Donnerstag, 24. Oktober 2019

Anis Amri machte Selfie vor Merkels Haus...

von Thomas Heck...

Drei Jahre nach dem islamistischen Anschlag des Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz haben Recherchen der ARD ergeben, dass das Bundeskriminalamt Fotos des Wohnhause von Angela Merkel auf dem Handy des Attentäters sichergestellt hatte. Wen das drei Jahre nach dem Anschlag überhaupt noch interessiert, muss man mir auch erstmal erklären. Ein sehr durchsichtiger Versuch, die Kanzlerin als ein Opfer darzustellen. 

Denn das ist sie ganz sicher nicht. Ganz im Gegenteil. Ihre Politik führte direkt zu dem Anschlag, dem 11 Menschen zum Opfer fielen. 55 zum großen Teil Schwerverletzteleiden heute noch. Angehörige der Opfer mussten ein ganz Jahr auf ein Kondolenztreffen mit eben dieser Kanzlerin warten, die bei jedem Knallfrosch, der auf eine Moschee geworfen wird, sofort zu den traumatisierten Muslimen eilt. Der Normalbürger muss auf den Beistand der Kanzlerin gefälligst warten. 

Zudem wäre es Anis Amri wohl schwergefallen, einen Anschlag auf die Kanzlerin zu verüben, die rund um die Uhr bewacht wird und von A nach B mit der gepanzerten Limousine zurücklegt.


Dem ARD-Politikmagazin "Kontraste" und rbb24-Recherche liegen Fotos vor, die das Bundeskriminalamt auf dem Handy des Attentäters Anis Amri sichergestellt hat. Darunter ist auch ein Selfie, das den Terroristen vor dem Wohnhaus von Angela Merkel zeigt. 

Dabei sei Amri vorsichtig vorgegangen, um nicht aufzufallen. Zahlreiche andere Fotos machte Amri am selben Tag in der Umgebung des Berliner Doms. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamts können diese Fotos dazu gedient haben, mögliche Anschlagsziele auszukundschaften.

Die Fotos entstanden am 23. Oktober 2016, knapp sieben Wochen vor dem Weihnachtsmarkt-Attentat. Amri zeigt auf einem Selfie vor dem Berliner Dom mit entschlossener Miene den Tauhid-Finger, sein Bekenntnis zum Islam. Die BKA-Ermittler kommen in ihrem Auswertungsvermerk ein halbes Jahr später zu dem Schluss, dass Amri den Bereich um den Berliner Dom zu diesem Zeitpunkt "als potentielles Anschlagsziel in Betracht gezogen haben könnte".

Keine Notiz zur Kanzlerin in der Amri-Akte - "Hat uns sehr irritiert"

Wenige Minuten zuvor hatte der Terrorist sich auch vor dem Wohnhaus von Angela Merkelabgelichtet. Die Ermittler des BKA erwähnen in ihrer Auswertung jedoch nur das benachbarte Magnus-Haus, seit Jahren Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. "Dass hier nicht mal die Option, dass hier auch das Haus der Kanzlerin betroffen sein könnte, in den Akten vermerkt ist, hat uns sehr irritiert", sagt der Grüne Innenexperte Konstantin von Notz.

"Darüber werden die Sicherheitsbehörden Auskunft geben müssen. Das ist ein relevanter Sicherheitsaspekt für unser Land", so von Notz weiter. Auch die Frage, ob das Kanzleramt über den Vorgang informiert wurde, bleibt unbeantwortet. Die für die Ermittlungen zuständige Bundesanwaltschaft wollte den Vorgang auf Anfrage nicht kommentieren.

Im Herbst 2016 hatte Amri noch weitere Orte in Berlin aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen: die Oberbaumbrücke in Kreuzberg und Party Locations in der Nähe, schließlich den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz.

Der Anschlag vom Breitscheitplatz

Am 19. Dezember 2016 war Amri mit einem Sattelzug in den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefahren. Elf Menschen starben bei dem Anschlag, 55 wurden verletzt. Zuvor starb der eigentliche Lkw-Fahrer sein Leben.

Amri entkam zunächst und wurde vier Tage später bei einer Routinekontrolle in Italien erschossen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen