus dem hohen Reflexionsvermögen (Albedo) des Meereises im Vergleich zu eisfreien Gewässern. Die satellitengestützte Datenaufzeichnung ab Ende 1978 zeigt, dass in der Arktis, wo die Eisbedeckung erheblich abgenommen hat, tatsächlich schnelle Veränderungen stattgefunden haben. Im Gegensatz dazu hat die Meereisbedeckung in der Antarktis zugenommen, wenn auch in geringerem Maße als in der Arktis.

Die nachfolgende farbcodierte Karte zeigt die tägliche Meereiskonzentration auf der Nordhalbkugel für das angegebene aktuelle Datum während der Jahre mit der geringsten Eisausdehnung (in Rot) und der größten Eisausdehnung (in gelb) im Zeitraum von November 1978 bis heute, zusammen mit den Konturen der sogenannten 15- Prozent-Kante, die die Integralsumme der Flächen aller abgebildeten Rasterzellen der Meereisausdehnung mit mindestens 15 Prozent Eiskonzentration darstellt. Unterhalb der Abbildung sind die Ausdehnungen in Quadratkilometers für das aktuelle Jahr und für die Jahre der minimalen und maximalen Ausdehnungen angegeben. Die verschiedenen Grautöne über dem Land geben die Höhe des Landes an, wobei das hellste Grau die höchste Erhebung darstellt:

 

Veranschaulicht man sich also den saisonalen Zyklus der Meereisausdehnungen und -flächen der nördlichen Hemisphäre auf Basis der Tagesdurchschnitte sowie die Meereisdifferenz, so ergibt sich für die Jahre 2012 bis 2023 absolut keine mit der Erzählung von der großen permanenten Eisschmelze konsistente Entwicklung; im Gegenteil. Dies verdeutlichen die beiden nachfolgenden Grafiken:

 




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