Sonntag, 14. Juli 2019

Köln feiert den Klimanotstand... mit einem fulminaten Feuerwerk...

von Thomas Heck...

Wenn schon Klimanotstand, dann aber auch richtig, mögen sich die Stadtväter von Köln gedacht haben, als sie am Dienstag (09.07.2019) mit großer Mehrheit den Klimanotstand ausriefen, um dann zum Wochenende am Samstag (13.07.2019) die Katastrophe mit einem Feuerwerk zu feiern, wo 4 Tonnen Feuerwerk in die Atmosphäre atomisiert wurden, was in etwa so zielführend war wie die Sicherheitstipps von Oberbürgermeisterin Henriette "Armlänge" Rekers. Könnte fast in Berlin so geschehen sein.


Der Kölner Stadtrat hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit den Klimanotstand ausgerufen. Künftig sollen alle Entscheidungen der Stadt grundsätzlich auf Klimafreundlichkeit überprüft werden. Um dies zu gewährleisten, muss die Stadtverwaltung die Rats-Fraktionen nicht nur regelmäßig über das Ausmaß von Treibhausgas-Emissionen informieren, sondern auch darüber, wie sie sie verringern will. 

Nach dem Vorbild anderer Städte wollen die Politiker damit ein nachhaltiges Zeichen zum Schutz der Umwelt setzen. Mit mehr als einer Million Einwohner ist Köln die größte Stadt in NRW, so dass die Herausforderungen hier besonders aufwendig sind.

Internationale Klimaschutzziele in weiter Ferne

Was die Stadtverwaltung den Ratspolitikern vorgelegt hat, liest sich allerdings erst einmal ziemlich unverbindlich. Klimanotstand heißt nur, dass regelmäßig über den Klimaschutz berichtet werden soll, Konzepte erarbeitet werden und dass mehr Ladesäulen für Elektroautos kommen sollen.

Es seien – so die Verwaltung wörtlich – erhebliche weitere Maßnahmen notwendig, wenn Köln die international vereinbarten Klimaschutzziele in der Stadt erreichen wolle. Konkret könnte das wohl auch drastische Einschränkungen beim Autoverkehr mit sich bringen.

Das aber stand mit dem symbolischen Ausrufen des Klimanotstands im Kölner Rat noch nicht zur Abstimmung. Parallel zur Debatte läuft in Köln der erste Wochenstreik von "Fridays for Future".

Das Feuerwerkspektakel bei den Kölner Lichtern hat am Samstag weniger Publikum angelockt als im Vorjahr. Laut Polizei ist das sonst übliche Gedränge diesmal weitgehend ausgeblieben. Fast überall am Kölner Rheinufer gab es noch freie Plätze.

Über die Qualität des Feuerwerks gingen die Meinungen unter den Zuschauern weit auseinander. Während sich viele schon nach der Hälfte des Spektakels enttäuscht auf dem Heimweg machten, waren andere begeistert und feierten weiter am Kölner Rheinufer.

Kritik am Feuerwerk

An dem Riesen-Feuerwerk hatte es auch Kritik gegeben, weil der Stadtrat in Köln diese Woche den Klimanotstand ausgerufen hatte. Oberbürgermeisterin Reker sagte, dass sie sich in Zukunft auch andere Formen der Kölner Lichter vorstellen kann - etwa eine Lasershow (oh Gott, der Stromverbrauch...). Auch das Kölner Stadtmarketing hat sich dazu bereits Gedanken gemacht, ob solch ein Feuerwerk noch zeitgemäß sei. "Statt riesiger Mengen Pyrotechnik könnten in der Zukunft die vielfältigen Möglichkeiten der Licht- oder Lasertechnik die Inszenierungen um den Rhein als "Bühne" herum das Ereignis prägen", hieß es in einer Erklärung.

Liegt aber vielleicht auch an einer gewissen Arbeitsüberlastung von Rekers, deren Liste ihrer Funktiönchen und Ämtchen länger ist als mein linkes Bein. Manchmal muss man halt Prioritäten setzen.





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